<Desc/Clms Page number 1>
Schaltungsanordnung zur Verringerung der Eigenverluste von mindestens eine Hauptwicklung aufweisenden Induktanzen, wie Spulen und Übertrager, insbesondere von Induktanzen in Einrichtungen von Femsprech-Vermittlungsanlagen
Die in der Elektrotechnik benutzten Bauelemente, welche Induktivität aufweisen, haben in der Regel auch sogenannte Eigenverluste, durch die die gewünschten Eigenschaften dieser Bauelemente verschlechtert werden. Zu diesen Bauelementen gehören z. B. Spulen und Übertrager, ferner unter Umständen auch Leitungsabschnitte. Alle diese Bauelemente werden im folgenden als Induktanzen bezeichnet.
Wenn es gelingt, die an sich vorhandenen Eigenverluste zu verringern, so ergeben sich dadurch verschiedene Vorteile. Befinden sich die betreffenden Bauteile nämlich in Reaktanznetzwerken, so kann man durch Verringerung ihrer Eigenverluste eine wesentlich geringere Grunddämpfung als sonst erzielen, Ausserdem kann man im gegebenen Fall auch einen wesentlich steileren Anstieg und bzw. oder Abfall der Dämpfungskurve erzielen.
Es ist nun bereits bekannt, die Eigenverluste von Induktanzen dadurch zu verringern, dass man eine räumlich grössere Ausführungsform als sonst vorsieht. Vielfach ist aber der räumlichen Vergrösserung eine Grenze dadurch gesetzt, dass die betreffenden Induktanzen in Geräte einzubauen sind, deren äussere Abmessungen aus Gründen der Handlichkeit oder aus Gründen ihrer inneren Funktionsweise begrenzt sind. Es besteht daher ein Bedürfnis, die Eigenverluste von Induktanzen zu verringern, ohne dass eine räumliche Vergrösserung ihrer Abmessungen auftritt. Eine solche Verringerung der Eigenverluste erlaubt anderseits, wenn eine Verringerung der Dämpfung nicht erforderlich ist, an Stelle bisher verwendeter Induktanzen solche zu verwenden, die räumlich kleinere Abmessungen haben.
Vielfach ergibt sich dadurch, dass vorher in zweckmässiger Weise nicht lösbare technische Aufgaben nunmehr gelöst werden können.
Eine Schaltungsanordnung, welche die Verringerung der Eigenverluste von Induktanzen ermöglicht, hat gemäss den vorstehenden Ausführungen eine sehr vielseitige Anwendbarkeit, Insbesondere ist sie auch in Fernsprechvermittlungsanlagen anwendbar, wofür im folgenden ein Beispiel angegeben wird. das die Verringerung der räumlichen Abmessungen von Filtern, also von Reaktanznetzwerken, betrifft.
So ist in Fernsprechvermittlungsanlagen mit Zeitmultiplex-Sprechweg zur Demodulation amplitudenmodulierter Impulse in jeder Teilnehmerschaltung ein Tiefpassfilter vorgesehen, dem zur Symmetrierung und Anpassung ein Übertrager vorgeschaltet ist.
Da in einer derartigen Anlage die Laufzeiten der amplitudenmodulierten Impulse nicht unzulässig gross sein dürfen, darf auch die räumliche Ausdehnung einer derartigen Anlage nicht zu gross sein. Die Ausdehnung einer Zeitmultiplexvermittlungsanlage ist nun im wesentlichen durch die Anzahl der zugehörigen Teilnehmerschaltungen bestimmt, die im allgemeinen sehr gross (beispielsweise bis zu 10 000) ist. Die Abmessungen der Teilnehmerschaltungen sind ihrerseits durch deren Übertrager und Tiefpässe bestimmt. Es kommt daher darauf an, diese Bauelemente möglichst klein zu machen. Werden aber die Induktanzen lediglich verkleinert, so steigen dadurch ihre Eigenverluste an.
Infolgedessen hat das Filter im Durchlassbereich eine grössere Verlustdämpfung und zugleich ist der Anstieg der Dämpfung
<Desc/Clms Page number 2>
an den Bereichsgrenzen weniger steil als sonst.
Grundsätzlich wäre es möglich, die Verlustdämpfung der zu einem Sprechweg gehörenden Filter durch Zwischenschalten von Verstärkern zu verringern. Wenn gleiche Dämpfungen in beiden Über- tragungsrichtungen gefordert sind, müssen Zweidrahtverstärker eingesetzt werden. Der Anstieg der Dämp- fung an den Bereichsgrenzen wird dadurch jedoch nicht verbessert.
Gelingt es bei einer Induktanz, z. B. bei einer Spule die Eigenverluste zu verringern, so ist damit eine Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Induktivität dieser Induktanz erhöht werden kann, ohne dass die ursprünglich vorhandenen Eigenverluste überschritten werden. Die sich dabei ergebende Induk- tanz hat dann z. B. bei sonst gleichen räumlichen Abmessungen eine höhere Induktivität als vorher. Es ist nun bereits eine Schaltungsanordnung bekannt, bei der mit Hilfe von drei Flächentransistoren die Induk- tivität einer gegebenen Spule vergrössert wird. Zugleich kann auch die Güte dieser Spule verbessert werden.
Bei dieser Schaltungsanordnung ist die betreffende Spule mit einem negativen Widerstand in Reihe geschaltet und diese Reihenschaltung in den Emitterkreis eines Transistors gelegt, der seinerseits in Kol- lektorschaltung betrieben ist. Der negative Widerstand dient dazu, den Verlustwiderstand der Spule ganz oder teilweise zu kompensieren. Der im Basiskreis gemessene Eingangswiderstand dieses Transistors zeigt dann ebenfalls das Verhalten einer Reihenschaltung aus einer Spule und einem Widerstand. So- wohl die Induktivität der im Emitterkreis des Transistors liegenden Spule als auch ihr um den Betrag des negativen Widerstandes verminderter Verlustwiderstand erscheinen gleichsam imBasiskreis, u. zw. in Reihe geschaltet und um denselben Faktor vervielfacht. Dieser Faktor entspricht etwa dem Quotienten aus Emitterstrom zu Basisstrom des Transistors.
Auf diese Weise kann einerseits die Induktivität der im Emitterkreis liegenden Spule vergrössert werden, anderseits können auch ihre Verluste durch geeignete Einstellung des negativen Widerstandes verringert werden. Bei dieser bekannten Schaltung sind die zugehörigen Transistoren derart mit Betriebsspannungen zu versorgen, dass sich diese Schaltung nur-dann in zweckmässiger Weise anwenden lässt, wenn die Spule im Querzweig eines Filters liegt, vorwiegend bei Hoch- oder Bandpässen. Da es mit Hilfe der bekannten Anordnung möglich ist, nicht nur die Verluste einer Spule zu verringern, sondern auch deren Induktivität wesentlich zu vergrössern, ist sie besonders für Filter für sehr tiefe Frequenzen (unter 100 Hz) geeignet, wo Induktivitäten von mehreren Henry benötigt werden.
Die Konstanz der so vergrösserten Induktivität ist jedoch von der Konstanz der Stromverstärkung des betreffenden Transistors abhängig, welche aber ohne besondere Massnahmen schlecht ist. Ausserdem ist, wie bereits erwähnt, auch der Aufwand pro Spule beträchtlich, es ist nämlich ein Flächentransistor und ein z. B. zwei weitere Flächentransistoren enthaltender negativer Widerstand aufzuwenden. In vielen Fällen ist nun eine Vergrösserung der Induktivität nicht erforderlich, dagegen ist eine gute Konstanz dieser Induktivität gefordert, wenn die Eigenverluste der Induktanz verringert werden. Ausserdem ist es wünschenswert, dass frequenzunabhängige Verluste von Induktanzen, wie z. B. die Kupferverluste der Wicklungen über ein breites Frequenzband verringert werden.
Die Erfindung zeigt nun einen Weg, wie diese Verringerung der Verluste, u. zw. über ein breites Frequenzband, mit nur einem als Verstärkerelement wirkenden Flächentransistor und einer zusätzlichen Wicklung auf der ohnehin schon vorhandenen Induktanz zu erreichen ist. Die zusätzliche Wicklung ermöglicht, dass die Erfindung auch mit Vorteil auf die Spulen im Längszweig eines Filters anwendbar ist, d. h. es ist dadurch auch möglich, die Eigenschaften von Tiefpässen zu verbessern.
Die Erfindung betrifft also eine Schaltungsanordnung zur Verringerung der Eigenverluste von mindestens je eine Hauptwicklung aufweisenden Induktanzen, insbesondere von Induktanzen in Einrichtungen von Fernsprechvermittlungsanlagen, bei der die betreffende Induktanz eine Zusatzwicklung trägt, die von einem Verstärker gespeist wird, der über die Zusatzwicklung einen Strom solcher Phasenlage und Grösse treibt, dass in jeder betreffenden Hauptwicklung eins Spannung induziert wird, um einen durch Verluste verursachten Spannungsabfall auszugleichen.
Diese Schaltungsanordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass dieser Verstärker eingangsseitig mit einem in Reihe zu einer Hauptwicklung dieser Induktanz liegenden, vom Strom dieser Induktanz durchflossenen Kondensator verbunden ist, so dass über ein breites Frequenzband jene frequenzunabhängigen Verluste verringert werden, die durch im Zuge der die Induktanz enthaltenden Leitung wirksamen Serienwiderstände hervorgerufen werden.
Als Induktanz kann dabei z. B. eine Spule benutzt werden, in deren Hauptwicklung die die Verluste verringernden Spannung induziert wird. In diesem Fall trägt die Spule eine Zusatzwicklung, die von einem Verstärker gespeist wird, der an einer in Reihe zu der Hauptwicklung dieser Spule liegenden Reak-
<Desc/Clms Page number 3>
tanz, nämlich dem genannten Kondensator, derart angeschalter ist, dass in der Hauptwicklung eine dem
Spulenstrom proportionale Spannung induziert wird, deren Phasenlage gegenüber dem Spulenstrom um 1800 verschoben ist.
Als Induktanz kann aber auch ein Übertrager benutzt werden, in dessen beiden Hauptwicklungen je- weils eine die Verluste verringernde Spannung induziert wird. Die geeignete Phasenlage der in den
Hauptwicklungen induzierten Spannungen kann dabei dadurch erreicht werden, dass eine mit dem Streu- feld dieses Übertragers verkettete Zusatzwicklung vorgesehen ist, deren in bezug auf die eine Haupt- wicklung gleichsam wirksamer Teil einen Magnetfluss erzeugt, der gegenphasig zu dem Magnetfluss ist, der mittels des in bezug auf die andere Hauptwicklung gleichsam wirksamen Teiles erzeugt wird.
Dies kann z. B. durch einen besonderen Aufbau des Übertragers erreicht werden, wenn nämlich als
Zusatzwicklung eine aus zwei nebeneinander liegenden Hälften bestehende Zylinderwicklung und als
Hauptwicklungen zwei Scheibenwicklungen benutzt sind. Die für das Streufeld massgebende Streuung dieses Übertragers kann durch Zusammenwirken eines in dessen Eisenweg befindlichen Luftspaltes mit einer zwischen den beiden Hälften der Zylinderwicklung liegenden und die beiden Scheibenwicklungen trennenden ferromagnetischen Wicklungskammerwand eingestellt werden. Bei einer Schaltungsanord- nung, die einen zur Anpassung und bzw. oder Symmetrierung bei einem Tiessfpassfilter vorgesehenen Übertrager enthält, kann die auf diese Weise definiert eingestellte Induktivität dieses Übertragers als Längsinduktivität des Tiefpassfilters mitausgenutzt werden.
Auf diese Weise kann eine sonst notwen- dige Spule eingespart werden.
Die Erfindung kann auch dazu benutzt werden, ausser den Eigenverlusten der die Zusatzwicklung tragenden Induktanz auch die Verluste vor und bzw. oder nachgeschalteter Impedanzen zu verringern.
Es kommen dafür sowohl die Verluste zu dem betreffenden Reaktanznetzwerk gehörender sonstiger Induktanzen in Frage als auch die Verluste vor-oder nachgeschalteter Leitungen.
Weitere Vorteile, die sich aus der Erfindung ergeben, werden an Hand von Ausführungsbeispielen noch erläutert.
Im folgenden wird die Erfindung mittels einiger Ausführungsbeispiele an Hand mehrerer Figuren im einzelnen erläutert. Es zeigen : Fig. 1 eine Schaltungsanordnung zur Verringerung der Eigenverluste von Spulen, Fig. 2a eine Übertragertiefpasskombination, wobei auch die Verlustwiderstände der zugehörigen Induktanzen eingezeichnet sind, Fig. 2b eine Ausgestaltung der Übertragertiefpasskombination gemäss Fig. 2a, bei der gemäss der Erfindung die Verluste sämtlicher Induktanzen verringert werden, Fig. 3a einen als Induktanz benutzten Übertrager, dessen Streuinduktivität gleichzeitig die Längsinduktivität eines Tiefpassfilters bildet, Fig. 3b ein Ausführungsbeispiel für den Aufbau des Übertragers nach Fig. 3a, dessen Streuinduktivität definiert eingestellt werden kann und Fig.
3c ein an den besonderen Aufbau des Übertragers gemäss Fig. 3b angepasstes Ersatzschaltbild für diesen Übertrager.
In Fig. l ist die Spule L mit ihrer Hauptwicklung H und ihrem Verlustwiderstand Rh dargestellt. Diese Spule trägt ausserdem die Zusatzwicklung Z, die von dem Verstärker V gespeist wird, der über die Reaktanz X derart an die Hauptwicklung H der Spule L angeschaltet ist, dass er über die Zusatzwicklung Z einen Wechselstrom solcher Phasenlage und Grösse treibt, dass in der Hauptwicklung H die Wechselspannung ut induziert wird, die den am Verlustwiderstand Rh auftretenden und durch den Spulenstrom i hervorgerufenen Spannungsabfall i'Rh verringerte
Dieser Spannungsabfall ist in Phase zum Strom i. Die Spannung ut, die den Spannungsabfall i. R zu verringern hat, muss infolgedessen gegenphasig zum Spulenstrom i in der Hauptwicklung H der Spule L induziert werden.
Hiezu wird die in Reihe zur Hauptwicklung H liegende und vom Spulenstrom i durchflossene Reaktanz X ausgenutzt. Die in der Hauptwicklung H induzierte Spannung eilt dem die Zusatzwicklung Z durchfliessenden Strom iv je nach Polung der Zusatzwicklung um 900 vor oder nach. Es muss daher die Spannung, die an der Reaktanz X abfällt, unter der Voraussetzung, dass der den Strom iv liefernde Verstärker V keine Phasendrehung verursacht, gegenüber dem Strom i ebenfalls um 900 vor-oder nacheilen.
Wenn nun die Reaktanz X ein Kondensator ist, dann ist die in der Hauptwicklung H derSpu- le L induzierte Spannung ut unabhängig von der Frequenz. Es ist nämlich die an dem Kondensator abfallende Spannung umgekehrt proportional der Frequenz, während die in der Hauptwicklung H der Spule L induzierte Spannung ut nach dem Induktionsgesetz proportional der zeitlichen Änderung des verursachenden Stromes und daher proportional zu dessen Frequenz ist. Beide Frequenzabhängigkeiten heben sich daher auf. Frequenzunabhängige Verluste von Induktanzen, wie z. B. die Kupferverluste der Wicklungen können daher über ein breites Frequenzband verringert werden, wenn als Reaktanz X ein Kondensator verwendet wird.
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1
<Desc/Clms Page number 5>
EMI5.1
<Desc/Clms Page number 6>
Bezüglich der Wirkung der Zusatzwicklung kann daher der vorstehend beschriebene Übertrager als aus zwei Übertragern bestehend aufgefasst werden. Diese beiden Übertrager sind jedoch durch den die beiden Hauptwicklungen I und II verkettenden Hauptfluss ihrerseits miteinander gekoppelt. Die beiden Übertrager sind in Fig. 3c gezeigt und mit Ul und U2 bezeichnet und bilden zusammen den Übertrager UL. Die Wicklung I des Übertragers Ul entspricht der Hauptwicklung I, s..
Fig. 3b, die Wicklung II des Übertragers U2 entspricht der Hauptwicklung II. s. ebenfalls Fig. 3b.
EMI6.1
überwiegtinderhauptwicklung I diedurchdasMagnetfeldderTeil-gehörende Wicklung A ZI vertreten. In der Hauptwicklung II überwiegt dagegen diejenige Span- nung, die durch das Magnetfeld der Teilwicklung ZII induziert wird, Bezüglich der Wirdung der zu ihnen gehörenden Magnetfelder auf die Hauptwicklung II werden die beiden Teilwicklungen ZI und ZU durch die Wicklung AZII des Übertragers U2 vertreten.
Da der Windungssinn der Wicklung AZII umgekehrt ist wie derjenige der Hauptwicklung II, derjenige der Wicklung AZI dagegen gleich ist wie derjenige der Hauptwicklung I, hat der die Wicklungen AZI und AZII durchfliessende Strom iv zur Folge, dass in der Wicklung II des Übertragers U2 eine Spannung auftritt, die gegenphasig zu der in der Wicklung I des Übertragers Ul auftretenden Spannung ist.
Ausserdem sind die an den beiden Wicklungen I und II auftretenden Spannungen gleich gross wie die, die an den Hauptwicklungen I und II des in Fig. 3b dargestellten Übertragers auftreten.
An Hand der Fig. 3c ist also ebenfalls die Wirkung eines Wechselstromes, der durch die aus den beiden gegenphasig hintereinander geschalteten Scheibenwicklungen ZI und ZU bestehende Zusatzwicklung fliesst, auf die beiden Hauptwicklungen I und II des Übertragers UL erkennbar.
Nachdem nun der Aufbau und die Wirkungsweise dieses Übertragers dargelegt sind, soll an Hand der Fig. 3a gezeigt werden, wie ein derartiger Übertrager verwendet werden kann, damit in seinen beiden Hauptwicklungen jeweils eine die Verluste verringernde Spannung in einer Schaltungsanordnung induziert wird, die einen zur Symmetrierung bei einem Tiefpassfilter vorgesehenen Übertrager enthält, wobei durch die Streuinduktivität dieses Übertragers die Längsinduktivität des Tiefpassfilters gebildet ist.
Zur Vereinfachung ist angenommen, dass der dort dargestellte Übertrager UL ein Übersetzungsverhältnis von l : l besitzt, d. h. dass beide Hauptwicklungen dieselbe Windungszahl haben.
Die Anordnung nach Fig. 3a ist wie die nach Fig. 2b aufgebaut ; die Spule L ist jedoch weggefallen. Die Filterwirkung dieser Anordnung beruht jetzt auf dem Kondensator C2, den beiden Hälften Is und IIs der Streuinduktivität des Übertragers UL und dem den Kondensator Cl, s. Fig. 2a, ersetzenden Kondensator C3. Der im Zusammenhang mit Fig. 2b bereits erwähnte Verstärker treibt über die beiden Teilwicklungen ZII und ZI der Zusatzwicklung des Übertragers UL den Strom iv, durch den, wie bereits an Hand der Fig. 3b beschrieben, in den beiden Wicklungen I und II die Spannungen uI und ull induziert werden, wobei die Polarität dieser beiden Spannungen verschieden ist.
Die beiden Spannungen uI und ÜII werden nun dazu ausgenutzt, um die beiden, an den Verlustwiderständen RI und RII des Übertragers UL auftretenden Spannungsabfälle i. RI und i-RII zu verringern, die durch den den Tiefpass z. B. von links nach rechts durchfliessenden Strom i hervorgerufen werden.
Dies ist dann möglich, wenn sowohl die an der Hauptwicklung I des Übertragers auftretende Spannung u1 gegenphasig zum Spannungsabfall i'RI als auch die an der Hauptwicklung II auftretende Spannung uII gegenphasig zum Spannungsabfall i. RII ist.
Um dies zu erreichten, ist der Verstärker V analog zu Bild 2b über eine Reaktanz X an die Hauptwicklung II des Übertragers UL angeschlossen. Wenn der Strom den Tiefpass in umgekehrter Richtung durchfliesst, kehren auch die Spannung an der Reaktanz X und damit die Spannungen uI und uII ihre Phasenlage um und es tritt ebenfalls eine Verringerung der Verluste auf. Die Schaltungsanordnung kann also auch in einen zweidrahtmässig betriebenen Verbindungsweg eingefügt werden.
Die Funktionen der Anordnung nach Fig. 3a laufen, im Zusammenhang gesehen, wie folgt ab :
Der Strom i wird auf einer Seite des Tiefpasses zugeführt und verursacht auf der Primär- und
EMI6.2
B.widerständen, je einen Spannungsabfall, der jeweils in Phase zu diesem Strom i ist, so dass zunächst die Ausgangsspannung des Tiefpasses kleiner als die E Eingangsspannung wird. Es sind dies die Spannungsabfälle i. RI und i. RII. Ausserdem fliesst dieser Strom i auch durch die Reaktanz X und verursacht dort einen Spannungsabfall, der in seiner Phase dem Strom i um 900 nacheilt.
Der Verstärker V treibt einen diesem Spannungsabfall proportionalen Strom iv durch die beiden Teilwick-
<Desc/Clms Page number 7>
lungen ZU und ZI der Zusatzwicklung, wodurch in den beiden Hauptwicklungen I und II des Über- tragers zwei Spannungen induziert werden.
Die eine dieser Spannungen, nämlich diejenige, die in der dem jeweiligen Eingang des Tiefpasses zugekehrten Wicklung induziert wird, ist in Gegenphase zur Eingangsspannung. Die andere dieser Span- nungen, nämlich diejenige, die in der dem jeweiligen Ausgang zugekehrten Wicklung induziertwird, ist in Phase zur Ausgangsspannung. Dadurch verringern diese beiden induzierten Spannungen die durch die Verlustwiderstände des Übertragers UL bedingten Spannungsabfälle und der Übertrager erscheint nach aussen hin verlustärmer.
Zur Schaltungsanordnung gemäss Fig. 3a sei noch folgendes bemerkt :
Die Induktivität der Spule L und damit die Streuinduktivitäten Is und Ils des Übertragers UL müssen klein gegenüber den Hauptinduktivitäten des Übertragers UL sein, damit ein Nebenschluss für tiefe Frequenzen vermieden wird. Es folgt daraus, dass das Streufeld des Übertragers UL auch in einem
Material geringer Permeabilität z. B. in Luft verlaufen muss, obwohl sein Hauptfeld überwiegend in einem hochpermeablen ferromagnetischen Material verläuft. Infolgedessen verhält sich die Streuinduk- tivität des Übertragers UL im wesentlichen so, als gehöre sie zu einer Luftspule..
Die Güte, d. h. der Quotient aus dem induktiven Widerstand und dem Verlustwiderstand ist bekanntlich bei tiefen Frequenzen bei einer Luftspule im Vergleich zu einer Spule mit ferromagnetischem
Kernmaterial sehr gering. Anderseits werden, wie bereits erwähnt, bei Verwendung von Spulen geringer
Güte in Filtern auch deren Eigenschaften wie Dämpfung im Durchlassbereich und Dämpfungsanstieg beim Übergang in den Sperrbereich verschlechtert. Infolgedessen ist eine gleichzeitige Ausnutzung der Streuinduktivität eines Übertragers als Filterspule nur dann sinnvoll, wenn gleichzeitig die Verluste des Über- trages, dessen Streuinduktivität ausgenutzt wird, verringert werden. Dies ist aber bei der Schaltungs- anordnung gemäss Fig. 3a der Fall, die daher mit grossem Vorteil anwendbar ist.
Der bei dieser Schaltungsanordnung benutzte Übertrager ist derart aufgebaut, dass in seinen beiden Hauptwicklungen jeweils eine die Verluste verringernde Spannung induziert wird. Für die Art und Weise, wie die Wicklungen des Übertragers anzuordnen sind, damit diese Spannungen induziert werden, ist an Hand der Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel beschrieben worden. Diese Spannungen können daher auch induziert werden, wenn die Wicklungen anders als dort angeordnet sind. Sind die Wicklungen so angeordnet, dass nur in einer der vorgesehenen Hauptwicklungen eine die Verluste verringernde Spannung induziert wird, so ergibt sich ebenfalls eine Verbesserung der Betriebseigenschaften dieses Übertragers.
Wie bereits erwähnt, können durch Anwendung der Erfindung nicht nur die Betriebseigenschaften eines Übertragers verbessert werden, sondern es können auch die Verluste vor-und bzw. oder nachgeschalteter Impedanzen verringert werden. Dies kommt z. B. im Zusammenhang mit der Schallungsan- ordnung nach Fig. 3a dann zustande, wenn mindestens einer der zum Tiefpassfilter gehörenden Querkondensatoren derart angeschlossen ist, dass zumindest ein Teil der Übertragungsleitung, in welche das Tiefpassfilter eingefügt ist, zwischen dem betreffenden Querkondensator und dem übrigen Teil des Tiefpassfilters liegt. Es ergibt sich dann auch eine Verringerung der diesem Teil der Übertragungsleitung zugehörenden Verluste.
Bei der Schaltungsanordnung gemäss Fig. 3a würden in diesem Fall die Verlustwiderstände RI und RII ausser den Wicklungswiderständen des Übertragers UL noch die Verlustwiderstände der betreffenden Teile der Übertragungsleitung mit umfassen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schaltungsanordnung zur Verringerung der Eigenverluste von mindestens je eine Hauptwicklung aufweisenden Induktanzen, wie Spulen und Übertrager, insbesondere von Induktanzen in Einrichtungen von Fernsprechvermittlungsanlagen, bei der die betreffende Induktanz eine Zusatzwicklung trägt, die von einem Verstärker gespeist wird, der über die Zusatzwicklung einen Strom solcher Phasenlage und Grösse treibt, dass in jeder betreffenden Hauptwicklung eine Spannung induziert wird, um einen durch Verluste verursachten Spannungsabfall auszugleichen, d adu rch g eken n z e ic hn et, dass dieser Ver- stärker eingangsseitig mit einem in Reihe zu einer Hauptwicklung dieser Induktanz liegenden, vom Strom dieser Induktanz durchflossenen Kondensator verbunden ist,
so dass über ein breites Frequenzband jene frequenzunabhängigen Verluste verringert werden, die durch im Zuge der die Induktanz enthaltenden Leitung wirksamen Serienwiderstände hervorgerufen werden.