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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Markierung auf der inneren Oberfläche des Laufes von Handfeuerwaffen wie Pistolen, Revolvern oder Gewehren und Läufe mit einer derartigen Markierung.
Bei gerichtlichen Untersuchungen ist es oft von grösster Wichtigkeit, festzustellen, aus welcher Waffe ein bestimmtes Prokjetil abgefeuert worden ist. Üblicherweise führen mikroskopische Untersuchungen am zu untersuchenden Projektil und an Vergleichsprojektilen, die aus den in Frage kommenden Waffen abgefeuert werden, zu einer befriedigenden Antwort.
Dies ist dadurch begründet, dass die innere Oberfläche des Laufes einer Handfeuerwaffe während der Herstellung eine Textur erhält. die unvermeidlich von Waffe zu Waffe verschieden ist. Wenn ein Projektil beim Abfeuern durch den Lauf gepresst wird, wird seine Oberfläche durch diese Textur des Laufes geprägt, was unter dem Mikroskop untersucht und beurteilt werden kann.
Im Zuge des technologischen Fortschrittes werden bei der Fertigung moderner Handfeuerwaffen Methoden verwendet, die keine oder keine ausreichenden Textunerungen der Laufoberfläche ausbilden. Es ist daher nicht mehr feststellbar, ob ein bestimmtes Projektil aus der vorliegenden Waffe A oder der aus dem gleichen Betrieb stammenden, ebenfalls vorliegenden Waffe B abgefeuert worden ist.
Eine aus der US-4, 175, 346 A (Zemsky) vorbekannte Feuerwaffe weist, ohne auf diese Problematik einzugehen, zum Zweck der Identifizierung von Projektilen einen Lauf auf, in den eine codierte Identität- nummer in Form von Erhebungen und Vertiefungen eingearbeitet ist. Jedes Projektil wird somit eindeutig und vorhersehbar einem Lauf zuordenbar, auch wenn der Lauf bzw. die Waffe nicht für Probeschüsse zur Verfügung steht und wenn keine Vergleichsprojektile zur Hand sind Es reicht die Liste der Codierungen des Laufherstellers zur eindeutigen Zuordnung eines Projektils zu einem Lauf aus.
Durch die Massnahmen dieser Druckschrift kann die oben genannte Unsicherheit vermieden werden, doch sind die Kosten für die Werkzeuge, die Einarbeitung der Codierung, deren Kontrolle und die Erhaltung der Codierung über die Lebenszeit des Laufes enorm hoch. Dazu kommt der Zeitbedarf für die Anbringung der Codierung und die Notwendigkeit, hochqualifiziertes Personal für diese heikle Arbeit einzusetzen. Es schiesst somit diese Druckschrift für die üblichen Notwendigkeiten weit über das Ziel hinaus
Es ist das Ziel der Erfindung, einen Lauf zu schaffen, der jedem durch ihn abgefeuerten Projektil eine Testunerung der Oberfläche einprägt, durch die festgestellt werden kann, ob es aus dem vorliegenden Lauf abgefeuert worden ist.
Da die Zuordnung bei vorliegendem Lauf und Projektil efolgt, ist es ausreichend, wenn die Markierung, wie bisher die Herstellungsungenauigkeiten, stochastisch verteilt sind.
Erfindungsgemäss erreicht man diese Ziele dadurch, dass nach Herstellung des Laufprofils'eine Elektrode in den Lauf eingebracht wird, und dass eine elektrische Spannung zwischen der Elektrode und dem Lauf angelegt wird, die ausreicht, um einen Funken überspringen zu lassen, wodurch eine stochastische Markierung erhalten wird.
Es hat sich herausgestellt, dass durch einen solchen, nach stochastischen Grundsätzen überspringenden Funken, der nach dem Prinzip der Funkenerosion wirkt, die innere Oberfläche des Laufes in zumindest einem kleinen Bereich eine Veränderung erfährt, die ausreicht, um jedem durch diesen Lauf abgefeuerten Projektil eine eindeutige Einprägung zu vermitteln.
Es ist möglich, die Markierung vor oder nach dem Härten und/oder anderen Endbehandlungen des Laufprofils aufzubringen, wesentlich ist nur, dass nach dem Aufbringen der Markierung keine spanabhebende oder plastische Deformation des Laufprofils erfolgt, durch die die Markierung zerstört werden könnte.
Wird die Markierung im Bereich der Laufmündung geschaffen, so wird die durch die Markierung des Laufes geschaffene Einprägung am Projektil nicht mehr durch die Berührung mit einem längeren Laufabschnitt unkenntlich oder undeutlich.
Ähnlich wie bei menschlichen Fingerabdrücken gibt es bei der erfindungsgemäss geschaffenen Markierung keine zwei miteinander voll übereinstimmenden Muster bzw. Textierungen bei Projektilen, die aus verschiedenen Waffen abgefeuert wurden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Elektrode mittig ein kurzes Stück, aber zumindest über ihre ganze freie Länge, in den Lauf eingeführt, sodass die geschaffenen Markierungen sich von Waffe zu Waffe unterschiedlich über den gesamten Laufumfang verteilen.
Es ist selbstverständlich auch möglich, die Elektrode aussermittig zu positionieren, und eine krelsförml- ge Bewegung durchführen zu lassen, sodass die Hüllkurve der Elektrode konzentrisch zur Inneren Laufoberfläche verläuft.
Bei der Verteilung und der Form der Markierungen spielen auch kleinste Herstellungstoleranzen, und kleinste Unterschiede der Positionierung der Elektrode und ihrer Bewegung bezüglich der Inneren Laufoberfläche eine Rolle, wodurch die Einzigartigkeit und Unterscheidbarkeit der Markierungen herrührt.
Aus der US- 3, 769, 194 A ist die Herstellung der Züge von Läufen von Feuerwaffen durch elektrochemische Verfahren bekannt, wobei besonders das gute Oberflächenfinish, somit die erzielbare Glätte und
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Gleichmässigkeit der Oberfläche, genannt wird.
Es ist aus der DE- 30 45 443 C2 bekannt, innere Rotationsflächen, insbesondere solche mit hohem Schlankheitsgrad und besonders das Innere von Einspritzdüsen von Dieselmotoren, durch Funkenerosion zu bearbeiten. Dabei wird naturgemäss der Genauigkeit und Gleichmässigkeit der Oberflächen hohes Augenmerk geschenkt, was von der Erfindung diametral wegführt.
Schliesslich Ist aus der DE- 37 28 622 bekannt, mittels Funkenerosion alphanumerische Zeichen In die Oberfläche von Werkstücken zu brennen, um die Werkstücke optisch einzeln identifizieren zu können.
Erfindungsgemäss wird in der Praxis eine Kupfer-Elektrode mit einem Durchmesser, der kleiner Ist als der Laufdurchmesser, verwendet, wobei die Elektrode vollständig in den Lauf eingeschoben wird. Sie ist exzentrisch zu ihm angeordnet und vollführt eine von einem CNC-System interpoliert gesteuerte, kreisförmige Bewegung.
Die angelegte Spannung hängt vom Spaltdurchmesser zwischen dem Mantel der Elektrode bzw. der Hüllkurve der Elektrodenoberfläche und der Inneren Laufoberfläche ab und ist In Kenntnis der Erfindung vom Fachmann auf dem Gebiet der Funkenerosion leicht zu bestimmen Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung einer stochastischen Markierung auf der inneren Oberfläche des Laufes von
Handfeuerwaffen wie Pistolen, Revolvern oder Gewehren, dadurch gekennzeichnet, dass nach Her- stellung des Laufprofiles eine Elektrode in den Lauf eingebracht wird, und dass eine elektrische
Spannung zwischen der Elektrode und dem Lauf angelegt wird, die ausreicht, um einen Funken überspnngen zu lassen.
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