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Glykokoll, Betain, Leukine. Die angeführten Verbindungen stellen nur Beispiele dar. Massgebend für die Verwendung sind namentlich die gewünschten physikalischen Eigenschaften der Massen.
Als saures Radikal der Ester sind organische Säuren sowohl, wie anorganische Säuren zu benutzen. Man kann von den Fettsäuren Ameisensäure, Essigsäure, Derivate derselben ver- wenden. Weiter sind zu benutzen : aromatische Säuren der Benzolreihe,'Säuren der Terpenreihe, z. B. Kampfersäure, Säuren der höheren Kohlenwasserstoffe, wie Naphtolsäure, Naphtalinmonokarbonsäuren. Man kann auch Säuren anwenden, welche reaktionsfähige Gruppen, z. B. Halogen enthalten. Man kann auch die Ester anorganischer Säuren benutzen, z. B. die Haloidester der Glyzerin.
Die Verwendung derartiger Ester mehrwertiger Alkohole (z. B. Glyzerinester) in Verbindung mit Eiweisskörpem wurde bereits in dem britischen Patente Nr. 25805 (A. D. 1911) vorgeschlagen. Doch handelt es sich dort weder um Albumine, noch um Kasein und auch nicht um die Darstellung von bornartigen,. sondern nur um elastische, kautschukähnliche Massen aus Leimstoffen, z. B. Gelatine.
Zur Herstellung der Massen können sehr verschiedene Wege eingeschlagen werden, zum Beispiel :
1. Man versetzt den Eiweisskörper, wie z. B. Blut-oder Eialbumin, Kasein und dgl. im geeigneten Stadium ihrer Gewinnung mit einem geeigneten Ester eines mehrwertigen Alkohols der Fettsäurenreihe oder anorganischer Säuren oder deren Derivaten und behandelt das Gemisch mit einem Rühr-bzw. Knetwerk oder auch auf der Walzmaschine und presst hierauf in Formen.
Ebensogut kann die Masse aber auch auf der Schlauchmaschine zu Stäben oder anderen geformten Gegenständen verarbeitet werden. Eventuell kann das Gemisch während der Bearbeitung oder auch nachher mit einem Härtungsmittel, z. B. Aldehyd, Gerbstoffen, einer Chromverbindung behandelt werden oder, falls von koagulierbaren Eiweisskörpern ausgegangen wurde, diese durch chemische Mittel oder durch Dämpfen zur Koagulation gebracht werden.
2. Man versetzt die Eiweisskörper (Albumin, Kasein und dgl. ) im geeigneten Stadium der Gewinnung mit einem geeigneten Ester eines mehrwertigen Alkohols der Fettsäurereihe oder anorganischer Säuren oder deren Derivaten, setzt hierauf langsam unter ständigem Rühren irgend eine der oben aufgeführten Beimischungen, z. B. Kampfer, Teer, Öle, Destillationsprodukte, Kautschuk, Zellulosederivate hinzu, um die Eigenschaften des zu erhaltenden Produktes in geeigneter Weise zu modifizieren. Der Zusatz kann unmittelbar erfolgen. Man kann die Zusätze aber auch zuvor in einem geeigneten organischen Lösungsmittel lösen (für Kampfer z. B. Aceton, für Harze Benzol, für Nitrozellulose Äther-Alkohol, für Acetylzellulose Aceton oder Chloroform) und die Lösung zusetzen. Die Art des Zugeben hängt von den verwendeten Mengen ab.
Man verarbeitet das Ganze auf hiezu geeigneten Apparaten und Maschinen, eventuell kann das Gemisch auch der Behandlung mit einem Härtungsmittel unterworfen werden.
3. Man versetzt zuerst eine der Beimischungen Zellulosederivat, Harze, Kampfer, Öle usw mit einem geeigneten Ester, eventuell unter Zuhilfenahme eines entsprechenden Zwischen- lösungsmittels, verarbeitet das Gemisch hierauf mit dem betreffenden Eiweisskörper weiter und setzt eventuell noch, wie vorher, ein Härtungsmittel hinzu oder koaguliert durch Dampf hzw. durch heisses Pressen und dgl.
Ebensogut kann man aber aurh auf irgend eine andere Weise vorgehen, ohne an dem Wesen der Erfindung etwas zu ändern, so z. B. dass man nur die einzelnen Substanzen zunächst mischt und erst die fertige Masse nach deren Verarbeitung auf der Knetmaschine oder Schlauchmaschint' oder nach dem Pressen mit einem geeigneten Härtungsmittel nachbehandelt, sei es, dass man die Masse oder die daraus gefertigten Gegenstände den Dämpfen von Formaldehyd aussetzt oder dass man sie ein Härtungsbad passieren lässt hzw. sie in das Bad längere oder kürzere Zeit einlegt, eventuell abwäscht und trocknet.
Man kann ferner den Gemischen auch noch Füllkörper aller Art zugeben, wie Farben, Metalle, Metallsalze, Asbest, Bimstein, Kieselguhr, organische und anorganische Säuren und dgl.
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PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung hom-und elfenbeinartiger bzw. hartgummiähnlicher Massen aus Eiweisskörper, dadurch gekennzeichnet, dass man Albumine und Kasein sowie deren Um- wandlungsprodukte (Aibuminate) mit neutralen oder sauren Estern aus mehrwertigen-Alkoholen und anorganischen Säuren oder aus Säuren der Fettsäurereihe oder deren Derivaten oder aus Aminofettsäuren versetzt.