AT398279B - Skibindung für einen langlauf- oder tourenski - Google Patents
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Description
AT 398 279 B
Die Erfindung betrifft eine Skibindung für einen Langlauf- oder Tourenski gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine solche Skibindung ist in der WO 87/03211 beschrieben. Bei dieser bekannten Skibindung sind die Seitenwände der Halteschale durch einen Quersteg verbunden, der mit einer Rastnut versehen ist. Der mit einer Halteschale um eine gemeinsame Querachse schwenkbare Schwenkteil trägt an seinem nach oben gerichteten Fortsatz eine Achse, an welcher ein Riegel mit einer Rastnase angelenkt ist. Diese Rastnase greift bei geschlossener Skibindung in die Rastnut des Quersteges der Halteschale ein. Eine derartige Langlaufskibindung mit dem dazupassenden Langlaufskischuh ist auch im Handel erhältlich und hat sich in der Praxis bewährt.
Dabei hat sich allerdings gezeigt, daß das Schließen der Bindung unter Umständen erschwert wird, wenn sich beim Einsteigen Schnee, Eis oder Schmutz unter der Halteschale oder unter dem Langlaufskischuh angesammelt und festgepreßt haben. In einem solchen Fall wird die Halteschale nicht völlig niedergeschwenkt, und die Rastnase des Riegels kann in die Rastnut der Halteschale nicht vollständig einrasten. Durch die Kraft der Riegelfeder drückt zwar die Rastnase des Riegels auf den Quersteg, aber bei allzu starken Erschütterungen kann es zu einem unbeabsichtigten Öffnen der Skibindung kommen.
Eine andere Skibindung ist aus der DE-A1 34 05 861 bekannt. Sie unterscheidet sich vom Gegenstand der vorliegenden Erfindung und von dem beschriebenen Stand der Technik insofern grundlegend, als bei dieser bekannten Lösung weder die Halteschale noch die die Verriegelungszapfen tragende Bodenplatte schwenkbar sind, weshalb die Laufbewegung ausschließlich durch ein Abknicken der Schuhsohle mit allen damit verbundenen Nachteilen erfolgen kann.
Bei dieser bekannten Skibindung weist der Niederhalter an seinem vorderen Ende eine Rastnase auf, welche Im geschlossenen Zustand der Bindung an einem geringfügig gekrümmten Bahnabschnitt des Riegels anliegt. Diese Lösung hat den Nachteil, daß die Wirkungslinie der von der Rastnase auf den geringfügig gekrümmten Bahnabschnitt ausgeübten Kraft in einem großen Abstand von der Achse verläuft. Dadurch kann schon eine geringe vom Schuh auf den Niederhalter ausgeübte Kraft zu einem ungewollten Öffnen der Skibindung führen. Dem versucht die bekannte Lösung abzuhelfen, indem der Griffhebel durch eine Feder hoher Spannung in Schließrichtung beaufschlagt wird. Die hohe Federkraft muß aber auch bei jedem willkürlichen Öffnen der Skibindung überwunden werden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Skibindung der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß ein zuverlässiges Schließen auch dann erfolgt, wenn Schnee-, Eis- oder Schmutzansammlungen das völlige Niederschwenken der Halteschale verhindern. Dabei wird insbesonders ein stufenioses Nachstellen des Riegels für den Fall angestrebt, daß die Schnee- oder Schmutzmenge unter der Halteschale während des Laufens allmählich geringer wird. Außerdem soll die Gesamthöhe der Skibindung niedriger werden.
Erreicht wird das gesetzte Ziel erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1. Dadurch, daß der Quersteg im vorderen Bereich der Halbschale und im Abstand zur Querachse angeordnet ist und. wie an sich bekannt, an seinem vorderen Ende als Rastnase mit einer etwa in Form eines Zylindermantelabschnittes um die Querachse verlaufenden ersten Fläche und mit einer daran anschließenden, in Form eines weiteren Zylindermantelabschnittes gestalteten und sich etwa in Richtung zur Querachse hin erstreckenden als Haltefläche wirksamen zweiten Fläche ausgebildet ist, und daß der Riegel, wie für sich bekannt, einen entlang eines Zylindermantelabschnittes um die Riegelachse angeordneten Rastbereich aufweist, ist gewährleistet, daß auch ohne völliges Niederschwenken der Halteschale der Rastbereich des Riegels die Haltefläche der Rastnase so weit untergreift, daß ein zuverlässiges Schließen der Skibindung sichergestellt ist. Die Ausgestaltung der Haltefläche in Form eines Zylindermantelabschnittes, wobei die durch die Berührungsgerade (p) von Haltefläche und Rastbereich verlaufenden Tangentialebenen der Haltefläche und des Rastbereiches einen spitzen nach vorne offenen Winkel miteinander einschließen, ermöglicht das stufenlose Nachrücken des Riegels in Schließrichtung, wenn die Verschmutzung unterhalb der Schale nachläßt.
Die Anordnung der Riegelachse in einer Ebene unterhalb der Querachse gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 2 ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise der Skibindung.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein. Dabei zeigen: Fig.1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Langlaufskibindung im Längsschnitt und zwar in der einstiegsbereiten Stellung, Fig.2 die Langlaufskibindung aus Fig.1 in der geschlossenen aber unbelasteten Stellung (Gleitstellung) und Fig.3 die Langlaufskibindung wie in Fig.2, wobei aber eine Ansammlung von Schmutz oder Eis unterhalb der Schale vorhanden ist und die Figuren 4,5 und 6 jeweils ein Detail der erfindungsgemäßen Skibindung im größeren Maßstab. 2
AT 398 279 B
In der nachfolgenden Beschreibung sind die Bezeichnungen vorne, hinten, oben, unten usw. vom Standpunkt des Benutzers aus zu verstehen; d.h. vorne bedeutet zur Skispitze hin gerichtet. —- Auf einem Ski 1 ist mittels angedeuteter Schrauben 2 ein Lagerbock 30 montiert. Er besteht im wesentlichen aus einer Grundplatte 31 und Seitenwänden 32. Die Seitenwände 32 tragen eine Querachse 3. 5 An der Querachse 3 ist ein Schwenkteil 40 angelenkt. Der Schwenkteil 40 ist als Winkelhebel äusgebildet, wobei dessen erster Hebelarm 41 nach hinten verläuft und einen nach oben gerichteten Verriegelungszap fen 42 trägt, während der zweite Hebelarm 43 schräg nach vorne und nach unten zu weist. Der zweite Hebelarm 43 besitzt an seiner nach unten und hinten gerichteten Seite eine Stützfläche 44 und einen Vorsprung 45 für eine Feder 5, welche Feder 5 in einer länglichen Ausnehmung 33 der Grundplatte 31 io angeordnet ist. Die Feder 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Schraubendruckfeder ausgebildet und stützt sich einerseits an der Stützfläche 44 des Schwenkteils 40 und andererseits an einer hinteren Begrenzungswand 34 der länglichen Ausnehmung 33 ab.
Die Querachse 3 trägt weiters eine Halteschale 50 zur Aufnahme eines Langlaufskischuhes 20. Die Halteschale 50 weist eine Freistellung 51 für den Verriegelungszapfen 42 auf. An Seitenwände 52 der 75 Halteschale 50 schließen oben Führungsleisten 53 an. In ihrem vorderen Teil sind die Seitenwände 52 der
Halteschale 50 durch einen Quersteg 54 verbunden. Der Quersteg 54 ist an seinem vorderen Ende als Rastnase 55 ausgebildet, wobei deren erste Fläche 56 etwa in Form eines Zylindermantelabschnittes um die Querachse 3 verläuft. Daran schließt eine zweite Fläche oder Haltefläche 57 an, die ebenfalls als Zylindermantelabschnitt mit dem Radius Γη ausgestaltet ist und die sich etwa in Richtung zur Querachse 3 20 hin erstreckt. Die genaue Ausgestaltung und Lage der Flächen 56 und 57 sowie die der zugehörigen Achsen sind in Fig.4 genauer erkennbar.
Eine Spreizfeder 6 ist um die Querachse 3 angeordnet und beaufschlagt den Schwenkteil 40 und die Halteschale 50 im Sinne eines Auseinanderspreizens.
Im zweiten Hebelarm 43 des Schwenkteiles 40 ist eine quer zur Skilängsrichtung verlaufende Riegel-25 achse 7 angeordnet. Die Riegelachse 7 trägt einen Riegel 60 mit einem Rastbereich 61 und einer Vertiefung 62. Die Vertiefung 62 ermöglicht das Einsetzen der Spitze eines Skistockes zum willkürlichen Öffnen der Skibindung. Der Rastbereich 61 ist entlang einer Zylindermantelfläche mit dem Radius rR angeordnet, deren Achse die Riegelachse 7 bildet. In Fig.4 ist auch erkennbar, daß die Achse 9 des die Haltefläche 57 bildenden Zylindermantelabschnittes in der Gleitstellung der Skibindung vor der Riegelachse 30 7 liegt. Unterhalb des Rastbereiches 61 erstreckt sich eine Freistellung 63. Eine um die Riegelachse 7 angeordnete Riegelfeder 8 beaufschlagt den Riegel 60 in Schließrichtung.
Weiters ist in Fig.1 der vordere Bereich des Langlaufskischuhes 20 mit einer Sohle 21 und einem Einhakelement 22 erkennbar. Dieser Langlaufskischuh 20 ist bekannt, bildet nicht den Gegenstand dieser Erfindung und wird daher nicht näher beschrieben und ist in der Zeichnung strichpunktiert dargestellt. 35 In Fig.1 ist die erfindungsgemäße Langlaufskibindung im einsteigbereiten Zustand und mit eingesetztem Langlaufskischuh 20 gezeigt. Beim Absenken des Langlaufskischuhs 20 wird die Halteschale 50 gegen die Kraft der Spreizfeder 6 nach unten verschwenkt, wobei der Verriegelungszapfen 42 die Freistellung 51 der Halteschale 50 durchdringt und in die zwischen der Sohle 21 und dem Einhakelement 22 vorhandene Öffnung ragt. Gleichzeitig gleitet die erste Fläche 56 der Rastnase 55 aus der Freistellung 63 des Riegels 40 und ermöglicht damit, daß die Riegelfeder 8 den Riegel 60 in Schließrichtung verschwenkt, bis der Rastbereich 61 des Riegels 60 mit der Haltefiäche 57 der Halteschale 50 in Eingriff kommt. Diese Position ist in Fig.2 dargestellt. Dadurch bilden nunmehr die Halteschale 50, der Schwenkteil 40 und der Riegel 60 mit dem Langiaufskischuh 20 eine Bewegungseinheit. Der Fig.4 kann man entnehmen, daß die Haltefläche 57 und der Rastbereich 61 miteinander längs einer Geraden p, in der Zeichnung als Punkt P dargestellt, in 4S Eingriff kommen. Durch diese Gerade p an die Haltefläche 57 und den Rastbereich 61 gelegte Tangentialebenen schließen miteinander einen nach vorne offenen spitzen Winkel o ein.
In Fig.3 ist die Langlaufskibindung in der geschlossenen Stellung ähnlich wie Fig.2 dargestellt, wobei ~ allerdings Verschmutzungen unterhalb der Halteschale 50 das völlige Niederschwenken derselben verhindern. In der Fig.3 und der zugehörigen vergrößerten Darstellung nach Fig.5 ist erkennbar, daß der so Rastbereich 61 des Riegels 60 mit der Haltefläche 57 der Halteschale 50 an einem anderen Punkt, nämlich P', in Eingriff kommt, als dies bei der in den Figuren 2 und 4 dargestellten Situation, also bei völlig niedergeschwenkter Halteschale 50 der Fall ist. Selbstverständlich sind je nach dem Ausmaß der Verschmutzung unterhalb der halteschale 50 verschiedene Schwenkwinkel und damit verschiedene Eingriffspunkte möglich. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Haltefiäche 57 und des Rastbereiches 61 55 ist auch bei erheblicher Verschmutzung der Skibindung oder der Schuhsohle noch ein ausreichender Übergriff der Haltefläche 57 über den Rastbereich 61 gewährleistet. Dabei ist in jeder denkbaren Stellung ein spielfreies Zusammenwirken zwischen der Haltefläche 57 und dem Rastbereich 61 sichergestellt. Durch die Riegelfeder 8 wird der Riegel automatisch in Schließrichtung bewegt, wenn sich beim Langlaufen der 3
Claims (3)
- AT 398 279 B Schmutz unterhalb der Halteschale 50 allmählich löst. In Fig.6 sind der Rastbereich 61 und die Rastnase 55 am Öffnungspunkt dargestellt. Die Öffnung der Skibindung wird durch Verschwenken des Riegels 60 erreicht, wobei man, beispielsweise mit der Spitze eines Skistockes, in die Vertiefung 62 des Riegels 60 drückt. Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Es sind vielmehr Abwandlungen desselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Patentansprüche 1. Skibindung für einen Langlauf- oder Tourenski mit einer Halteschale, die sowohl gemeinsam mit einem als zweiarmiger Winkelhebel ausgebildeten Schwenkteil, als auch zwecks Überganges zwischen Schließ- und Offenstellung relativ zu diesem um eine skifeste, horizontale Querachse schwenkbar gelagert ist, wobei der erste Hebelarm des Schwenkteiies zumindest einen Verriegelungszapfen trägt, wobei in der Schließstellung der Bindung, die durch einen federnden Riegel fixiert ist, der Verriegelungszapfen des Schwenkteils in eine Freistellung der Halteschale greift und die Halteschale eine vordere Sohlenverlängerung eines Skischuhs übergreift, während der Verriegelungszapfen auch eine Öffnung in der Sohlenverlängerung von unten her durchsetzt, wogegen in der Offenstellung der Bindung der Verriegelungszapfen aus dem Inneren der Halteschale entfernt ist, wobei die gemeinsame Verschwenkung von Halteschale und Schwenkteil um die an einem skifesten Lagerbock befestigte Querachse gegen ein elastisches Element vor sich geht, wobei die Halteschale und der Schwenkteil jeweils in ihrem vorderen Bereich von der Querachse durchsetzt sind und der Schwenkteil an seinem zweiten Hebelarm eine Achse für den Riegel trägt, der in der Schließstellung der Bindung an der Halteschale angreift, und wobei eine Feder Halteschale und Schwenkteil im Sinne eines Auseinanderspreizens belastet, wobei die Halteschale einen ihre Seitenwände verbindenden Quersteg aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Quersteg (54) im vorderen Bereich der Halteschale (50) und im Abstand zur Querachse (3) angeordnet ist, daß der Quersteg, wie an sich bekannt, an seinem vorderen Ende als Rastnase (55) mit einer etwa in Form eines Zylindermantelabschnittes um die Querachse (3) verlaufenden ersten Fläche (56) und mit einer daran anschließenden, in Form eines weiteren Zylindermantelabschnittes gestalteten und sich etwa in Richtung zur Querachse (3) hin erstreckenden, als Haltefläche (57) wirksamen zweiten Flächen ausgebildet ist, daß der Riegel (60), wie für sich bekannt, einen Rastbereich (61) aufweist, daß der Rastbereich (61) entlang eines Zylindermantelabschnittes um die Riegelachse (7) angeordnet ist, und daß, in der geschlossenen Stellung der Skibindung betrachtet, die durch die Berührungsgerade (p) von Haltefläche (57) und Rastbereich (61) verlaufenden und an je einem der beiden Zylindermantelabschnitte von Haltefläche (57) und Rastbereich (61) anliegenden Tangentialebenen miteinander einen spitzen, nach vorne offenen Winkel (<*) von 1 · bis 15", vorzugsweise 3" bis 10' einschließen.
- 2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Riegelachse (7) tragende zweite Hebelarm (43) des Schwenkteiles (40) - in der geschlossenen und unbelasteten Stellung der Skibindung betrachtet - nach unten und nach vorne gerichtet verläuft, und daß die Riegelachse (7) in einer parallel zur Skioberseite verlaufenden Ebene liegt, die unter der Querachse (3) verläuft. Hiezu
- 3 Blatt Zeichnungen 4
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