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Die Erfindung betrifft eine Kniehebelspritzgiessmaschine mit zwei relativ zueinander beweg- baren Formaufspannplatten, deren eine sich bei geschlossener Form über einen Kniehebel und
Zwischenhebel aufweisenden Kniehebelmechanismus, dessen Kniehebel über Laschen an einem Kreuz- kopf angelenkt ist und der von einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit betätigbar ist, an einem Gelenkschild abstützt und mittels eines separaten hydraulischen Antriebs verschiebbar ist.
Bei diesen derzeit üblichen Spritzgiessmaschinen wird die Bewegung der verschiebbaren Form- aufspannplatte durch eine zentral angeordnete, hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit bewirkt. Hiebei ist der Zylinder an dem Gelenkschild und der Kolben an einem die Kniehebel verbindenden Kreuz- kopf befestigt. Diese Ausbildung bringt eine Reihe von Nachteilen mit sich. So ist die Baulänge der Spritzgiessmaschine relativ gross, da sich der Hydraulikzylinder an der der Formaufspann- platte abgewendeten Seite des Gelenkschildes befindet. Ausserdem muss diese hydraulische Kolben- - Zylinder-Einheit sowohl die gesamte Verschiebebewegung der entsprechenden Formaufspannplatte steuern als auch die Schliesskraft durch Durchdrücken des Kniehebelsystems in seine gestreckte
Lage aufbringen können.
Dieser zentrale, hydraulische Antrieb muss daher, abhängig vom Über- setzungsverhältnis des Kniehebelsystems, so dimensioniert sein, dass er die notwendige, sehr hohe
Schliesskraft aufbringen kann. Diese Kraft ist jedoch nur in der Endphase, d. h. beim Durchdrücken bzw. Strecken der Kniehebel erforderlich, jedoch nicht für den gesamten Verschiebehub.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Kniehebelspritzgiessmaschine der ein- gangs genannten Gattung dahingehend zu verbessern, dass die vorstehend geschilderten Nachteile vermieden werden. Die Kniehebelspritzgiessmaschine soll insbesondere einen optimierten Bewegungs- ablauf und einen minimalen Energieverbrauch für die Durchführung der Schliess- bzw. Öffnungs- bewegungen aufweisen.
Aus der DE-AS 2019919 ist eine Spritzgiessmaschine bekannt, die mit einem differenzierten Schliessmechanismus ausgerüstet ist, d. h. mit einem hydraulischen Antrieb für die eigentliche Bewegung der Formträgerplatte und einem Kniehebelverschluss.
Bei dieser Konstruktion ist jedoch der Kniehebelmechanismus bei geöffnetem Formwerkzeug nicht mit dem Gelenkschild in Verbindung und ragt bei maximal geöffnetem Formwerkzeug über das Gelenkschild nach hinten hinaus.
Erfahrungsgemäss kommt es bei einer derartigen Maschine bei längerer Betriebszeit zu einem Ausschlagen der gelenkschildseitigen Lagersitze für den Kniehebelmechanismus, was immer wieder Schliessfehler mit sich bringt. Ein weiterer Nachteil ist der hohe Platzbedarf durch die nach hinten über das Gelenkschild hinausragenden Teile des Kniehebelmechanismus.
Erfindungsgemäss wird hiezu vorgesehen, dass der Kniehebel des Kniehebelmechanismus am Gelenkschild drehbar gelagert ist und der Zwischenhebel einerseits am Knie des Kniehebels und anderseits an der bewegbaren Formaufspannplatte angelenkt ist, und dass die hydraulische Kolben- - Zylinder-Einheit einerseits am Kreuzkopf und anderseits an der bewegbaren Formaufspannplatte angelenkt ist.
Die erfindungsgemässen Massnahmen ermöglichen einen wesentlich schnelleren Bewegungsablauf, da die erste Verschiebevorrichtung auf maximale Bewegungsgeschwindigkeit der verschiebbaren Formträgerplatte ausgelegt werden kann. Die zweite Verschiebevorrichtung, die auf Grund ihrer speziellen Anordnung nur eine relativ geringe Translationsbewegung durchführen muss, kann dementsprechend auf maximale Schliesskraft aufgelegt werden. Dadurch ist auch der Energieverbrauch für die Schliess- und Öffnungsbewegungen ausserordentlich gering.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass alle Bauelemente des hydraulischen Antriebs zwischen dem Gelenkschild und der verschiebbaren Formträgerplatte angeordnet sind und daher die Baulänge der Maschine ausserordentlich gering ist.
Eine sehr kompakte Bauart der Kniehebelspritzgiessmaschine ergibt sich, wenn der Kreuzkopf an den Zylindern der ersten Verschiebevorrichtung verschiebbar geführt ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
Hiebei zeigen die Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Kniehebelspritzgiessmaschine, wobei der Übersichtlichkeit halber alle bekannten Baugruppen weggelassen sind, und in der oberen Hälfte die Offenstellung und in der unteren Hälfte die Geschlossenstellung des Kniehebelsystems
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dargestellt ist, die Fig. 2 eine schematische Draufsicht teilweise im Schnitt, wobei in der oberen Hälfte die Geschlossenstellung und in der unteren Hälfte die Offenstellung dargestellt ist, und die Fig. 3 einen Querschnitt in der Ebene A-B der Fig. 1.
Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, weist die Kniehebelspritzgiessmaschine in bekannter Weise eine starre Formaufspannplatte --1-- und eine an Holmen --4-- verschiebbar geführte Formaufspannplatte--2--auf. Die verschiebbare Formaufspannplatte --2-- ist über einen Kniehebelmechanismus mit einem Gelenkschild --3-- verbunden, welcher Gelenkschild --3-- einstellbar an den Holmen --4-- befestigt ist. Für die Bewegung der Formaufspannplatte --2-- sind nun erfindungsgemäss zwei getrennte Verschiebevorrichtungen vorgesehen. Die erste, einer schnellen
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festigt sind, während die Kolbenstangen --12-- an der Formaufspannplatte--2--angreifen.
Die zweite Verschiebevorrichtung weist ebenfalls eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit auf, deren Kolbenstange --16-- an einem Kreuzkopf --10-- befestigt ist, welcher in bekannter Weise über
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Kolben-Zylinder-Einheit ist auf einer Trägerplatte --14-- befestigt, welche wieder mit der Form- aufspannplatte --2-- verbunden ist. Wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, weist der Kreuzkopf --10-- Führungsbuchsen --13-- auf, welche die Zylinder --11-- durchdringen.
Die der ersten Verschiebevorrichtung zugeordneten hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheiten --11, 12--sind so dimensioniert, dass die Schliess- bzw. Öffnungsbewegung der verschiebbaren
Formaufspannplatte --2-- schnellst möglich und mit geringstem Energieaufwand, d. h. mit gering- stem Förderstrom der Pumpe erfolgen kann. Während der Schliessbewegung wird also der Kniehebel- mechanismus nachgezogen, bis die beiden an der Formaufspannplatte--1, 2--befestigten Form- hälften aufeinanderliegen. Während dieser Schliessbewegung findet zwischen der Formaufspann- platte --2-- und dem Kreuzkopf --10-- eine kleine Relativbewegung statt, die jedoch im Hub des mitfahrenden Hydraulikzylinders --15-- aufgenommen wird.
Nach dem Aufeinandertreffen der
Formhälften wird die der zweiten Verschiebevorrichtung zugeordnete hydraulische Kolben-Zylinder- - Einheit --16, 15-- mit Druck beaufschlagt, und so das Kniehebelsystem durchgestreckt bzw. die nötige Schliesskraft aufgebracht.
Durch die erfindungsgemässe Unterteilung des hydraulischen Antriebs in eine erste Verschiebevorrichtung, die für eine schnelle Bewegung der Formaufspannplatte --2-- ausgelegt ist, und eine zweite Verschiebevorrichtung, die für maximale Schliesskraft ausgelegt ist, sind somit sowohl hinsichtlich des Bewegungsablaufs als auch des Energieverbrauchs optimale Bedingungen geschaffen. Weiters ist es von Vorteil, dass für die Öffnungsbewegung die volle Kolbenfläche der Kolben- - Zylinder-Einheit --15, 16-- zur Verfügung steht. Damit ist ein Aufreissen der Form auch nach längeren Stillstandszeiten und bei grösseren Reibungskräften garantiert. Auch ist leicht zu erkennen, dass die Baulänge der Maschine ausserordentlich gering ist.
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