AT390430B - Verfahren und vorrichtung zur bildung eines ueberzuges auf einer heissen glasunterlage - Google Patents
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Description
Nr. 390 430
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung eines Überzugs aus einer Metallverbindung auf einer heißen Glasunterlage beim Durchgang durch eine Beschichtungsstation, in welcher Beschichtungsvorläufermaterial gegen die Unterlage mittels Einrichtungen gesprüht wird, welche den Weg der Unterlage wiederholt queren, so daß das Beschichtungsvorläufermaterial sich pyrolytisch zersetzt und diesen Überzug in situ auf dieser Fläche bildet, sowie die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Der Ausdruck "Glasunterlage" umfaßt auch glasartige Unterlagen, wie dies auf diesem Fachgebiet üblich ist.
Es sind viele solche Verfahren bekannt und benutzt, unter anderem um Glas, das für Verglasungen benutzt wird, Absorptions- und/oder Reflexionseigenschaften für Strahlung zu verleihen. Es ist ersichtlich, daß solche Überzüge fest am Glasmaterial haften und gute optische Eigenschaften haben sollen. Solche Verfahren werden auch dazu benutzt, um für verschiedene Zwecke elektrisch leitende Überzüge herzustellen.
Verfahren und Vorrichtungen der eingangs genannten Art können beispielsweise der GB-A-2 068 935, der GB-A-2 078 710 oder der US-A4 240 816 entnommen werden. Dabei werden auf in getrennten Aufheizstationen aufgeheizte Glasunterlagen Beschichtungsmaterial, teilweise in pulverisierter Form aufgebracht, um auf den heißen Glasunterlagen eine Beschichtung zu bilden. Nachteilig bei den bekannten Ausführungen war die Tatsache, daß während der Beschichtung durch die Glasunterlage querende Einrichtungen zum Ausbringen des Beschichtungsmaterials ortsabhängig unterschiedliche Temperaturen über die Breite der Glasunterlage durch die unterschiedliche Zeitspanne zwischen Verlassen der Aufheizstation und Beschichtung und durch das Aufbringen des relativ zur Glastemperatur kühleren Beschichtungsmaterials auftraten, wodurch die Beschichtungsqualität und die Gleichmäßigkeit der Beschichtung ungünstig beeinflußt wurden.
Ein Ziel der Erfindung ist ein Verfahren, das die Bildung eines solchen Überzuges gestattet, der in der Struktur gleichförmiger ist, als es bisher möglich war. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht das erfindungsgemäße Verfahren zur Bildung eines Überzugs aus einer Metallverbindung auf einer heißen Glasunterlage beim Durchgang durch eine Beschichtungsstation im wesentlichen darin, daß Strahlungshitze aus Strahlungsheizeinrichtungen, die auf der Seite der zu beschichtenden Unterlage angeordnet sind, gegen die Auftreffzone des Beschichtungsvorläufermaterials auf die Unterlage gerichtet wird.
Ein Verfahren gemäß der Erfindung gestattet durch die Gleichzeitigkeit der Hitzeeinwirkung und der Beschichtung die Bildung eines Überzuges, der gleichmäßiger ist, als dies bisher möglich war, und das auch bei der Ausnutzung des Beschichtungsvorläufermaterials wirksamer ist.
Beim Fehlen einer solchen Heizung während der Beschichtung, wie dies beim eingangs genannten Stand der Technik der Fall war, ergäbe sich ein Abfall in der Temperatur der heißen Unterlage über die Länge der Querregion, welche von der Auftreffzone des Beschichtungsmaterials bestrichen wird. Dieser Temperaturabfall kann auf einen oder mehrere Gründe zurückzuführen sein, beispielsweise Aufheizen und Verdampfen irgendeines Lösungsmittels, das zum Versprühen des Überzugsmaterials benutzt wird, Aufheizen des Beschichtungsvorläufermaterials selbst oder die Absorption von Wärme durch irgendeine endotherme Beschichtungsreaktion, die stattfindet. Bei Fehlen einer Heizung müßte die Wärmeenergie, die für einen oder mehrere dieser Zwecke benötigt wird, aus der Unterlage kommen. Die stattfindenden Beschichtungsreaktionen laufen mit einer Geschwindigkeit ab, die von der Temperatur abhängt. Als Beispiel nach einer bekannten Methode nach dem Stand der Technik wurde ein 950 nm dicker Überzug von Zinnoxid auf einem heißen Glasband abgeschieden, indem eine wäßrige Lösung von Zinndichlorid aufgesprüht wurde, wobei die Fortbewegungsgeschwindigkeit des Sprühpegels, die Länge der Sprühauftreffzone und die Geschwindigkeit des Vorlaufes des Bandes so waren, daß jede Flächenzunahme des Bandes siebenmal von der Sprühstrahlauftreffzone überstrichen wurde, um den Überzug aufzubauen. Es wurde festgestellt, daß die Dicke des Überzuges, die dem ersten Durchgang der Sprühauftreffzone zuzuschreiben war, 180 nm betrug, während diejenige, die auf den letzten Durchgang zurückzuführen war, knapp 100 nm Dicke hatte, trotz einer konstanten Sprühmenge. Es ergab sich auch ein Temperaturabfall auf der zu beschichtenden Oberfläche von zwischen 30 °C und 40 °C als Ergebnis der Beschichtung. Ferner wurde berechnet, daß weniger als 10 % des versprühten Zinns im Überzug enthalten waren.
Somit verlangsamt sich beim Fehlen der Heizung während der Beschichtung, wie dies dem Stand der Technik entspricht, die Geschwindigkeit, mit welcher die Beschichtungsreaktionen erfolgen, mit zunehmender Dicke des Überzuges, und eine Zunahme an Beschichtungsvorläufermaterial wird nicht zur Bildung des erforderlichen Überzuges ausgenutzt.
Das erfindungsgemäße Erhitzen der Unterlage von oben während der Beschichtung ergibt Energie zur Verdampfung des versprühten Lösungsmittels und zur Verminderung des Temperaturabfalls an der Oberfläche der Unterlage während der Beschichtungszeit, so daß die Geschwindigkeit, mit welcher die Beschichtungsreaktionen ablaufen, nicht vermindert oder nicht so stark vermindert wird, was auch die Beschichtungsausbeute günstig beeinflußt. Wenn man auf diese Weise arbeitet, wäre es theoretisch möglich, eine Ersparnis von bis zu 25 % an der Menge des aufgebrachten Beschichtungsvorläufermaterials zu erzielen. Der Aufbau des Überzuges als Ergebnis von Reaktionen, die bei einer durch die Heizung während der Beschichtung ermöglichten, nahezu gleichförmigen Geschwindigkeit ablaufen, ist für die optischen und anderen Eigenschaften des aufgebrachten Überzuges günstig.
Ein weiterer wichtiger Vorteil wird auch erzielt, wenn die Unterlage von oben auf diese Weise erhitzt wird. Ein solches Erhitzen hat zur Folge, daß die Temperatur in der Atmosphäre über der Unterlage höher ist, als sie beim Fehlen dieser Heizung wäre, mit dem Ergebnis, daß das Lösungsmittel und der Beschichtungsvorläufer weniger leicht innerhalb der Beschichtungsstation kondensieren, beispielsweise auf Absaugvorrichtungen, die am -2-
Nr. 390 430 stromabwärtigen Ende der Beschichtungsstation angeordnet und zum Absaugen von Abfallmaterial benutzt werden. Somit wird auch das Risiko vermindert, daß Kondensationströpfchen auf den frisch gebildeten Überzug fallen.
Vorzugsweise wird ein solches Beschichtungsvorläufermaterial in an sich bekannter Weise schräg gegen den Weg der Unterlage in einer Richtung gesprüht, die längs des Weges führt. Eine solche Anordnung neigt dazu, eine längere Sprühauftreffzone zu bilden und macht es leichter, Strahlungshitze auf diese Zone zu richten, als wenn man senkrecht auf die Unterlage sprüht.
Vorteilhafterweise wird das Beschichtungsvorläufermaterial schräg gegen den Weg der Unterlage in an sich bekannter Weise in stromabwärtiger Richtung längs dieses Weges gesprüht
Vorteilhafterweise hat (haben) die Strahlungsheizeinrichtung(en) eine Schwarzkörpertemperatur im Bereich von 900 °C bis einschließlich 1600 °C. Die Strahlung von Wellenlängen, die durch einen solchen Strahler emittiert werden, wird stark von dem beschichteten Glasmaterial absorbiert.
Auf diese Weise wird die Heizeinwirkung gänzlich oder praktisch gänzlich auf eine oberflächliche Schicht des glasartigen Materials der beschichteten Seite begrenzt. Dieses selektive Aufheizen einer Oberfläche der Unterlage hat wie gefunden wurde, Vorteile bei der Temperung bzw. Härtung der Unterlage nach dem Beschichten, wenn man die Produktion von beschichtetem zu nicht beschichtetem Glas und umgekehrt umstellt, und ist besonders brauchbar, wenn die Unterlage durch ein Band von frisch hergestelltem Glas gebildet wird.
Wenn man ein Band härtet, das einen signifikanten Temperaturgradienten in seiner Dicke hat, wenn es die Beschichtungszone verläßt, muß der Kühlplan, welcher auf die Beschichtungsstufe folgt, in geeigneter Weise eingestellt werden, um diesen Temperaturgradienten zu berücksichtigen, wenn das Härten bzw. Tempern in vollständig zufriedenstellender Weise ablaufen soll. Wenn in einer Produktionsanlage, in welcher das Band durch seine vollständige Dicke vor oder während der Beschichtung erhitzt ist, irgendwann auf die Produktion von unbeschichtetem Glas umgestellt werden soll, reicht es daher nicht aus, die Heiz- und Beschichtungseinrichtung abzustellen. Es ist auch die Anpassung der Härtungseinrichtung erforderlich und diese Anpassung ist sehr zeitraubend. In entsprechender Weise ist eine solche Anpassung auch erforderlich, wenn man zur Herstellung von beschichtetem Glas zurückstellt und sie kann sogar erforderlich sein, wenn man von einer Art oder Dicke von Beschichtung auf eine andere umstellt, da dies oft eine Änderung in der Menge der Hitze zur Folge hat, welche von der Oberfläche des Bandes während des Überzuges absorbiert wird. Ein Verfahren mit diesem bevorzugten Merkmal der Erfindung kann so durchgeführt werden, daß keine oder nur eine sehr geringe Einstellung oder Anpassung der Härtungsbedingungen erforderlich ist, selbst wenn man die Produktion von beschichtetem auf unbeschichtetes Glas umstellt und umgekehrt. Vorzugsweise ist in an sich bekannter Weise eine Mehrzahl von Heizern längs des Weges der Unterlage vorgesehen. Dies ist besonders günstig, wenn man Anpassungen bzw. Einstellungen der Heizungen an der Länge der Sprühauftreffzone zulassen will.
Vorteilhafterweise wird die Intensität der Strahlung, die gegen die querliegende Auftreffregion gerichtet wird, eingestellt, indem man die Höhe der Strahlungsheizer über dem Weg der Unterlage einstellt. Dies ist eine sehr einfache Art der Kontrolle der Heizung der Unterlage. Alternativ oder zusätzlich dazu kann eine solche Kontrolle bewirkt werden, indem man die Zufuhr von Brennstoff oder Heizstrom zu den Heizern variiert.
Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird das Heizen so gesteuert, daß für jede Zunahme der Fläche der Unterlage die Temperatur der zu beschichtenden Oberfläche, wenn überhaupt, um weniger als 15 °C zwischen dem Zeitpunkt, wo eine solche Flächenzunahme zuerst mit der Auftreffzone des Beschichtungsvorläufermaterials zusammenfallt, und der Zeit, wenn sie zuletzt mit dieser Zone zusammenfallt, schwankt; vorzugsweise variiert diese Temperatur dabei um weniger als 10 °C. Dies begünstigt die Gleichmäßigkeit da* Reaktionsgeschwindigkeiten während der Zeitspanne, in der der Überzug gebildet wird.
Vorteilhafterweise ist eine Anzahl von Heizern quer über den Weg der Unterlage angeordnet, wobei die Hitzemenge, die gegen verschieden breite Zunahmen der Unterlage gerichtet ist, unabhängig voneinander einstellbar ist. Es ist bekannt, daß Randteile einer erhitzten Unterlage dazu neigen, Hitze rascher zu verlieren als die Mitte, so daß die Einbeziehung dieses bevorzugten Merkmals die Vergleichmäßigung der Temperatur der Unterlage über ihre Breite gestattet, was seinerseits die Gleichmäßigkeit des Überzuges über die Breite der Unterlage begünstigt Dazu wird es besonders bevorzugt, die Heizung so zu steuern, daß für jede Längenzunahme der Unterlage die Temperatur der zu beschichtenden Oberfläche, wenn überhaupt, um weniger als 15 °C quer über die Unterlagenbreite während der Beschichtung variiert
Die Erfindung liefert auch eine Vorrichtung zur Bildung eines Überzugs aus einer Metallverbindung auf einer heißen Glasunterlage mit einem Förderer zur Beförderung der zu beschichtenden Unterlage längs eines Weges durch eine Beschichtungsstation mit einer Beschichtungseinrichtung, die den Weg der Unterlage wiederholt quert und Beschichtungsvorläufermaterial so aufsprüht daß das Beschichtungsvorläufermaterial sich pyrolytisch zersetzt und den Überzug in situ auf dieser Unterlage bildet, und die dadurch gekennzeichnet ist, daß Strahlungsheizeinrichtung(en) auf der gleichen Seite des Unterlagenweges wie die Beschichtungseinrichtung(en) vorgesehen ist (sind) und diese Strahlungsheizeinrichtung(en) so angeordnet und verteilt ist (sind), daß die Strahlungshitze gegen den querliegenden Bereich gerichtet ist der von der Zone bestrichen wird, wo gesprühtes Beschichtungsmaterial auf den Weg der Unterlage auftrifft.
Eine solche Vorrichtung umfaßt vorzugsweise eines oder mehrere der folgenden wahlweisen Merkmale: (i) Die Beschichtungseinrichtung ist so angeordnet, daß das Beschichtungsmaterial in an sich bekannter Weise -3-
Nr. 390430 schräg gegen den Weg der Unterlage und in die Richtung entlang dieses Weges gesprüht wird. (ii) Die Beschichtungseinrichtung bzw. Sprüheinrichtung ist so angeordnet, daß sie das Beschichtungsmaterial schräg gegen den Weg der Unterlage in an sich bekannter Weise in stromabwärtiger Richtung entlang des Weges sprüht. (iii) Die Heizeinrichtung umfaßt in an sich bekannter Weise eine Mehrzahl von Heizern, die entlang des Weges der Unterlage angeoidnet sind. (iv) Diese Heizeinrichtung ist in der Höhe über dem Weg der Unterlage einstellbar und (v) die Heizeinrichtung umfaßt eine Mehrzahl von unabhängig einstellbaren Heizern, die quer über den Weg der Unterlage angeordnet sind.
Die Erfindung wird nun näher an Hand eines Beispiels und unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 der beigefügten Zeichnung beschrieben, welche Querschnitte durch zwei Ausführungsformen der Vorrichtung zur Durchführung der Erfindung zeigen.
In Fig. 1 wird eine heiße Glasunterlage entlang eines Weges (1) durch Förderrollen (2) in stromabwärtiger Richtung (3) längs eines Tunnels (4) bewegt, der eine Beschichtungsstation (5) enthält.
In der Beschichtungszone ist ein Sprühkopf (6) auf einem Schlitten (7) angeordnet, der auf einer Schiene (8) läuft, so daß er wiederholt den Weg (1) der heißen Glasunterlage queren kann und einen Konus (9) von Beschichtungsvorläufermaterial schräg zu der Unterlage in stromabwärtiger Richtung (3) längs des Unterlagenweges (1) sprüht, so daß es gegen die Unterlage in einer Zone (10) auftrifft, welche quer über den Unterlagenweg (1) die Unterlage bestreicht und eine querliegende Auftreffzone definiert. Gemäß der Erfindung wird Strahlungshitze gegen diesen Bereich des Auftreffens aus Strahlungsheizeinrichtungen (11) gerichtet, die auf der gleichen Seite des Unterlagenweges (1) angeordnet sind wie der Sprühkopf (6).
In der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung umfassen die Heizmittel (11) eine Mehrzahl von Heizeinrichtungen (12), welche quer über den Weg (1) der Unterlage führen und entlang diesem Weg angeordnet sind und von einem schwer schmelzbaren Träger (13) getragen werden, der bei (14) an die Deckenwand (15) des Tunnels (4) angelenkt ist, so daß sie mittels einer Schraubenaufhängung, wie (16), mit dem Scharnier (14) als Drehachse gehoben und gesenkt werden können, um die Intensität der Hitze zu variieren, die gegen die längs des Weges (1) laufende Unterlage gerichtet ist.
Eine Absaugleitung (17) ist zum Absaugen von Nebenprodukten der Beschichtungsreaktionen und von nicht verbrauchtem Vorläufermaterial vorgesehen.
Die Heizelemente (12) bewirken die Zufuhr von Wärme auf die Oberfläche der zu beschichtenden Unterlage und auf die Atmosphäre darüber und liefern somit zusätzliche Hitze für das Verdampfen von Trägerlösungsmittel in dem gesprühten Beschichtungsvorläufermaterial und für das Ablaufen der Überzugsreaktion. Die Strahlungshitze ist somit gegen die Auftreffzone (10) des Sprühkonus (9) auf der Unterlage gerichtet und sie ist auch gegen den Sprühkonus (9) vor diesem Auftreffen gerichtet und auf die Unterlage stromabwärts von der Auftreffzone (10), wo die Reaktion auf der beschichteten Oberfläche erfolgt.
Die Heizwirkung der Heizer (12) kann und wird vorzugsweise so eingestellt, daß die Temperatur jedes Flächeninkrementes der beschichteten Oberfläche der Unterlage möglichst konstant während des Beschichtens gehalten wird, so daß das durch aufeinander folgende Durchgänge des Sprühkopfes (6) abgeschiedene Beschichtungsvorläufermaterial unter möglichst identischen Temperaturbedingungen abgeschieden wird, so daß die Überzugsreaktionen mit gleichmäßiger Geschwindigkeit während der ganzen Beschichtungszeit ablaufen.
Die Verwendung der Heizmittel (11) heizt auch die Beschichtungsstation selbst auf und behindert somit die Kondensation von Beschichtungsvorläufermaterial, beispielsweise auf der Deckenwand (15) oder der Absaugleitung (17). Als Ergebnis davon ist das Risiko stark verringert, daß irgendwelche solche Kondensationströpfchen auf die obere Oberfläche des Glases fallen und die Beschichtung verletzen könnten.
Bei einer bevorzugten wahlweisen Anordnung sind die Heizelemente (12) nicht kontinuierlich über die Breite des Unterlagenweges angeordnet sondern umfassen eine Mehrzahl von Abschnitten, so daß unterschiedlich breite Inkremente des Unterlagenwegs (1) unterschiedlich erhitzt werden können. Mit einer solchen Anordnung ist es möglich, Wärmeverluste durch oder an die Seitenwände des Tunnels (4) zu kompensieren.
Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 1 ist besonders zur Benutzung beim Beschichten von Glasscheiben bestimmt.
Beispiel 1
In einem speziellen Beispiel werden Glasscheiben längs des Weges (1) mit einer Geschwindigkeit von 60 cm/min zur Beschichtung mit einer Fluor-dotierten Sn02-Schicht von 250 nm Dicke durch Aufsprühen einer Lösung von SnCl^ . 5^0 und Trifluoressigsäure in Dimethylformamid bewegt. Der Sprühkopf (6) sitzt 15 cm über dem Glas und ist so angeordnet, daß er mit 16 Zyklen/min hin und her über das Glas wandert und das Beschichtungsvorläufermaterial mit einem Winkel von 30° zur Horizontalen versprüht. Die Heizelemente (12) beginnen etwa 20 cm stromabwärts vom Sprühkopf (6) und erstrecken sich über einen Abschnitt des Tunneldaches mit einer Länge von etwa 60 cm. Der schwer schmelzbare Träger (13), der diesen Abschnitt des Tunneldaches bildet, wird nach unten geschwenkt, so daß das stromaufwärtige Heizelement 25 cm über dem Weg der Unterlage und das stromabwärtige Heizelement 10 cm über diesem Weg liegen. Die Heizelemente sind -4-
Nr. 390 430 zwischen 900 °C und 1600 °C in ihrer Schwarzkörper-Temperatur einstellbar und haben eine einstellbare Energieabgabe bis zu einem Maximum zwischen 60 und 100 kW. Die Heizer werden so eingestellt, daß die Temperatur in der Atmosphäre über dem Weg bei 460 °C gehalten wird, während das Glas in die Beschichtungsstation mit einer Temperatur von 580 °C einläuft.
Ein solches Verfahren führt zu einem Überzug mit hochgradig gleichmäßiger Struktur, der praktisch frei von Fehlem aufgrund des Abtropfens von Kondensationströpfchen ist.
Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform der Erfindung, wobei ein frisch gebildetes Band aus heißem Glas in stromabwärtiger Richtung (18) längs eines Weges (19) durch Förderrollen (20) durch einen Tunnel (21) bewegt wird, der zwischen einer Bandbildungsmaschine, wie einer Floatglaswanne (nicht gezeigt) und einem horizontalen Kühlkanal (nicht gezeigt) liegt. Der Tunnel (21) umfaßt eine Beschichtungsstation (22), die mit einem Sprühkopf (23) versehen ist, der so angeordnet ist, daß er wiederholt den Weg (19) des heißen Glasbandes quert und einen Konus (24) aus Beschichtungsvorläufermaterial schräg gegen den Unterlagenweg in stromabwärtiger Richtung (18) sprüht, so daß das Material gegen die Unterlage in einer Zone (25) auftrifft, welche quer über den Weg streut und eine querliegende Auftreffregion definiert. Strahlungshitze ist nach unten auf diese Auftreffregion von der Strahlungsheizeinrichtung (26) gerichtet, die vom Dach (27) des Tunnels (21) derart aufgehängt ist, daß ihre Höhe über dem Unterlagenweg veränderlich ist. Die Heizeinrichtung ist in eine Mehrzahl von Abschnitten unterteilt, die einstellbar sind um eine Veränderung der Wärmeabgabe entlang der Länge des Tunnels (21) und quer über dessen Breite zu ermöglichen.
Eine Absaugleitung (28) ist vorgesehen, um Reaktionsnebenprodukte und nicht verbrauchtes Vorläufermaterial abzusaugen.
Die Heizeinrichtung (26) hat im Optimalfalle eine Schwarzkörpertemperatur im Bereich von 900 °C bis 1600 °C, so daß die davon emittierte Strahlung nur in eine Schicht der Unterlage auf der zu beschichtenden Oberfläche eindringt. Auf diese Weise kann das Aufheizen der Unterlage so gesteuert werden, daß zusätzlich zugeführte Hitze die Hitze ausbalanciert, die von der Unterlage durch die Beschichtungsreaktionen absorbiert wird, so daß die Unterlage praktisch den gleichen Temperaturgradienten in ihrer Dicke vor und nach der Beschichtung hat. Dies ist besonders wichtig, wenn die Unterlage ein kontinuierliches Band von frisch gebildetem Glas ist, das zwischen einer Glasziehmaschine, beispielsweise einer Floatglaswanne und einem Kühltunnel (nicht gezeigt) angeordnet ist
Die Wahl dieses Merkmals ermöglicht es, die Produktion von beschichtetem auf unbeschichtetes Glas umzustellen ohne den Temperaturgradienten durch die Dicke des Glasbandes zu stören. Dies bedeutet, daß die gleichen Kühlbedingungen im Kühltunnel für beschichtetes und unbeschichtetes Glas gewählt werden können, so daß das Umstellen der Produktion viel rascher erfolgen kann. Die Verwendung der Heizeinrichtung verhindert wieder die Kondensation von Beschichtungsvorläufermaterial, so daß das Risiko, daß Tröpfchen aus diesem Material auf das Glas tropfen, vermindert ist.
Beispiel 2
In einem speziellen Beispiel tritt ein frisch gebildetes Band aus Flachglas in die Beschichtungsstaüon bei einer Temperatur von 600 °C umd mit einer Geschwindigkeit von 4,5 m/min ein. Eine wäßrige Lösung von SnC^ und NH4F . HF wird in einem Konus gesprüht, dessen Achse 30° zur Horizontalen geneigt ist und der gegen das Band über eine querliegende Auftreffregion von 85 cm Länge von einem Sprühkopf auftrifft, der 60 cm über dem Band angeordnet ist, den Bandweg mit 25 Zyklen/min quert und einen Überzug von 750 nm Dicke von Fluor-dotiertem Sn02 bildet. Die Heizeinrichtung (26) ist 50 cm über dem Bandweg angeordnet und in der Höhe bis auf 20 cm über diesem Weg einstellbar. Die Heizeinrichtung nimmt eine Länge von 90 cm im Tunnel ein, wobei ihr stromabwärtiges Ende senkrecht über dem stromabwärtigen Ende der querliegenden Auftreffregion des Sprühkegels (24) auf dem Glasband liegt. Die Heizeinrichtung umfaßt eine Mehrzahl von unabhängig voneinander einstellbaren Gasbrennern längs und quer über dem Tunnel (21) und die Gasbrenner haben eine Schwarzkörpertemperatur, die über den Bereich von 900 °C bis 1600 °C einstellbar ist.
Die Atmosphäre über dem Band auf der Sprühzone wird bei etwa 450 °C gehalten, so daß Zinnchlorid, das nicht in der Beschichtungsreaktion verbraucht wird, einen hohen Dampfdruck hat und abgesaugt wird. Als Ergebnis wird jedes Risiko, daß Zinnchlorid im Tunnel (21) kondensiert, beispielsweise auf der Absaugleitung (28), und auf das Band fällt und den frisch gebildeten Überzug beschädigt, praktisch ausgeschlossen.
Es wurde festgestellt, daß der gebildete Überzug eine praktisch gleichmäßige Struktur durch seine gesamte Dicke hatte. -5-
Claims (16)
- Nr. 390 430 PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Bildung eines Überzugs aus einer Metallverbindung auf einer heißen Glas- oder glasartigen Unterlage beim Durchgang durch eine Beschichtungsstation, in welcher Beschichtungsvorläufermaterial gegen die Unterlage durch Einrichtungen gesprüht wird, welche den Weg der Unterlage wiederholt queren, so daß das Beschichtungsvorläufermaterial sich pyrolytisch zersetzt und den Überzug in situ auf dieser Unterlage bildet, dadurch gekennzeichnet, daß Strahlungshitze aus Strahlungsheizeinrichtungen, die auf der Seite der zu beschichtenden Unterlage angeordnet sind, gegen die Auftreffzone des Beschichtungsvorläufermaterials auf die Unterlage gerichtet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsvorläufermaterial in an sich bekannter Weise schräg gegen den Weg der Unterlage in Richtung längs des Weges gespritzt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsvorläufermaterial schräg gegen den Weg der Unterlage in an sich bekannter Weise in Richtung stromabwärts entlang dieses Weges gespritzt wird.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlheizeinrichtung(en) eine Temperatur des schwarzen Körpers im Bereich von 900 °C bis einschließlich 1600 °C hat (haben).
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise eine Mehrzahl von Heizern entlang des Weges der Unterlage angeordnet sind.
- 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsintensität, die gegen den in Querrichtung liegenden Auftreffbereich gerichtet ist, durch Einstellung der Höhe der Strahlungsheizer über dem Weg der Unterlage gesteuert wird.
- 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizung so gesteuert wird, daß für jede Zunahme der Fläche der Unterlage die Temperatur der zu beschichtenden Oberfläche, wenn überhaupt, um weniger als 15 °C zwischen dem Zeitpunkt, wo eine solche Zunahmefläche zuerst mit der Auftreffzone des Beschichtungsvorläufermaterials zusammenfällt, und der Zeit, wenn sie zuletzt mit dieser Zone zusammenfällt, schwankt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur um weniger als 10 °C schwankt
- 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Heizern quer über den Weg der Unterlage angeordnet ist, und die Hitzemenge, die gegen verschieden breite Zunahmen der Unterlage gerichtet ist, unabhängig voneinander einstellbar ist.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizung so gesteuert wird, daß für jede Zunahme der Länge der Unterlage die Temperatur der zu beschichtenden Oberfläche, wenn überhaupt, um weniger als 15 °C quer zur Unterlagenbreite während der Beschichtung variiert.
- 11. Vorrichtung zur Bildung einer Metallverbindung auf einer heißen Glas- oder glasartigen Unterlage, mit einem Förderer zur Beförderung der zu beschichtenden Unterlage längs eines Weges durch einen Beschichtungsstation mit einer Beschichtungseinrichtung, die den Weg der Unterlage wiederholt quert und Beschichtungsvorläufermaterial so aufsprüht, daß das Beschichtungsvorläufermaterial sich pyrolytisch zersetzt und den Überzug in situ auf dieser Unterlage bildet, dadurch gekennzeichnet, daß Strahlheizeinrichtung(en) (11) auf der gleichen Seite des Unterlagenweges (1) wie die Beschichtungseinrichtung(en) (6) vorgesehen ist (sind) und diese Strahlheizeinrichtung(en) (12) so angeordnet und verteilt ist (sind), daß die Strahlungshitze gegen den querliegenden Bereich gerichtet ist, der von der Zone bestrichen wird, wo gesprühtes Beschichtungmaterial auf den Weg der Unterlage auftrifft. -6- Nr. 390 430
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungseinrichtung (6) so angeordnet ist, daß das Beschichtungsmaterial in an sich bekannter Weise schräg zum Weg der Unterlage und in Richtung entlang dieses Weges gesprüht wird.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprüheinrichtung (6) so angeordnet ist, daß das Beschichtungsmaterial schräg zum Weg der Unterlage in an sich bekannter Weise in stromabwärtiger Richtung entlang des Weges gesprüht wird.
- 14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung in an sich bekannter Weise eine Mehrzahl von Heizern (12) umfaßt, welche längs des Weges der Unterlage angeordnet sind.
- 15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (11) in der Höhe über dem Weg der Unterlage einstellbar ist.
- 16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung(en) (11) eine Mehrzahl von unabhängig einstellbaren Heizern (12) umfaßt, die quer über dem Weg der Unterlage angeordnet sind. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -7-
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