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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Mischen von span-und faserartigen Stoffen mit
Bindemitteln, wobei das Bindemittel dem Mischer kontinuierlich volumetrisch dosiert zugeführt wird und in einem vorgegebenen Verhältnis zur Spanmenge gehalten wird und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1093983 ist eine nach einem derartigen Verfahren arbeitende Mischanlage bekannt, bei der die span- und faserartigen Stoffe dem Mischer über eine Bandwaage zugeführt werden. Die
Bandwaage und eine Bindemittelpumpe sind derart miteinander gekoppelt, dass bestimmten Wägeanzeigen der
Bandwaage die Bindemittelzufuhr folgt.
Derartige Bandwaagen sind jedoch starker Verschmutzung ausgesetzt, so dass sich ihre Nullstellung verändert, was nicht kontrollierbar ist, da die Bandwaage nicht kurzzeitig zur Kontrolle leerlaufen kann, weil dazu ebenfalls die Bindemittel- und Spanzufuhr gestoppt werden müsste. Besonders die kurzzeitige Unterbrechung der Spanzufuhr hätte Änderungen in der Austragsleistung beim Aus-und Wiederanlauf zur Folge, die zu Ausschlägen der Bandwaage führen und insbesondere bei kleinvolumigen Mischern durch die damit verbundene Änderung des Füllungsgrades den Mischeffekt in Frage stellen würde.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1232342 ist eine Mischanlage bekannt, bei der die Zugabe der Späne in den Mischer über eine Taktwaage erfolgt, in der Spanportionen abgewogen und in vorgegebenen regelmässigen Zeitabständen in den Mischer gegeben werden. Die Bindemittelzufuhr erfolgt über eine Pumpe, die derart mit der Taktwaage verbunden ist, dass bei unterschiedlichen Füllungszeiten des Wägekübels der Taktwaage die Bindemittelpumpe gegebenenfalls ausgeschaltet wird. Der Nachteil der Beschickung von Mischern mit Taktwaagen liegt generell darin, dass die Spanbunker für die Spanzugabe in die Taktwaagen geöffnet und verschlossen werden müssen.
Die Austragsleistung der Spanbunker muss deshalb, da die Füllzeit der Waage auf jeden Fall kürzer sein muss, als der jeweilige Zeitabstand zwischen den Entleerungen, wesentlich grösser sein, als normalerweise für einen bestimmten durchschnittlichen Durchsatz notwendig wäre. Nachteilig ist ferner, dass bei Auffüllung der Taktwaagen immer mit einem mehr oder weniger grossen Nachlauf gerechnet werden muss, der zwar als Fehler gemittelt, aber nicht eliminiert werden kann. Ein weiterer Nachteil der Taktwaagen liegt schliesslich noch darin, dass sie relativ grosse Mischer benötigen. Werden nämlich kleine Mischer vorgesehen, so hat die taktweise Zugabe der Späne einen Einfluss auf den Beleimungsgrad und ist gegebenenfalls sogar noch durch im Takt unterschiedliche Austragsleistung aus dem Mischer feststellbar.
Deslhalb ist es bei Verwendung kleiner Mischer zusätzlich erforderlich, den kleinvolumigen Mischern grössere Vereinheitlichungsmischer nachzuschalten.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 1653184 und der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 1806496 sind gleichermassen Mischanlage bekannt, bei denen die Zugabe der Späne in den Mischer über eine Taktwaage erfolgt. Bei dieser Mischanlage erfolgt die Leimzufuhr ebenfalls taktweise über eine Doppelkolbenpumpe. Die Bindemittelzufuhr und die Taktwaage sind so miteinander gekoppelt, dass nach jeder taktweisen Entleerung des Wägekübels der Taktwaage dem Mischer ebenfalls taktweise eine Dosierpumpenfüllung Bindemittel zugeführt wird. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben, womit bei verringertem konstruktiven Aufwand ein besseres Mischergebnis erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die span- und faserartigen Stoffe ebenfalls kontinuierlich volumetrisch dosiert dem Mischer zugeführt werden, dass nach dem Mischen eine gravimetrische Kontrolle durchgeführt und gegebenenfalls entweder die volumetrisch dosierte Menge der span-und faserartigen Stoffe oder die volumetrisch dosierte Bindemittelmenge nachgesteuert wird.
Eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, bestehend aus einem kontinuierlich arbeitenden Mischer, einer diesem vorgeschalteten, kontinuierlich arbeitenden Dosiereinrichtung für span-und faserartige Stoffe und einer dem Mischer vorgeschalteten, kontinuierlich arbeitenden volumetrisch wirkenden Dosiereinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung für die span-und faserartigen Stoffe als Volumendosiereinrichtung ausgebildet und dem Mischer eine gravimetrische Kontrolleinrichtung unmittelbar nachgeschaltet ist.
Da das flüssige Bindemittel sich leicht dosieren und einwandfrei in der volumetrischen Menge kontrollieren lässt, kann man von der Voraussetzung ausgehen, dass die den Mischer durchlaufende Bindemittelmenge konstant bleibt. Eventuelle Abweichungen in der Gewichtsmenge des in der Zeiteinheit durch den Mischer gehenden Mischgutes gehen nahezu ganz zu Lasten der Spaneingabe. Diese Abweichung in der Gewichtsmenge des Spandurchsatzes geht aber, sieht man von einer generellen Störung ab, nur sehr langsam vor sich, so dass diese Abweichung durch die erfindungsgemässe gravimetrische Kontrolle schon sehr frühzeitig angezeigt wird.
Die Erfindung ermöglicht, dass im Verhältnis zum Durchsatz kleinvolumige Mischer vorgesehen werden können und dabei kann ferner für die Gewichtskontrolle eine Band- oder Taktwaage ohne negative Beeinflussung der Spanund Leimzugabe und der Mischung verwendet und kurzzeitig zur Eigenkontrolle die Waageeinrichtung leer gefahren werden. Gegebenenfalls können diese gravimetrischen Kontrollen als Stichproben in gewissen Zeitabständen durchgeführt werden. Bei dem Gewichtskontrollsystem liegt ein entscheidender Vorteil darin, dass auch kleinvolumige Mischer ohne Störung trotz höchster Genauigkeitskontrolle verwendbar sind. Nach der
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Erfindung ist es deshalb zum ersten Mal gelungen, kleinvolumige Mischer als alleiniges Mischaggregat zu verwenden.
Abgesehen vom geringen Aufwand der kleinvolumigen Mischer wird nach der Erfindung eine Verbesserung des Mischergebnisses erreicht, da die Wahrscheinlichkeit der gleichmässigeren Zusammenbringung der zu mischenden Produkte bei kleinvolumigen Mischern sehr viel grösser als bei Grossraummischern ist. Optimal wäre die Mischung bei einem Kleinstmischer, der jeweils nur einen Spanpartikel und jeweils zudosierte Anzahl von Tröpfchen des zersprühten Bindemittels beinhalten würde. Eine solche Einrichtung ist derzeit technisch nicht
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Nach dem erfmdungsgemässen Verfahren ist die gravimetrische Kontrolle der Beleimungsstation unmittelbar ohne jede Störmöglichkeit der Streustation vorgeschaltet. Diese gravimetrische Kontrolleinrichtung kann deshalb unmittelbar für die Kontrolle des Solldurchsatzes der Streustation Verwendung finden. Darüber hinaus sind die gravimetrischen Kontrolleinrichtungen nach der Erfindung bevorzugt geeignet, den verschiedenen Streuköpfen eine gewichtsmässig vorausbestimmbare Spanmenge zuzuleiten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung zur Durchführung des erfmdungsgemässen Verfahrens unter Verwendung eines für das neue Verfahren sich bevorzugt anbietenden kleinvolumigen Mischers dargestellt.
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Troekenspanbunker- gesprüht. Die beleimten Späne verlassen kontinuierlich den Mischer --2-- durch einen Auslass --16-- und fallen zumindest in der Zeit, während die Waage --3-- entleert, auf Sperrklappen-17--.
Ist die Waage --3-- wieder geschlossen, so öffnen sich die Sperrklappen --17-- und nehmen die gestrichelte
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durch öffnen der unteren Klappen-20--. Diese Klappen --20-- werden in beliebiger, hier nicht dargestellter Weise geöffnet und nach der Entleerung des Kübels-18-sofort wieder geöffnet.
Die in der Zeichnung dargestellte, vorstehend beschriebene Anlage zum kontinuierlichen Mischen von spanund faserartigen Stoffen mit Bindemitteln hat den Vorteil, dass sowohl die Span- als auch Leimdosierung ständig kontinuierlich durchlaufen können. Die Arbeitsweise dieser Anlage mit vorgegebener Leimzugabe und entsprechender Nachsteuerung der Spanmenge ist nachstehend an einem Beispiel beschrieben :
Die Anlage nach der Erfindung soll z. B. eine Stundenleistung von 7200 kg beleimte Späne haben. Es
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Leimförderung auf eine Volumenleistung, welche einer Gewichtsmenge von 1200 kg in der Stunde entspricht. Mittels einer Eichkurve und/oder Messanzeigers--14-ist unter Berücksichtigung des spez. Gewichtes der Leimflotte eine solche Einstellung einfach möglich.
Der Austrag des Spanbunkers-l--ist jetzt zusätzlich so zu regeln, dass die Waage --3-- am Anzeigegerät --19-- in einer Minute 120 kg anzeigt. Benötigt die Waagenfüllung mehr als eine Minute, so ist der Spanaustrag zu steigern. Ist die Waage schon vor Ablauf einer Minute gefüllt, muss der Spanaustrag vermindert werden. Diese Nachregulierung kann nach einer Eichung des Trockenspanbunkers relativ schnell erfolgen. Wie schon erwähnt, treten Verschiebungen im Volumengewicht der Späne normalerweise nicht schlagartig auf, so dass man in einfachster Weise die Spanleistung dem gewünschten Wert wieder nachsteuern kann.
Da die Waage-3-am Anzeigegerät üblicherweise bei Über- oder Unterschreiten der Gewichtsmenge in der Zeiteinheit und/oder bei Veränderung der Zeit für die Gewichtseinheit Warnung gibt, kann man unter Berücksichtigung der abgelesenen Differenzen auch von Hand der Spanaustrag leicht nachsteuern. Eine automatische Nachsteuerung bietet sich an. Der Raum über den Sperrklappen-17ist ausreichend gross bemessen, so dass genügend Zeit für die Kontrolle der leeren Waage bleibt. Eventuell entstehender Schmutzansatz kann also unmittelbar am Anzeigegerät--19--abgelesen werden. Die zulässige Verschmutzungsgrenze kann durch ein Warnsignal begrenzt werden.
Spricht dieses Warnsignal an, kann man entweder für Beseitigung der Verschmutzung sorgen oder aber den Verschmutzungsgrad durch Skalenverschiebung am Anzeigegerät --19-- eliminieren.
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Die Erfindung umfasst auch eine Beleimungs-Misch-Anlage, bei der an Stelle der Kübelwaage eine Bandwaage vorgesehen ist, und ansonsten die vorbeschriebene Anlage beibehalten werden kann. Auch die Sperrklappen--17--werden in vorteilhafter Weise beibehalten. Durch Betätigen der Sperrklappen kann die Bandwaage kurzzeitig entlastet und ohne Unterbrechung der Span-Leim-Mischanlage auf Verschmutzung kontrolliert werden.
In der Zeichnung ist des weiteren dargestellt, dass mit der dem Beleimungsmischer-2nachgeschalteten Kontrolleinrichtung-17 bis 20-es möglich ist, eine Teilung der beleimten und gemischten Späne auf zwei oder mehr Weiterverarbeitungsstellen gewichtsmässig genau vorzunehmen. In einfachster Ausführung wird dies dadurch erreicht, dass jeweils eine Waagenfüllung einer bestimmten Verbrauchsstelle zugeführt wird. In der Zeichnung sind dafür zwei Streustationen dargestellt, die je aus einem Bodenband --21--, Rückstreifwalzen-22--, Abwurfwalzen-23-und einer Abdeckung --24-- bestehen sowie eine gemeinsame Wechselklappe -25- aufweisen. Die Zeichnung ist so dargestellt, dass die letzte Waagenfüllung gerade in den Raum --26-- entleert worden ist.
Die folgende Waagenfüllung wird in den Raum - 27-entleert, wozu die Wechselklappe-25--in die gestrichelte Stellung --25a-- umgelegt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum kontinuierlichen Mischen von span-und faserartigen Stoffen mit Bindemitteln, wobei das Bindemittel dem Mischer kontinuierlich volumetrisch dosiert zugeführt und in einem vorgegebenen Verhältnis
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ebenfalls kontinuierlich volumetrisch dosiert dem Mischer zugeführt werden, dass nach dem Mischen eine gravimetrische Kontrolle durchgeführt und gegebenenfalls entweder die volumetrisch dosierte Menge der spanund faserartigen Stoffe oder die volumetrisch dosierte Bindemittelmenge nachgesteuert wird.
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