AT319742B - Verfahren zur Herstellung von Fluting - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FlutingInfo
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Unter Fluting versteht man ein hochwertiges Papier, welches bei der Herstellung von Wellpappe als Wellenstoff verwendet wird. Die Welle bei der Wellpappe wird hergestellt, indem das Flutingpapier über beheizte Riffelwalzen läuft, die eine Temperatur von 2000C haben. Eine der wichtigsten Eigenschaften von Fluting ist der CMTo-Wert. Unter dem CMTo-Wert versteht man jenen Druck/cm2, der notwendig ist, um die Welle zusammenzudrücken. Die gebräuchlichsten Flutingpapiere haben eine Grammatur von 112 und 127 g, wobei der CMTo-Wert für 112 g bei 3, 25 und für 127 g bei zirka 4, 0 liegt. Flutingpapier wird derzeit aus Halbzellstoff mit einem Mahlungsgrad von zirka 45 Schopper-Riegler hergestellt. Halbzellstoff ist jedoch relativ teuer. Deshalb wird in manchen Fällen bis zu 30% Altpapier mitverwendet. Es ist auch bekannt, dass durch Besprühen der fertigen Papierbahn mit stärkeartigen Produkten, wie z. B. Maisstärke, Reisstärke eine Verbesserung des CMTo-Wertes erreicht wird. Es ist weiters bekannt, stärkehaltige Produkte dem Papierrohstoffbrei vor oder nach dem Mahlen zuzugeben, um eine Erhöhung des CMTo-Wertes zu erzielen. Für den CMTo-Wert ist die Steifigkeit der Faser von entscheidender Bedeutung. Es können jedoch nur solche Zusatzstoffe Verwendung finden, die bei der Herstellung von Wellpappe zu keinen Ablagerungen auf den Riffelwalzen führen. Aus diesem Grunde sind die Zusatzstoffe nur auf stärkehaltige Produkte beschränkt geblieben. Es wurde nun gefunden, dass es gelingt, den CMTo-Wert gegenüber den bekannten Flutingpapieren bedeutend zu erhöhen, und damit die Qualität des Flutings wesentlich zu verbessern, wenn man dem Papierrohstoff vor dem Mahlen ein oder mehrere Thixotropierungsmittel und Wasserglas zugibt. Das erfindungsgemässe Verfahren kann z. B. so durchgeführt werden, dass die erfindungsgemässen Zusatzstoffe gut durchgemischt und die Pulpe in an sich bekannter Weise zu Fluting verarbeitet wird. Als Thixotropierungsmittel haben sich Carboxymethylzellulose, stärkehaltige Produkte, insbesondere Affenbrotbaummehl oder Johannisbrotmehl, Gelatine, Alginate, Vulkanschlacke, Pflanzengummi wie Traganth, Mannogalaktane u. dgl. einzeln oder in Mischung als geeignet erwiesen. Bevorzugt werden Zugaben von Thixotropierungsmitteln in Mengen von 0, 05 bis 5% und von Wasserglas in Mengen von 0, 5 bis 15%. Es wurde weiters gefunden, dass die Kombination von Mannogalaktanen und Wasserglas zu besonders guten Ergebnissen führt, wenn beide Komponenten vor dem Mahlen dem Papierrohstoff zugegeben werden. Nach dem Mahlungsprozess wird mit Schwefelsäure auf PH-Wert 4, 0 bis 5, 5 angesäuert, wodurch das in die Faser eingelagerte Wasserglas bzw. die Mannogalaktane koaguliert wird und dadurch die Steifigkeit der Faser wesentlich erhöht wird. Natürlich können auch Stärkeprodukte wie Maisstärke, Reisstärke sowie Carboxymethylzellulose vor dem Mahlen zugegeben werden, jedoch hat sich gezeigt, dass die Wirkung von Mannogalaktanen und Traganth noch besser ist. Das erfmdungsgemässe Verfahren gestattet es, nicht nur aus Halbzellstoff, sondern auch aus Altpapier, Wellpappeabfall, gemischten Abfällen oder Ästestoff Flutingpapiere von bester Qualität herzustellen. Natürlich kann man auch Gemische dieser Stoffe miteinander und/oder mit Halbzellstoff als Rohstoffe einsetzen. Das erfindungsgemässe Verfahren gestattet es auch, mit einem Papierrohstoff, der nur einen geringen Mahlungsgrad von zirka 35 Schopper-Riegler aufweist, sehr gute Flutingqualitäten zu erzeugen. Der niedrige Mahlungsgrad ist für die Produktivität von grosser Bedeutung, da beispielsweise für eine bestehende Anlage 80 t/Tag Papierrohstoff mit 35 Schopper-Riegler hergestellt werden können, während bei einem Mahlungsgrad von 45 Schopper-Riegler die gleiche Anlage nur eine Kapazität von 30 t/Tag besitzt. Die nachstehenden Beispiele sollen das erfindungsgemässe Verfahren erläutern, ohne es darauf zu beschränken. Beispiel l : Es wurden 4 t Papierrohstoff, bestehend aus 70% Wellpappeabfall und 30% Aststoff in einem Pulper aufgeschlagen und 80 kg Mannogalaktane der Type U-2 als Pulver in den Papierrohstoff eingestreut. Anschliessend wurden 80 kg Maisstärke in 1000 l Wasser bei 800C aufgelöst und ebenfalls dem Papierrohstoff im Pulper unter starker Rührung zugegeben. Nachdem beide Komponenten mit dem Papierrohstoff gut durchmischt waren, wurden 2001 Natronwasserglas mit einem Feststoffgehalt von 40% dem Papierrohstoff unter starker Rührung zugegeben. Anschliessend wurde dieser Rohstoff in die Mischbütte gepumpt, wo eine weitere Durchmischung 2 h lang erfolgte. Von der Mischbütte weg wurde der Rohstoff über Refiner auf 35 Schopper-Riegler gemahlen und in die Maschinenbütte gepumpt. Die Faserstoffkonzentration in der Maschinenbütte betrug 3, 6%. Anschliessend wurde mit 100 I Schwefelsäure und 50 kg Alaun der PH-Wert auf 5, 0 eingestellt, und in an sich bekannter Weise auf einer Langsiebmaschine verarbeitet. Die Grammatur betrug 127 g, wobei mit einer Geschwindigkeit von 163 m/min gefahren wurde. Der CMTo-Wert betrug 4, 12. Dieses Flutingpapier zeigte auch gleichzeitig eine erhöhte Wasserfestigkeit, die etwa einem gestrichenen Karton entsprach, der als wasserabweisende Qualität zu bezeichnen ist. Beispiel 2 : Es wurde genauso gearbeitet wie nach Beispiel 1, doch wurde als Papierrohstoff ein Gemisch von 50% Wellpappeabfall und 50% Aststoff eingesetzt. Der CMTo-Wert betrug 4, 25 und das Papier zeigte ebenfalls eine erhöhte Wasserfestigkeit, wie im Beispiel 1. Beispiel 3 : Es wurde ferner eine Reihe von Versuchen mit einem Gemisch von Wellpappeabfall und gemischtem Abfall im Verhältnis 70 : 30 als Papierrohstoff und einem Gemisch von Mannogalaktane, das unter <Desc/Clms Page number 2> dem Namen Daikol U-2 von der Firma Cesalpina in den Handel gebracht wird, und Stärke als Thixotropierungsmittel sowie Wasserglas angestellt, wobei die Thixotropierungsmittel und das Wasserglas vor dem Mahlen und Schwefelsäure nach dem Mahlen zugefügt wurden. Die Ergebnisse sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Es geht daraus auch die Bedeutung des Wasserglaszusatzes hervor, wobei man sowohl Natron- als auch Kaliwasserglas einsetzen kann. Im allgemeinen wird man wohl dem Natronwasserglas aus Preisgründen den Vorzug geben. Bei den vorstehenden Versuchen wurde Natronwasserglas verwendet. Tabelle EMI2.1 <tb> <tb> Thixotropierungsmittel <SEP> Wasserglas <SEP> CMTo <SEP> -Wert <SEP> <tb> Mannogalaktan <SEP> Stärke <tb> (Daikol) <tb> 1% <SEP> 1% <SEP> 20/0 <SEP> 2, <SEP> 8 <tb> 2% <SEP> 2% <SEP> 20/0 <SEP> 3,8 <tb> 2% <SEP> 2% <SEP> 5% <SEP> 4,12 <tb> Beispiel 4 : Es wurden im diskontinuierlichen Pulper 2 t Wellpappeabfall 1, 2 t Aststoff aufgeschlagen und 2, 5% Mannogalaktane der Type 8005 C, 2, 4% Maisstärke und 5% Natronwasserglas zugegeben. Nachdem die Komponenten mit dem Papierrohstoff gut durchmischt waren, wurde der Papierbrei in die Mischbütte 1 gepumpt. Gleichzeitig wurden in einem kontinuierlichen Pulper 800 kg gemischte Abfälle aufgeschlagen und in an sich bekannter Weise über diverse Reinigungsaggregate der Mischbütte 1 ebenfalls zugeführt, mit dem Papierrohstoff aus dem diskontinuierlichen Pulper 2 h gemischt und anschliessend wie im Beispiel 1 auf 35 Schopper-Riegler gemahlen und in der Maschinenbütte mit 100 l Schwefelsäure auf PH-Wert 5 eingestellt. Der so präparierte Papierrohstoff wurde in an sich bekannter Weise auf einer Langsiebmaschine verarbeitet. Die Grammatur betrig 112 g, wobei mit einer Geschwindigkeit von 180 m/min gefahren wurde. Der CMTo-Wert betrug 3, 25. Auch dieses Papier zeigte eine verbesserte Wasserfestigkeit. PATENTANSPRÜCHE : EMI2.2
Claims (1)
- Carboxymethylzellulose, stärkehaltige Produkte, insbesondere Maisstärke, Kartoffelstärke, Reisstärke, Affenbrotbaummehl oder Johannisbrotmehl, Gelatine, Alginate, Vulkanschlacke, Pflanzengummi wie Traganth, Mannogalaktane u. dgl. einzeln oder in Mischung eingesetzt. EMI2.3 Papierrohstoff Halbzellstoff, gegebenenfalls in Mischung mit Wellpappeabfall und/oder gemischten Abfällen und/oder Ästestoff einsetzt. EMI2.4
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT27872A AT319742B (de) | 1972-01-13 | 1972-01-13 | Verfahren zur Herstellung von Fluting |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT27872A AT319742B (de) | 1972-01-13 | 1972-01-13 | Verfahren zur Herstellung von Fluting |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
AT319742B true AT319742B (de) | 1975-01-10 |
Family
ID=3486289
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
AT27872A AT319742B (de) | 1972-01-13 | 1972-01-13 | Verfahren zur Herstellung von Fluting |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT319742B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2920988A1 (de) * | 1978-05-25 | 1979-11-29 | Stein Gaasland | Verfahren zur herstellung von geformten produkten |
EP0080986A2 (de) * | 1981-11-27 | 1983-06-08 | Eka Ab | Papierherstellungsverfahren |
WO2018091711A1 (de) * | 2016-11-21 | 2018-05-24 | Hope Tree International Gmbh | Verfahren zur herstellung von papier, karton oder pappe unter verwendung von baobabbaumrindenbastfasern, baobabfruchtfasern und/oder natalfeigenbastfasern als papierrohstoff |
-
1972
- 1972-01-13 AT AT27872A patent/AT319742B/de not_active IP Right Cessation
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0080986A2 (de) * | 1981-11-27 | 1983-06-08 | Eka Ab | Papierherstellungsverfahren |
EP0080986A3 (en) * | 1981-11-27 | 1983-07-20 | Eka Ab | A process for papermaking |
WO2018091711A1 (de) * | 2016-11-21 | 2018-05-24 | Hope Tree International Gmbh | Verfahren zur herstellung von papier, karton oder pappe unter verwendung von baobabbaumrindenbastfasern, baobabfruchtfasern und/oder natalfeigenbastfasern als papierrohstoff |
AU2017360068B2 (en) * | 2016-11-21 | 2019-11-07 | Hope Tree International Gmbh | Method for producing paper, cardboard, or paperboard using baobab tree bark bast fibers, baobab fruit fibers, and/or natal fig bast fibers as papermaking raw materials |
RU2705992C1 (ru) * | 2016-11-21 | 2019-11-13 | Хоуп Три Интернэшнл Гмбх | Способ производства бумаги, картона или тяжелого картона с использованием лубяных волокон коры баобабового дерева, волокон плодов баобаба и/или лубяных волокон фикуса натальского в качестве бумажного сырья |
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