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Einrichtung zur Orientierung am nächtlichen Sternhimmel.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Einrichtung zur Orientierung am nächtlichen Sternhimmel, ein Lehrmittel, das dem Anfänger in der Sternkunde auf mühelose Weise die Kenntnis der verschiedenen Sternbilder und sonstigen Himmelserscheinungen vermitteln soll.
Diesem Zwecke dienten bisher die gewöhnlichen Sternkarten und Himmelsgloben, vor allem die sogenannten drehbaren Sternkarten, die den Anblick des gesamten Sternhimmels für eine beliebige Zeit wiedergeben. Ferner ist durch das D. R. P. Nr. 15543 eine dem- selben Zwecke dienende Einrichtung bekanntgeworden, bei der an den vier Aussenwänden einer Laterne transparente Sternkarten angebracht sind, die durch eine in ihrem Inneren befindliche Lichtquelle beleuchtet werden. Alle diese H. Ifsmittel werden derartig in Gebrauch genommen, dass der Lernende die von ihnen dargestellten Sternbilder hinsichtlich ihrer räumlichen Anordnung und Benennung seinem Gedächtnisse einp. ägt und die so gewonnenen Erinnerungsbilder mit den aufzusuchenden Objekten am nächtlichen Himmelsgewölbe zur Deckung bringt.
Von diesen Einrichtungen nnterscheidet sich die erfindungsgemässe, welche durch die Fig. I, 2,3 und 4 in einigen beispielsweisen Ausführungsformen dargestellt ist, hinsichtlich ihrer besondern Bauart, Handhabung und Wirkungsweise, wodurch erreicht wird, dass der nächtliche Sternhimmel unmittelbar und gleichzeitig mit den Angaben einer Sternkarte verglichen werden kann und eine jede der erstmaligen Erkennung eines Objektes am gestirnten Himmel vorauszuschickende gedächtnismässige Einprägung seiner bildlichen Darstellung auf der Karte übel flüssig wird.
Die Einrichtung besteht aus einem nach aussen hin genügend lichtdicht abgeschlossenen
Gehäuse D aus Blech, Pappe o. dgl., in welchem einerseits die auf Glas, Zelluloid, Papier oder sonstigem geeignetem Material aufgetragene, transparente Sternkarte K auswechselbar untergebracht und andrerseits eine Lichtquelle G angeordnet ist, welche die Karte von ihrer
Rückseite her beleuchtet.
Beim Gebrauch der Einrichtung wird dieselbe nach Angabe daran befindlicher Richtungsmarken nach den Weltgegenden orientiert und wie ein Fernrohr gegen das Himmelsgewölbe gerichtet, wobei das eine Auge des Beobachters durch eine in der Vorderwand des Gehäuses (bei L) angebrachte Sehöffnung die beleuchtete Karte betrachtet, während sein anderes Auge gleichzeitig den gestirnten Himmel absucht, ohne hierbei von den Strahlen der im Gehäuse eingeschlossenen Lichtquelle geblendet zu werden. Auf solche
Weise kann zu dem ins Auge gefassten Bilde gleichzeitig das dazu gehörige Objekt aufgesucht und unmittelbar mit ersterem verglichen werden und umgekehrt.
Sind überdies die Karten in einem geeigneten Massstabe gehalten, was sich insbesondere leicht bei Detailkarten ermöglichen lässt, so können durch Übereinanderlagerung der Gesichtsfelder beider Augen
Bild und Gegenstand zur scheinbaren räumlichen Deckung gebracht werden, wobei die
Beschriftung und das Gradnetz der Karte gewissermassen auf das Himmelsgewölbe projiziert erscheinen.
Die verwendeten transparenten Sternkarten sind entweder Gesamtbilder des nördlichen 'bzw. des südlichen Sternhimmels mit Berücksichtigung der Fixsterne bis zu einer bestimmten
Grössenordnung oder Detailkarten, die sich auf bestimmte Himmelsregionen (Zirkumpolar- sterne, Tierkreisgürtel usw. ) oder einzelne Sternbilder beschränken, um dieselben in grösserer
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Ausführlichkeit darbieten zu können. Auch sonstige auf den Sternhimmel bezugnehmende Abbildungen können Gegenstand solcher Karten sein, so dass dieselben in ihrer Gesamtheit einen vollständigen Atlas der Himmelskunde vorstellen.
Insbesondere kommen jedoch für diese Einrichtung die sogenannten drehbaren Sternkarten in Betracht, die den Anblick des gesamten unter einer bestimmten Breite sichtbaren Sternhimmels für jede beliebige Zeit des Jahres wiedergeben. Dieselben bestehen aus zwei Teilen : Der transparenten eigentlichen Sternkarte, die am Rande mit einer Datumteilung versehen ist, und einer Scheibe aus Glas, Blech o. dgl., welche die Sternbilder der Karte zum Teile verdeckt, zum anderen Teile innerhalb eines elliptischen Ausschnittes, des sogenanten Horizontausschnittes, sichtbar werden lässt.
An ihrem Umfang weist diese Scheibe eine ebenfalls transparente Einteilung nach Stunden auf, weshalb sie im nachfolgenden stets als Stundenscheibe bezeichnet werden soll. Überdies ist die Stundenscheibe konzentrisch zu ihrer Teilung mit Durchbrechungen versehen bzw. wenn sie aus Glas oder einem anderen durchsichtigen Material hergestellt ist, in einer ringförmigen Zone durchsichtig gehalten, damit die transparente Datumteilung der Karte-hinter der Stundenscheibe sichtbar werden kann. Sternkarte und Stundenscheibe können zum Zwecke der Einstellung auf eine bestimmte Stunde des Jahres relativ gegeneinander verdreht und so ihre beiden Teilungen miteinander in Beziehung gebracht werden.
Innerhalb des Horizontausschnittes der Stundenscheibe werden die Sternbilder sichtbar, die zur eingestellten Jahresstunde für den Beobachter jenes Breitengrades, für welchen der Horizontausschnitt konstruiert ist, am Himmel stehen. Die Stundenscheibe kann in üblicher Weise vor der Sternkarte oder auch wegen deren Transparenz hinter derselben angeordnet sein.
Als Lichtquelle dient zweckmässig eine niedervoltige Glühlampe G (Fig. 1, 2 und 3), die mittels einer Leitungschnur s und eines Schraub-oder Steckkontaktes mit einer Trockenbatterie oder einem Akkummulator verbunden ist. Zwischen Lichtquelle und transparenter Karte K ist zum Zwecke einer gleichmässigen Beleuchtung derselben ein Kondensator C (Fig. i und 2), eine Mattglasscheibe ll (Fig. 3) o. dgl. eingeschaltet.
In solchen Fällen, in welchen es wünschenswert erscheint, die ganze Einrichtung in möglichst kleinen Dimensionen zu halten, werden Sternkarten von ebenfalls möglichst geringer Ausdehnung angewendet, die daher mit freiem Auge nicht mehr gut lesbar sind und deshalb durch eine in die Sehöffnung des Gehäuses einzuschiebende Lupe L (Fig. i bis 4) betrachtet werden. Bei Verwendung insbesondere von Detailkarten, welche Doppelsterne, Sternhaufen, Nebel, Planetenmonde, überhaupt lichtarme) mit freiem Auge nicht oder nur schwer sichtbare Himmelskörper wiedergeben, gelangt in Verbindung mit der Einrichtung ein Fernrohr zur Anwendung, durch welches diese lichtschwachen Objekte mit dem einen Auge aufgesucht werden, während das andere Auge ihre bildliche Darstellung auf der Karte betrachtet.
Fig. i zeigt die Verwendung des Galileischen Fernrohres in Verbindung mit einer der beispielsweisen Ausführungsformen der Einrichtung. Das Gehäuse derselben ist mit einer abnehmbaren, federnden Zwinge Z o. dgl. versehen, welche das Fernrohr in solchem Abstande vom Gehäuse festhält, dass die Entfernung des optischen Mittelpunktes der Lupe L von jenem des Fernrohrokulars der Pupillendistanz gleichkommt. Die Einrichtung der Zwinge ist derartig, dass sie sich leicht vom Fernrohr abnehmen lässt, um dasselbe auch für andere Zwecke, z. B. als Feldstecher usw., verwenden zu können. Auch die Lupe ist so gestaltet, dass sie leicht dem Gehäuse entnommen werden und nach Anbringung einer Handhabe für sich allein gebraucht werden kann.
Ebenso kann die Glühlampe samt Fassung und Kondensator-aus dem Gehäuse entfernt werden) um etwa als Taschenlaterne dienen zu können,
Nachfolgend wird nun die Beschreibung von vier beispielsweisen Ausführungsformen gegeben, insoweit dieselben nicht bereits durch das Voranstehende beschrieben erscheinen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. i ist das Gehäuse mit einem Führungsschlitz
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gegen andere Karten ausgewechselt werden kann. An einer Stelle ragt die Karte mit ihrem Rande etwas hervor (Fig. 1 oben) : um hier mit den Fingern erfasst und-falls es sich hierbei um Karten mit kreisrunder Begrenzung handelt - um ihren Mittelpunkt gewälzt werden zu können. Soll die Karte als drehbare Sternkarte gebraucht werden können, so wird vor derselben die Stundenscheibe H mit Horizontausschnitt und transparenter Stundeneinteilung angeordnet. Bei Verwendung nicht kreisrund begrenzter, nicht drehbarer Karten K muss die Stundenscheibe Il drehbar eingerichtet sein.
Ferner erscheint es für die nachherige Betrachtung von Detailkarten zweckmässig, auch die Stundenscheibe leicht aus dem Gehäuse entfernen oder eventuell gegen anders eingerichtete Stundenscheiben umtauschen zu können. Aus diesem Grunde ist die Stundenscheibe H mit einem dosendeckelartigen, rohrförmigen Teil R des Gehäuses D dauernd verbunden und kann samt diesem ged : eht und aus dem übrigen Gehäuse entfernt werden. Bei der Benutzung der drehbaren Sternkarte wird, während durch die Sehöffnung bzw. durch die Lupe L geblickt wird, die
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runde Karte K so weit verdreht, bis ihre Datumteilung mit der Teilung der Stundenscheibe in gewünschter Weise korrespondiert.
Kommen nicht kreisrunde Karten zur Anwendung, die nicht um ihren Mittelpunkt gedreht werden können, so erfolgt die Einstellung auf eine bestimmte Stunde des Jahres durch Drehung der Stundenscheibe H mithilfe des Rohres R. Wegen der Transparenz der Karte kann die Stundenscheibe auch hinter derselben angeordnet sein, Die Karte ist dann mit dem Teil R des Gehäuses D dauernd verbunden, während die Stundenscheibe in den vorgenannten Führungsschlitz eingeschoben und darin gedreht werden kann. Dieser Fall wird durch Fig. i dann veranschaulicht, wenn die Buchstaben H und K mit einander vertauscht werden.
Bei der Ausführungform nach Fig. 2 sind sämtliche Total-und Detailkarten auf einem
Filmstreifen K aus Zelluloid, Papier oder einem anderen geeigneten Material angebracht,
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gelagerte Spule Sz aufgewickelt werden kann. Auf solche Weisr kann irgendeine der auf dem Filmstreifen enthaltenen Karten vor die Sehöffnung bzw. vor die in derselben angebrachte Lupe L gebracht und betrachtet weiden. Hierbei wird der Film durch aus der Zeichnung nicht ersichtliche Federn o. dgl. gegen geeignet angeordnete Führungsleisten gedrückt, um seinen normalen Abstand von der Sehöffnung zu sichern und seitliche Verschiebungen sowie Faltenbildungen zu verhindern.
Eine Seitenwand des Gehäuses D kann nach Abnahme der Handgriffe Gr abgehoben werden, um entweder den Film allein oder samt einer oder beiden Spulen aus dem Gehäuse entfernen und gegen einen andern umtauschen zu können.
Eine oder mehrere Karten des Filmes sind als drehbare Karten ausgeführt. Die dazugehörige Stundenscheibe H ist, wie bei der vorigen Ausführungsform beschrieben, mit einem Teil R des Gehäuses D dauernd verbunden und kann samt diesem zum Zwecke der Einstellung der Karte auf eine bestimmte Stunde des Jahres gedreht oder überhaupt aus dem Gehäuse entfernt werden.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 nimmt besondere Rücksicht auf die Verwendung drehbarer Sternkarten sowie darauf, das mit der Lupe L erreichbare Gesichtsfeld für den im Horizontausschnitt H, Fig. 4, sichtbaren Teil der Karte allein ausnutzen zu können. Die Datumteilung der Karte und die Teilung der Stundenscheibe werden demnach bei dieser Ausführungsform nicht beim Hineinblicken durch die Sehöffnung oder die Lupe im Innern des Gehäuses, sondern ausserhalb desselben sichtbar.
Der hintere Teil Dudes Gehäuses enthält die Glühlampe G und den Kondensator oder statt desselben die Mattglasscheibe M. Der Vorderteil D kann wie der Deckel einer Dose vom übrigen Gehäuse abgehoben werden, worauf die Karte K vollständig freiliegt und gegen eine andere umgetauscht werden kann. Dieser deckelartig Teil Z ? i des Gehäuses besitzt bei B eine Aussparung, aus welcher die Karte K mit ihrem Rande etwas hervorragt, um mit dem Finger um ihren Mittelpunkt gewälzt werden zu können.
Eine besondere, für sich allein drehbare Stundenscheibe ist hier nicht vorgesehen, als solche dient vielmehr die Vorderwand Dl des Gehäuses selbst. Sie besitzt zu diesem Zwecke zunächst bei H den Horizontausschnitt, dessen Mittelpunkt in die optische Achse der Lupe zu liegen kommt. Ausserdem ist sie mit einer Reihe von Ausschnitten A versehen, dutch welche die transparente Datumteilung der drehbaren Karte von aussen sichtbar wird. Konzentrisch zu diesen Ausschnitten ist die ebenfalls transparente und äusserlich sichtbare Stundeneinteilung angebracht. In Fig. 4 erstrecken sich die Ausschnitte für die Datumteilung der Karte und die Stundenteilung nur über einen Halbkreis, was ausreichend erscheint, wenn die Einrichtung, ihrer Zweckbestimmung gemäss, nur für die Nachtstunden Verwendung finden soll.
Die Transparenz der Stundenteilung wird nach Fig. 4 dadurch erreicht, dass die Stundenziffern und Striche als Durchbrechungen der Vorderwand des Gehäuses ausgeführt sind. Es
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gebung des Gehäuses wird erreicht, dass die beiden Teilungen durch die im Innern des Gehäuses angeordnete Lichtquelle beleuchtet und so ausserhalb des Gehäuses auch im Dunkel der Nacht deutlich lesbar gemacht werden.
Eine weitere Ausführungsform ist durch Anwendung einer besondern Lichtquelle gekennzeichnet. Als solche dient eine der bekannten Leuchtfarben, deren Leuchten entweder durch Eigenerregung odcr durch vorhergegangene Insolation hervorgerufen wird. Die Leuchtfarbe ist entweder auf einem in geringer Entfernung von der transparenten Karte hinter derselben angeordneten Schirm oder unmittelbar auf der Rückseite der Karte selbst aufgetragen. Es können auch die Sternzeichen, das Gradnetz, die Buchstaben und Zahlen der Karte unmittelbar mithilfe dieser Farbe selbstleuchtend gemacht sein. Im übrigen kann
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diese Ausführungsform mit einer oder der andern der voranstehend beschriebenen übereinstimmen.
PATENT-ANSPRÜCHE 1. - Einrichtung Zur Orientierung am nächtlichen Sternhimmel mittels transparenter, von der Rückseite her beleuchteter Sternkarten auf Glas oder Rollfilms, dadurch gekennzeichnet, dass die Sternkare (K) im Innern eines nach aussen hin lichtdicht abgeschlossenen und beim Gebrauch fernrohrartig gegen das Himmelsgewölbe zu richtenden Gehäuses (D) untergebracht ist, in dessen Rückwand sich eine infolge ihrer eigenartigen Fassung auch als Taschenlaterne verwendbare elektrische Glühlampe (G) einschieben lässt, durch welche die hintere Fläche der Sternkarte unter Zwischenschaltung eines Kondensators (C, Fig. i und 2), einer Mattglasscheibe (M, Fig. 3) o. dgl.
gleichmässig beleuchtet wird, und dessen Vorderwand als Sehrohr ausgebildet ist, in das je nach Bedarf eine auch selbständig verwendbare Lupe (L) eingeführt werden kann und durch welches der Beobachter die Vorderfläche der beleuchteten Karte mit dem einen Auge betrachtet, während sein anderes Auge-unbewaffnet oder durch ein an das Gehäuse mittels einer federnden Zwinge o. dgl. ansteckbares Fernrohr (Fig. i)-den Sternhimmel beobachtet, so dass das Himmelsobjekt und dessen Bild gleichzeitig betrachtet und unmittelbar miteinander verglichen werden können.