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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Faservliesen, bestehend aus einem Materialeinlass für ein Vorvlies, aus gleichsinnig rotierenden, gezahnten Kardentrommeln, die eine das Abfliegen der Fasern unter Fliehkraftwirkung ermöglichende Umfangsgeschwindigkeit aufweisen, und aus einer luftdurchlässigen, besaugten und kontinuierlich bewegten Fangfläche, auf der die in je einem Teilstrom von den Kardentrommeln abfliegenden Fasern zur Vliesbildung in Bewegungsrichtung der Fangfläche hintereinander auftreffen.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-OS 3413629) folgen die Kardentrommeln in Durchlaufrichtung des Vorvlieses unmittelbar aufeinander, wobei jeweils die in Durchlaufrich- tung des Vorvlieses nachgeordnete Kardentrommel für die vorgeordnete Kardentrommel eine Arbeiter- walze bildet. Auf Grund dieser Anordnung können die jeweils nachfolgenden Kardentrommeln das von der vorgelagerten Kardentrommel angeförderte Fasermaterial mit der Wirkung einer
Arbeitswalze auskämmen, so dass die nicht ausgekämmten Fasern unmittelbar nach dem Auskämmvor- gang auf die Fangfläche abgeschleudert werden. Damit wird nicht nur eine ausreichende Auflösung des Vorvlieses erzielt, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, das Vorvlies in einfacher Weise in mehrere Faserteilströme aufzulösen.
Jede nachfolgende Kardentrommel bewirkt ja einen zusätzli- chen Auskämmvorgang, der Fasermaterial für wenigstens einen weiteren Teilstrom zur Verfügung stellt. Der von jeder Kardentrommel abfliegende Faserteilstrom kann daher auch bei einem ver- gleichsweise grossen Materialdurchsatz durch die Vorrichtung eine geringe Faserdichte aufweisen, was im Zusammenahng mit dem mehrlagigen Aufbringen der Fasern eine hohe Vliesgleichmässigkeit gewährleistet. Das Kardiervermögen der zusammenwirkenden Kardentrommeln, die mit einer das
Abschleudern der Fasern unter Fliehkraftwirkung ermöglichenden Umfangsgeschwindigkeit angetrie- ben werden, ist jedoch trotz der möglichen hohen Durchsatzmenge begrenzt, so dass die Durchlaufge- schwindigkeit des Vorvlieses nicht beliebig gesteigert werden kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, dass die gleichmässige Auflösung des Vorvlieses in
Einzelfaserteilströme verbessert und damit die Durchlaufgeschwindigkeit weiter gesteigert werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass zwischen den die Fasern in je einem Teilstrom abschleudernden Kardentrommeln je eine Kardentrommel angeordnet ist, die mit der in Durchlaufrichtung des Vorvlieses unmittelbar vorgelagerten Kardentrommel unter Bildung eines Abwurfzwickels für den Faserteilstrom zusammenwirkt, an die unmittelbar nachfolgende Kardentrommel über eine Abnehmerwalze angeschlossen und mit einer Umfangsgeschwindigkeit antreibbar ist, die wesentlich unter der ein fliehkraftbedingtes Abschleudern der Fasern ermöglichen Umfangsgeschwindigkeit liegt.
Durch das unmittelbare Zusammenwirken einer Kardentrommel, die mit einer ein fliehkraftbedingtes Abschleudern der Fasern ermöglichenden Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird, mit einer anschlissenden Kardentrommel, deren Umfangsgeschwindigkeit erheblich unter der Umfangsgeschwindigkeit für ein fliehkraftbedingtes Abschleudern der Fasern liegt, wird der Kardiereffekt beträchtlich verstärkt, so dass durch das Zwischenschalten von langsamer laufenden Kardentrommeln zwischen den schnell laufenden Kardentrommeln die Auflösung des Vorvlieses wirkungsvoll verbessert werden kann.
Da die langsamer laufende Kardentrommel mit der vorgelagerten schneller laufenden Kardentrommel einen Abwurfzwickel für den abzuschleudernden Faserteilstrom bildet, können die nicht von der langsamer laufenden Kardentrommel erfassten Fasern unmittelbar nach dem Auskämmvorgang auf die bewegte Fangfläche abgeschleudert werden, was hinsichtlich des gleichmässigen Fasertransportes zur Fangfläche Vorteile mit sich bringt. Liegt die Umfangsgeschwindigkeit der langsamer laufenden Kardentrommeln beispielsweise um das Hundert- bis Dreihundertfache unter der Umfangsgeschwindigkeit der die Fasern in einem Teilstrom abschleudernden Kardentrommeln, so können für die meisten Verhältnisse vorteilhafte Bedingungen sichergestellt werden.
Damit das von den langsamer laufenden Kardentrommeln ausgekämmte Fasermaterial, das in Form eines Faserpelzes von diesen langsamer laufenden Kardentrommeln weitergefördert wird, auf die nachfolgende, schnell laufende Kardentrommel übertragen werden kann, sind den langsam laufenden Kardentrommeln Abnehmerwalzen zugeordnet, die das Fasermaterial von der langsamer
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laufenden Kardentrommel auf die jeweils nachfolgende, schnell laufende Kardentrommel übertragen.
Mit der gleichmässigeren Auflösung des Vorvlieses in Einzelfaserteilströme kann somit die Durchlaufgeschwindigkeit des Vorvlieses erhöht bzw. die Durchsatzmenge vergrössert werden.
Um das Auflösen des Vorvlieses im Bereich jeder schnell laufenden Kardentrommel zusätzlich zu unterstützen, können den die Fasern in je einem Teilstrom abschleudernden Kardentrommeln auf der der Fangfläche gegenüberliegenden Seite je eine Arbeiter- und eine Wenderwalze zugeordnet werden. Durch die Arbeiterwalzen wird ein Teil des Faserbelages jeder schnell laufenden Kardentrommel zusätzlich ausgekämmt und nach dem Auskämmen wieder der Kardentrommel über die Wenderwalze zugeführt, wobei eine bessere Auflösung und eine Vergleichmässigung des Faserbelages erreicht wird.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. wird eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Faservlieses in einem schematischen Vertikalschnitt gezeigt.
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rotierende Kardentrommeln --3--, die mit einer ein Abschleudern der Fasern unter Fliehkraftwirkung ermöglichenden Umfangsgeschwindigkeit antreibbar sind, sowie eine sich mit Abstand unterhalb der Kardentrommeln --3-- erstreckende Fangfläche --4-- auf, die als umlaufendes, luftdurchlässiges Förderband ausgebildet ist und mit Hilfe eines Saugkastens --5-- besaugt wird.
Zwischen diesen die Fasern in je einem Teilstrom abschleudernden Kardentrommeln-3-- sind Kardentrommeln --6-- angeordnet, die mit den in Durchlaufrichtung des Vorvlieses unmittelbar vorgelagerten Kardentrommeln --3-- zusammenwirken und mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden, die wesentlich unter der ein fliehkraftbedingtes Abschleudern der Fasern ermöglichenden Umfangsgeschwindigkeit liegt. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass bei vergleichsweise grossen Unterschieden hinsichtlich der Umfangsgeschwindigkeit zweier unmittelbar zusammenwirkender Kardentrommeln eine besonders gute Kardierung sichergestellt werden kann.
Werden bei gleichem Durchmesser der Kardentrommeln --3 und 6-- die ein Abschleudern der Fasern bewirkenden Kardentrommeln --3-beispielsweise mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 2000 bis 3000 Umdr/min angetrieben, so beträgt die Umdrehungszahl für die langsamer umlaufenden Kardentrommeln --6-- vorzugsweise 10 bis 30 Umdr/min, wobei diese langsamer umlaufenden Kardentrommeln --6-- gleich- oder
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der Fangfläche --4-- Abdeckungen --8-- auf, zwischen denen Abwurfkanäle --9-- gebildet werden, die in den der Fangfläche --4-- zugekehrten Abwurfzwickel --10-- zwischen den schnell laufenden Kardentrommeln --3-- und den langsam laufenden Kardentrommeln --6-- reichen.
Diese Abwurfkanäle --9-- schliessen auf der Zulaufseite der Fangfläche mit Hilfe von Leitwän- den --11-- für die bereits aufgetragene Vliesschicht und auf der Ablaufseite durch auf der Vliesschicht abrollende Walzen --12-- an die Fangfläche --4-- an, so dass diese Abwurfkanäle --9--
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durch Einsätze --13-- des Saugkastens --5-- unbesaugt bleibt, sind alle Voraussetzungen für eine gleichmässige Faserzuführung zur Fangfläche --4-- erfüllt.
Wegen der unmittelbaren Aufeinanderfolge von jeweils einer schnell umlaufenden Kardentrommel --3-- und einer langsam umlaufenden Kardentrommel --6-- wird ein vorteilhafter Auskämmvorgang für das Vorvlies sichergestellt, wobei der nicht ausgekämmte Anteil der Fasern unmittelbar nach dem Auskämmvorgang über den Abwurfzwickel --10-- in den Abwurfkanal --9-- abgeschleudert und auf die Fangfläche --4-- aufgetragen wird. Das über die langsam laufende Karden-
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trommel --6-- weitergeförderte Fasermaterial wird an die folgende schnell laufende Kardentrom- mel --3-- weitergeleitet, die mit einer weiteren langsam laufenden Kardentrommel --6-- zusammen- arbeitet.
Das Vorvlies wird folglich noch einmal geteilt, um insgesamt in drei Einzelfaserteilströ- men in Durchlaufrichtung der Fangfläche --4-- hintereinander auf der Fangfläche gleichmässig abgelagert zu werden.
Um die Auflösung des Vorvlieses zu unterstützen und die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Vorvlieses zu erhöhen, sind jeder der schnell laufenden Kardentrommeln --3-- jeweils auf der der Fangfläche --4-- abgekehrten Umfangshälfte eine Arbeiterwalze --14-- und eine Wenderwal- ze --15-- zugeordnet. Zufolge dieser Massnahme wird ein Teil des Faserbelages jeder Kardentrommel --3-- von der zugehörigen Arbeiterwalze --14-- ausgekämmt, wobei das ausgekämmte Fasermaterial von der Arbeiterwalze --14-- durch die Wenderwalze --15-- abgenommen und der Kardentrommel wieder zugeführt wird.
Der Faserbelag der einzelnen Kardentrommeln --3-- erfährt daher bereits vor seiner Kardierung durch die langsam umlaufenden Kardentrommeln --6-- eine Auflösung, u. zw. unter gleichzeitiger Vergleichmässigung auftretender Unregelmässigkeiten in der Faserverteiung, so dass das Auflösevermögen der Vorrichtung insgesamt gesteigert werden kann. Die bessere Kardierung im Zusammenwirken mit den langsam laufenden Kardentrommeln --6-- bedingt eine gleichmässigere Auskämmung und damit gleichmässigere Faserteilströme, was sich auch bei hohen Durchlaufgeschwindigkeiten bzw. grossen Durchsatzmengen in einem Vlies besonderer Gleichmässigkeit auswirkt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen von Faservliesen, bestehend aus einem Materialeinlass für ein Vorvlies, aus gleichsinnig rotierenden, gezahnten Kardentrommeln, die eine das Abfliegen der Fasern unter Fliehkraftwirkung ermöglichende Umfangsgeschwindigkeit aufweisen, und aus einer luftdurchlässigen, besaugten und kontinuierlich bewegten Fangfläche, auf der die in je einem Teilstrom von den Kardentrommeln abfliegenden Fasern zur Vliesbildung in Bewegungsrichtung der Fangfläche hintereinander auftreffen, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den die Fasern in je einem Teilstrom abschleudernden Kardentrommeln (3) je eine Kardentrommel (6) angeordnet ist, die mit der in Durchlaufrichtung des Vorvlieses unmittelbar vorgelagerten Kardentrommeln (3) unter Bildung eines Abwurfzwickels (10) für den Faserteilstrom zusammenwirkt,
an die unmittelbar nachfolgende Kardentrommel (3) über eine Abnehmerwalze (7) angeschlossen und mit einer Umfangsgeschwindigkeit antreibbar ist, die wesentlich unter der ein fliehkraftbedingtes Abschleudern der Fasern ermöglichenden Umfangsgeschwindigkeit liegt.