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Verfahren zum Betnebe von Dampianlagen.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein neues Verfahren zum Betriebe solcher Dampfanlagen, die innerhalb bestimmter Zeiträume für gewisse Zwecke, aber jeweils nur kürzere Zeit hindurch, einen
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Derartige Verhältnisse liegen beispielsweise vor bei Molkereien, Schokoladefabriken und ändern gleichartigen Industriezweigen. Hier beträgt die eigentliche Betriebszeit, d. h. diejenige Zeit, während welcher ein grösserer Dampfbedarf vorhanden ist, täglich nur einige Stunden. Während der übrigen Zeit des Tages ist der Dampfbedarf dagegen gering. Bisher hat man auch die geringere, zum Betrieb untergeordneter Apparate erforderliche Dampfmenge aus der Kesselanlage entnommen, die dann entsprechend schwächer beheizt wurde.
Dadurch wird jedoch die Wirtschaftlichkeit der Anlage erheblich verschlechtert, weil die Kessel während des grössten Teils des Tages mit geringer Belastung und infolgedessen mit einem sehr ungünstigen Wirkungsgrad arbeiten.
Mit Rücksicht auf Brennstoffersparnis in derartigen Betrieben finden gewöhnlich solche Kesseltypen Verwendung, die sich leicht anheizen und abstellen lassen. In der Regel sind es nicht eingemauerte Kessel, die im Verhältnis zur Heizfläche einen kleinen Wasserraum besitzen. Obwohl derartige Kessel in bezug auf Explosionsgefahr ungefährlich sind, verlangen sie grosse Aufmerksamkeit von seiten des Heizers, damit nicht zu grosse Dampfmenge entwickelt und durch Blasen der Sicherheitsventile Dampfverluste verursacht werden. Umgekehrt darf der Dampfdruck aber auch nicht allzu tief unter den vorgeschriebenen sinken, weil dies ebenfalls für den Betrieb wenig vorteilhaft ist.
Da in derartigen Betrieben die Bedeutung einer guten Wärmewirtschaft häufig noch nicht genügend gewürdigt wird, vielmehr die Heizung der Kessel im allgemeinen von Leuten vorgenommen wird, die gleichzeitig noch anderweitig beschäftigt sind, so ist der Betrieb hinsichtlich der Verbrennung gewöhnlich ein recht schlechter und ein grosser Teil der aufgewandten Wärme geht nutzlos verloren.
Um einen wirtschaftlichen Betrieb zu erzielen, ist es erforderlich, dass der Zug in den Kesseln den jeweiligen Betriebsverhältnissen entsprechend häufig geändert wird, was bekanntlich bei Kesseln mit kleinem Wasserraum schon bei verhältnismässig geringen Belastungsschwankungen geschehen muss.
Ausserdem müssen die Kessel unter Umständen öfter durch Öffnen der Feuertüren gekühlt werden usw.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die in derartigen Betrieben festgestellten Übelstände zu beseitigen und dieser Zweck wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass während der Zeit des grösseren Dampfbedarfes der für den Betrieb erforderliche Dampf aus der Kesselanlage entnommen wird und dass gleichzeitig oder in unmittelbarem Zusammenhang damit, d. h. unmittelbar vor oder nach dieser Zeit ein Dampfspeicher aufgeladen wird, der nach Löschung der Kesselfeuer imstande ist, während des übrigen Teiles des Tages den geringeren Dampfbedarf zu decken.
Dadurch wird einmal erreicht, dass die Zeit, während der die Kesselanlage in Betrieb gehalten wird und aufmerksame Bedienung erfordert, wesentlich herabgesetzt wird. Da das gleichzeitige Aufladen des Speichers während der Zeit, in der der Betrieb den grössten Dampfbedarf aufweist, eine Forderung der Kesselanlage oder eine grössere Bemessung derselben bedingt, so kann die Einrichtung zweckmässig auch so getroffen werden, dass der Dampfspeieher nicht während, sondern, wie erwähnt, unmittelbar vor oder nach der Zeit des grössten Dampfbedarfes aufgeladen wird.
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