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Die Erfindung betrifft einen bahnförmigen Gegenstand, insbesondere Uhrarmband, mit einer Bodenlage und einer Deckschichte, die miteinander einstückig verbunden sind und von welchen zumindest eine Naturmaterial aufweist.
Aus der JP 1-256 904 A1 ist ein mehrlagiges Uhrarmband aus einer Bodenlage sowie einer Deckschichte bekannt geworden, bei welchem die Deckschichte aus einem Naturleder gebildet ist und auf der von einem Benutzer abgewandten Seite der Bodenlage angeordnet ist. Die Bodenlage besteht aus einem Gemisch aus einem Pulver aus Naturleder sowie einem Kunststoffmaterial, wobei dieses Gemisch an die Innenseite der Decklage zur Bildung des Uhrarmbandes angeformt ist.
Der verwendete Kunststoff kann aus den unterschiedlichsten Materialien, wie z.B. Polyurethan, Polyvinylchlorid oder Polyacetal gebildet sein. Dabei bildet die aus dem Gemisch hergestellte Bodenlage jene Lage aus, welche dem Benutzer eines derartigen Bandes zugewandt ist Das Uhrarmband weist aufgrund seiner Ausbildung eine gute Luftdurchlässigkeit, Saugfähigkeit sowie eine leichte Bearbeitbarkeit, Flexibilität und Weichheit auf.
Aus der DE 42 11 104 A1 sind bereits verschiedenste Ausführungen von Uhrarmbändern bekannt geworden, die einen mehrlagigen Aufbau aufweisen. Dabei ist das Uhrarmband in Art eine Sandwicheiementes aus mehreren Lagen und vorzugsweise unterschiedlichen Materialien, wie beispielsweise Leder, Textil, Kunststoff oder Metall zugsammengesetzt. Speziell bei der Verwendung von Textilien als Trägermaterial ist es aufgrund der diesen innewohnenden Eigenschaften notwendig, Schnittkanten vor einem Ausfransen zu schützen, wobei die Schnittkanten unmittelbar anschliessend an den Schnittvorgang von einem Abdeckelement umgeben worden sind. Dadurch ist ein Ausfransen bzw. Weiterlaufen der einzelnen Fäden vermieden worden.
Weiters war die Einsatzmöglichkeit derartiger Bänder nicht in allen Anwendungsfällen befriedigend möglich
Weiters sind bereits die verschiedensten Ausführungen von Uhrbändern in Ein- und Mehrlagenbauweise bekannt, wobei üblicherweise mehrere Lagen von Leder, meist unter Verwendung des sogenannten Rembordierverfahrens untereinander zu einem Uhrband bzw. einem Gürtel verbunden werden, wie dies z. B. aus der AT 252 634 B bekannt ist. Weiters ist es aber auch bekannt, eine oder mehrere Lagen aus Leder oder lederähnlichem Material wie z. B. auch Kunststofffolien mit einer Kunststoffschichte aus extrudiertem bzw. gespritztem Kunststoff zu einem Gegenstand z. B. einem Uhrband oder einem Gürtel zu verbinden, wie dies z. B. aus der EP 0 199 708 B bekannt ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen bahnförmigen Gegenstand, insbesondere Uhrarmband zu schaffen, dessen Decklage eine widerstandsfähige Lage überwiegend aus Naturmaterialien aufweist.
Diese Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass die Deckschichte zumindest eine Lage aus einem Vliesstoff aus Fäden bzw. Fasern aus dem Naturmaterial aufweist. Vorteilhaft ist hierbei, dass bei der Verwendung der erfindungsgemässen Lage aus einem Vliesstoff, welcher aus einzelnen Fäden bzw. Fasern gebildet ist und bedingt durch den Verpressvorgang bei einem anschliessenden Trennvorgang ein Ausfransen des flächigen Gegenstandes gesichert vermieden ist. Dadurch wird im Bereich eventueller Schnittkanten eine hohe Kantenfestigkeit erreicht, welche ausreicht, um zusätzliche Arbeitsvorgänge zu vermeiden, wodurch weitere Behandlungsschritte vermieden werden und daher eine kostengünstigere Herstellung derselben erzielbar ist. Weiters besteht bedingt durch die Wirrlage der Fäden bzw.
Fasern des Vliesstoffes ein inniger Zusammenhalt derselben, wodurch sich hohe Zugfestigkeiten erzielen lassen.
Durch die Ausführungsvarianten nach den Patentansprüchen 2 und/oder 3 kann durch die variable Zusatzmenge an Bindemittel zu dem Vliesstoff der Bindungsgrad der einzelnen Fäden bzw.
Fasern untereinander auf einfache Art und Weise gesteuert werden. Weiters kann dadurch auch noch die Wasserdampfdurchlässigkeit, durch die sich zwischen den einzelnen Fäden bzw. Fasern ausgebildeten Poren verschiedenartig eingestellt werden.
Vorteilhaft ist auch eine Ausbildung nach Patentanspruch 4, da dadurch die Oberfläche der
Lage durch die Decklage abgedeckt ist, wodurch ein erhöhter Schutz für die Lage erreicht wird.
Gemäss einer Ausbildung, wie im Patentanspruch 5 beschrieben, wird bei einer entsprechenden Einstellung der Decklage eine nachhaltige Veränderung der unterhalb dieser angeordneten
Lagen in Form von Ausbleichen, Vergilben, etc. gesichert vermieden, wodurch eine lange Lebensdauer des bandförmigen Gegenstandes erzielt wird.
Vorteilhaft ist auch eine Weiterbildung nach Patentanspruch 6, da durch den Zusatz der Farb-
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pigmente in der Decklage der Gegenstand zusätzlich designmässig beliebig gestaltet werden kann.
Weiters kann durch den Zusatz der Farbpigmente auch eine gewisse Schutzwirkung gegen den Durchtritt von UV-Strahlung erzielt werden.
Durch die Ausbildung nach Patentanspruch 7, dass ausgehend von den Grundfarben bzw. der natürlichen Farbgebung der einzelnen Fäden bzw. Fasern ein einheitliches oder unterschiedliches Aussehen für die Lage des Vliesstoffes erzielbar ist.
Durch die Weiterbildung nach Patentanspruch 8 kann noch ein zusätzlicher Schutz vor eintretender UV-Strahlung und einer damit einhergehenden Beeinträchtigung bzw. Vergilbung der einzelnen Fäden bzw. Fasern des Vliesstoffes gesichert vermieden werden, falls die Decklage beschädigt oder überhaupt nicht angeordnet ist.
Durch die Ausführungsvariante nach Patentanspruch 9 kann bei der Verwendung von natürlich vorliegenden Fäden bzw. Fasern des Vliesstoffes die Lage zusätzlich optisch bzw. designmässig gestaltet werden, wodurch auf einfachste Art und Weise Gegenstände mit unterschiedlichem Aussehen herstellbar sind. Dadurch kann bei sich rasch ändernden Modeerscheinungen das Aussehen der Gegenstände an diese angepasst werden.
Durch die Ausführungsvarianten nach den Patentansprüchen 10 bis 13 ist gewährleistet, dass ein Gegenstand trotz einer hohen Wasserdampfdurchlässigkeit noch grosse Festigkeitswerte aufweist, um eine lange Lebensdauer des Gegenstandes zu gewährleisten.
Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsvariante nach Patentanspruch 14, da durch die räumliche Verformung der Oberseite der Lage sowohl die unterschiedlichsten designmässigen Gestaltungen als auch in gewissen Bereichen eine zusätzliche Verstärkung der Lage erreicht werden kann.
Vorteilhaft ist auch eine Ausbildung nach Patentanspruch 15, da dadurch in Verbindung mit der Lage ein festigkeitsmässiger, insbesonder zugfestigkeitsmässiger günstiger Aufbau des Gegenstandes bei einer hohen Wasserdampfdurchlässigkeit erzielen lässt und so der Tragekomfort des Gegenstandes erhöht wird.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Patentansprüchen 16 bis 22 gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im nachfolgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemässen bahn- bzw. bandförmigen Gegenstand, insbesonder Uhr- armband in Draufsicht und vereinfachter, schematischer Darstellung;
Fig. 2 den Bandteil des bahnförmigen Gegenstandes nach Fig. 1 in Stirnansicht, geschnit- ten, gemäss den Linien 11-11 und vergrössertem Massstab ;
Fig. 3 einen Teilbreich des Bandteils nach Fig. 2 in Stirnansicht, geschnitten und stark ver- grösserter Darstellung;
Fig. 4 einen anderen und gegebenenfalls für sich eigenständigen erfindungsgemässen
Schichtaufbau des bahnförmigen Gegenstandes in Stirnansicht, geschnitten und ver- grössertem Massstab;
Fig. 5 einen weiteren und gegebenenfalls für sich eigenständigen erfindungsgemässen mög- lichen Schichtaufbau des bahnförmigen Gegenstandes in Stirnansicht, geschnitten und stark vergrösserter Darstellung;
Fig. 6 eine mögliche Querschnittsform des bahnförmigen Gegenstandes mit dem Schicht- aufbau gemäss Fig. 5 in Stirnansicht, geschnitten und schematisch vereinfachter Dar- stellung;
Fig. 7 einen anderen und gegebenenfalls für sich eigenständigen erfindungsgemässen
Schichtaufbau des bahnförmigen Gegenstandes in Stirnansicht, geschnitten und stark vergrösserter Darstellung;
Fig. 8 einen Teilbereich des bandförmigen Gegenstandes mit einem Schichtaufbau gemäss
Fig. 2 bzw. 3 und einer strukturierten Oberfläche der Lage in perspektivisch verein- fachter Darstellung bei abgehobener Decklage und Druckbild.
In der Fig. 1 sind bahn- bzw. bandförmige Gegenstände 1 und 2, die beispielsweise einen
Bandteil 3 und einen Ösenteil 4 eines Uhrarmbandes 5 für eine Uhr 6 bilden, dargestellt.
Selbstverständlich ist es aber auch möglich, dass diese bahn- bzw. bandförmigen Gegenstände
1,2 beispielsweise Gürtel, Schlaufen, Befestigungsgurte, Tragbänder oder dgl. bilden können.
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Jeder der Gegenstände 1 und 2 ist über eine Gelenkanordnung 7 mit einem Uhrgehäuse 8 verbunden. Diese Gelenkanordnung 7 umfasst einen im Uhrgehäuse 8 gehaltenen Gelenkstift 9, der die Gegenstände 1,2 in einer Öse 10,11 durchsetzt.
Am Gegenstand 2 ist in dem dem Uhrgehäuse 8 gegenüberliegenden Endbereich eine Schnalle 12 befestigt bzw. schwenkbar in einer weiteren Öse 11 gelagert. Wie weiters beim Gegenstand 1, nämlich dem Bandteil 3, gezeigt ist, sind im Bereich einer Längsmittelachse 13 Öffnungen 14 voneinander distanziert hintereinander angeordnet, weiche zur Aufnahme eines Domes 15 der Schnalle 12 dienen. Die beiden Gegenstände 1,2, welche den Bandteil 3 bzw. Ösenteil 4 ausbilden, sind mehrlagig ausgebildet, wobei dieser mehrlagige Aufbau in den nachfolgenden Figuren noch detaillierter beschrieben wird.
In der Fig. 2 ist der Gegenstand 1 in einer Stirnansicht im Schnitt und vergrösserter Darstellung gezeigt, um den mehrlagigen Aufbau besser darstellen zu können. Selbstverständlich können alle nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen für den Gegenstand 1 auch auf den Gegenstand 2 bezogen werden.
Bei dieser hier beschriebenen Ausführungsform besteht der Gegenstand 1 aus einer Bodenlage 16, welche beispielsweise durch ein Futterleder 17 gebildet ist. Das Futterleder 17 weist bei diesem Ausführungsbeispiel einen in etwa rechteckigen Querschnitt, in Richtung der Längsmittelachse 13 gesehen, auf und bildet eine Unterseite 18, eine dieser gegenüberliegende Oberfläche 19 sowie zwischen diesen sich erstreckende und seitlich angeordnete Seitenflächen 20,21 aus.
Im Bereich der Oberfläche 19 und den Seitenflächen 20,21 der Bodenlage 16 ist diese von einer Lage 22 umgeben. Diese Lage 22 wird aus einer Bahn oder einem flächigen Vorprodukt in Art eines Vliesstoffes 23 mit darin angeordneten Fäden 24 bzw. Fasern 25 ausgebildet, welche bevorzugt über ein schematisch angedeutetes Bindemittel 26 unter Aufbringung von Druck und/oder Temperatur untereinander zu der Lage 22 verpresst werden. Die Herstellung der Lage 22 zu dem flächigen Vorprodukt bzw. der Bahn kann auf verschiedenste Art und Weise erfolgen. Als erste Möglichkeit kann das flächige Vorprodukt in Form einer endlosen Bahn in einer Art Durchlaufbetrieb mit einer bestimmten Breite hergestellt werden. Dadurch erhält man eine Rollenware, aus welcher anschliessend die entsprechenden Zuschnitte ausgestanzt bzw. ausgeschnitten werden.
Als weitere Möglichkeit kann die Lage 22 als ebenflächiges Vorprodukt mit gewissen Aussenabmessungen hergestellt werden, um wiederum aus diesen einzelnen flächigen Vorprodukten die Zuschnitte für die Herstellung der Lage 22 ausstanzen bzw. ausschneiden zu können. Schliesslich besteht eine weitere Möglichkeit darin, den Zuschnitt der Lage 22 in seinen Aussenabmessungen bereits während der Herstellung entsprechend einzuhalten, wodurch ein nachträglicher Schneid- bzw. Stanzvorgang vermieden wird. Die Aufbringung des Druckes und/oder der Temperatur zur Verpressung der einzelnen Fäden 24 bzw. Fasern 25 des Vliesstoffes 23 mit dem Bindemittel 26 zu der Lage 22 muss solange aufrechterhalten werden, bis das Bindemittel 26 entsprechend abge- bunden hat, um ein Lösen der einzelnen Fäden 24 bzw. Fasern 25 untereinander gesichert zu ver- hindern.
Der Vliesstoff 23 für die Lage 22 kann durch unterschiedliche Vliesstoffbildeverfahren herge- stellt werden. Durch die Art der Vliesstoffbildung wird das optische Aussehen des Vliesstoffes bestimmt, weiches wiederum in erster Linie von der Faserorientierung abhängig ist. Dabei liefert beispielsweise eine Krempel den Faser-Flor ab. Bei einer Übereinanderanordnung mehrerer Flore spricht man auch von einem Doublieren, welche den Vliesstoff ergeben. Beim Doublieren der Flor-
Lagen kann die Faserorientierung einheitlich oder unterschiedlich gewählt werden. Dadurch wird das Festigkeitsverhältnis von längs zu quer entscheidend bestimmt. Dabei weisen Vliesstoffe mit längsorientierter Faserlage bedeutend höhere Festigkeiten in Längs- oder Laufrichtung als in deren
Querrichtung auf. Bei kreuzgelegten Vliesstoffen werden die Festigkeitswerte nach allen Richtun- gen ausgeglichen.
Der Optimalwert wird beim Wirrlagevliesstoff erreicht. Das Flächengewicht eines
Flores wird durch die Fasereinspeisung und das Verhältnis zur Abnehmergeschwindigkeit von der
Trommel festgelegt, wobei die Faserfeinheit zu berücksichtigen ist.
Eine gewisse Vliesstoffverfestigung in Form von mechanischer Verfestigung kann beispiels- weise durch eine Vernadelung erfolgen. Dabei treiben Nadeln einen Teil der Fäden 24 bzw. Fasern
25 durch bzw. in den Vliesstoff 23, wodurch eine Verankerung der Fäden 24 bzw. Fasern 25 im
Vliesstoffinneren erfolgt. Bei einer leichten Vorvernadelung werden beispielsweise 10 bis 50 Ein- stiche pro cm2 benötigt, wobei zum Vernadeln eine Mindestfaserlänge von ca. 20 mm notwendig
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ist. Weiters können mit entsprechend geformten Nadelwerkzeugen Oberflächenmusterungen, wie beispielsweise Schlingen, Rippen, Veloure, oder dgl. erzielt werden. Diese Vorverfestigung des Vliesstoffes 23 kann gegebenenfalls vor dem Aufbringen des Bindemittels 26 und dem Verpressen zu der Lage 22 erfolgen.
Das Einbringen des Bindemittels 26 in den Vliesstoff 23 führt zu einer chemischen Verfestigung der einzelnen Fäden 24 bzw. Fasern 25, welche miteinander mehr oder minder verklebt werden und so die Lage 22 ausbilden. Dabei dürfen die eingesetzten Bindemittel die technischen Eigenschaften des Vliesstoffes nicht beeinträchtigen.
Die einzelnen Fäden 24 bzw. Fasern 25 der Lage 22 weisen eine Naturkräuselung auf und sind in Längen zwischen 1 mm und 50 mm verfügbar bzw. einsetzbar. Es ist auch eine Kombination von unterschiedlichen langen Fäden bzw. Fasern denkbar. Werden als Fäden bzw. Fasern natürliche Werkstoffe, wie z.B. Baumwolle, Schafwolle, tierische Haare oder dgl. verwendet, so ist dieser vorher zu reinigen und anschliessend gemäss der gewünschten Enddicke der Lage in Art einer losen Wirrlage, wie z. B. Watte, übereinander anzuordnen. Die einzelnen Fäden bzw. Fasern können einen Durchmesser zwischen 0,003 und 0,2 mm bevorzugt zwischen 0,008 und 0,015 mm aufweisen. Je nach Menge der übereinander angeordneten Fäden bzw. Fasern kann eine endgültige Dicke des Vliesstoffes 23 zwischen 0,2 mm und 5 mm bevorzugt zwischen 0,4 mm und 1,5 mm betragen. Wird für die Fäden 24 bzw.
Fasern 25 als Grundmaterial Baumwolle gewählt, so kann das Bindemittel 26, z. B. aus einer Dispersion eines Polymeren aus zwei Chlorbutadien sowie Beimengungen für den Alterungsschutz sowie Vulkanisationsmittel gebildet sein. Dieses Bindemittel weist z. B. bei einer Raumtemperatur von 20 C eine Dichte von ca. 0,70 g/m3 auf und ist in Wasser unlöslich. Eine thermische Zersetzung findet bei anhaltend hohen Temperaturen von über 150 C statt. Je nach verwendeten Werkstoffen für die Fäden bzw. Fasern für den Vliesstoff 23 kann diesem zwischen 10 und 85 Gewichts- und/oder Volumsprozent an dem Bindemittel 26 zugesetzt sein. Dieses Mischungsverhältnis ist einerseits vom verwendeten Bindemittel bzw. den Werkstoffen der Fäden bzw. Fasern abhängig. Als weitere Bindemittel sind z.B.
Polyvinylchlorid, Styrol/Butadi- en-Kautschuk, Nitril/Butadien-Kautschuk, Polyvinylacetate, Acrylate, Polyurethane, Melaminharze, Phenolharze, sowie Naturkautschuk möglich.
Auf einer von der Oberfläche 19 der Bodenlage 16 abgewandten Oberseite 27 der bahnförmigen Lage 22 ist ein schematisch angedeutetes Druckbild 28 aufgebracht. Diese Aufbringung des Druckbildes 28 kann durch jegliche aus dem Stand der Technik bekannten Massnahmen bzw. bekannten Vorrichtungen erfolgen. So kann beispielsweise ein Siebdruck, ein Tampondruck, ein Thermodruck oder dgl. Verwendung finden. Das Druckbild 28 kann aber auch auf eine Tragfolie aufgebracht sein, bzw. selbst eine Folie mit entsprechenden Einfärbungen darstellen, welche auf die Oberseite 27 der Lage 22 aufgebracht werden kann. Das Druckbild 28 kann aber auch beispielsweise zwischen zwei Trägerfolien angeordnet bzw. eingebracht sein. Dies ist je nach Art des gewünschten Druckbildes 28 und den damit gewollt erzielbaren Effekten abhängig.
Weiters hängt dies auch von den verwendeten Werkstoffen der Fäden 24 bzw. Fasern 25 ab. Hier hat es sich als vorteilhaft erwiesen, beispielsweise Naturmaterialien, wie z.B. Baumwolle, Leder, Schafwolle, Kamelhaar oder dgl. zu verwenden. Es sind aber auch selbstverständlich jegliche andere Materialien, wie beispielsweise Kunstmaterialien und Kunstfasern bzw. tierische Haare, Naturfasern und beliebige Mischungen daraus einsetzbar.
Die einzelnen Fäden 24 bzw. Fasern 25 der Lage 22 können auch die verschiedensten Farbgebungen aufweisen, wobei bevorzugt jedoch Naturfarben verwendet werden. Weiters ist es auch möglich, die Fäden 24 bzw. Fasern 25 entsprechend einzufärben bzw. mit einer Farbbeschichtung zu versehen, um die gewünschten Effekte, wie beispielsweise eine Tiefenwirkung zu erzielen. Wesentlich ist bei der Verwendung der Werkstoffe für das Druckbild bzw. der Beschichtung der einzelnen Fäden bzw. Fasern, dass für die Herstellung derselben bzw. deren Hilfsmittel keine Schwermetalle, keine Schwermetallverbindungen und keine auf Schwermetall basierenden Pigmente eingesetzt werden. Dazu zählen z.B. Blei, Cadmium, Quecksilber, Chrom und deren Verbindungen. Davon sind weiters ausgenommen Spuren von Kupfer im Promillbereich, sowie Kobald und Mangan in Form ihrer fettsauren Salze als Trockenstoff.
Weiters dürfen die eingesetzten Werkstoffe keine gefährlichen Arbeitsstoffe wie z.B. Formaldehyd, Formaldehyd-Verbindungen. Diäthylenglykol und halogenierte Kohlenwasserstoffe, welche ätzend und/oder reizend sind aufweisen.
Um die Lage 22 und falls vorhanden das Druckbild 28 vor Zerstörung bzw. Verwitterung zu
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schützen, ist auf der Lage 22 oder dem Druckbild 28 auf der von der Bodenlage 16 abgewandten Oberseite 27 bzw. einer von der Bodenlage 16 abgewandten Aussenseite 29 eine Decklage 30 angeordnet bzw. aufgebracht. Diese Decklage 30 kann ein- oder mehrlagig ausgeführt werden, wie dies auch noch in den nachfolgenden Figuren detaillierter beschrieben wird. Wesentlich ist dabei, dass die Decklage 30 das Druckbild 28 und/oder die darunter angeordnete Lage 22 vor dem Eintritt von Strahlung, wie z.B. UV-Strahlung, Infrarotstrahlung usw., welche schematisch durch einen Pfeil 31 angedeutet ist, gesichert schützt.
Weiters dient die Decklage 30 auch noch dazu, die unter dieser angeordneten Lagen vor einer Zerstörung, wie dies beispielsweise bei der Benützung eines derartigen Gegenstandes 1 der Fall ist, gesichert zu schützen. Dabei ist für diese Decklage eine gewisse Kratz bzw. Abriebfestigkeit vorteilhaft. Vor allem dieser UV-Schutz dient dazu, eine nachhaltige Veränderung der Lage 22, wie z. B. eine Verfärbung bzw. Vergilbung gesichert zu verhindern, wie dies insbesondere bei optisch aufgehellter Baumwolle auftreten kann.
Zusätzlich kann noch an einer der Oberfläche 19 bzw. Seitenfläche 20,21 der Bodenlage 16 zugewandten Verbindungsfläche 32 der Lage 22 eine Zwischenlage 33 aufgebracht sein, welche beispielsweise in Art einer Schmelzklebefolie die Verbindungsfläche 32 abdeckt.
Weiters ist es vorteilhaft, wenn die Zwischenlage 33 aus einer Folie aus einem Kunststoffmaterial mit einer ausreichenden bzw. guten Wasserdampfdurchlässigkeit ausgebildet und somit ein Durchtritt von Flüssigkeit gesichert vermieden ist Somit ist es beispielsweise möglich, wie dies schematisch mit einem Pfeil 34 angedeutet ist, dass von einem nicht näher dargestellten Körperteil eines Benutzers eines derartigen Gegenstandes 1 Wärme bzw. Wasserdampf in Richtung einer Aussenfläche 35 der Decklage 30 hindurchdiffundieren bzw. hindurchtreten kann.
Die Zwischenlage 33, die Lage 22, das Druckbild 28 sowie die Decklage 30 bilden eine mehrlagige Deckschichte 36 aus, welche über eine Verbindungsschichte 37 mit der Oberfläche 19 bzw. den Seitenflächen 20,21 der Bodenlage 16 verbunden ist. Die Verbindungsschichte 37 kann beispielsweise als wasserlöslicher Kleber ausgebildet sein, wobei bei der Anformung der Deckschichte 36 an die Bodenlage 16 dieser aufgrund der wasserdichten Zwischenlage 33 nicht in die Lage 22 eindringen kann Die Deckschichte 36 ist im Bereich der Seitenflächen 20,21 der Bodenlage 16 durch einen schematisch angedeuteten Rembordiervorgang mit dieser verbunden.
Als vorteilhaft hat sich bei der Ausbildung der Lage 22 als verpresster Vliesstoff 23 aus den einzelnen Fäden 24 bzw. Fasern 25 in Verbindung mit dem Bindemittel 26 herausgestellt, dass die Lage 22 bei einem Trennvorgang bzw. Anschärfvorgang nicht ausfranst und einen in sich homogenen, bahnförmigen, flächigen Gegenstand darstellt.
Wird als Bodenlage 16 ein biologisch gegerbtes Futterleder 17 verwendet, so ist in Verbindung mit der ebenfalls aus natürlichen Materialien gebildeten Deckschichte 36 eine Art "Bioband" geschaffen worden, wobei auch die dabei verwendeten Bindemittel 26 bzw. Klebstoffe auf biologischer Basis beruhen können. Ein derartig biologisch gegerbtes Futterleder 17 kann z. B. durch Kombination von tradionellen Herstellungsmethoden mit der modernsten Technik, bei einer höchstmöglichen Qualität sowie Umweltverträglichkeit, realisiert werden. Ausgangsmaterial für ein derartiges Futterleder sind Rohhäute, welche mittels Wasser und Tensiden ausgewaschen werden um anhaftende Blutreste, Dung, Fett und Schmutz mit deren Hilfe zu entfernen. Diese eingesetzten Tenside sind in einer nachgeschalteten Kläranlage bis zu ca. 99% biologisch abbaubar.
Anschliessend werden von den Häuten die Haare samt Haarwurzein entfernt, wobei zur Lockerung der Haare die Häute mit Kalk, Natriumsulfid und Enzymen behandelt werden. Durch den Einsatz von den Enzymen kann die Natriumsulfidmenge um ca. 30% verringert werden. Daran anschliessend werden die enthaarten Häute mechanisch von Fleischresten befreit, wobei eine anschliessende Spaltung der Häute in Ihrer Stärke bzw. Dicke möglich ist. Zur Neutralisierung bzw. Vorbereitung auf die Vorgerbung wird der ph-Wert der Häute mittels Kohlendioxid und Ammoniumsulfat auf den ent-sprechenden Wert eingestellt. Für die Weiterverarbeitung können die Häute mit Enzymen zur besseren Aufnahme der Vorgerbstoffe aufgeschlossen werden. Zur Erhöhung der Bindefähigkeit der Vorgerbstoffe, werden die Häute mit Kochsalz, Schwefel- und Ameisensäure behandelt.
Anschliessend daran erfolgt eine Vorgerbung der Haut durch Glutardialdehyd, sowie Auszügen aus
Früchten der Tarapflanze. Die anschliessende Gerbung der Häute zu Leder erfolgt mit Hilfe einer
Mischung aus Natriumbicarbonat, Auszügen aus der Tarafrucht, Rhababerwurzeln sowie Teile anderer Pflanzenarten. Von der Gesamtmenge aus Gerbstoffen werden ca. 80% bis 85% in der
Haut gebunden. Eine anschliessende Färbung und Fettung erfolgt gegebenenfalls hauptsächlich
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durch natürliche Fettstoffe, Ameisensäure und schwermetallfreier Säurefarbstoffe. Daran anschliessend werden die gegerbten Häute durch sogenannten Abwelkpressen entwässert und daran anschliessend auf Spannrahmen aufgezogen um die Häute zu trocknen.
Wesentlich dabei ist, dass während des gesamten Herstellungsprozesses umweltverträgliche Verfahren sowie umweltverträgliche Rohstoffe sparsam eingesetzt werden.
In den nachfolgend beschriebenen Figuren wird lediglich eine unterschiedliche Anordnung der einzelnen Lagen bzw. Schichten aufgezeigt, welche jedoch in ihrem grundsätzlichen Aufbau dem in der Fig. 2 beschriebenen Aufbau entsprechen und gegebenenfalls für sich eigenständige, erfindungsgemässe Lösungen darstellen können.
In der Fig. 3 ist ein Teilbereich des Gegenstandes 1 mit dem mehrlagigen Aufbau in vergrösserter Darstellung gezeigt, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2 verwendet werden.
Die mehrlagige Deckschichte 36 besteht aus der Decklage 30, dem Druckbild 28, der Lage 22 sowie der Zwischenlage 33. Die Lage 22 ist dabei wiederum aus Naturmaterialien, nämlich aus den Fäden 24 bzw. Fasern 25 mittels des Bindemittels 26 zu dem bahnförmigen flächigen Gegenstand unter Aufbringung von Druck und/oder Temperatur verpresst. An der Oberseite 27 der Lage 22 ist das Druckbild 28 schematisch angedeutet, wobei Zwischenräume 38 zwischen den Farbbzw. Druckschichten des Druckbildes 28 ebenfalls von der Decklage 30 abgedeckt bzw., wenn die Decklage 30 aus einem Schutzlack oder ähnlichem besteht, sogar ausgefüllt werden, wie dies im linken oberen Bereich der Fig. 3 schematisch gezeigt ist.
Die Decklage 30 ist im linken Bereich der Fig. 3 als einlagiges Bauelement dargestellt, wobei es selbstverständlich auch möglich ist, wie dies im rechten Bereich der Fig. 3 dargestellt ist, die Decklage 30 ebenfalls mehrlagig auszubilden. Dabei ist es beispielsweise möglich, die Decklage 30 aus einer Schutzschichte 39 und einer Sperrschichte 40 auszubilden. Die Schutzschichte 39 dient dem mechanischen Schutz der darunter angeordneten Lagen bzw. Schichten und die Sperrschichte 40 verhindert ein Durchtreten von Strahlung im UV- bzw. Infrarotbereich, wobei man auch von einer gewissen Sperrwirkung sprechen kann. Dabei können die einzelnen Schichten der Decklage 30 aus einer Folie, wie z. B. Polypropylen (PP) und/oder einem Lack bestehen.
Dadurch ist sichergestellt, dass eine Beeinträchtigung bzw. Verfärbung des Druckbildes 28 und/oder der Lage 22 bzw. ein Auflösen der Bindemittel in den darunter angeordneten Lagen nicht möglich ist. Weiters kann auch die Decklage 30 mit Farbpigmenten versetzt sein, um so eine entsprechende Farbgestaltung erzielen zu können.
An der der Bodenlage 16 zugewandten Verbindungsfläche 32 der Lage 22 ist die Zwischenlage 33 angeformt, welche als dünne Folie aus Kunststoff, insbesondere als eine Schmelzklebefolie, ausgebildet ist. Diese weist, wie bereits zuvor beschrieben, eine gute Wasserdampfdurchlässigkeit auf und verhindert gesichert einen Durchtritt von Flüssigkeit durch diese.
Die Bodenlage 16 ist wiederum durch ein Futterleder 17 ausgebildet, wobei die Verbindung zwischen der Deckschichte 36 an der Oberfläche 19 bzw. den Seitenflächen 20,21 der Bodenlage 16 mittels der Verbindungsschichte 37, beispielsweise dem wasserlöslichen Kleber, oder anderer Verbindungsmittel erfolgt. Dieser Anformvorgang der Deckschichte 36 an die Bodenlage 16 kann auch zusätzlich noch dadurch verbessert werden, dass dieser unter Aufbringung von Druck und/oder Temperatur erfolgt, wobei jedoch darauf zu achten ist, dass der Druck bzw. die Temperatur nur so hoch gewählt wird, dass keine Veränderung des Druckbildes bzw. keine thermische Verformung der einzelnen Lagen erfolgt.
In der Fig. 4 ist eine vereinfachte Ausführungsform des Gegenstandes 1 gegenüber der Ausführungsform in den Fig. 2 und 3 gezeigt, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen wie in den Fig. 2 und 3 verwendet werden.
Bei dieser Ausführungsform besteht die mehrlagige Deckschichte 36 aus der Decklage 30, der Lage 22 sowie der Zwischenlage 33. Die Lage 22 ist dabei wiederum aus Naturmaterialien, nämlich aus den Fäden 24 bzw. Fasern 25 mittels des Bindemittels 26 zu dem bahnförmigen flächigen Gegenstand unter Aufbringung von Druck und/oder Temperatur verpresst bzw. verprägt. An der Oberseite 27 der Lage 22 ist hier bereits die Decklage 30 mit ihrer von der Bodenlage 16 abgewandten Aussenfläche 35 angeordnet bzw. aufgebracht. Die Decklage 30 besteht wiederum aus einem Schutzlack und/oder einer Folie oder ähnlichem, welche bevorzugt den Durchtritt von Strahlung im UV- bzw. Infrarotbereich verhindert, wodurch eine Art Sperrwirkung für die mit dem Pfeil 31
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schematisch angedeutete Strahlung erzielt wird.
Die Decklage 30 kann dabei wiederum als einlagiger bzw auch mehrlagiger Bauteil ausgebildet sein, um die nötigen Schutzfunktionen für die darunter angeordneten Lagen bzw. Schichten zu erzielen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Bodenlage 16 aus dem Futterleder 17 gebildet, wobei an der Oberfläche 19 bzw. den Seitenflächen 20,21 der Bodenlage 16 die mehrlagige Deckschichte 36 an diese angeformt bzw. aufgebracht ist. Als Verbindungsschichte dient hier lediglich die Zwischenlage 33, welche beispielsweise als Folie in Form eines wärmeaktivierbaren Klebers ausgebildet und an der Oberfläche 19 und/oder der Verbindungsfläche 32 angeformt bzw. eingebracht ist.
Durch die spezielle Ausbildung der Deckschichte 36 in Verbindung mit der Bodenlage 16 ist es wiederum möglich, wie dies anhand des Pfeiles 34 schematisch angedeutet ist, dass Wärme- bzw.
Wasserdampf von einem nicht näher dargestellten Körperteil des Benutzers durch die einzelnen Lagen bzw. Schichten hindurchdiffundieren kann und gleichzeitig damit aber auch ein Eintritt von Wasser von aussen her in die Lagen gesichert vermieden ist.
In der Fig. 5 ist eine Ausführungsvariante eines Teilbereiches der Gegenstandes 1 mit dem mehrlagigen Aufbau in vergrösserter Darstellung gezeigt, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 4 verwendet werden.
Die mehrlagige Deckschichte 36 besteht aus der Decklage 30, dem Druckbild 28, der Lage 22 sowie der Zwischenlage 33. Die Lage 22 ist dabei wiederum als Vliesstoff 23 aus Naturmaterialien, nämlich aus den Fäden 24 bzw. Fasern 2.5 mittels des Bindemittels 26 zu dem bahnförmigen flächigen Gegenstand unter Aufbringung von Druck und/oder Temperatur verpresst. An der Oberseite 27 der Lage 22 ist das Druckbild 28 schematisch angedeutet, wobei Zwischenräume 38 zwischen den Farbschichten des Druckbildes 28 ebenfalls von der Decklage 30 abgedeckt bzw., wenn die Decklage 30 aus einem Schutzlack oder ähnlichem besteht, sogar ausgefüllt werden, wie dies schematisch gezeigt ist.
Die Decklage 30 kann, wie bereits in der Fig. 3 beschrieben, als einlagiges bzw. auch mehrlagiges Bauelement ausgebildet sein, um die nötigen Schutzfunktionen für die darunter angeordneten Lagen bzw. Schichten zu erzielen. Dadurch ist wiederum sichergestellt, dass eine Beeinträchtigung bzw. Verfärbung des Druckbildes und/oder der Lage 22 bzw. ein Auflösen des Bindemittels in den darunter angeordneten Lagen nicht möglich ist.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Bodenlage 16 ebenfalls als mehrlagiger Bauteil ausgebildet, welcher aus einem Verbundkörper 41 und einer Trägerlage 42 besteht. Die Trägerlage 42 kann dabei durch einen Streifen bzw. eine Folie aus Leder oder Kunststoff, Textil oder anderen beliebigen Materialien gebildet sein. Weiters kann diese Trägerlage 42 z. B. bei Verwendung von Textilien, wie beispielsweise Leinen, als Gewebe, Gewirke, Netz oder Gitter ausgebildet sein. Der Verbundkörper 41 ist unmittelbar auf die Trägerlage 42 aufgebracht und mit dieser durch einen Anformvorgang verbunden.
Der Verbundkörper 41 besteht, wie dies schematisch dargestellt ist, aus einem Fasermaterial 43, welches sich aus einem Gemisch aus Fasern 44, Elementarfasern 45 und Füllmaterialien 46 zusammensetzt. Dieses Gemisch umfasst 50% bis 90% des Volumens des Verbundkörpers 41 in unverdichtetem Zustand. 10% bis 50% des Volumens des Verbundkörpers 41 werden durch ein Bindemittel 47 gebildet.
Die Fasermaterialien 43 können dabei aus Natur- und/oder Kunststoffmaterialien bestehen.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Fasermaterial 43 um Fasern 44, Elementarfasern 45, gegebenenfalls aber auch um Fibrillen und Protofibrillen aus Leder bzw. Kunstleder. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, diesem Gemisch aus Fasermaterialien 43, Fasern 44 bzw. Fäden oder Elementarfasern 45, Fibrillen oder Protofibrillen von Naturfasern, wie Baumwolle, Schafwolle oder Kamelhaar oder anderen Natur- oder Kunstmaterialien, zuzusetzen. Es ist auch möglich, Zellulosefasern, Zellstoff oder aus Recyclingkunststoffen oder Naturmaterialien gewonnene Fasern bzw.
Flocken diesem Gemisch zuzusetzen. So ist es unter anderem auch möglich, Fasern 44 bzw.
Fäden oder Elementarfasern 45 aus Graphit und/oder Keramik und/oder Silber und/oder Glas beizugeben, um beispielsweise eine hohe Festigkeit zu erreichen.
Dieses Gemisch aus Fasermaterialien 43 wird mit dem Bindemittel 47 vermischt. Dieses Binde- mittel 47 kann durch Latex, Polyurethandispersionen, Kunstharz, Polyacrylatdispersionen mit Weichmacher, Naturkautschuk oder einem beliebigen anderen Dispersionsklebstoff gebildet werden. Es sind aber auch selbstverständlich Klebstoffe denkbar, welche auf einer Wasserbasis als
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Lösungsmittel beruhen und so auch als biologisch gelten.
Bevorzugt werden Bindemittel 47 eingesetzt, die aus Naturmaterialien, beispielsweise koagulierenden Materialien, gebildet sind, um unter Einwirkung beispielsweise von Druck oder Temperatur, auszukoagulieren oder die Klebewirkung zu entwickeln, sodass die Fasermaterialien 43 in ihrer verdichteten Lage durch das Bindemittel 47 fixiert bzw. festgehalten werden können. Diese Verbindung des Verbundkörpers 41 kann über eine Kovalenz und/oder eine Elektrovalenz und/oder eine Komplexbildung und/oder eine Wasserstoffbrückenbildung erfolgen.
Durch die Grösse der Verdichtung bzw. des Verdichtungsfaktors und die Grösse der Fasern 44 bzw. Fasermaterialien 43 und die Art des verwendeten Bindemittels 47 ist es auch möglich, die Oberflächenstruktur des Verbundkörpers 41 zu beeinflussen und diese rauher oder glatter auszubilden. Für die Herstellung des Verbundkörpers 41 haben sich nun vor allem Fasermaterialien 43 als vorteilhaft erwiesen, die eine Länge zwischen 5 um und 10 mm, bevorzugt 0,1mm bis 3 mm, aufweisen und deren Faserdurchmesser zwischen 0,0015 m und 300 um, bevorzugt zwischen 20 m und 200 m, beträgt. Vor allem ist es des weiteren auch möglich, Füllmaterialien 46 zu verwenden, die durch Holzspäne, Kork, Silberfäden, Kamelhaar, Mikroglaskugeln, Baumwolle, Zellstoff oder anderen Materialien gebildet sind.
Um, falls gewünscht, zu erreichen, dass der Verbundköper 41 gut durchlüftet wird und vor allem eine geringe Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl aufweist, ist es bei einer Ausführungsvariante möglich, dass Naturmaterialien bzw. Kunststoffmaterialien als Fasermaterialien 43 verwendet werden, die dem Durchtritt von Wasserdampf einen geringen Widerstand entgegensetzen. Dies bedeutet, dass eine Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl in jedem Fall kleiner als 100. 000 ist.
Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, dass ein Grossteil der Fasermaterialien 43 des Gemisches eine sehr niedrige Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl aufweist und/oder dadurch, dass auch das Bindemittel 47 eine entsprechend niedrige Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl aufweist. Wird im Gemisch beispielsweise ein höherer Anteil an wasserdampfundurchlässigen Materialien, wie beispielsweise Mikroglaskugeln, Metallfäden, Fasermaterialien 43 aus Metall oder wasserdampfdiffusionsfesten Kunststoffen verwendet, so ist darauf zu achten, dass das Bindemittel 47 einen entsprechend geringen Widerstand gegen die Wasserdampfdiffusion bzw. Gasdiffusion aufweist.
Besteht dagegen das Fasermaterial 43 zum überwiegenden Teil aus Leder, welches der Wasserdampfdiffusion einen relativ geringen Widerstand entgegensetzt, kann das Bindemittel 47 beispielsweise eine höhere Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl aufweisen.
Der Vorteil der Ausbildung des Verbundkörpers 41 mit den zuvor beschriebenen Charakteristiken liegt darin, dass damit eine Anpassung der Wasserdampfdurchlässigkeit und der Gasdurchlässigkeit an verschiedene Einsatzzwecke und/oder Deckschichtmaterialien möglich ist, sodass vor allem dann, wenn die Gegenstände 1,2 am Körper getragen werden, wie dies beispielsweise bei Uhrarmbändern 5 der Fall ist, diese einen hohen Tragekomfort aufweisen und dieser Tragekomfort beispielsweise von einem zur Gänze aus einem Leder bestehenden Band nicht zu unterschieden ist.
Durch die Verwendung des Verbundkörpers 41 wird jedoch gegenüber einem Vollederband die Möglichkeit eröffnet, mit geringwertigeren Materialien das gleiche Ergebnis zu erlangen, wodurch eine kostengünstige Herstellung von hochwertigen Gegenständen 1,2 möglich ist, und gleichzeitig kann dadurch eine Restverwertung von Abschnitten bei der Herstellung der Lederschichten in vorteilhafter Weise erfolgen.
Dazu kommt, dass durch die entsprechende Ausformung und Verdichtung und dem Zusatz von entsprechenden Bindemitteln 47 eine universelle Anpassbarkeit des Verbundkörpers 41 an unterschiedliche Kundenwünsche und Einsatzbedingungen, beispielsweise unterschiedliche Biegebeanspruchungen, Dehnungsbeanspruchungen oder auch Druckfestigkeiten erfolgen kann, wie dies bei dünnen Lederschichten, wie sie üblicherweise zur Herstellung derartiger Gegenstände 1,2, insbesondere bei Uhrarmbändern 5, verwendet werden, nicht möglich ist.
Durch das verwendete Bindemittel 47 bzw. auch die Füllmaterialien 46 kann eine ausreichende Verfestigung der einzelnen Fasermaterialien 43 erfolgen. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, dass bei Einsatz eines anderen Bindemittels 47 auch durch dieses Bindemittel 47 gleichzeitig mit der Herstellung des Verbundes zwischen den Fasermaterialien 43 deren Befestigung und Verbindung mit weiteren lederartigen oder ähnlichen Verbundkörpern 41 oder mit einer oder mehreren Trägerlagen 42 erfolgen kann. Dadurch kann die Trägerlage 42 gleichzeitig als Trägermaterial bzw. Trägerschichte und Auflagefläche für den Verbundkörper 41 verwendet werden.
Vor allem stellt
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auch dann, wenn zur Vermeidung von zu hoher Versteifung des Verbundkörpers 41 die Anwendung von zusätzlichen Bindemitteln 47 im Bereich der von der Trägerlage 42 abgewandten Oberfläche 19 des Verbundkörpers 41 vermieden wird und daher die Anbindung von Fasermaterialien 43 nicht so dauerhaft ist, die Weiterverarbeitung derartiger Halbzeuge aus der Trägerlage 42 und des Verbundkörpers 41 kein Problem dar.
Der Vorteil dieser Lösung liegt vor allem auch darin, dass beispielsweise bei Anordnung der Deckschichte 36 diese über die auf diese aufgebrachte Zwischenlage 33 bzw. Verbindungsschichte 37 als Kleberschichte mit der Oberfläche 19 des Verbundkörpers 41 verbunden werden kann, sodass durch das Eindringen eines Klebers der Zwischenlage 33 bzw. Verbindungsschichte 37 in die Hohlräume des Verbundkörpers 41 eine feste Bindung bzw. Verbindung mit den Fasermaterialien 43 nicht nur im Oberflächenbereich, sondern auch in den darunterliegenden Bereichen erzielt wird, wie dies schematisch durch die in die tieferen Bereiche des Verbundkörpers 41 eindringende Schraffur bereichsweise gezeigt ist. Dadurch wird eine ausreissfeste und die Dehnungs- und Druckkräfte während der räumlichen Verformung solcher Gegenstände 1,2 aufnehmende Konsistenz des Gegenstandes 1 erzielt.
Die zuvor beschriebenen Materialien, Füllstoffe, Bindemittel usw. können selbstverständlich auch in Verbindung und/oder Kombination mit der Lage 22 und/oder der Zwischenlage 33 eingesetzt bzw. verwendet werden.
In der Fig. 6 ist eine mögliche Querschnittsform des Gegenstandes 1 in Stirnansicht, geschnit- ten, gezeigt, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 5 verwendet werden. Der dabei verwendete Schichtaufbau für den mehrlagigen Gegenstand 1 entspricht dem zuvor detailliert in Fig. 5 beschriebenen Aufbau, wobei die einzelnen Lagen bzw. Schichten entsprechend dünner dargestellt worden sind.
Der Gegenstand 1 besteht dabei aus der mehrschichtigen Bodenlage 16 sowie der mehrlagigen Deckschichte 36. Die Bodenlage 16 besteht ihrerseits aus dem Verbundkörper 41, welcher auf der Trägerlage 42 aufgebracht ist. Der Verbundkörper 41 besteht seinerseits aus dem Fasermaterial 43, welches sich aus einem Gemisch aus den Fasern 44, Elementarfasern 45 und Füllmaterialien 46 zusammensetzt. Dieses Gemisch umfasst 50% bis 90% des Volumens des Verbundkörpers 41 in unverdichtetem Zustand. 10% bis 50% des Volumens des Verbundkörpers 41 werden durch das Bindemittel 47 gebildet.
Die Oberfläche 19 des Verbundkörpers 41 der Bodenlage 16 weist dabei eine längs und/oder quer zur Längsmittelachse 13 räumlich gekrümmte Raumform auf und ist beispielsweise in den Randbereichen, also den Seitenflächen 20,21 mit Erhöhungen 48 und im Mittelbereich zwischen den Seitenfläche 20,21 mit einer zusätzlichen Erhöhung 49 versehen.
An diesen gekrümmten Oberflächenverlauf schliesst sich die mehrlagige Deckschichte 36 an, welche über die Verbindungsschichte 37 mit dieser verbunden ist. Die mehrlagige Deckschichte 36 besteht dabei aus der Decklage 30, dem Druckbild 28, der Lage 22 sowie der Zwischenlage 33. Die Lage 22 ist dabei als Vliesstoff 23, bestehend aus den Fäden 24 bzw. Fasern 25 aus Naturmaterialien gebildet, welche mittels des Bindemittels 26 zu dem bahnförmigen, flächigen Gegenstand unter Aufbringung von Druck und/oder Temperatur verpresst sind. Bedingt durch die beliebige Gestaltung der Raumform des Verbundkörpers 41 lässt sich jede beliebige Querschnittsform sowohl in Längs- als auch Querrichtung zur Längsmittelachse 13 für den Gegenstand 1,2 erzielen.
Bedingt durch einen kombinierten Press- bzw. Prägevorgang unter gegebenenfalls gleichzeitiger Trocknung des Bindemittels 47 kann die gewünschte Raumform des Verbundkörpers 41 hergestellt werden. Vorteilhaft ist, wenn ein Anteil an Fasermaterial 43 aus Leder ca. 25%, vom aus
Kleber gebildeten Bindemittel 47 ca. 40% und vom Entformmittel ca. 5% beträgt. Dieses Entform- mittel bzw. ein Teil davon kann pastenförmig sein und eine Viskosität aufweisen, welche grösser 3000 m Pa sec ist, wobei dieser Teil durch Isobuthyle in Mineralöl gebildet ist. Der Rest des Entformmittels kann flüssig sein und eine Viskosität von grösser 1 m Pa sec aufweisen.
Um eine Verformung des Verbundkörpers 41 bzw. die Flexibilität desselben zu erhöhen, ohne dass der Verbundkörper 41 beispielsweise im Bereich seiner Oberflächen bricht, ist es möglich, im
Inneren des Verbundkörpers 41 eine Verstärkungsschichte 50, beispielsweise aus einem Netz,
Gitter, Gewirke, Geflecht, Matte oder Ähnlichem aus unterschiedlichen Materialien, wie beispielsweise Metall, Glas, Keramik oder verschiedenem Kunststoff oder gegebenenfalls auch Naturfasern einzubringen, wie dies mit strichlierten Linien angedeutet ist.
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Durch die Festlegung einer Breite der Verstärkungsschichte 50 im Verhältnis zu einer Gesamtbreite des Verbundkörpers 41 kann die Biegefestigkeit und der Zusammenhalt des Verbundkörpers 41 an die unterschiedlichen Einsatzbedingungen angepasst werden. Vor allem ist es beispielsweise bei einer geringeren Breite der Verstärkungsschichte 50 möglich, eine zu hohe Versteifung des Verbundkörpers 41 vor allem dann zu vermeiden, wenn der Verbundkörper 41 an seinen Oberflächen mit entsprechenden Dekorschichten aus Kunststoff oder Leder, beispielsweise Kunststofffolien oder Naturlederschichten oder Kunstlederschichten, zu einem Sandwichbauteil verbunden wird.
In der Fig. 7 ist eine weitere mögliche Ausführungsform für den mehrlagigen Gegenstand 1 gezeigt, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 6 verwendet werden und die einzelnen Lagen bzw. Schichten in stark vergrösserter Darstellung gezeigt sind.
Die mehrlagige Deckschichte 36 besteht aus der Decklage 30, dem Druckbild 28, der Lage 22 sowie der Zwischenlage 33. Die Lage 22 ist dabei wiederum als Vliesstoff 23 mit den Fäden 24 bzw. Fasern 25 gebildet, welche mittels des Bindemittels 26 zu dem bahnförmigen, flächigen Gegenstand unter Aufbringung von Druck und/oder Temperatur verpresst sind. Der Aufbau bzw. der Werkstoff des Vliesstoffes 23 entspricht den in den vorangegangenen Figuren beschriebenen Materialien.
Im Bereich der Zwischenlage 33 ist auf der von der Lage 22 abgewandten Seite die Bodenlage 16 mit ihrer Oberfläche 19 an diese angeformt. Die Bodenlage 16 ist dabei aus einem Kunststoff, wie beispielsweise Polyamid (PA), Polyurethan (PUR), Polyvinylchlorid (PVC), Polycarbonat (PC), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polyethylenterephtahalat (PETCP) oder dgl. gebildet.
Bedingt durch diesen Anformvorgang kann die Verbindungsschichte 37 entfallen, da die Zwischenlage 33 beispielsweise als Haftvermittler zwischen der Bodenlage 16 und der Verbindungsfläche 32 der Lage 22 dient. Weiters dient die Zwischenlage 33 auch noch dazu, dass der in die Form eingebrachte flüssige Kunststoff für die Bodenlage 16 nicht in die verpresste Lage 22 des Vliesstoffes 23 eindringen kann bzw. auch das Druckbild 28 nicht nachteilig verändern kann.
In der Fig. 8 ist ein Schichtaufbau des Gegenstandes 1 gemäss den Fig. 2 und 3 gezeigt, bei welchem lediglich die Oberseite 27 der Lage 22 einen strukturierten Oberflächenverlauf aufweist und deshalb für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet werden.
Der Gegenstand 1 besteht wiederum aus der Bodenlage 16, welche aus dem Futterleder 17 gebildet ist. An der der Lage 22 zugewandten Oberfläche 19 ist die mehrlagige Deckschichte 36 über die Verbindungsschichte 37 bzw. Zwischenlage 33 an diese angeformt. Der Aufbau der Lage 22, welche aus dem Vliesstoff 23 gebildet ist und ihrerseits aus den Fäden 24 bzw. Fasern 25 mit dem Bindemittel 26 besteht, entspricht dem in den vorangegangenen Figuren beschriebenen Aufbau und den verwendeten Materialien.
Bei dieses Ausführungsbeispiel ist die der Decklage 30 zugewandte Oberseite 27 der Lage 22 mit einer Oberflächenstruktur ausgebildet, welche bereits beim Herstellungsvorgang der Lage 22 durch einen Formvorgang hergestellt wird. Dabei ist es möglich, die der Oberseite 27 zugewandte Oberfläche des nicht näher dargestellten Formwerkzeuges mit einer entsprechenden Oberflächenausbildung zu versehen, um diese Oberflächenstrukturierung auf die Lage 22 zu übertragen. Dies kann wiederum durch Aufbringen von Druck und/oder Temperatur während des Verpress- bzw. Pragevorganges der Lage 22 erfolgen.
Als mögliche Oberflächenform sind hier gegenüber einer schematisch angedeuteten Ebene 51 erhöhte bzw. vertiefte Pyramidenstümpfe dargestellt. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die ausgebildeten Erhöhungen 52 bzw. Vertiefungen 53 der besseren Übersichtlichkeit halber stark übertrieben dargestellt worden sind. Durch diese strukturierte Ausbildung der Oberseite 27 wird ein räumliches Erscheinungsbild des Gegenstandes 1 erreicht, welche noch zusätzlich durch das Aufbringen des Druckbildes 28 bzw. der Decklage 30 verstärkt werden kann.
Selbstverständlich können jegliche Raumformen als Erhöhungen 52 bzw. Vertiefungen 53 verwendet werden, wobei es beispielsweise möglich ist, eine Art Gewebestruktur zu imitieren. Dabei können selbstverständlich die Abmessungen der Erhöhungen 52 bzw. Vertiefungen 53 je nach Anwendungsfall frei gewählt werden.
Weiters ist es auch möglich, die strukturierte Oberseite 27 erst nach dem Aufbringen des Druckbildes 28 bzw. der Decklage 30 in die Lage 22 einzuformen. Dies ist dann möglich, wenn als Bindemittel 26 für die Fäden 24 bzw. Fasern 25 des Vliesstoffes 23 ein thermoplastischer Kleber
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verwendet wird, welcher bei Aufbringung von Druck und/oder Temperatur soweit erweicht, dass dieser eine entsprechende Umformung der Oberseite 27 der Lage 22 zulässt. Dabei ist lediglich darauf zu achten, dass durch die Aufbringung des Druckes bzw. der Temperatur das auf die Oberseite 27 aufgebrachte Druckbild mit der Decklage 30 nicht nachhaltig verändert wird.
Weiters wäre es auch unabhängig davon möglich, das aufgebrachte Druckbild 28 bereits als UV-Sperrschichte und/oder als kratz- und abriebfeste Schutzschichte auszubilden um die Verfärbung der Baumwollfasern durch die UV-Strahlenbelastung zu verhindern. Dies wäre aber auch dadurch möglich, dass z. B. das Bindemittel 26 bereits UV-Sperrwirkung aufweist und so die Fasern bzw. Fäden vor einer derartigen Verfärbung bewahrt. Weiters kann das Bindemittel 26 z. B. auch nur an der Oberfläche der einzelnen Fasern 25 bzw. Fäden 24 angeordnet sind, wodurch zwischen den einzelnen Fäden 24 bzw. Fasern 25 ein Freiraum für den Luftdurchtritt erhalten bleibt. Unabhängig davon kann auch dem Bindemittel 26 ein Füllmaterial in kugeliger oder kristallförmiger Gestalt beigefügt werden, welche über das Bindemittel zu der flächigen Lage 22 zusammengehalten werden.
Es ist aber auch möglich, die verwendeten Fäden 24 bzw. Faser 25 der Lage 22 mit einer UV-beständigen Schichte zu versehen bzw. zu stabilisieren und die so vorbehandelten Fäden 24 bzw. Fasern 25 mit dem Bindemittel 26 zu der Lage 22 zu verbinden.
Bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen der einzelnen Lagen bzw. Schichten haben sich nachfolgend genannte Kennwerte bzw. Festigkeitswerte als vorteilhaft ergeben. So soll beispielsweise eine Hin- und Herbiegezahl grösser 100. 000 betragen, eine Weiterreissfestigkeit längs und/oder quer grösser 100 N/mm sein und eine Zugfestigkeit längs und/oder quer von grösser 100 N/mm erreicht werden sowie eine Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl kleiner 100. 000 ist. Bedingt durch diese angegebenen Werte wird ein stabiler und ausreissfähiger Gegenstand, insbesondere Uhrarmband erreicht, welcher der Beanspruchung im Benutzungsfalle einen hohen Widerstand entgegensetzt und somit eine lange Lebensdauer erreicht wird.
Es ist aber auch möglich, die Lage 22 aus einem Kunststoffmaterial als Hauptbestandteil auszubilden und in dieser verschiedenste Füllmaterialien einzubetten.
Abschliessend sei der Ordnung halber darauf hingewiesen, dass in den Zeichnungen einzelne Bauteile und Baugruppen zum besseren Verständnis der Erfindung unproportional und massstäblich verzerrt dargestellt sind.
Es können auch alle oder einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele gegebenenfalls auch mit anderen Einzelmerkmalen von anderen Ausführungsbeispielen den Gegenstand von eigenständigen Erfindungen bilden. Dies betrifft im speziellen die Deckschichte 36, die Bodenlage 16, die Lage 22, die Decklage 30, das Druckbild 28, die Verbindungsschichte 37 und den Verbundkörper 41.
Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1 ; 3 ; 5 ; 7 ; gezeigten Ausführungen den Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemässen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen erfin- dungsgemässen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren zu ent- nehmen.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Bahnförmiger Gegenstand, insbesondere Uhrarmband, mit einer Bodenlage und einer
Deckschichte, die miteinander einstückig verbunden sind und von welchen zumindest eine
Naturmaterial aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschichte (36) zumindest eine Lage (22) aus einem Vliesstoff (23) aus Fäden (24) bzw. Fasern (25) aus dem Natur- material aufweist.