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Verfahren zum Entkarbonisieren von Flüssigkeiten für industrielle Zwecke.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entkarbonisieren von Flüssigkeiten für industrielle Zwecke, wie z. B. zur Verbesserung von Kesselspeisewasser, Brauwasser usw.
Die bekannten Verfahren, bei welchen die Flüssigkeit behufs Entkarbonisierung unter Druck hoch erhitzt und behufs Aufhebung des schädlichen Einflusses des Druckes einer zusätzlichen Bewegung unterworfen wird, leiden an dem Übelstand, dass die aus der Flüssigkeit ab- gespaltenen Gase (Luft und Kohlensäure u. dgl. ) in dem dampferfüllten Raum des Dampf- kessels abgeschieden werden, wobei wegen der Undurchführbarkeit einer Absonderung der abgespaltenen Gase von der Flüssigkeit und von dem die Gase einhüllenden Dampf bei der
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Gemäss der Erfindung werden die Nachteile dieser Verfahren dadurch beseitigt, dass die Entlüftung bzw.
Entgasung der vorher an anderer Stelle unter Druck hoch erhitzten Flüssigkeit (Wasser o. dgl.) in einem besonderen, möglichst kleinen Raum gesondert von der Flüssigkeitserhitzung, nur abhängig von der Temperatur und dem dieser Temperatur entsprechenden Druck'des Entgasungsraumes durchgeführt wird, in welchen die Flüssigkeit, nachdem sie unter Druck hoch erhitzt worden ist, eingeführt wird. Je kleiner der Entgasungsraum ist ; desto geringer sind die Wärmeverluste bei der Abführung der Gase.
Der schädliche Einfluss der zur Hervorrufung von Temperaturen über ion0 C unvermeidlichen Drucksteigerung, welcher bei den bekannten Verfahren durch gleichzeitige lebhafte Bewegung des Wassers unschädlich gemacht wird, kann leicht z. B. durch Zerstäubung des Wassers oder dgl. in dem Entgasungsraum vermieden werden.
Es sind wohl Destillierverfahren o. dgl. bekannt, bei welchen Wasser ausserhalb des Dampfkessel entlüftet wird. Bei diesen bekannten Verfahren wird jedoch die Entlüftung des Wassers bewirkt, bevor es einer Erhitzung unter Druck unterworfen wird. Bei diesen Verfahren kann daher von einer Abspaltung der im Wasser gebundenen Gase (Kohlen- säure o. dgl. ) keine Rede sein, die erst bei der der Entlüftung nachfolgenden Erhitzung unter Druck frei werden können.
Bei dem in der Zeichnung schematisch veranschaulichten Ausführungsbeispiel einer zur Entlüftung und Entgasung für Industriewasser geeigneten Vorrichtung tritt das in irgendeinem nicht gezeichneten Behälter oder Vorwärmer gleichmässig auf höchstmöglichste Temperatur erhitzte Wasser in ein Gefäss 1, in welchem es in einem durch ein geschlossenes Fallrohr 2 o. dgl. gebildeten, möglichst klein gehaltenen Raum 4 mittels eines Zerstäubers 3 oder einer anderen Vorrichtung zerstäubt wird. Hierbei sondern sich die Luft und die Gase aus jedem Flüssigkeitstropfen- in einem Dampfraum ab. Das entlüftete und entkarbonisierte Wasser tritt durch das Ablaufrohr 5 aus, gegebenenfalls nach Durchlaufen eines Filters, in welchem die mitgeführten festen Ausfällungen abgelagert werden und kann dann unmittelbar für industrielle Zwecke, z.
B. als Kesselspeisewasser o. dgl., verwendet werden. Dem Verfahren gemäss der Erfindung kann das zu entkarbonisierende Wasser leicht im Kreislauf unterworfen werden.
Die Entlüftung des Entlüftungsraumes wird bei dem Ausführungsbeispiele der Zeichnung selbsttätig z. B. durch ein Entlüftungsrohr 6 bewirkt, dessen Mündung durch die Ver- änderung des Flüssigkeitsspiegels infolge der über dem Flüssigkeitsspiegel sich ansammelnden Gase geöffnet und geschlossen wird. Die Abscheidung der Gase erfolgt derart, dass der
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Raum 4, der sich mit den abgespaltenen Gasen anfüllt, sich immer mehr unter Flüssigkeitsverdrängung vergrössert, bis das Entlüftungsrohr 6 freigelegt und der Raum 4 selbsttätig entlüftet wird. Das Entlüftungsrohr kann mit einem Schwimmerventil 7 bekannter Art ausgestattet sein, welches selbsttätig abschliesst und selbsttätig öffnet.
Am höchsten Punkte des Behälters 1 kann auch noch ein Entlüftungsventil 8 angebracht sein, um die Gase abzuleiten, die sich im Behälter ansammeln.'.
Selbstverständlich kann auch irgendeine andere selbsttätig wirkende Entlüftungseinrichtung an beiden Stellen vorgesehen werden.
Soll das entkarbonisierte Wasser im kalten Zustande verwendet werden, z. B. für Brauzwecke, in der Färberei o. dgl., so kann dem Wasser in Wärmeaustauschappa aten oder dgl. die Wärme entzogen und zur Vorwärmung des Frischwassers ausgenutzt werden, so dass beinahe ohne Wärmeverluste gearbeitet werden kann.