[go: up one dir, main page]

AT306354B - Verfahren zur Herstellung von gemusterten Formkörpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gemusterten Formkörpern

Info

Publication number
AT306354B
AT306354B AT587967A AT587967A AT306354B AT 306354 B AT306354 B AT 306354B AT 587967 A AT587967 A AT 587967A AT 587967 A AT587967 A AT 587967A AT 306354 B AT306354 B AT 306354B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
oxygen
action
patterned
production
moldings
Prior art date
Application number
AT587967A
Other languages
English (en)
Inventor
Gerald Dr Hampel
Original Assignee
Optipatent Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from DE19661604419 external-priority patent/DE1604419B2/de
Application filed by Optipatent Ag filed Critical Optipatent Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT306354B publication Critical patent/AT306354B/de

Links

Landscapes

  • Casting Or Compression Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Zur Herstellung von gemusterten Formkörpern aus Kunststoffen waren bisher verschiedene Verfahren bekannt. Man kennt bereits das Herstellen von farblich kontrastierenden, dekorativen Gegenständen aus
Kunststoffen durch stellenweise Ausübung einer Kaltverformung, wodurch diese Teile einen stark kontrastierenden und undurchsichtigen Farbton annehmen. Bekannt ist ferner das Herstellen von
Kunststoffprofilen mit marmoriertem oder gemasertem Aussehen im Strangpressverfahren, bei dem im Zuführungskanal einer Strangpresse und im rechten Winkel zur Strömungsrichtung der Masse Hohlwellen angeordnet sind, die über eine Vielzahl von Bohrungen eine andersfarbige Mischung dem Kanal zuführen und der darin fliessenden Kunststoffmasse beimischen.

   Eine Marmorierung oder eine ähnliche Musterung lässt sich durch
Strangpressen auch in der Weise erzielen, dass die Schneckengänge der mehrgängigen Förderspindeln mit unterschiedlich gefärbtem Material beschickt werden. Zum Herstellen von Kunststoffgegenständen mit deutlich voneinander abgegrenztem Farbeffekt ist auch schon vorgeschlagen worden, verschiedenfarbige Kunststoffe gleichzeitig unmittelbar nebeneinanderliegend aus einer Strangpresse auszupressen und den tropfenförmigen
Rohling in gewünschter Grösse vom Mundstück abzunehmen und in einer Matrize zu pressen. Für transparente thermoplastische Kunststoffe, wie z. B. Celluloid, Cellulosederivate usw., mit einer Imitation von Schlidpatt, Büffelhorn   od. ähnl.   natürlichen Zeichnungen haben sich praktisch andere Musterverfahren bis heute behauptet. 



  Die gebräuchlichste Methode geht von 2 cm breiten Walzfellen aus gelben und dunkelbraunen Mischungen aus, die aufeinandergelegt mehrfach durch einen engen Walzenspalt hindurchgelassen werden. Durch Vergrössern des Walzenspalts entsteht ein Fell (4 cm), das in handgrosse Streifen geschnitten wird, die hochkant in eine Kochpresse geschichtet und zum Rundblock verschweisst werden. Man kann auch zwecks Umwandlung der wolkigen Musterung in eine mehr gefleckte oder geaderte Zeichnung die Walzfelle in einer "Schiebepresse" aufeinanderschichten. Die aus dem Schlitz abgezogenen Kunststoffbahnen werden dann auf einen Hohlkern gewickelt und zum Rundblock verpresst, von dem schliesslich die Flächengebilde mit dem gewünschten Mustereffekt im spangebenden Verfahren abgeschält werden. Daneben sind gemusterte Gegenstände, wie   z. B.   



  Brillengestelle od. dgl., aus hellfarbiger und dunkelfarbiger Schicht kaschierten Kunststoffen im Handel, bei denen die obere Schicht musterrecht teilweise ausgefräst worden ist. In den letzten Jahren haben sich Giessharzformkörper mit blanker Oberfläche in zunehmendem Masse eingeführt, so   z. B.   für Brillengestelle, Knöpfe und Teile von geringen Abmessungen und geringem Volumen, sogenannte Kleinteile. Nachdem es gelungen ist, solche Formkörper auch spannungsfrei zu giessen, hat man gesteigerten Wert auf die Erzielung spiegelglatter Oberflächen gelegt. Als Harzmaterial für die Formen wie auch für die herzustellenden Formkörper,   z. B.   



  Brillengestelle, wird vornehmlich Epoxydharz verwendet. Die Vielfarbigkeit von Giessharzformkörpern dient ersichtlich zu dekorativen Zwecken sowie zu Unterscheidungszwecken. Je nach dem Verwendungszweck sind Gegenstände beliebiger Form in unterschiedlichen Farben erwünscht, wobei die Bereiche unterschiedlicher Farben klar und deutlich voneinander getrennt und abgegrenzt sowie die konturentreue Mehrfarbigkeit auf grosser Entfernung erkennbar sind bzw. durch Ineinanderlaufen der Farben eine Marmorierung oder Maserung bis Aderung geben. So bringt man   z. B.   ungemusterte, verschiedene Kunstharzschichten in einer Formrinne aufeinander, verdichtet den Schichtkörper quer zu seiner Längsachse und unterteilt den Formling quer zur Länge der übereinanderliegenden Schichten in Scheiben, die mit profilierten Formwerkzeugen verpresst werden. 



   Bei den bekannten Verfahren zur Erzeugung einer Marmorierung war das sich ergebende Muster nur zufällig erzielbar und es war praktisch nicht möglich, eine wiederholbare bestimmte Art einer Musterung zu erzeugen, weil man zu sehr vom Zufall beim Mischen der plastischen Massen und nicht zuletzt von der Geschicklichkeit der mit den Folgeoperationen Beauftragten abhängig war. 



   Die Erzeugung eines sogenannten Havanna-Effektes in plastischen Werkstoffen, die, wie z. B. Celluoid, bisher zur Herstellung von Brillengestellen verwendet wurden, ist langwierig, aufwendig und hat überdies den Nachteil, dass die Lage von hellen und dunklen Stellen oder Flecken im fertigen Erzeugnis nicht mustergerecht wiederholbar ist. Die Erzeugung eines sogenannten Havanna-Effekts in gegossenen Brillen aus Giessharzen,   z. B.   



  Epoxydharzen, war bisher nur durch wechselweises Vergiessen verschieden gefärbter Harzmischungen möglich. 



  Auf diese Weise hergestellte Brillengestelle zeigten stets in der Flussrichtung schlierenartige oder wolkige Linien. 



  Ein Steuern der Lage der hellen und dunklen Stellen ist dabei in wirtschaftlich praktisch vertretbarem Rahmen unmöglich. 



   Die Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren zur Herstellung von gemusterten Formkörpern, wie Brillengestellen   und-bügeln od. dgl.   Kleinteilen, aus Kunststoffen, insbesondere aus härtbaren Kunststoffen wie Epoxydharzen, ungesättigten Polyesterharzen oder Polyurethanharzen und zielt darauf ab, die Nachteile der bisher bekannten Verfahren zu vermeiden. Erfindungsgemäss wird dies bei einem Verfahren der angegebenen Art dadurch erreicht, dass der Formkörper aus einem bei Oxydation unter Wärmeeinwirkung seine Farbe verändernden Kunststoff oder aus einem einen bei Oxydation seine Farbe verändernden Zusatz enthaltenden jedoch unter der Wärmeeinwirkung noch formbeständigen Kunststoff hergestellt und unter Wärmeeinwirkung stellenweise einer unterschiedlichen Sauerstoffeinwirkung ausgesetzt wird.

   Hiebei sind unter dem Begriff der Oxydation auch Carboxylierungen, Dehydrierungen bzw. Dehydratisierungen und Carbonisierungen sowie eine Reihe weiterer Folgereaktionen zu verstehen, welche auf Sauerstoffeinwirkung zurückzuführen sind. Auf diese Weise wird es ermöglicht, eine präzise wiederholbare Musterung in einer vorbestimmten Weise zu erzeugen, wobei 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 weitgehende Variationen in einer gewünschten Weise möglich sind. Das Erhitzen des Formkörpers erfolgt hiebei auf eine Temperatur, bei welcher die Oxydation beschleunigt wird, da andernfalls das Verfahren nicht in praktisch in Betracht kommenden Zeiträumen durchgeführt werden könnte. Die obere Grenze der Erhitzungstemperatur ist dadurch gegeben, dass das Material des Formkörpers nicht zerstört oder beeinträchtigt werden darf.

   Zweckmässig erfolgt das Erhitzen auf Temperaturen von etwa 150 bis   350 C.   



   Die Sauerstoffeinwirkung kann in verschiedener Weise auf die betreffenden vorgesehenen Stellen beschränkt werden. Es kann beim Erhitzen der Formkörper in einer oxydierenden Atmosphäre die Oberfläche der Formkörper teilweise abgedeckt werden. Diese Abdeckung kann gemäss der Erfindung mit einem Schutzlack oder einer Silikonmasse erfolgen, wobei ein dichter Abschluss der betreffenden Oberflächenteile erfolgt. 



  Gegebenenfalls könnte durch einen undichten Abschluss auch eine Oxydation in geringem Ausmass ermöglicht werden, wodurch wieder ein unterschiedlicher Farbeffekt erzielt werden kann. Die Erhitzung kann hiebei einfach dadurch erfolgen, dass die zu musternden Formkörper durch einen Röhrenofen hindurchgeführt werden, wobei die Durchsatzgeschwindigkeit die Einwirkungsdauer der oxydierenden Atmosphäre bestimmt. 



   Es können aber auch Teile der Oberfläche des erhitzten Formkörpers mit Sauerstoff angeblasen werden, so dass an diesen Stellen bevorzugt eine Oxydation und damit eine Verfärbung stattfindet. Wenn schärfere Abrenzungen gewünscht sind, können auch die andern Teile der Oberfläche abgedeckt sein und es kann letzten Endes auch ein Teil der Oberfläche abgedeckt, ein Teil einfach der oxydierenden Atmosphäre ausgesetzt und ein Teil mit technisch reinem Sauerstoff angeblasen werden, wodurch dann Farbeffekte in verschiedenem Ausmass erzielt werden können. 



   Die Abdeckung gegen die Sauerstoffeinwirkung kann gegebenenfalls auch durch teilweises Eintauchen der Formkörper in eine inerte oder reduzierende Flüssigkeit erfolgen. Als inerte Flüssigkeit kommt beispielsweise Glyzerin in Betracht. Ein solches Verfahren hat den Vorteil, dass der Arbeitsgang des Aufbringens eines abdeckenden Überzuges erspart werden kann, wobei Glyzerin den Vorteil bietet, dass es leicht abwaschbar ist. In diesem Falle wird dann die erhitzte Sauerstoffatmosphäre nur auf die nicht eingetauchten Teile des Formkörpers einwirken, wobei es keine Rolle spielt, wenn im Zuge des Verfahrens auch die inerte oder reduzierende Flüssigkeit mit erhitzt wird, da ja kein Sauerstoff für die Einwirkung auf die eingetauchte Partie des Formkörpers zur Verfügung steht.

   Es können aber auch umgekehrt die Formkörper in eine erhitzte oxydierende Flüssigkeit eingetaucht werden, in welchem Falle dann die Oxydation nur in dem eingetauchten Teil erfolgt, sofern die Atmosphäre, welcher der nicht eingetauchte Teil des Formkörpers ausgesetzt ist, entweder inert ist oder auf Temperaturen verbleibt, bei welchen eine Oxydation noch nicht stattfindet. Solche Flüssigkeiten können leichter auf bestimmte Temperaturen eingestellt werden als eine gasförmige Atmosphäre und durch Einstellung der Temperatur kann eine grosse Variationsbreite der Musterungen erfolgen. 



   In allen Fällen kann durch Regelung der Dauer der Sauerstoffeinwirkung und/oder des Ausmasses des Sauerstoffangebotes während der Periode der Wärmeeinwirkung das Ausmass und/oder die Tiefenwirkung der Oxydation und damit der Verfärbung geregelt werden. Im Falle des Anblasens durch einen Sauerstoffstrahl kann aber auch die Abdeckung undicht durch eine Schablone erfolgen, in welchem Falle dann nur das Ausmass, in welchem die erhitzte Oberfläche einer Sauerstoffeinwirkung ausgesetzt ist, verändert wird, während die Übergänge verschwimmen. 



   Die Erfindung wird im folgenden durch ein Ausführungsbeispiel näher erläutert. 



   Beispiel : Eine Mischung aus 100 Gew.-Teile eines Polyepoxyds (Epotuf 37 140 der Firma Reichhold Chemie AG) und 100 Teile eines Polyamids (Versamid der Firma Schering AG) wurden innerhalb einer halben Stunde bei 1000C gehärtet. Der so erhaltene Giessharzkörper wurde stellenweise mit Silikonlack abgedeckt und sodann fünf Minuten über auf etwa 5000C erhitzte Heizplatten in einem Abstand von etwa 5 cm geführt, wobei er auf etwa 200 bis 2700C erhitzt wurde. Hiebei wurde der Giessharzkörper an den nicht abgedeckten Stellen oxydiert und veränderte seine Farbe von Hellgelb ins Dunkelbraune. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung von gemusterten Formkörpern, wie Brillengestellen   und-bügeln od. dgl.   



  Kleinteilen, aus Kunststoffen, insbesondere aus härtbaren Kunststoffen, wie Epoxydharzen, ungesättigten 
 EMI2.1 
 bei Oxydation unter Wärmeeinwirkung seine Farbe verändernden Kunststoff oder aus einem einen bei Oxydation seine Farbe verändernden Zusatz enthaltenden jedoch unter der Wärmeeinwirkung noch formbeständigen Kunststoff hergestellt und unter Wärmeeinwirkung stellenweise einer unterschiedlichen Sauerstoffeinwirkung ausgesetzt wird. 
 EMI2.2 


Claims (1)

  1. <Desc/Clms Page number 3> EMI3.1
AT587967A 1966-12-22 1967-06-23 Verfahren zur Herstellung von gemusterten Formkörpern AT306354B (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA0054448 1966-12-22
DE19661604419 DE1604419B2 (de) 1966-12-22 1966-12-22 Verfahren und vorrichtung zum herstellen von mustern in brillengestellen und brillenbuegeln

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT306354B true AT306354B (de) 1973-04-10

Family

ID=25753536

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT587967A AT306354B (de) 1966-12-22 1967-06-23 Verfahren zur Herstellung von gemusterten Formkörpern

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT306354B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69620488T2 (de) Extrudierter Gegenstand mit dekorativer Verbesserung und Verfahren.
DE69933729T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von gefärbten oder lackierten geformten Kunststoffgegenständen
DE3432959A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines durch extrusion erhaltenen, eine vorbestimmte querschnittsform aufweisenden kunststoff-formkoerpers aus einem mit einer nicht poroesen, integralen haut ausgestatteten zellenfoermigen kern und nach dem verfahren und der vorrichtung hergestellter formkoerper
CH654792A5 (de) Verfahren zur erzeugung eines optischen musters in einem gegenstand aus kunststoff.
DE2713879A1 (de) Milchige flasche und verfahren zu deren herstellung
DE1529769A1 (de) Spritzgussverfahren fuer thermoplastische Materialien
AT396345B (de) Verfahren zum dekorieren von gegenstaenden
DE69602556T2 (de) Extrusionsverfahren für zwei oder mehreren Materialien
DE69529862T2 (de) Dekorierter Formkörper
DE1529757A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Formkoerpern
DE202006002835U1 (de) Fahrzeuginnenraumdekorteil
DE3881175T2 (de) Dekorationsgegenstand und dessen herstellungsverfahren.
AT306354B (de) Verfahren zur Herstellung von gemusterten Formkörpern
DE1679907A1 (de) Verfahren zur Herstellung von gemusterten Formkoerpern
DE19651714A1 (de) Dekoriertes Halbzeug aus transparenten Polyamiden Verfahren zu seiner herstellung und dessen Verwendung
EP0897784A1 (de) Chipkarte, Verfahren zum Herstellen von Chipkarten sowie eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens
DE1604419C (de)
DE1704483A1 (de) Kunststofferzeugnis
DE2434301A1 (de) Plattenfoermiges kunststoffmaterial sowie verfahren zur herstellung desselben
EP0418549B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Profilen
DE1679906A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gemusterten Formkoerpern aus Duroplasten
DE1604419B2 (de) Verfahren und vorrichtung zum herstellen von mustern in brillengestellen und brillenbuegeln
DE3500094A1 (de) Verfahren zur herstellung eines verbundmaterials und so erhaltenes verbundmaterial
CH428661A (de) Mindestens teilweise aus Spritzgusskunststoff bestehende Bürste, sowie Verfahren zu deren Herstellung
AT322200B (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von gemusterten formkörpern, insbesondere brillengestellen und-bügeln od.dgl. kleinteilen

Legal Events

Date Code Title Description
ELJ Ceased due to non-payment of the annual fee