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VerfahrenzurHerstellungvonBaukonstruktiensteilen.
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Will man noch ein übriges tun, und dem zu erstellenden Körper eine grössere innere Festigkeit erteilen, so kann man auch andere Faserstoffe, wie Werg, Haare, Baumwolle etc. noch zuschlagen. Vorteilhaft ist es, wenn man auch diese einer gleichen, bezw. ähnlichen Vorpräparierung unterwirft, damit sie sich der Masse besser anschmiegen und gleichzeitig kittend wirken können. Während die pflanzlichen Faserstoffe der gleichen Vorpräparierung unterworfen werden, wie der Torf selbst, werden die tierischen Fasern, wie Haare, Borsten etc., deren Grundsubstanz Hörn, also Albuminoid ist, besser mit Alkalilauge behandelt. Hierdurch findet eine teilweise Lösung derselben statt, teilweise auch eine Quellung der Hornsubstanz.
Bei dem späteren Zusatz von Fettsäuren werden die AlhulI1i- noide zur Koagulation bezw. Gelatinierung gebracht, und zwar in einem Augenblick, wo das ganze ineinander und aneinander eng gepresst wird, und üben nun einen kittenden und bindenden Einfluss aus.
Nunmehr ist die Vorpräparierung beendet und man schreitet zur eigentlicin Fabrikation.
Hiezu werden der Masse nach Öle mit hohem Gehalte an Lino ! ein und Linolsäure zugegeben, insonderheit Holzöl oder die daraus abgeschiedenen Fettsäuren selbst. Diese hat man zuvor teilweise durch Behandlung mit Schwefel oder Schwefel abgebenden Substanzen in Factis, teilweise durch Behandlung mit Metalloxyden, also Sauerstoff abgebenden Stoffen, in schnell trocknende und dabei gut bindende Oxysäuren verwandelt. Die Zugabe einer Spur eines basischen Metallkarbonates hat zur Erlangung einer höheren Festigkeit sich sehr vorteilhaft erwiesen. Dies Gemenge wird schnell auf hohe Temperatur erhitzt, in vorgewärmte Formen gefüllt und in kürzester Zeit unter hohem Druck erkalten gelassen, wonach dieses Produkt ohne weiteres beliebig bearbeitungsfähig ist.
Bezweckt man ganz billige Produkte zu erlangen, so ersetzt man einen Teil der Öle durch bituminöse Kohle in feinst verteilter Form, welche durch die Erhitzung und den Druck ihr Bitumen abgibt und so auch kittend und bindend wirken kann.
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Zerkleinerung des Torfgutea durch Mahlen erfolgen kann. Gleichzeitig hat man Holzölfettsäuren mit 2% Schwefelsäure in der Wärme digeriert, andererseits mit 2'5'dz Zinkoxyd längere Zeit auf 150 bis 2000 C erhitzt. Beide Präparate werden zu gleichen Teilen miteinander unter Zusatz von 1% der gesamten Masse an Zinkkarbonat vermengt. Der vorpräparierte gut vorgetrocknete Torf wird nun mit 100/0 dieser Masse verarbeitet, so dass eine innige Mischung entsteht, was vorteilhaft in erhitzten Kesseln mit Knetwerk vorgenommen wird.
Sobald die Masse eine hinreichend gleichmässige Beschaffenheit angenommen hat, wird sie in die vorgewärmte Form abgezogen und bei 250 bis 300 Atmo- sphären gepresst. Sobald die Form erkaltet, ist das Produkt fertig.
2. Gröblich zerkleinerter Torf wird nach dem Gegenstromprinzip einer intensiven Trocknung unterworfen und mit einer 5%igen Kochsalzlösung, der man noch 10/0 Salzsäure znsetzt, befeuchtet. Nach auf gleiche Weise wie zuvor vollzogener intensiver Trocknung wird das Gut zur gewünschten Feinheit zermahlen und mit auf gleiche Weise behandeltem Werg (bis zu 250/,) vermengt. In/wischen ist ein Gemisch (t : l) von Leinöl und Holzölfettsäuren mit 2 /o Schwefel längere Zeit bis zu einer dicklichen Konsistenz erhitzt und bis zu 15% des angewandten Torfgemisches in erwärmten Knetmaschinen mit der Tonmasse innig vermengt worden. Dieses Pressgut wird in die erwärmte Form mit einem Druck bis zu 300 Atmosphären bis zum Erkalten der Form gepresst.
3. Torf wird nach gröblicher Zerkleinerung einer nach dem Gegenstromprinzip erfolgenden Trocknung unterworfen, um nach Behandlung mit einer 5% igen Salzsäurp- lösung abermals in gleicher Weise intensiv getrocknet zu werden. Hiernach ist eine weitere Zerkleinerung bis zur gewünschten Feinheit durch Mahlen leicht zu erreichen. Hornmehl wird durch längeres Erwärmen mit 25%iger Natronlauge zum Quellen gebracht und in
Mengen bis zu 100/0 mit dem vorbehandelten Torf gemischt. Dieser Mischung wird noch
10% feinst gemahlene bituminöse Kohle zugegeben und das Ganze mit 5"/, Leinöl, in welchem fol% Schwefel gelöst ist, gut verarbeitet, sodann in die vorgewärmte Form gebracht und bei 200 bis 300 Atmosphären gepresst, bis die Form erkaltet ist.