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Die vorliegende Erfindung betrifft einen zweischaligen Kachelofen mit einer Inneren Schale, die den Feuerraum sowie mindestens einen Rauchgaszug einschliesst, und einer die innere Schale mit Abstand umgebenden äusseren Schale, wobei zwischen innerer und äusserer Schale eine Vielzahl von Luftte ! tungska- nälen ausgebildet ist.
Eine derartige Einrichtung ist aus der CH 235 002 bekannt. Wie in der Beschreibungseinleitung ausführlich dargelegt, wurde bei der bekannten Einrichtung ein herkömmlicher Schnell heiz- oder Speicherofen an den Seitenwänden mit Luftleitungskanälen umgeben, um den Strom der erwärmten Luft, der üblicherweise direkt zur Decke des beheizten Raumes aufsteigt, in die weitere Umgebung des Raumes umzulenken. Dies wird dadurch erreicht, dass die Raumluft Im Fussbodenbereich durch einen Ventilator angesogen wird, wobei die Luftleitungskanäle so ausgebildet sind, dass die an den Seitenwänden des Ofens erwärmte Luft in horizontaler Richtung vom Ofen abströmt.
Abgesehen davon, dass die erzwungene Luftströmung von Bewohnern eines mit der bekannten Einrichtung beheizten Raumes als äusserst störend empfunden wird, bewirkt diese, dass die erzeugte Wärme direkt von der Inneren Schale an die Raumluft abgeführt wird, sodass die Speicherwirkung des Kachelofens kaum wirksam wird.
Die Grundidee des Kachelofens besteht jedoch darin, dem Feuerraum relativ lange Rauchgaszüge nachzuschalten, die dem abziehenden Rauchgas Wärme entziehen, die in der Baumasse des Ofens gespeichert wird. Zur Erzielung eines optimalen Wirkungsgrades soll ein Kachelofen das zugeführte Brennmaterial in kürzester Zeit verbrennen, wodurch es Im Feuerraum zu sehr hohen Temperaturen kommt. Im Gegensatz dazu sollen Im Bereich des Schornsteinanschlusses die Rauchgase bereits weitestgehend abgekühlt sein, so dass dort die Temperaturen deutlich niedriger liegen. Aufgrund der zwischen den einzelnen Zonen des Ofens bestehenden grossen Temperaturdifferenzen besteht jedoch einerseits die Gefahr von Spannungsrissen am Baukörper und andererseits das Problem, dass die unterschiedlichen Wärmezonen des Ofens der Behaglichkeit des Benutzers sehr abträglich sind.
Im allgemeinen werden Kachelöfen aus diesem Grund derart aufgebaut, dass die Wandstärke des Ofens vom Feuerraum zum Schornsteinanschluss hin abnimmt. Die fertigungstechnische Schwierigkeit dieser Lösung besteht neben der erforderlichen grossen Erfahrung des Ofensetzers darin, dass die Wandstärke oft nicht Im erforderlichen Ausmass verringert werden kann, da die verwendeten Kacheln bereits eine zu grosse Matenalstärke aufweisen.
In jedem Fall ist es mit relativ hohem Aufwand verbunden und mit der üblichen Bauweise teilweise sogar unmöglich, einen Kachelofen so zu errichten, dass seine gesamte Oberfläche annähernd gleiche Temperatur aufweist.
Ein beispielsweise aus der DE-OS 33 36 248 bekannter Lösungsvorschlag sieht daher vor, zwischen innerer und äusserer Schale des Kachelofens ein Blechgehäuse zur Verbesserung des Temperaturaus- gleichs vorzusehen. Diese Lösung eignet sich jedoch nur für Fertigteilöfen mit vorgegebener Form und ist für Individuell gestaltete Öfen ungeeignet, da der normale Ofensetzer selbstverständlich über keine Erfahrung als Spengler verfügt.
Weiters ist aus der AT 85 288 B ein Kachelofen bekannt, der zwischen einer inneren und einer äusseren Schale einen als Wärmespeicher dienenden abgeschlossen Hohlraum aufweist. Da sich dieser Hohlraum jedoch nur über die Seitenwände des Kachelofens erstreckt, kann keine umlaufende Zirkulation stattfinden. Ein wirksamer Temperaturausgleich zwischen unterschiedlich heissen Zonen des Kachelofens lässt sich somit mit der bekannten Einrichtung nicht erzielen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kachelofen von beliebiger Form und optimalem Wirkungsgrad zu schaffen, dessen Oberfläche möglichst kleine Temperaturdifferenzen aufweist.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Luftleitungskanäle Im Bereich der
Seitenwände sowie im Bereich des Bodens und der Deckfläche der Inneren Schale angeordnet und als geschlossenes Kreislaufsystem ausgestaltet sind.
Dies bewirkt, dass die Wärme durch die rund um den Kachelofen zirkulierende Luft von den heisseren
Zonen zu den kühleren Zonen transportiert wird. Messungen an einem Kachelofen, der von der Feuerung bis zum Schornsteinanschluss die gleiche Wandstärke aufweist, haben ergeben, dass die Temperatur an der
Oberfläche um bis zu 65. C differierte. Nachdem der Ofen mit einem erfindungsgemässen Kreislaufsystem in sich geschlossener Luftleitungskanäle versehen wurde, wurde bei ansonsten gleichen Bedingungen eine verbleibende Temperaturdifferenz von weniger als 30. C gemessen, wobei die Luft nur durch selbsttätige thermodynamische Bewegung umgewälzt wurde.
Ist gemäss einer vorzugsweise vorgesehenen Ausgestaltung der Erfindung ein Ventilator in das Kreis- laufsystem eingebunden, verringert sich die Temperaturdifferenz bei ansonsten gleichen Bedingungen sogar auf weniger als 10. C.
Dies bietet den Vorteil, dass der Kachelofen bei gleicher Leistung mit kleinerer Oberfläche als ein
Kachelofen herkömmlicher Bauweise errichtet werden kann, weil nunmehr die vom Feuerraum weiter
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entfernten Oberflächen zonen wesentlich mehr Wärme abstrahlen, während die Oberflächentemperatur in Feuerungsnähe nicht höher ist als bel herkömmlicher Bauweise.
Weitere Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung. Dabei zeigt :
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemässen Kachelofen entlang der Linie B-B in Flg. 2,
Fig. 2 einen Querschnitt durch diesen Kachelofen entlang der Linie A-A in Flg. 1.
Der in den Figuren gezeigte, auf einem Sockel 6 stehende Kachelofen weist eine innere Schale 10 und eine äussere Schale 11 auf. Im Inneren der Schale 10 befindet sich der Feuerraum 7, der durch
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nung für das Rauchgas - abgetrennt ist. Zwischen der inneren Schale 10 und der äusseren Schale 11 ist eine Vielzahl von Luftleitungskanälen 1 ausgebildet, die im Bereich der Seitenwände 4 vertikal und im Bereich des Bodens 2 sowie der Deckfläche 3 horizontal verlaufen. Die Luftleitungskanäle 1 bilden ein in sich geschlossenes Zirkulationssystem, das nach innen von der inneren Schale 10 gegenüber dem Feuerraum 7 und den Rauchgaszügen 8 abgegrenzt ist. Die äussere Umhüllung bildet die äussere Schale 11.
Die Umwälzung der Luft erfolgt entweder selbsttätig aufgrund der unterschiedlichen Erwärmung von Feuerraum 7 und Rauchgaszügen 8 oder durch einen in den Luftkreislauf eingebundenen Ventilator 5. durch den die durch die Erfindung erzielbare homogene Temperaturverteilung an der Oberfläche der äusseren Schale 11 optimiert wird. Die natürliche Zirkulationsrichtung in den Luftleitungskanälen 1 Ist in Flg 1 mit kleinen Pfeilen eingezeichnet.