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Distanzmesser mit Kontrollvorrichtung.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen auf dem Prinzip der Spiegelsextanten beruhenden Distanzmesser, der mit einer ganz neuartigen Kontrollvorrichtung versehen ist, welche darin besteht, dass am Orientierungshebel des Instrumentes eine Kombination zweier Tangentialschrauben samt Zugehör derart zweckmässig angebracht ist, dass man mit dem Distanzmesser bei einem einzigen Aufstellen des Instrumentes (ohne mit demselben zu rühren) eine beliebige Anzahl (z. B. bis 50) unabhängiger Beobachtungen und Kontrollabmessungen des anvisierten Gegenstandes ziemlich rasch und genau erzielen kann.
In'den drei Zeichnungen ist das besprochene Instrument in vier Figuren dargestellt, und zwar zeigt :
Fig. i eine Ansicht des ganzen Instrumentes,
Fig. 2 einen Schnitt der Schraubenvorrichtung samt Zugehör (MSch und DSch),
Fig. 3 einen Grundriss der Schraubenvorrichtung samt Zugehör,
Fig. 4 einen Querschnitt X-Y der Schraubenvorrichtung samt Zugehör (siehe Vorderansicht Fig. 3).
Das Instrument besteht aus einem Träger T, an dessen unterem Ende die gedeckte Spiegel-
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Am Träger befindet sich der Orientierungshebel OrH mit einem in der Spiegelkammer angebrachten Zapfen Z, um welchen sich dieser Hebel drehen lässt. Am oberen Ende des Orientierungshebels ist das Fernrohr mit dem fixen Spiegel angebracht. Um den Zapfen dreht sich ausser dem Orientierungshebel auch der Messhebel MH, an dessen unterem Ende der bewegliche Spiegel BSp befestigt ist, welcher mittels des Messhebels nach Bedarf in Drehung versetzt werden kann. Am Orientierungshebel ist die Kontrollvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung, bestehend in einer Kombination zweier Tangentialschrauben mit deren Zugehör, angebracht.
Diese besteht
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Die Mikrometerschraube (Höhe des Schraubenganges i mm) stosst unter Federantrieb mit ihrer Spindelspitze an die Schraubenmutter, oder Schlitten S der Differentialschraube an ; die Differentialschraube hat an ihrer Spindel zwei Schraubengewinde A und B angebracht, und zwar
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dreht sich frei an der glatten Stelle ihrer Spindel im Orientierungshebel und gleichzeitig greift dieselbe mit ihrem Schraubengewinde in eine Schraubenmutter des Messhebelg ein. Die Differentialschraube greift dagegen mit ihrem i mm hohen Schraubengewinde in eine Schraubenmutter C des Orientierungshebels und mit ihrem o ; MW hohen Gewinde in den Schlitten S ein, an dessen Platte die Spindelspitze der Mikrometerschraube sich anlehnt.
Bei einer Umdrehung der Mikrometerschraube beträgt die Bewegung des Messhebels in der Richtung der Schraubenachse imam, während bei einer Umdrehung der Differentialschraube die Bewegung des Messhebels in derselben Richtung blo# o'I mm beträgt. Es geht daraus hervor, dass bei der Umdrehung der Differentialschraube DSclz nicht nur der Messhebel Mss, sondern auch die gesamte Schraubenvorrichtung der Mikrometerschrauhe samt Zugehör in Bewegung gesetzt wird. Darauf beruht die gleichzeitige
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Benutzung der beiden genannten Schrauben MSch und DSch samt Zugehör hehufs. Ablesung der erzielten Kontrollresultate auf den Drehskalen DrSk dieser beiden Schrauben.
Auf der Distanz- skala wird die Distanz des beobachteten Punktes direkt, jedoch ohne Kontrolle in Metern ab- gelesen ; auf den Drehskalen beider Schrauben wird die Anzahl der Schraubenumdrehungen bis auf ein Tausendstel derselben angegeben, welche Anzahl in einer zugehörigen Tabelle sogleich die entsprechende Distanz in Metern finden lässt. Es wird bemerkt, dass bei der einmaligen Um- drehung der Mikrometerschraube die Distanz D = 500 m und bei der einmaligen Umdrehung der Differentialschraube die Distanz D = 5000 M angezeigt wird. Demzufolge werden auf der
Distanzskala der Mikrometerschraube Entfernungen von 500 bis 5000111 abgelesen, während auf der Distanzskala der Differentialschraube Entfernungen von 5000 11Z aufwärts bestimmt werden.
Die praktische Verwendung des Instrumentes geschieht folgendermassen : Das Fernrohr wird auf den Punkt, dessen Entfernung zu bestimmen ist, eingestellt, wodurch sich in bekannter Weise zwei Bilder ergeben, und zwar ein direkt entstehendes im oberen Teil des Okularbildfeldes und eines, welches im unteren Teile des Okularbildfeldes zustande kommt. Diese beiden Bilder werden durch die Drehung der beiden Schrauben MSch und DSch miteinander zur Deckung (Koinzidenz) gebracht.
Die Kontrollmessungen werden praktisch so vorgenommen, dass man zuerst der Mikrometerschraube eine Lage gibt, in welcher auf deren Drehskala eine auf Zehntel, Hundertel oder Tausendstel einer Schraubengangshöhe abgerundete Zahl abgelesen werden kann. Um dann die Koinzidenz beider Bilder zu erlangen, muss man der Differentialschraube durch entsprechendes Drehen eine bestimmte Lage geben, welche sodann auf der Drehskala dieser Differentialschraube abgelesen wird. Xun addiert man die Angaben beider genannten Skalen und erhält somit als Resultat der ersten Abmessung z. B. :
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<tb>
<tb> Laut <SEP> der <SEP> Mikrometerschraubenskala <SEP> ......... <SEP> 0.4300 <SEP> mm <SEP> und
<tb> ,, <SEP> ,, <SEP> Differentialschraubenskala <SEP> ......... <SEP> 0.0045 <SEP> ,,
<tb> Summa... <SEP> 0*4. <SEP> 5 <SEP> MM.
<tb>
Hierauf gibt man der Mikrometerschraube verschiedene andere Lagen, die alle in der oben genannten Weise abgerundeten Skalenangaben entsprechen und stellt jeder Lage entsprechend die Koinzidenz der Bilder durch Drehung der Differentialschraube her. Es ergeben sich dann durch Verbindung je zweier Schraubenangaben beispielsweise die Summen 0'4348, 0*4346, 0'4341, 0*4342, aus welchen das arithmetische Mittel 0'43444 beträgt. Das arithmetische h.h'
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deutet D die Distanz, 7t, 7t''sind aus der Fig. i zu entnehmen und sind Instrumentenkonstante.
Die Begründung dieser Gleichung ergibt sich daraus, dass. wenn w der Winkel ist, unter welchem die Mittelpunkte der beiden Spiegel vom Punkte, dessen Distanz zu bestimmen ist, erscheinen
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Endlich wird bemerkt, dass das Instrument bei den Messungen in aufrechter oder in liegender bzw. in beliebiger Lage benutzt werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Entfernungsmesser nach dem Prinzipe eines Spiegelsextanten, bei welchem die Koinzidenz der beiden Bilder mittels einer die Verschwenkung des drehbaren Spiegels messenden, tangential wirkenden Differentialschraube hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mit der an einem am Hebel (OR) gelagerten Differentialschraube (DSch) eine am selben Hebel gelagerte Mikrometerschraube (MSe von entgegengesetztem Schraubensinne aber mit gleicher Achse mittels eines Schlittens (S) gekuppelt ist, zum Zwecke, bei der zur Herstellung der Koinzidenz der Bilder nötigen, durch die beiden Schrauben bewirkten Verschwenkung des Spiegels (BSp)
verschiedene Lagen der Mikrometerschraube mit verschiedenen Lagen der Differentialschraube kombinieren zu können und daraus eine Kontrolle für die Richtigkeit der Ablesung zu gewinnen.