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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Wechseln von einseitigen Wellpappebahnen beim Herstellen von doppelseitigen Wellpappebahnen.
Herkömmlicherweise wird der Wechsel von einseitigen Wellpappebahnen während der Herstellung von doppelseitigen Wellpappebahnen ausgeführt, indem eine einseitige Wellpappebahn, beispielsweise eine A-Flute, die aus einer Klebemaschine einem Doppelseitenkaschierer zugeführt wird, an einer Stelle, wo sie die Klebemaschine verlässt, abgeschnitten und indem in den Doppelseitenkaschierer der vordere Rand einer andern einseitigen Wellpappebahn, beispielsweise einer B-Flute, eingeführt wird, welche in einer Position wartet, in der sie durch eine andere Klebemaschine hindurchgegangen ist.
Demgemäss beinhaltet dieses Verfahren einen grossen Nachteil, der darin besteht, dass die Arbeitsschritte im Anschluss an den Doppelseitenkaschierer alle gestoppt werden müssen oder dass die Geschwindigkeit der Arbeitsschritte erheblich gesenkt werden muss, bis der Wechsel der einseitigen Wellpappebahn bzw. der Flutenwechsel abgeschlossen ist. Weiters beinhaltet dieses Verfahren auch gefährliche Arbeiten, wenn Bedienungspersonen den vorderen Rand einer neuen einseitigen Wellpappebahn in einen Spalt zwischen einer Heizplatte am Einlass des Doppelseitenkaschierers und einem Baumwollband einführen müssen.
Weiters führt das Stoppen der oben erwähnten Arbeitsschritte oder die gesenkte Geschwindigkeit zu verschiedenen Nachteilen, wie Übertrocknen oder Verziehen, weil die dem Doppelseitenkaschierer zuzuführende einseitige Wellpappebahn für eine eine vorbestimmte Zeit übersteigende Zeitspanne auf der Heizplatte bleibt.
Bekannt ist zwar ein Verfahren zur Herstellung zweiseitiger Wellpappebahnen, bei dem eine auf einem Einseitenkaschierer hergestellte einseitige Wellpappebahn auf einer Brücke gespeichert wird, doch besteht dabei keine Möglichkeit, Wellenänderungen ohne Betriebsunterbrechung des Zweiseitenkaschierers durchzuführen (z. B. DE-OS 2438049, DE-OS 2451651). Anderseits ist bekannt, Wellenänderungen vorzunehmen (z. B. US-PS Nr. 2, 289, 909), doch wird hiezu der Antrieb zweier Einseitenkaschierer gewechselt ; dabei besteht der Nachteil, dass ein Verspleissen des hinteren Randes der einen Wellpappebahn mit dem vorderen Rand der andern Wellpappebahn nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen und ein Verfahren zu schaffen, mit dem zum Flutenwechsel zugleich die eine Wellpappebahn unter Bildung eines hinteren Randes durchtrennt und mit dem vorderen Rand der andern Wellpappebahn verspleisst wird.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäss gelöst durch Durchschneiden einer ersten einseitigen Wellpappebahn, die aus einem ersten Einseitenkaschierer auf eine Brücke vorgeschoben wird und von der ein Teil auf der Brücke gespeichert und die von der Brücke einem Doppelseitenkaschierer zugeführt wird, an einer auf oder vor der Brücke befindlichen Stelle und Verspleissen des hinteren Randes der ersten Wellpappebahn mit dem vorderen Rand einer zweiten einseitigen Wellpappebahn, die aus einem zweiten Einseitenkaschierer auf die Brücke verschoben wird.
Auf diese Weise wird der weitere Vorteil erzielt, dass die Bedienungspersonen, die den Flutenwechsel durchführen, völlig ungefährdet sind.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird die erste einseitige Wellpappebahn an einer Stelle durchtrennt, die am Beginn oder vor dem gespeicherten Wellpappebahnteil liegt.
Ferner ist günstig, wenn ein Teil der ersten einseitigen Wellpappebahn, die aus dem Einseitenkaschierer vorgeschoben wird, zunächst in einem unteren Bereich der Brücke gespeichert wird, dass zusätzlich ein anderer Teil der ersten einseitigen Wellpappebahn in einem oderen Bereich der Brücke gespeichert wird, dass die erste einseitige Wellpappebahn an einer am Beginn oder vor dem ersten gespeicherten Teil befindlichen Stelle durchtrennt wird und dass der hintere Rand dieser Wellpappebahn mit dem vorderen Rand der zweiten einseitigen Wellpappebahn verspleisst wird, bevor der hintere Rand an die Stelle vorgeschoben worden ist, an der der andere Teil der ersten einseitigen Wellpappebahn zusätzlich gespeichert ist.
Diejenigen Abschnitte der einseitigen Wellpappebahn, die vorübergehend gespeichert werden, werden in folgender Weise gebildet :
Wenn die Geschwindigkeit des Vorschubes der einseitigen Wellpappebahn aus einem Einseitenkaschierer auf eine Brücke grösser gemacht wird als die Zufuhrgeschwindigkeit der einseitigen
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Wellpappebahn von der Brücke in einen Doppelseitenkaschierer, kann nämlich ein Abschnitt der einseitigen Wellpappe auf der Brücke verbleiben, wobei die Länge der Differenz dieser beiden Geschwindigkeiten entspricht. Der Abschnitt kann in derartiger Länge vorliegen, dass sowohl ein Durchschneiden als auch ein Verspleissen für den Flutenwechsel ausgeführt werden können, ohne die Zufuhrgeschwindigkeit der einseitigen Wellpappebahnen zu dem Doppelseitenkaschierer zu senken.
Wenn der Abschnitt in ausreichender Länge gespeichert ist, kann die Geschwindigkeit des Vorschubes der einseitigen Wellpappebahn aus dem Einseitenkaschierer auf die Brücke gleich der Zufuhrgeschwindigkeit von der Brücke zum Doppelseitenkaschierer gemacht werden. Wenn der Abschnitt in mehr als notwendiger Länge gespeichert wird, kann die Vorschubgeschwindigkeit auf einen Wert verringert werden, der niedriger als die Zufuhrgeschwindigkeit ist.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen Fig. l, 2 und 3 Teilseitenansichten, die jeweils den vorderen, mittleren bzw. hinteren Teil einer Ausführungsform der Anlage zeigen, die zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens vorgesehen ist, und Fig. 4 schematisch eine weitere Ausführungsform der zur Durchführung des Verfahrens vorgesehenen Anlage.
Eine erste einseitige Wellpappebahn --a--, die auf einem Einseitenkaschierer --SA-hergestellt wird, wird mit Hilfe eines Vertikalförderers--1A-, der zwei angetriebene Endlosbandförderer--11A und 12A-- aufweist, auf einen Brückenförderer --2A-- vorgeschoben, der einen
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--21A-- aufweist--3A--, der einen angetriebenen Endlosbandförderer --31A-- aufweist, und einer Führungswalze - -4--, die Mitläuferwalzen --41-- aufweist, wird die erste Wellpappebahn --a-- weiter von einem Vertikalförderer --6--, der zwei angetriebene Endlosbandförderer --61 und 62-- aufweist, auf einen Brückenförderer --7-- übergeben, der einen langgestreckten,
angetriebenen Endlosband- förderer --71-- aufweist und im oberen Bereich-1002-der --1002-- der Brücke --100-- angeordnet ist.
Dann wird die erste Wellpappebahn --a-- über eine Pappenführungsvorrichtung --8--, eine Zug ausübende Vorrichtung --101--, einen Vorwärmer --102-- und eine Anleimmaschine --103-zu einem Doppelseitenkaschierer (in den Zeichnungen nicht dargestellt) gefördert.
Anderseits wird eine zweite einseitige Wellpappebahn --b--, die auf einem Einseitenkaschierer --SB-- hergestellt wird, mittels eines Vertikalförderers-1B-, der zwei angetriebene Endlosbandförderer --llB und 12B--aufweist, auf einen Brückenförderer --2B-- vorgeschoben, der einen langgestreckten, angetriebenen Endlosbandförderer-21B-- aufweist und im unteren Bereich-1001-der --1001-- der Brücke --100-- angeordnet ist.
Nach dem Passieren eines Vorschubförderers --3B--, der angetriebene Endlosbandförderer --31B und 32B--aufweist, der Führungswalze --4--, der Mitläuferwalzen --41-- und des Brückenförderers-7-- wird die zweite Wellpappebahn --6-- auf einem Weg zu dem Doppelseitenkaschierer gefördert, der dem Weg der ersten einseitigen Wellpappebahn --a-- entspricht.
Der Brückenförderer-2A- (oder 2B oder 7) wird mit einer Geschwindigkeit betrieben, die von 1/8 bis 1/12 der Transportgeschwindigkeit des Vertikalförderers-1A- (oder 1B oder 6)
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die beträchtlich höher ist als die des Vertikalförderers --6--. Ein auf dem Brückenförderer - in Form von Wellen gespeicherter Teil-a"- (oder b") der einseitigen Wellpappebahn --a-- (oder b) kann vergrössert werden, indem die Vorschubgeschwindigkeit des Vertikalförderers - für die einseitige Wellpappebahn --a-- (oder b) grösser als die Klemmgeschwindigkeit des Doppelseitenkaschierers für die Wellpappebahn --a-- (oder b) gemacht wird, und kann verringert werden, indem die Vorschubgeschwindigkeit niedriger als die Klemmgeschwindigkeit gemacht wird.
Der gespeicherte Teil kann auf einer geeigneten Länge gehalten werden, indem beide Geschwindigkeiten einander gleich gemacht werden. Ein gespeicherter Teil-a'- (oder b') der einseitigen Wellpappebahn --a-- (oder b), der sich in Form von Wellen auf dem Brückenförderer --2A-- (oder 2B) befindet, kann vergrössert, verkleinert oder auf einer geeigneten Länge gehalten werden, indem die Vorschubgeschwindigkeit des Vertikalförderers--1A-- (oder 1B)
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und des Einseitenkaschierers --SA-- (oder SB), welcher synchron mit dem Vertikalförderer-1A- (oder 1B) arbeitet, grösser als die, kleiner als die bzw. gleich der Fördergeschwindigkeit des Vertikalförderers --6-- gemacht wird, in derselben Weise wie in dem Fall des oben erwähnten gespeicherten Teils-a"- (oder b").
Ein Flutenwechsel kann nun auf folgende Weise von der ersten einseitigen Wellpappebahn --a-- (oder b), die aus dem Einseitenkaschierer --SA-- (oder SB) in den Doppelseitenkaschierer vorgeschoben wird, auf die zweite einseitige Wellpappebahn --b-- (oder a), die gerade durch den Einseitenkaschierer --SB-- (oder SA) hergestellt wird, erfolgen. Erstens werden der Einseitenkaschierer --SB-- (oder SA), der Vertikalförderer-1B- (oder 1A) und der Brückenförderer --2B-- (oder 2A) alle so betrieben, dass die zweite einseitige Wellpappebahn --b-- (oder a), die aus dem Einseitenkaschierer --SB-- (oder SA) vorgeschoben wird, mit Hilfe des Vertikalförderers-1B- (oder 1A) auf den Brückenförderer --2B-- (oder 2A) im unteren Bereich --1001-- gedrückt wird.
Danach wird der Vorschubförderer --3B-- (oder 3A) betätigt, damit die zweite einseitige Wellpappebahn --b-- (oder a) gefördert wird, bis ihr vorderer Rand das Zufuhrende des Förderers --3B-- (oder 3A) erreicht, und dann wird die Betätigung des Förderers --3B-- (oder 3A) gestoppt.
Anderseits wird die erste einseitige Wellpappebahn --a-- (oder b) abgeschnitten, wenn oder bevor der Vertikalförderer-1A- (oder 18) und dann der Betrieb des Einseitenkaschierers --SA-- (oder SB) gestoppt wird. Wenn der hintere Rand der ersten einseitigen Wellpappebahn --a-- (oder b) zum Eingang des Vertikalförderers --6-- kommt, wird der Betrieb der Förderer-6, 3A- (oder 3B), --2A-- (oder 2B) und-1A- (oder 1B) jeweils gestoppt.
Nachdem der vordere Rand der zweiten einseitigen Wellpappebahn --b-- (oder a) mit dem hinteren Rand unter Verwendung eines Selbstklebebandes verbunden worden ist, werden der Förderer --3B-- (oder 3A) und der Förderer --6-- wieder in Betrieb gesetzt, so dass die zweite einseitige Wellpappebahn --b-- (oder a), die durch den Einseitenkaschierer --SB-- (oder SA) hergestellt wird, zum Doppelseitenkaschierer gefördert wird.
Das oben beschriebene Verfahren kann auch auf folgende Weise ausgeführt werden. Nachdem die erste einseitige Wellpappebahn --a-- (oder b) an dem Vertikalförderer-6-oder vor demselben (auf einem Werkzeugträger --51--) abgeschnitten worden ist, wird der Betrieb des Einseitenkaschierers --SA-- (oder SB) gestoppt und der hintere Rand der ersten einseitigen Wellpappebahn --a-- (oder b) mit dem vorderen Rand der zweiten einseitigen Wellpappebahn --b-- (oder a) unter Verwendung eines Selbstklebebandes verbunden. Daran anschliessend werden der Förderer --3B-- (oder 3A) und der Förderer --6-- wieder in Betrieb gesetzt, so dass die zweite einseitige Wellpappebahn --b-- (oder a), die durch den Einseitenkaschierer --SB-- (oder SA) hergestellt wird, zum Doppelseitenkaschierer vorgeschoben wird.
Wenn die erste einseitige Wellpappe --a-- (oder b) an oder vor dem Vertikalförderer
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hintere Rand kann dann mit dem vorderen Rand verbunden werden.
Auf die oben beschriebene Weise erfolgt bei der einseitigen Wellpappe, die dem Doppelseitenkaschierer zugeführt wird, ein Wechsel der Flute von der ersten einseitigen Wellpappebahn --a-- (oder b) zur zweiten einseitigen Wellpappebahn --b-- (oder a). Vorzugsweise wird die erste einseitige Wellpappebahn --a-- (oder b) in dem gespeicherten Teil-a"- (oder b") oder vor diesem und vorzugsweise in dem gespeicherten Teil-a'- (oder b') oder vor diesem abgeschnitten. Weiters wird vorzugsweise der hintere Rand der ersten einseitigen Wellpappebahn --a-- (oder b) mit dem vorderen Rand der zweiten einseitigen Wellpappebahn --b-- (oder a) in oder vor dem gespeicherten Teil-a"- (oder b") verbunden.
Da der zweite Einseitenkaschierer --SB-- (oder SA) zu arbeiten beginnt, bevor der erste Einseitenkaschierer --SA-- (oder SB) zu arbeiten aufhört, ist es nicht notwendig, die Geschwindigkeit des Vorschubes der einseitigen Wellpappebahn zum Doppelseitenkaschierer während des Flutenwechsels zu senken. Während des Flutenwechsels ist es deshalb nicht mehr erforderlich, eine so gefährliche Arbeit auszuführen, bei der der vordere Rand der einseitigen Wellpappebahn in einen Spalt zwischen einer Heizplatte am Eingang des Doppelseitenkaschierers und einem Baumwollband eingeführt werden muss.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Anlage zur Durchführung des Verfahrens
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nach der Erfindung. Diese Anlage gleicht der oben beschriebenen, mit der Ausnahme, dass Vorschub- walzen --3A I und 3B'-- an Stelle der Vorschubförderer --3A und 3B-- vorgesehen sind und dass die Positionen des Einseitenkaschierers --SB-- und des Vertikalförderers-1B--in bezug auf den Brückenförderer --2B-- zueinander symmetrisch sind. Demgemäss ist eine ausführliche Beschreibung dieser Anlage entbehrlich.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Wechseln von einseitigen Wellpappebahnen beim Herstellen von doppelseitigen Wellpappebahnen, gekennzeichnet durch Durchschneiden einer ersten einseitigen Wellpappebahn, die aus einem ersten Einseitenkaschierer auf eine Brücke vorgeschoben wird und von der ein Teil auf der Brücke gespeichert und die von der Brücke einem Doppelseitenkaschierer zugeführt wird, an einer auf oder vor der Brücke befindlichen Stelle und Verspleissen des hinteren Randes der ersten Wellpappebahn mit dem vorderen Rand einer zweiten einseitigen Wellpappebahn, die aus einem zweiten Einseitenkaschierer auf die Brücke vorgeschoben wird.