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Verfahren zum Waschen tierischer Gewebe.
Bereits in früherer Zeit wurden zum Waschen wollener und seidener Gewebe, die durch stark alkalische Waschmittel angegriffen wurden, schwach alkalische Mittel, wie Borax, Seife, Natriumphosphat und anderes verwendet. Die Waschfähigkeit dieser Mittel hing von Temperatur, Konzentration, Einwirkungsdauer und mechanischer Bewegung der Wäschestücke ab, wobei die Faser mehr oder weniger geschwächt wurde.
Es wurde nun gefunden, dass die Wirkung alkalischer Mittel, wie Borax und Natriumphosphat. eine viel höhere und sehonendeie ist, wenn man leimartige Substanzen hinzufügt, deren kolloidale Eigen- schaften durch Zusätze von Alkalisalzen der Benzoe- und Naphtalinsulfosäuren oder Abkömmlinge dieser Säuren. herabgemindert sind.
Solche veränderte Leimsubstanzen erhält man z. B. nach Verfahren der deutschen Patentschrift Nr. 212346 durch Behandeln von Agar-Agar, Leim n. dgl. mit Salzen organischer Sulfosäuren.
Auf diese Weise wird die schmutzlösende Wirkung der alkalischen Mittel, ohne dass ein mechanischer Waschprozess vorgenommen wird, um ein Bedeutendes erhöht. Ein weiterer Vorzug ist die Auflockeruns : der Gewebe, welche beim gewöhnlichen Waschprozesse zum Filzen neigen.
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und S. 428, Absatz 2, ist von kasein-, stärke- und leimhaItigen Seifen die Rede. In erster Linie dienen aber diese Substanzen als Füllmittel und sind als irgendwie Seife verbessernd oder schmutzlösend bisher nicht angesehen worden. In Absatz 3, S. 307 ist bei kaseinhaltigen Seifen nur hervorgehoben, dass diese
Seife das Parfüm gut fixiert und ein besseres Schäumen gewährleistet wird.
Schon dadurch, dass die
Seife selbst kolloidale Lösungen bildet, hat der Zusatz dieser Kolloide nur den Zweck einer billigen Volumenvermehrung. Bei vorliegendem Verfahren wird aber die Seife durch alkalische Mittel ersetzt. welche, wie überraschenderweise gefunden wurde, die Eigenschaften haben, in Gegenwart einer kolloidalen
Substanz schnell und dabei schonend eine schmutzlösende Wirkung in erhöhtem Mass aufzuweisen mit den bereits schon erwähnten Vorteilen. Ganz besonders fällt der Umstand ins Gewicht, dass sich nur äusserst wenig unlösliche Salze durch Umsetzung mit den natürlichen Salzen des zum Waschen ver- wendeten Wassers bilden können. Bei Verwendung von Seifen und Seifenpräparaten tritt die Bildung von unlöslichen Erdalkali und sonstigel Salze besonders zu Tage.
Dieselben inkrustieren die Gewebe- zellen. verhindern das Loslösen der Schmutzteilchen und geben dem Stoff einen harten Griff, was sich bei wiederholtem Waschen bis zur Verfilzung steigern kann.
Hingegen lässt sich bei vorliegendem Verfahren die Waschflüssigkeit aus dem Waschgut restlos entfernen.
Beispiel : Ein wollenes Kleidungsstück wird in eine handwarme, wässerige Lösung einer Mischung aus Borax und solcher Produkte, die nach dem Verfahren der Patentschrift 212346 erhalten werden. gebracht. Im Allgemeinen nimmt man nur soviel Wasser zum Lösen, dass diese Lösung gerade das KleidungsstÜck durchtränkt und drückt des öftern mit den Händen durch. Nach halb-bis einstündiger
Behandlung gibt man noch etwas handwarmes Wasser hinzu, drückt vollkommen aus und spült in reinem Wasser.
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