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Selbsttätige Glasblasemaschine.
Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Glasblasemaschine, bei welcher das Werkstück unter Benutzung eines Formensatzes erzeugt wird, der aus einer Vorform, einer Kopf-oder Halsform und einer Fertig-oder B] aseform besteht.
Die Erfindung besteht darin, dass die Vorform nach dem Füllen, das durch Einsaugen der Glasmasse aus einem Vorratsbehälter geschieht, durch einen beweglichen Boden verschlossen wird, der gleichzeitig als Ständer oder Stütze für das Werkstück bis zu einer Fertigstellung dient.
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die Stellung der Vorform, der Fertigform und der Stützvorrichtung für den Boden während der Füllung der Vorform und in punktierten Linien lie Stellung der Stützvorrichtung nach dem Füllen der Vorform zeigt. Fig. 2 ist eine der Fig. i ähnliche Ansicht, bei welcher die Vorform ge- öffnet ist, das Werkstück von der Halsform gehalten wird und die Fertigform ein Stück ihrer oberen Endlage näher gerückt ist.
Fig. 3 zeigt in kleinerem Massstabe eine Vorderansicht der Fig. 1. Fig. 4 ist ein teilweise geschnittener Grundriss des die Fertigform
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einzelnen Formen während des Füllens der Vorform, des Abschneidens des Glasstranges, des BIasens des Külbels, des Wechsels der Formen, des Fertigblasens des Werkstücks und des Öffnens der Formen zur Entnahme des fertigen Werkstücks.
Die Erfindung bildet eine Verbesserung der sogenannten Owens-Flaschenmaschine, die im wesentlichen aus einem drehbaren Rahmen besteht, der eine Anzahl Vorformen trägt, welche nacheinander in einen Glasbehälter eintauchen, wodurch in die Vorform, die unten offen ist, Glas eingesaugt wird ; nach dem Füllen der Vorform wird der Glasstrang durch ein Messer abgeschnitten ; hierauf wird in der Vorform das Külbel geblasen ; dann wird das Messer weggezogen und der untere Teil der Vorform geöffnet, so dass das Külbel in der Kopf-und Halsform hängt ; hierauf wird das Külbel von der Blasform umschlossen und das Werkstück fertig geblasen, worauf sich die Blasform öffnet und das fertige Werkstück abgibt.
Der Gegenstand der Erfindung soll in der'Hauptsache in Verbindung mit der Maschine nach der amerikanischen Patentschrift Nr. 1185687 Anwendung finden.
In Fig. 3 ist ein Teil der oberen Hälfte des drehbaren Rahmens gezeigt, welcher die Vorformen und die Abschneidevorrichtung trägt, dagegen sind die Steuerungsorgane für die Vorform, die Halsform und die Abschneidevorrichtung sowie die Saug-und Druckluftventile nicht dargestellt, da diese Steuerorgane an sich bekannt sind und keinen Teil der Erfindung bilden.
Auf dem Fundament A der Maschine ist der drehbare Rahmen B gelagert. An demselben befindet sich ein Zahnkranz C, auf welchem das Antriebsrad für die Drehung des Rades B um seine Achse arbeitet. Die Vorform ist mit D und die darüber befindliche Halsform mit E bezeichnet ; beide Formen bestehen aus zwei trennbaren Hälften und werden durch nicht dargestellte an sich bekannte Organe geöffnet und geschlossen. Das flüssige Glas befindet sich in einem Behälter F, in welchem das untere Ende der Vorform ein-
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form gesaugt wird (Fig. 5).
In das obere Ende der Vorform ragt ein Plunger G hinein, durch welchen die Blasöffnung für das Werkstück gebildet wird. 11 ist der Blaskopf, unter welchem die Vorform und Halsformteile angeordnet sind. 1 ist das Messer zum Abschneiden des Glasstranges, der beim Herausheben der Vorform aus dem Glasbehälter sich bildet.
Das Messer 1 sitzt am unteren Ende einer drehbaren senkrechten Achse/ (Fig. 3 und 6).
Bei den bisher bekannten Owensmaschinen bleibt das Messer unter der Vorform während des Vorblasens des Külbels, dagegen wird bei der neuen Einrichtung gemäss der Erfindung das Messer unmittelbar nach dem Abschneiden des Glasstranges wieder zur Seite gedreht, so dass die Öffnung am unteren Ende der Vorform wieder freigegeben wird.
Am drehbaren Rahmen B ist unterhalb der Vorform ein seitlich vorstehender Arm K befestigt, an welchem Zylinder L, Ll, die jeder mit einem Kolben M, M'versehen sind, deren Kolbenstangen N, A durch die oberen Zylinderdeckel in geeigneten Stopfbüchsen hindurchgeführt sind, sitzen. Das obere Ende der Kolbenstange N ist mit einem Schlitten 0 verbunden, der die Blasformen trägt und in geeigneten Führungen P am Rahmen B verschiebbar ist.. Das obere Ende der Kolbenstange Nl ist als Bodenplatte Q ausgebildet,
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deren Form jeweils dem mit der Maschine herzustellenden Werkstück entsprechend ausgebildet ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist diese Bodenplatte Q konvex ausgebildet, um einen konkaven Flaschenboden zu erzeugen.
Auf dem Blasformschlitten sind die Blasformteile R um einen Bolzen Rl drehbar an- geordnet (Fig. i). Am äusseren Ende des Blasformschlittens 0 befinden sich senkrechte Lager 5, in welchen Wellen 51 (Fig. 4) gelagert sind. Jede dieser Wellen ist an ihrem oberen Ende mit einer Kurbel T versehen, die ihrerseits durch ein Gelenkstück T'mit je einer Blasformenhälfte verbunden ist. Am unteren Ende der Wellen 51 sind Zahnsektoren V befestigt, die ihrerseits mit Zahnstangen Ul im Eingriff stehen. Diese Zahnstangen Vs sitzen am äusseren Ende von Kolben V, die in wagrecht auf dem Blasformschlitten 0 angeordneten Zylindern 171 arbeiten.
Die Zylinder L, L'sind unten und oben an Luftleitungen a und b angeschlossen, die durch Daumen g gesteuert werden, welche an dem festen Rahmen, um welchen sich der Rahmen B dreht, in bekannter Weise angeordnet sind. Diese Daumen regeln die Luftzuund Abfuhr oberhalb und unterhalb der Kolben M, M\ Ebenso sind die Zylinder F an Luftleitungen c und cl angeschlossen, die ebenfalls durch geeignete nicht dargestellte Daumen gesteuert werden.
Die Einrichtung arbeitet wie folgt :
Beim Füllen der Vorform befinden sich die Maschinenteile in der in Fig. i gezeichneten Stellung. Wenn die Vorform gefüllt ist (Fig. 5) wird sie während des Ganges der Maschine aus dem Glas herausgehoben (Fig. 6) und das Messer 1 schneidet in bekannter Weise den
Glasstrang ab, worauf es wieder in die in Fig. g gezeichnete Steilung zurückgedreht wird.
Die Vorform bewegt sich in bekannter Weise ununterbrochen weiter und wenn sie den Glasbehälter passiert hat, wird Luft in den Boden des Zylinders L'eingelassen. Hierdurch wird der Kolben M'angehoben und mit ihm die Bodenplatte Q, bis diese den Boden der Vorform erreicht hat und deren untere Öffnung abschliesst (Fig. i und 7). Wenn der Plunger G aus dem Külbel entfernt ist, wird Druckluft in die Vorform eingelassen und das Werkstück vorgeblasen.
Die Bodenplatte Q bleibt in ihrer Stellung und der untere Teil D der Vorform wird geöffnet, so dass das Werkstück nunmehr teils durch die Halsform, teils durch die Bodenplatte Q gehalten wird (Fig. 8). Wenn die Vorform geöffnet ist, wird Luft unter den Kolben M gelassen und dadurch der Blasformschlitten 0 angehoben, wodurch auch die Blasform und ihre Bewegungsorgane angehoben werden, bis die Blasformteile mit der unteren Seite der Halsform E in Berührung gelangen (Fig. 9). Dann wird durch die Leitungen c Luft hinter die Kolben V zugeführt.
Dadurch werden die Zahnstangen Vs nach aussen bewegt und diese Bewegung unter Vermittlung der Sektoren U, der Wellen 5, 51, der Kurbeln T und der Gelenke T'auf die Blasformteile derart übertragen, dass diese sich um das Werkstück schliessen (Fig. 10)..
Dann wird die Luft von oben in das Werkstück geblasen bis dieses vollkommen fertiggestellt ist (Fig. 10).
Hierauf werden die Halsformteile und die Fertigformteile durch Rückwärtsbewegung der Kolben F und durch geeignete, nicht dargestellte Organe für die Halsformen geöffnet (Fig. II) und das Werkstück entfernt.
Zum Senken des Blasformschlittens 0 und der Bodenplatte Q wird durch die Leitungen b Luft von oben in den Zylinder L, L'zugeführt und die Teile kehren in ihre Anfangsstellung zu einem neuen Arbeitsgang zurück (Fig. i).
Durch die Anwendung der Boden-oder Stützplatte für das Werkstück wird der Grat,
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völlig beseitigt, desgleichen die Möglichkeit, dass das Werkstück schief in der Blasform hängt und dadurch fehlerhafte oder minderwertige Ware entsteht.
Die senkrechte Auf-und Abwärtsbewegung der Blasformteile gewährleistet gegenüber der bekannten Maschine eine einfachere und schnellere Bewegung der Blasformteile, wodurch die Arbeitsgeschwindigkeit und damit die Arbeitsleistung der Maschine erhöht wird. Die Maschinenteile nutzen sich ausserdem weniger schnell ab als bei der Bewegung der Formen durch Hubscheiben. Dadurch, dass die Blasform unter Vermittlung von Druckluft gegen die Halsform gepresst wird, wird eine gute Abdichtung erreicht, die verhindert, dass Glas aus der Form herausläuft. Die bisher für einen dichten Abschluss erforderlichen Federn werden überflüssig.
Die Anwendung von Luft zum Schliessen der Blasformen macht die Anwendung von Federn überflüssig und da ein Luftpuffer vorhanden ist, wird in dem Falle, dass Glas zwischen die Formenhälften gelangt, die Bruchgefahr der Blasformen oder ihrer Bewegungsteile wesentlich vermindert.