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Drelwalzenmühle zum Auspressen des Saftes aus faserigen Pflanzenteilen.
Die bekannten Mühlen zum Auspressen aus faserigen Pflanzenteilen, wie z. B. von Zuckerrohr, Sorghum, Sisal, Mais und dgl., welche mit drei Walzen, einer Oberwalze und zwei die Einführung bzw. den Auftrag des Gutes bewirkenden Unterwalzen arbeiten, zeigen verschiedene Mängel, welche sowohl durch die Art der Anordnung der zwischen den Unterwalzen eingebauten Bagassebrücke mit ihrem Messer und deren Abhängigkeit von der Einführungswalze als auch durch die Schwierigkeit bedingt sind, die die Einhaltung gleichen richtigen Druckes zwischen Austragwalze und Oberwalze und das Nachstellen der Unterwalzen bei ungleicher Abnutzung dieser letzteren verursachen.
Der Einbau und die Herausnahme der Bagassebrücke gestalten sich bei den meisten bekannten Mühlen schwierig und erfordern meist die vorherige Entfernung anderer Teile, wie z. B. eines Ständers oder einer Walze ; die Einstellung der Bagassebrücke zur Erzielung eines einwandfreien Pressvorganges kann bei den bekannten Mühlen nur bei Stillstand der Mühle in der allen Bedingungen Rechnung tragenden Weise erfolgen und macht daher mehrfaches Stiltsetzen bis zur Erzielung der richtigen Lage erforderlich. Jedes Nachstellen der Einführungswalze zwingt zu einem neuerlichen Einstellen der Bagassebrücke ; der Druck zwischen Oberwalze und Austragwalze ändert sich mit der Beschickung der Mühle und kann nicht auf der gleichen, richtigen Höhe gehalten werden.
Bei ungleicher Abnutzung der Walzen muss die eine oder andere der Unterwalzen nachgestellt werden, kommt dadurch in eine schräge Lage und es ergeben sich wegen des Heisslaufens der Feder Betriebsstörungen. Dies ist auch der Fall bei den Lagern der mit hydraulischem Druckausgleiche belasteten Oberwalze, wenn eine in der Längsrichtung der Wa. Izen ungleiche Beschickung oder Abnutzung stattfindet.
Besitzt, wie bisher üblich, die Oberwalze Druckausgleich, jede der Unterwalzen dagegen feste, nachstellbare Lager, so findet bei wechselnder Beschickung ein verschieden grosses Aus- weichen der Oberwalze statt. Dadurch vergrössert sich der Zwischenraum zwischen Oberwalze und festliegender Austragwalze um ebensoviel, als der Zwischenraum zwischen Oberwalze und
Einfiihrungswalze, und das zwischen diesen letzteren Walzen vorgepresste Pressgut erfährt beim Durchgange zwischen der Oberwalze und der Austragwalze eine zu geringe oder gar keine Pressung, so dass die Ausbeute eine geringere oder ein nochmaliges Durchführen des Pressgutes durch die
Mühle erforderlich wird.
Es ist bereits versucht worden, diesem Ubelstande dadurch abzuhelfen, dass auch die Unter-
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als der normalen wird die Einführungswalze durch den hydraulischen Druck gegen die Messerkante gepresst, was eine starke Abnutzung des Messers und selbst einen Bruch der Bagassebrücke zur FcJge haben kann ; bei stärkerer als der normalen Beschickung entfernt sich die Einführungswalze von der Messerkante und ein Teil der Bagasse dringt in den zwischen Messerkante und Walze entstehenden Spalt ein, wodurch es zu einer Betriebsunterbrechung kommt.
Verkuppelt man bei solchen Mühlen zur Vermeidung der erwähnten Mängel die Bagassebrücke in bekannter Weise mit den Lagern der Einführungswalze, zu dem Zwecke, dass erstere die Bewegungen dei Einführungswalze mitmachen muss und die Messerkante in fester Berührung mit der Einführungswalze bleibt, so ändert sich bei den bekannten Mühlen wiederum die Lage der Messerbahn gegen den Umfang der Oberwalze in einer das Verhältnis zwischen Eingangsspalt
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ausschwingbar eingerichtet.
Diese Einrichtung hat den Übelstand, dass bei Beginn der Beschickung die Oberwalze durch die zwischen sie und die Eingagswalze eintretende Bagasse nach der Seite der Austragwalze ausschwingt und an dieser zum Anliegen kommt, wodurch einerseits auf das eintretende Pressgut zwischen Oberwalze und einführungswalze kein Druck oder nur ein sehr geringer ausgeübt wird, andererseits der Eintritt der Bagasse zwischen Oberwalze und Austragwalze behindert wird. Ähnliche Störungen des guten Pressvorganges ergeben sich, wenn die Beschickung wechselt.
Alle diese vorerwähnten Mängel sollen bei der Dreiwalzenmühle nach der Erfindung beseitigt werden.
Zunächst sind die Ständer und die Bagassebrücke so eingerichtet, dass das Ein-und Aus- bringen der letzteren ermöglicht ist, ohne dass ein Ständer oder eine Walze entfernt zu werden braucht.
Die Bagassebrücke ist mit den Ständern bzw. mit den Lagern der Einführungswalze in solcher Weise verbunden, dass ihre Einstellung nicht nur in der Höhe, sondern auch in wage- rechter, quer zu ihrer Längenausdehnung liegender Richtung und ausserdem auch eine Ver- änderung ihrer Neigung während des Betriebes vorgenommen werden kann und dass die erzielte richtige Einstellung der Bagassebrücke und das für einen einwandfreien Pressvorgang so wichtige Verhältnis des Eingangsspaltes zum Ausgaugsspalte zwischen der-lesserbahn und der Ober- walze auch bei Verstellung der Einführungswalze erhalten bleibt.
Dadurch wird auch erst die
Anwendung hydraulischen Druckausgleiches bei Unterwalzen in vorteilhafter Weise praktisch durchführbar und damit unter allen Umständen ein gleichbleibender Druck sowohl zwischen Einführungs-und Oberwalze als auch zwischen dieser und der Austragwalze gesichert.
Die Lager der Walzen sind derart beweglich eingerichtet, dass sie sich jeder durch die Mühlenkonstruktion. Bestatteten Schrägstellung und der Durchbiegung der Walzen anpassen können, ohne ein Ausweichen der Walzen in einer dem Pressvorgange nachteiliges Richtung zu gestatten, und dass daher eine stets gleichmässige Druckverteilung auf die Lagerlaufflächen gewährleistet ist. In den Zeichnungen sind zwei beispielsweise Ausführungsformen von Dreiwalzenmühlen
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Seitenansicht bzw. Schnitt eine Mühle und in Vorderansicht bzw. Schnitt einen ihrer Ständer fur den Fall, als die Bagassebrücke bei festen, nachstellbaren Unterwalzenlagern und unter hydraulischem Druckausgleich stehenden Oberwalzenlagern angeordnet ist.
Die Fig. 3 und 4
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walze und unter hydraulischem Druckausgleich stehenden Unterwalzenlagern.
In beiden Ausführungen bezeichnet A den Mühlenständer, O die Oberwalze auf ihrer
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Hand (beispielsweise durch Keile 6 und Stellschrauben 7) gehoben werden.
Um die Bagassebrücke während des Betriebes auch quer zu ihrer Längenrichtung, also in der Richtung von einer Unterwalze zur anderen versteHen, und ihr die erforderliche Neigung geben zu können, sind an jeder Stirnseite der Brücke zwei Zapfen 8 und 9 vorgesehen, an denen
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An der Schwinge 14 ist bei 21 eine Gewindestange 22 angelenkt, die durch ein am Lager L der Einführungswalze U1 oder am Ständer A angebrachtes Auge 25 hindurchgeht und mittels
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Durch Längenänderung der Stangen 10 und 11 kann die Bagassebrucke in wagerechter Richtung verstellt bzw. auchihre Neigung geändert werden, so zwar, dass die Kante K des Messers M
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schiebungen dieser Walze bzw. ihrer Lager unbeeinflusst, wenn das Auge (der Fixpunkt) 25 an den Lagern der Einführungswalze angebracht ist.
Es entfällt daher bei dieser Anordnung die bisher bestandene Notwendigkeit, bei jedesmaligem Einstellen der Einführungswalze die Bagassebrücke neuerlich einstellen zu müssen.
Die Schwinge 74 kann auch noch durch eine Stange (oder Stangen) 26, welche am Zapfen 75 angelenkt sind, mit dem Zapfen 9 der Bagassebrücke verbunden sein, zum Zwecke der direkten Übertragung der Bewegung des Lagers L der Unterwalze auf die Bagasseblücke, weil praktisch infolge des in den verschiedenen Lagerungen der Zapfen 9, 13, 15, 16, 19, 20 und 21 für deren Beweglichkeit notwendig vorhandenen geringen Spielraumes die durch die Anbringung der Stangen 26 theoretisch zu einer starren gewordene Verbindung der Punkte 9, 13 und 15 praktisch genügende Beweglichkeit erhält, um die aus der Bogenbewegung der Punkte 13, 15 und 16 sich ergebende,
nur geringe Bruchteile eines Millimeters betwagende Sinus-versus-Bewegung in senkrechter Richtung am Punkte 9 der Bagassebrücke unwirksam zu machen. Die Stangen 26 werden selbstverständlich erst nach erfolgtem Einstellen der Bagassebrücke in ihrer Länge festgestellt.
Durch die Verbindung der Bagassebrücke mit den Lagern der Einführungswalze in den Fixputell 2J wird erst die Möglichkeit gegeben, den hydraulischen Druckausgleich bei den Unterwalzen in puktiacher Weise zur Anwendung bringen und dadurch einen stets gleichen Druck zwischen diesen und der Oberwalze aufrecht erhalten zu können.
Die Walzenlager selbst sind so eingerichtet, dass ein stets gleichmässiges Aufliegen der Walzenwellen W, W1, W2 in ihren Lagerschalen gewährleistet ist und dadurch die Gefahr des Heisslaufens der Lager und daraus sich ergebende Betriebsunterbrechungen beseitigt sind. Eine der artige Einrichtung, und zwar sowohl für fest einstellbare als auch für mit Druckausgleich versehene Lager, besteht, wie die Fig. l und 2 zeigen, darin, dass man den Lagerschalen aussen die
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Die Lagerschalen sind durch geeignete Mittel verhindert, sich mit den Wellen zu drehen, beispielsweise durch Platten 56 (Fig. 1), welche an den achsial gerichteten Endflächen der Lagerkörper befestigt sind und gegen weiche die Lagerschalen mit ihren achsial verlaufenden gerundeten Endflächen sich anlegen.
Wenn Lager mit hydraulischem Druckausgleich zur Anwendung kommen, wie dies beispielsweise für die Oberwalze 0 in Fig. l und 2 angenommen ist, bei welchen ohne Zwischenschaltung eines Lagelkörpers (wie bei den UI1terwalzen nach Fig. 2) der hydraulische Druck auf die Lager- scLa übertragen wird, so erfolgt, die Übertragung gewäll der Erfindung durch einen Druck-
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Walze gegen die Austragwalze, wie dies bei bekannten Mühlen, bei denen die Lagerschale um einen ausserhalb der Welle gelegenen Mittelpunkt nach allen Seiten ausschwingen kann, zum Nachteile eines guten Pressvorganges möglich ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 ; bei der, wie früher erwähnt, die Unterwalzen unter hydraulischem Druckausgleiche stehen, die Oberwalze dagegen beispielsweise fest gelagert ist, ruht die Welle der Bagassebrücke B mit ihren Enden in exzentrisch angeordneten Bohrungen 28 zweier zylindrischer Hülsen 29, die in den auf Rollen beweglichen Lagern 2 drehbar gestützt
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sind und auf ihren, aus den Ständern A nach aussen vorragenden Enden je ein Schaltrad 30 tragen und einen exzentrisch angeordneten Stirnansatz (Zapfen) besitzen.
Jede Hülse 29 kann mit Hilfe ihres Schaltrades 30 und eines um sie drehbaren Schalthebels h mit Schaltklinke und mittels einer Gegenklinke in einem oder dem anderen Sinne gedreht werden, wodurch der Mittelpunkt der zur Büchsenachse exzentrisch liegenden Bohrung 28 und somit auch die in ihr gelagerte Welle 1 und die Bagassebrücke, deren obere Enden, wie später beschrieben, geführt sind, gehoben oder gesenkt werden.
Diese Art der Verstellung kann, ebenso wie jene nach Fig. 1 und 2, selbstverständlich auch bei Walzmühlen Anwendung finden, bei denen die Oberwalze hydraulisch belastet ist, während die Unterwalzen fest einstellbar sind ; ebenso bei Walzenmühlen, bei denen alle Walzen mit hydraulischem Druckausgleiche versehen sind.
Diese Höhenverstellung während des Betriebes ist durch hydraulische Druckentlastung der Brücke erleichtert. Zu diesem Zwecke sind hydraulische Zylinder 32 angeordnet, deren Kolben 33 sich gegen Tragpratzen 34 an den Stirnseiten der Bagassebrücke legen und den Druck des Pressgutes ganz oder zum grössten Teile aufnehmen.
Die exzentrisch an der Stirnseite der Hülsen 29 angeordneten Ansätze (Zapfen) 31 werden von den einen Enden der in ihrer Länge einstellbaren Stangen 35 umfasst, deren andere Enden an den Zapfen 36 von Kreuzköpfen 37 angelenkt sind, die an den Ständern A oder an den Lagern L der Einführungswalze U1 geführt werden. Diese Kreuzköpfe können mit Hilfe von Schrauben 38, die durch an den Ständern bzw. vorteilhafter an den Lagern L angebrachte Augen 39 gehen, verstellt werden.
Von den Zapfen 40 der Kreuzköpfe 37 führen Stangen 41, deren Länge unveränderlich oder einstellbar ist und die vorteilhaft in ihrer Länge dem Halbmesser K-o gleich und ihrer Lage nach ihm parallel angeordnet ; Rind, zu Zapfen 42, die an Schlitten 44 sitzen, welche an den
Stirnseiten der Bagasseblücke in Führungen 43 der Höhe nach verschiebbar sind. Diese Schlitten werden nach erfolgter Einstellung der Brücke durch Stützschrauben 46 getragen, die von unten in Ansätzen 4. der Brücke eingeschraubt und verstellbar sind und mittels Gegemuttern J7 festgestellt werden können.
Wenn nach erzielter richtiger Einstellung der Brücke und Festlegung der Kreuzköpfe 37 aus irgend einem Grunde eine Höhenverstellung der Brücke vorgenommen wird (vor welcher natürlich die Zapfen 31 hinreichend freigegeben werden müssen, und zwar durch Lösen des
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die Welle der Bagassebrücke, infolge ihrer Bewegung in einem Kreisbogen, nicht nur gehohen oder gesenkt, sondern auch der Einführungswalze entweder genähert oder von ihr entfernt und dadurch und infolge der Bogenbewegung, die die Punkte. J2 um den Zapfen 40 machen müssen, die Neigung der Brücke ändert.
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Brücke sich vollzieht, dass das vorher erzielte richtige Verhältnis zwischen Eingangsspalt und Ausgangsspalt s2 praktisch unverändert erhalten bleibt.
Mittels der in beispielsweiser Ausführung dargestellten Emrichtung können jederseits zwei Punkte der Bagassebrücke derart gegen einen Fixpunkt eingestellt und festgestellt werden; dass der Brücke während des Betriebes genau die erforderliche Stellung gegeben werden kann und dass im Falle der Anbringung dieses Fixpunktes J9 am Lager L die bewirkte Einstellung auch bei Verschiebungen der Einführungswalze in folge Nachstellens oder (bei Anwendung von Druckausgleich) infolge ungleicher Beschickung erhalten bleibt, weil die Bagassebrücke jede Bewegung der Walzenlager mitmacht. lurch die vorstehend beschriebenen Einrichtungen ha der Bagassebrücke und durch die Anbringung der Fixpunkte 25 (Fig. 1) bzw. 39 (Fig.
3) am Lager der Einführungswalze wird erreicht, dass auch bei den Unterwalzenlagern hydraulischer Druckausgleich mit Erfolg angewendet und dadurch eine wesentliche Verbesserung des Pressvorganges erzielt werden kann.
PATENT-AN SPRÜCHE :
1. Dreiwalzenmühle zum Auspressen des Saftes aus faserigen Pflanzenteilen mit während des Betriebes der Höhe nach-beispielsweise durch Keile - einstellbarer Bagassebrücke, dadurch gekennzeichnet, dass die Bagassebrücke während des Betriebes derart verstellt werden kann, dass einerseits ihre Messerkante zum richtigen Anliegen an die Eingangswalze gebracht wird und ausserdem der Brücke bzw. der Messerbahn eine solche Neigung erteilt wird, dass das
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