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Wasserunempfmdliches, temperaturbeständiges Schmiermittel
Die Erfindung betrifft ein wasserunempfindliches, temperaturbeständiges Schmiermittel auf Basis mineralischer oder synthetischer Schmieröle mit einem Gehalt an feinstverteilten Oxyden von Silicium und andern Metallen.
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weisen, aus Mineralölen hochkonsistente Produkte herstellen kann, deren Konsistenz von der Temperatur weitgehend unabhängig ist. Solche Schmiermittel haben jedoch den Nachteil, dass sie im Vergleich zu beispielsweise Kalk- oder Lithiumseifenfett eine starke Wasserempfindlichkeit zeigen, die sich vor allem bei höheren Temperaturen in einer Phasentrennung bemerkbar macht, bei der sich die Oxyde aus dem Öl wieder abscheiden und das Schmiermittel zerfällt.
Um diesen Mangel zu beheben, ist man bisher im allgemeinen davon ausgegangen, die verdickenden Zusatzstoffe zu hydrophobieren oder diese Oxyde durch hydrophobierende oder organophile Zusätze zu ergänzen. Man hat für diese Zwecke beispielsweise Isocyanate oder Styroloxyde gewählt. Dabei ergeben sich oft Schwierigkeiten bei der Einarbeitung, die unter Verhältnissen vorgenommen werden muss, die die Eigenschaften des Öls zu beeinträchtigen geeignet sind, etwa durch Schädigung der im Öl vorhandenen Detergentien oder durch Veränderung der Struktur und eine damit verbundene Viskositätsabnahme des Schmiermittels.
Neben den schon genannten organischen Zusätzen sind auch Epichlorhydrin, Fettaminderivate und Polysiloxan verwendet worden. Es handelt sich dabei durchwegs um organische Zusätze, die den Charakter des zur Verdickung verwendeten Oxyds weitgehend beeinträchtigen, seine Aktivität durch Belegung der aktiven Zentren vermindern und unter Umständen die Schmiereigenschaften des Schmiermittels nachteilig beeinflussen.
Die Erfindung geht nun von einer grundsätzlich andern Erkenntnis aus, die dazu führt, dass die Was- serfestigkeit und Temperaturbeständigkeit der mit Oxyden verdickten Schmiermittel lediglich durch anorganische Zusätze erreicht wird.
Es wurde gefunden, dass es im Gegensatz zu der bisherigen Auffassung und Zielsetzung für die Wasserbeständigkeit der konsistenten Schmiermittel nicht oder wenigstens nicht in erster Linie auf das hydrophobe Verhalten der anorganischen Zusätze ankommt, sondern wahrscheinlich vielmehr darauf, dass diese Oxyde Teilchen mit wasserunlöslichen oder in Wasser schwer löslichen Oxydhydratgruppen aufweisen oder solche mit dem angreifenden Wasser zu bilden in der Lage sind.
Demnach ist das erfindungsgemässe wasserunempfindliche und temperaturbeständige Schmiermittel aus mineralischem oder synthetischem Schmieröl und einem aus feinstteiligen Oxyden des Siliciums und Aluminiums bestehenden Verdickungszusatz dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel 5 bis 25 Gew. -'10 eines Ver-
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dickungsmittelsauseinemfeinstteiligen Mischoxyd aus Aluminiumoxyd mit Siliciumdioxyd, dessen Primärteilchen beide Oxydkomponenten enthalten, oder aus einem feinstteiligen Oxydgemisch aus Alu- miniumoxyd mit Siliciumdioxyd enthält, dessen zu Sekundärteilchen ko-koagulierten Primärteilchen aus je einem des Metalloxyds und Siliciumdioxyds zusammengesetzt sind.
Besonders bewährt haben sich die Mischoxyde, die auf pyrogenem Weg durch Zersetzung von Gemischen zweier, bei der Hydrolyse oder Oxydation Oxyde bildender flüchtiger Verbindungen in einer Flammegewonnensind. Solche Mischoxyde entstehen beispielsweise, wenn ein dampfförmiges Gemisch von Siliciumtetrahalogenid mit Aluminiumhalogenid einer Flamme zugeführt und in Gegenwart von wasserbildenden Gasen der Hydrolyse unterworfen wird. Diese Mischoxyde zeichnen sich dadurch aus, dass sie in den im Bereich von 0, 005 bis 0, 1p liegenden Primärteilchen beide Komponenten der Mischung als Oxyd enthalten.
Zu innigen Gemischen gelangt man auch, wenn man zwei Oxyde auf pyrogenem Weg, wie oben beschrieben, aus flüchtigen Verbindungen durch Oxydatiomoder Hydrolyse in einer Flamme getrennt herstellt und die als Aerosol anfallenden Oxyde dann gemeinsam koagulieren lässt, wodurch man Oxydgemische (Co-Koagulate) erhält. In diesem Fall bestehen zwar die Primärteil- chen aus je einem der beiden Oxyde, die sich jedoch bei der Agglomeration zu Sekundärteilchen zusammenschliessen, die beide Komponenten enthalten.
Die Zusammensetzung von derartigen gemäss der Erfindung anwendbaren Mischoxyden bzw. Oxydgemischen ist in den nachfolgenden Tabellen I und II beispielsweise angegeben.
Tabelle I : Mischoxyde
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<tb>
<tb> 0/0 <SEP> % <SEP> %. <SEP> % <SEP>
<tb> SiO <SEP> Al2O3 <SEP> Fe2o3 <SEP> TiO <SEP> Bemerkungen
<tb> 1 <SEP> 99, <SEP> 0 <SEP> 1, <SEP> 0--a) <SEP> Die <SEP> Anwendung <SEP> ist <SEP> nicht <SEP> auf <SEP> die
<tb> 2 <SEP> 80, <SEP> 0 <SEP> 20, <SEP> 0 <SEP> - <SEP> - <SEP> Mischoxyde <SEP> mit <SEP> den <SEP> vorgenannten <SEP> Mengenverhältnissen <SEP> be-
<tb> 3 <SEP> 83, <SEP> 0-17, <SEP> 0-schränkt, <SEP> sondern <SEP> lässt <SEP> Variatio-
<tb> 4 <SEP> n <SEP> nen <SEP> entsprechend <SEP> der <SEP> Herstellungsbedingung <SEP> dieser <SEP> Mischoxyde <SEP> in
<tb> 5 <SEP> 2, <SEP> 0 <SEP> - <SEP> - <SEP> 98, <SEP> 0 <SEP> grosser <SEP> Breite <SEP> zu.
<tb>
6 <SEP> 95, <SEP> 0 <SEP> 4, <SEP> 0 <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP> oder <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP> b) <SEP> Weiterhin <SEP> ist <SEP> die <SEP> Zusammenset- <SEP>
<tb> zung <SEP> der <SEP> Mischoxyde <SEP> nicht <SEP> auf
<tb> die <SEP> vorgenannten <SEP> Elemente <SEP> beschränkt, <SEP> sondern <SEP> lässt <SEP> auch <SEP> hier
<tb> Variationsmöglichkeiten <SEP> zu.
<tb>
Tabelle II : Oxydgemische
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<tb>
<tb> 0/0 <SEP> % <SEP> % <SEP> % <SEP>
<tb> SiO2 <SEP> Al2O3 <SEP> Fe2O3 <SEP> TiO2 <SEP> Bemerkungen
<tb> 1 <SEP> 96-97 <SEP> 3-4 <SEP> - <SEP> - <SEP> a) <SEP> Auch <SEP> hier <SEP> sind <SEP> Variationen
<tb> 2 <SEP> 84-88 <SEP> 12-16--im <SEP> Mengenverhältnis <SEP> möglich.
<tb>
3 <SEP> zirka <SEP> 96, <SEP> 3-zirka <SEP> 3, <SEP> 7-b) <SEP> Umkehrung <SEP> des <SEP> Mengenverhältnisses
<tb> 4 <SEP> zirka <SEP> 88,0 <SEP> - <SEP> - <SEP> 12,0 <SEP> 12,0 <SEP> SiO2:88,0 <SEP> TiO2 <SEP> oder
<tb> 5 <SEP> - <SEP> zirka <SEP> 5,0 <SEP> - <SEP> zirka <SEP> 95,0 <SEP> 95 <SEP> Al2O3:5 <SEP> TiO2 <SEP> möglich.
<tb> # <SEP> Variationen <SEP> der <SEP> Zusammen-
<tb> 6 <SEP> zirka <SEP> 95, <SEP> 0 <SEP> zirka <SEP> 3, <SEP> 5 <SEP> zirka <SEP> l, <SEP> 5 <SEP> zirka <SEP> 1, <SEP> 5" <SEP>
<tb> oder <SEP> setzung <SEP> sind <SEP> gemäss <SEP> Tabelle <SEP> I <SEP> ebenfalls <SEP> möglich.
<tb>
Im Gegensatz zu den erfindungsgemäss anwendbaren Oxydformen lässt sich das mechanische Gemisch solcher Oxyde nicht für die erfindungsgemässen Zwecke verwenden. Man hat beispielsweise schon versucht, ein Schmiermittel aus Schmieröl dadurch herzustellen, dass als Verdickungsmittel ein
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mechanisches Gemisch, das durch Vermengen der Materialien im trockenen Zustand erhalten worden war, von etwa 40% kolloidalem Siliciumdioxyd und 6001o pyrogen gewonnenem Aluminiumoxyd benutzt wurde. Ein solches Schmierfett zeigt trotz der dem Aluminiumoxyd gelegentlich zugeschriebenen hydrophoben Eigenschaften nicht die erforderliche Beständigkeit gegen Wasser bei erhöhten Temperaturen.
Entsprechendes gilt für ein Gemisch von Magnesiumoxyd mit pyrogen gewonnenem Siliciumdioxyd.
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derlich als bei der Verdickung mit reinem Oxyd der einen Komponente, wie etwa Siliciumdioxyd, das lediglich "Silaniol"-Gruppen, nicht aber die erfindungsgemäss wesentlichen, schwer-löslichen oder unlöslichen Oxydhydratgruppen aufweist. Es zeigt sich, dass man mit ein und demselben Öl zur gleichen Schmierfettkonsistenz gelangt, wenn man an Mischoxyd einen grösseren Anteil, etwa das 1 1/2-fache bis Doppelte der Menge zusetzt, wie sie bei Verwendung von reinem Siliciumdioxyd gebraucht wird.
Beispiel : Die Herstellung der erfindungsgemässen Schmierfette erfolgt in an sich bekannter Weise, indem z. B. 18 Gew.-Teile eines hochdispersen Mischoxyds 99% SiO2/1 A 03 mit einer Primärteilchengrösse von 10 bis 30 mu und einer nach der BET-Methode gemessenen Oberfläche von 170 m/g mit 100 Gew.-Teilen eines unlegierten Grundöls von 120 E/500C innig vermischt werden, wobei man ein Schmierfett, welches eine hohe Beständigkeit gegen Wasser aufweist (vgl. die späterfolgende Tabel- le 3), erhält.
Die nachfolgende Tabelle l gibt einen Vergleich im Verhalten gegen Wasser für ein Schmiermittel, das durch Zusatz von einem auf pyrogenem Weg gewonnenem Siliciumdioxyd zu unlegierten Grundölen hergestellt wurde, gegenüber einem solchen, bei dem ein Mischoxyd aus Siliciumdioxyd und 1% Aluminiumoxyd Verwendung gefunden hatte. Das Verhalten gegen Wasser wurde mit Hilfe eines Glasstreifentestes nach DIN 51807 bestimmt. Die Vergleichsmischungen wurden jeweils auf etwa gleiche Konsistenz abgestimmt, so dass die Penetrationen der in den Horizontalreihen angeführten Schmiermittel praktisch gleich sind. Die Tabelle enthält jeweils die Ölsorte nach der Engler-Viskosität bei 20 bzw. bei 50 C den Zusatz an reinem Siliciumdioxyd sowie in der vorletzten Spalte den Zusatz an Mischoxyd für das jeweils gleiche Öl.
Tabelle 1 :
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<tb>
<tb> Verhalten <SEP> von <SEP> "Aerosilfetten" <SEP> gegenüber <SEP> Wasser <SEP> nach <SEP> DIN <SEP> 51807
<tb> Versuche <SEP> bei <SEP> 200C
<tb> Öle <SEP> Siliciumdioxyd <SEP> Mischoxyd <SEP> 99 <SEP> SiQ/1 <SEP> AI20 <SEP>
<tb> (unlegierte
<tb> Grundöle)
<tb> Viskosität <SEP> Gehalt <SEP> Verhalten <SEP> gegen <SEP> Gehalt <SEP> Verhalten <SEP> gegen
<tb> Wasser <SEP> Wasser
<tb> 3 <SEP> E/200C <SEP> 6, <SEP> fJ1/0 <SEP> Ölabscheidung <SEP> 10% <SEP> völlig <SEP> beständig
<tb> nach <SEP> 4 <SEP> h
<tb> 7, <SEP> 4f1/0 <SEP> Ölabscheidung <SEP> 12% <SEP> völlig <SEP> beständig
<tb> nach <SEP> 2,5 <SEP> h
<tb> 10,7% <SEP> Auflösung <SEP> be-1, <SEP> wo <SEP> völlig <SEP> beständig
<tb> ginnt <SEP> nach
<tb> 15 <SEP> min
<tb> 2, <SEP> 5E/50 C <SEP> 5,0% <SEP> Emulsionsbildung <SEP> 10% <SEP> völlig <SEP> beständig
<tb> 7,
<SEP> 4f1/01 <SEP> an <SEP> der <SEP> Oberflä-- <SEP> 120/0 <SEP> völlig <SEP> beständig
<tb> 10,8% <SEP> che <SEP> 15% <SEP> völlig <SEP> beständig
<tb> 4, <SEP> 7 <SEP> E/500C <SEP> 7 <SEP> % <SEP> beständig <SEP> 15% <SEP> völlig <SEP> beständig
<tb> 10 <SEP> % <SEP> Verfärbung <SEP> der <SEP> 18% <SEP> völlig <SEP> beständig
<tb> Oberfläche
<tb> 15 <SEP> % <SEP> teilweise <SEP> Ablösung <SEP> 20% <SEP> völlig <SEP> beständig
<tb> von <SEP> der <SEP> Glasplatte
<tb>
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Das angegebene Verhalten gegen Wasser beruht im Grunde genommen auf einer mehr oder weniger starken Ölabscheidung bzw. "Auflösung", Erscheinungen, die letzten Endes darauf beruhen, dass der Schmierfettverbandzerfällt, das Öl nach oben steigt und das zugesetzte Oxyd zu Boden sinkt.
Der Aus- druck "Verfärbung der Oberfläche" zeigt, dass der Grundvorgang mit geringerer Geschwindigkeit abläuft, ähnlich wie die Bezeichnung "teilweise Ablösung von der Glasplatte" den beginnenden Zerfall andeutet.
Entsprechende Versuchsergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben ; die Versuche wurden jedoch bei einer Wassertemperatur von 50 C durchgeführt, um die Temperaturbeständigkeit des Schmiermittels zu bestimmen. In der Tabelle 2 sind für das Öl 3 E/200C mit Zusatz von reinem Siliciumdioxyd keine Werte enthalten, weil dieses Öl, wie aus Tabelle 1 hervorgeht, bereits bei 200C völlig unzureichende Ergebnisse zeigte. Die drei benutzten Grundöle weisen gemäss Tabelle 2 bei Zusatz von Mischoxyd auch bei erhöhter Versuchstemperatur noch recht beachtliche Wasserbeständigkeit auf.
Tabelle 2 :
EMI4.1
<tb>
<tb> Verhalten <SEP> von <SEP> "Aerosilfetten" <SEP> gegenüber <SEP> Wasser <SEP> nach <SEP> DIN <SEP> 51807
<tb> Versuche <SEP> bei <SEP> 500C
<tb> Öle <SEP> Siliciumdioxyd <SEP> Mischoxyd <SEP> 99 <SEP> SiO2/1 <SEP> A <SEP> O,
<tb> (unlegierte
<tb> Grundöle)
<tb> Viskosität <SEP> Gehalt <SEP> Verhalten <SEP> gegen <SEP> Gehalt <SEP> Verhalten <SEP> gegen
<tb> Wasser <SEP> Wasser
<tb> 3 <SEP> E/200C <SEP> völlig <SEP> unbest n- <SEP> 1IY/o <SEP> Ablösung <SEP> von <SEP> der
<tb> dig <SEP> Glasplatte <SEP> nach
<tb> 3 <SEP> h, <SEP> Trübung <SEP> der
<tb> Oberfläche <SEP> und
<tb> des <SEP> Wassers
<tb> ie <SEP> Trübung <SEP> derOber-
<tb> > fläche <SEP> und <SEP> des
<tb> 13% <SEP> j <SEP> Wassers <SEP> nach <SEP> 3 <SEP> h
<tb> 2, <SEP> 5E/50 C <SEP> 5,
0% <SEP> Verfärbung <SEP> der <SEP> 10% <SEP> leichte <SEP> Trübung
<tb> ? <SEP> Oberfläche <SEP> in <SEP> der <SEP> Oberfläche
<tb> 7, <SEP> 4% <SEP> 1 <SEP> bis <SEP> 2 <SEP> h
<tb> 1090job <SEP> Auflösung <SEP> nach <SEP> 12'/0 <SEP> teilweise <SEP> Ablö-
<tb> 3 <SEP> h <SEP> sung <SEP> nach <SEP> 4 <SEP> h
<tb> 15% <SEP> Trübung <SEP> der <SEP> Ober- <SEP>
<tb> fläche
<tb> 4, <SEP> 7E/50 C <SEP> 7, <SEP> 0% <SEP> Verfärbung <SEP> der <SEP> 13% <SEP> leichte <SEP> Trübung
<tb> Ölabscheidung <SEP> der <SEP> Oberfläche
<tb> nach <SEP> 2 <SEP> h
<tb> 10, <SEP> Cg/o <SEP> Verfärbung <SEP> und <SEP> 18% <SEP> beständig
<tb> Ölabscheidung <SEP> ze <SEP> Trübung <SEP> der <SEP> Obernach <SEP> 1 <SEP> h <SEP> fläche <SEP> nach <SEP> 25 <SEP> h
<tb> Ablösung <SEP> nach
<tb> 3h
<tb>
Abgesehen davon ist festzustellen,
dass mit zunehmender Viskosität des Grundöls das Verhalten gegen Wasser sich verbessert. Auf Grund dieser Erkenntnis wurde für ein unlegiertes Öl von 120 E bei 50 C, das als Grundöl für die Getriebeölherstellung dient, ein dynamischer Test durchgeführt, der in den USA unter der Bezeichnung AST M D 1264 genormt ist. Dabei wird das Fett in einem genormten Wälzlager in Gegenwart von Wasser bei konstanten Betriebsbedingungen 1 h lang umgewälzt. Der Test schreibt eineTemperaturvon380c vor und bewertet das Fett sehr viel schärfer als der vorerwähnte Glas-
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streifentest nach DIN 51807. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Die Tabelle enthält zusätzlich für jede Schmierfettmischung auch die nach DIN 51804 ermittelten Penetrationswerte. Die Versuche wurden bei 38 und 500C durchgeführt.
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Tabelle 3 :
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<tb>
<tb> Verhalten <SEP> von"Aerosilfetten"gegenüber <SEP> Wasser <SEP> nach <SEP> ASTM <SEP> D <SEP> 1264
<tb> Öle <SEP> Siliciumdioxyd <SEP> Mischoxyd <SEP> 99 <SEP> SiO/1 <SEP> Al <SEP> 0
<tb> (unlegierte)
<tb> Grundöle)
<tb> Viskosität <SEP> Gehalt <SEP> Penetration <SEP> bei <SEP> 20 C <SEP> Verhalten <SEP> gegen <SEP> Wasser <SEP> Gehalt <SEP> Penetration <SEP> bei <SEP> 20 C <SEP> Verhaltengegen <SEP> Wasser
<tb> DIN <SEP> 51804 <SEP> in <SEP> mm/10 <SEP> DIN <SEP> 51804 <SEP> in <SEP> mm/10
<tb> Versuche <SEP> bei <SEP> 38oC, <SEP> 1 <SEP> h <SEP> Versuchsdauer
<tb> 12 <SEP> E/500C <SEP> 51.
<SEP> 314 <SEP> instabil, <SEP> starke <SEP> Ölab- <SEP> 10% <SEP> 309 <SEP> 4,8% <SEP> ausgewaschen
<tb> scheidung <SEP> völliger <SEP> Zer-Hauptmasse <SEP> stabil
<tb> fall <SEP> 100% <SEP> ausgewaschen
<tb> 12E/50 C <SEP> 10% <SEP> 184 <SEP> 45, <SEP> 2% <SEP> ausgewaschen <SEP> 15% <SEP> 186 <SEP> 1, <SEP> 210 <SEP> ausgewaschen
<tb> Hauptmasse <SEP> stabil
<tb> Versuche <SEP> bei <SEP> 50 C <SEP> 1 <SEP> h <SEP> Versuchsdauer
<tb> 12 <SEP> E/50 C <SEP> nicht <SEP> mehr <SEP> durchführbar <SEP> 15% <SEP> 192 <SEP> 8,3% <SEP> ausgewaschen
<tb> Penetration <SEP> bei <SEP> 500C
<tb>
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Auch bei diesen Versuchen wurde die Viskosität der Schmiermittelmischungen auf etwa die gleichen Werte eingestellt. Es zeigt sich, dass die Penetrationswerte, die jeweils bei der Versuchstemperatur bestimmt worden sind, weitgehend übereinstimmten.
Aus Tabelle 3 ergibt sich, dass die Schmiermittel mit einer Penetration von etwa 310 bei der Verwendung von reinem Siliciumdioxyd als Verdickungsmittel weitgehend instabil sind und während der Versuchszeit völlig zerfallen. Infolgedessen konnten entsprechende Werte für das Öl 12 E/50 C bei einer Versuchstemperatur von 50De nicht mehr bestimmt werden.
Immerhin zeigt ein Schmiermittel gemäss Erfindung, das einen Zusatz von Mischoxyden enthält, auchunterdiesenBedingungen nur 4, Wo Auswaschung, was für praktische Zwecke noch ausreichen kann.
Wesentlich günstiger verhält sich das höher konsistente Schmiermittel mit einem höheren Zusatz
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2'%o.Schmiermittelmit 10% reinem Siliciumdioxyd bereits zu 45, 21o ausgewaschen und damit wesentlich instabiler als die Vergleichssubstanz.
Auch bei einer Versuchstemperatur von 50 C geht die Konsistenz, wie der Penetrationswert zeigt, nur wenig zurück, u. zw. von 186 auf 192 mm/10. Die geringe Temperaturabhängigkeit der Penetration, die von mit Siliciumdioxyd verdickten Schmierölen bekannt ist, wird demnach auch durch die erfindungsgemässe Verwendung von Mischoxyd nicht verändert. Die Auswaschung des erfindungsgemässen Schmiermittels ist mit 8,ale bei einer Versuchstemperatur von 50 C überraschend gering, die Stabilität des Schmiermittels also noch immer befriedigend.
Überdies haben Versuche auf der SKF-Schmierfettprüfmaschine nach Schweitzer gemäss DIN 51806 erwiesen, dass auch unter harten Scherbedingungen die Ausblutung von mit Mischoxyd hergestellten Schmiermitteln offenbar geringer ist als bei Schmiermitteln mit reinem Siliciumdioxyd oder solchen, die unter Verwendung von organischen Zusätzen hydrophobiert sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Wasserunempfindliches, temperaturbeständiges Schmiermittel aus mineralischem oder synthetischem Schmieröl und einem aus feinstteiligen Oxyden des Siliciums und Aluminiums bestehenden Verdickungszusatz, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel 5 bis 25 Gew... D/o eines Verdickungsmittels aus einem feinstteiligen Mischoxyd aus Aluminiumoxyd mit Siliciumdioxyd, dessen Primärteilchen beide Oxydkomponenten enthalten, oder aus einem feinstteiligen Oxydgemisch aus Aluminiumoxyd mit Siliciumdioxyd enthält, dessen zu Sekundärteilchen ko-koagulierten Primärteilchen aus je einem des Metalloxyds und Siliciumdioxyds zusammengesetzt sind.
2. SchmiermittelnachAnspruchl, dadurch gekennzeichnet, dassderVerdickungszusatz aus einem auf pyrogenem Weg durch Zersetzung eines dampfförmigen Gemisches von Siliciumtetrahalogenid mit Aluminiumhalogenid in einer Flamme gewonnenem Mischoxyd von Siliciumdioxyd mit 0, 5 bis 51o Aluminiumoxyd besteht.