AT393266B - Einrichtung zum austragen von entwaessertem abwasserschlamm - Google Patents
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Description
AT 393 266 B
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Austragen von entwässertem Abwasserschlamm für die nachfolgende Reaktion mit gebranntem Kalk aus einer Siebbandpresse mit Fördermitteln zum Austragen des Preßkuchens.
Im Zusammenhang mit der Abwasserschlammentwässerung sind eine Reihe unterschiedlicher Verfahren und Vorrichtungen bekannt geworden.
Der FR-PS 2 540 485, der US-PS 4 380 496, der US-PS 4 041 854 und der US-PS 4 260 488 sind unterschiedliche Ausführungen von Schneckenpressen zu entnehmen, welche bei den bekanntgewordenen Einrichtungen zur Entwässerung des zu entwässernden Materials dienen.
Der AT-PS 245 506 ist eine Siebbandpresse zu entnehmen, an welche eine Schneckenpresse anschließt. In der an die Siebbandpresse anschließenden Schneckenpresse gemäß der AT-PS 245 506 soll dabei eine weitere Entwässerung unter hohem Druck der in der Siebbandpresse bereits vorentwässerten Schlammsuspension vorgenommen werden. Aus der DE-OS 2 251 211 ist ein Verfahren und eine Anlage zur mechanischen Entwässerung von Abwasserschlamm und dessen Aufbereitung zu entnehmen, wobei einer Siebbandpresse ein beheiztes Rohr mit innen angeordneten Ketten nachgeschaltet ist
Siebbandpressen eignen sich für die Entwässerung derartiger Schlämme auf Grund ihrer hohen Entwässerungsleistung, wobei bei Einsatz derartiger Siebbandpressen ein Preßkuchen erhalten werden kann, dessen Oberflächenstruktur für nachfolgende Schlammbehandlungen keine günstigen Voraussetzungen bietet Insbesondere können bei Verwendung von Siebbandpressen plattenförmige oder blattförmige Schichten entstehen, welche an vergleichsweise großen Teilen ihrer Oberfläche in einem Maße dicht verpreßt sind, daß das nachfolgende Einwirken von Chemikalien erschwert wird. Aus der DE-PS 28 50 607 ist es bereits bekannt geworden, derartigen vorentwässerten Schlamm in einem Mischer in blattförmigen Zustand zu zerreißen und während des Mischens mit gebranntem Kalk zu bestreuen. Die Behandlung von vorentwässerten Abwasserschlämmen mit gebranntem Kalk ist prinzipiell in einer Reihe von weiteren älteren Literaturstellen, beispielsweise der DE-AS 28 00 915 bereits beschrieben. Nachteilig bei diesen älteren Verfahren war die Tatsache, daß ein wesentlich geringer vorentwässerter Schlamm in breiigem Zustand ausreagieren mußte, wobei jedoch die Ausreaktion in der Breiphase weitgehend vollständig verlief. Demgegenüber sollte durch die Maßnahmen der DE-PS 28 50 607 durch das Zerreißen in blattförmigem Zustand eine entsprechend größere Oberfläche für die Reaktion mit gebranntem Kalk gebildet werden. Bei besonders effizient vorentwässerten Schlämmen, wie sie beispielsweise als Entwässerungsprodukt einer Siebbandpresse anfallen können, bildet aber ein derartiges Reißen in blattförmigem Zustand nur an den Rißkanten entsprechend permeable Oberflächen aus und die Reaktionszeit mit dem gebrannten Kalk bleibt auf Grund der hochgepreßten größeren Flächenanteile derartiger Blättchen relativ lang.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher unter Verwendung von Siebbandpressen entwässertes Material mit relativ dichten Preßflächen rascher zur Reaktion gebracht werden kann und in besonders einfachen Einrichtungen, wie beispielsweise Pflugscharmischem oder Paddelmischem, eine intensive Durchmischung und Ausreaktion mit gebranntem Kalk erzielt werden kann. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die erfindungsgemäße Einrichtung im wesentlichen darin, daß unmittelbar an die Austragsöffnung der Siebbandpresse eine in einem Trog geführte Förderspirale mit zentraler Durchtrittsöffhung, deren lichte Weite wenigstens 25 %, vorzugsweise mehr als 50 % des Außendurchmessers der Förderspirale beträgt, angeschlossen ist, in welcher der Preßkuchen geschnitten und unter Oberflächenstrukturierung, insbesondere ein Zerschneiden und Rollieren, zu Klumpen geformt wird. Dadurch, daß eine in einem Trog geführte Förderspirale unmittelbar an die Austragsöffnung der Siebbandpresse angeschlossen ist, wird der Preßkuchen unmittelbar nach dem Austritt aus der Presse zerschnitten und in der Förderspirale rolliert, so daß eine Agglomeration unter Oberflächenumstrukturierung zu Klumpen erfolgt. Bei einer derartigen Oberflächenumstrukturierung entstehen entsprechend größere reaktive Bereiche der Oberfläche und es wird insbesondere die Blattstruktur zerstört, welche an ihren gepreßten Flächen eine unzureichende Permeabilität und eine entsprechend längere Ausreaktionszeit zur Folge hätte. Eine besonders gute Klumpenbildung bei gleichzeitig hohem Anteil an umstrukturierter Oberfläche läßt sich dabei dadurch erzielen, daß die lichte Weite der zentralen Durchtrittsöffnung der Förderspirale wenigstens 25 %, vorzugsweise mehr als 50 % des Außendurchmessers der Förderspirale beträgt. Ein derartiges zu Klumpen geformtes Material kann unmittelbar in einfachen Einrichtungen, wie beispielsweise Paddelmischem oder Pflugscharmischem mit gebranntem Kalk vermischt werden um die gewünschte Hygienisiemng bzw. Ausreaktion zu erzielen.
In besonders vorteilhafter Weise ist die Ausbildung erfindungsgemäß so getroffen, daß die Förderspirale quer zur Austrittsrichtung aus der Siebbandpresse angeordnet ist. Auf diese Weise wird eine kompakt bauende Einheit geschaffen, mit welcher unmittelbar ein für die Reaktion mit Kalk geeignetes Produkt zur Verfügung gestellt werden kann.
Mit Vorteil ist die Ausbildung so getroffen, daß unmittelbar an die Förderspirale ein Mischer zum Vermischen des entwässerten klumpenförmigen Schlammes mit dem gebrannten Kalk angeschlossen ist, wodurch die in der Förderspirale erzielte Umstrukturierung ohne Beeinflussung durch weitere Fördermittel erhalten bleibt und mit einfachen Mischern rasche Reaktionszeiten, insbesondere Umsetzungen mit Kalk, erzielt werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten -2-
Claims (3)
- AT 393 266 B Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Entwässerungseinrichtung mit nachfolgender Schlammumstrukturierung und Fig. 2 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles (II) der Fig. 1. In Fig. 1 ist mit (1) eine Siebbandpresse schematisch angedeutet. Der Preßkuchen wird aus der Siebbandpresse zwischen einander gegenüberliegenden Walzen, um welche das Siebband (2) umgelenkt ist, in Richtung des Pfeiles (3) ansgeworfen und gelangt in einen darunterliegenden und quer zur Austragsrichtung (3) verlaufenden Förderer (4), welcher als Förderspirale mit zentraler Durchtrittsöffnung ausgebildet ist. Die Förderspirale ist hiebei mit (5) bezeichnet Das in der Förderspirale zerkleinerte, insbesondere zerschnittene und umstrukturierte Material, gelangt in Form von Klumpen unmittelbar in einen Mischer (6), welcher als Pflugscharmischer, Paddelmischer od. dgl. ausgebildet sein kann, und kann im Mischer einer Weiterbehandlung des Schlammes unterworfen werden. Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die Förderspirale (5) so ausgebildet, daß sie als spiralförmig gewundenes Band in einem Trog (7) geführt ist Das spiralförmig gewundene Band läßt einen zentralen mittleren Bereich (8) frei, dessen lichte Weite (a) etwa 50 % des Außendurchmessers (b) der Förderspirale (5) entspricht Das mit den Kanten einer derartigen Förderspirale (5) geschnittene Material wird zum einen durch die Förderspirale fortbewegt und gelangt zum anderen über diesen lichten Freiraum in loser Schüttung in eine Rollierbewegung, wodurch Klumpen gebildet werden, welche unmittelbar in den Mischer (6) abgeworfen werden. Der Antrieb der Förderspirale (5) ist schematisch mit (9) bezeichnet und an einem Ende der Förderspirale (5) angeordnet welche lose im Trog (7) liegt PATENTANSPRÜCHE 1. Einrichtung zum Austragen von entwässertem Abwasserschlamm für die nachfolgende Reaktion mit gebranntem Kalk aus einer Siebbandpresse mit Fördermitteln zum Austragen des Preßkuchens, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar an die Austragsöffnung der Siebbandpresse (1) eine in einem Trog (7) geführte Förderspirale (5) mit zentraler Durchtrittsöffnung (8), deren lichte Weite (a) wenigstens 25 %, vorzugsweise mehr als 50 % des Außendurchmessers (b) der Förderspirale beträgt, angeschlossen ist, in welcher der Preßkuchen geschnitten und unter Oberflächenstrukturierung, insbesondere ein Zerschneiden und RoUieren, zu Klumpen geformt wird.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderspirale (5) quer zur Austrittsrichtung aus der Siebbandpresse (1) angeordnet ist
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar an die Förderspirale (5) ein Mischer (6) zum Vermischen des entwässerten klumpenförmigen Schlammes mit dem gebrannten Kalk angeschlossen ist. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-
Priority Applications (2)
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AT1409/88A AT393266B (de) | 1988-05-30 | 1988-05-30 | Einrichtung zum austragen von entwaessertem abwasserschlamm |
DE8807735U DE8807735U1 (de) | 1988-05-30 | 1988-06-14 | Einrichtung zum Entwässern von Abwasserschlämmen |
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AT1409/88A AT393266B (de) | 1988-05-30 | 1988-05-30 | Einrichtung zum austragen von entwaessertem abwasserschlamm |
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ATA140988A ATA140988A (de) | 1991-02-15 |
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DE (1) | DE8807735U1 (de) |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1988
- 1988-05-30 AT AT1409/88A patent/AT393266B/de not_active IP Right Cessation
- 1988-06-14 DE DE8807735U patent/DE8807735U1/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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DE8807735U1 (de) | 1988-09-15 |
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