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Zweiachsiges Schienenfahrzeug für den Transport von
Strassenfahrzeugen
Die Erfindung betrifft ein zweiachsiges Schienenfahrzeug für den Transport von Strassenfahrzeugen, wie Sattelaufliegern und Lastwagenanhängern, mit einer flachen Ladeebene und einem aus dieser Ladeebene absenkbaren Ladeboden zur Abstützung der Räder des Strassenfahrzeuges zum Transport nach Patent Nr. 246217.
Nach diesem Patent beträgt der Abstand des absenkbaren, zwischen den Radsätzen befindlichen Teiles der Ladefläche von der höherliegendenoberkante oder den höherliegenden Oberkanten der Längsträger des Wagenrahmens in Höchstlage der Ladefläche etwa 10 - 12 cm, in Tiefstellung noch weniger als der Radius der Räder des aufzuladenden Strassenfahrzeuges und befindet sich die Ladefläche zwischen zwei äusseren und/oder beiderseits eines mittleren Längsträgers.
Der Be- und Entladevorgang eines solchen Schienenfahrzeuges muss jedoch, wenn er im Zugverband vorgenommen werden soll, in einer bestimmten Manövrierfolge stattfinden. Dieses Manövrieren ist sehr zeitraubend, wenn ein Strassenfahrzeug als einzelnes Fahrzeug etwa aus der Mitte des Verbandes herausgenommen bzw. in die Mitte desselben hineingebracht werden soll und nur eine Kopframpe zur Be- oder Entladung zur Verfügung steht. Das Schienenfahrzeug nach dem Patent Nr. 246217 weist bereits den Vorteil auf, dass es auch von einer Seitenrampe aus be- oder entladbar ist und so überhaupt erst das Herausholen oder Einschieben eines einzelnen Strassenfahrzeuges ermöglicht. Ein solcher Beladevorgang von einer Seitenrampe aus erfordert aber immerhin noch eine sehr geübte Manövriertechnik, die dem Schienenfahrzeug als nachteilig anhaftet.
Es ist bereits ein zweiachsiges Schienenfahrzeug für den Transport von Strassenfahrzeugen, wie Sattelaufliegern oder Lastwagenanhängern mit einer flachen Ladeebene bekannt, dessen Untergestell zwischen den Radsätzen tief angeordnet ist. Auf dem tiefergelegenen Teil des Untergestelles sind vier Hubsäulen angeordnet, die eine heb- und senkbare Plattform tragen, auf der ein sich fast über die ganze Länge der Hubplattform erstreckender Ladeboden ausschwenkbar angeordnet ist.
Zum Beladen des Schienenfahrzeuges wird der Ladeboden mittels einer Hydraulikvorrichtung ausgeschwenkt, wobei er auf eine ausserhalb des Schienenfahrzeuges vor dem Ausschwenken auf der Verladerampe verlegte Rollbahn rollt. Mittels der Zugmaschine wird dann das Strassenfahrzeug rückwärts auf den ausschwenkbaren Ladeboden gefahren und abgesattelt. Der beladene Ladeboden und die Rollbahn werden wieder eingeschwenkt und mittels der Hubplattform wieder abgesenkt. Zur Führung und zum Antrieb des schwenkbaren und heb-und senkbaren Ladebodens ist ein grosser Aufwand erforderlich. Wegen der über die Ladeebene des Schienenfahrzeuges hinausragendenHubsäulen kann der Ladeboden mittels der Zugmaschine weder geschwenkt noch stirnseitig be- und entladen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zweiachsiges Schienenfahrzeug für den Transport von Strassenfahrzeugen, wie Sattelaufliegern oder Lastwagenanhängern, mit einer flachen Ladeebene zu schaf-
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fen, dessen zur Abstützung der Räder des Strassenfahrzeuges beim Transport dienender Ladeboden aus dieser Ladeebene lediglich absenkbar ist und sowohl seitlich von einer Seitenrampe als auch stirnseitig von einer Kopframpe aus be- und entladen werden kann.
Das wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass auf dem absenkbaren Ladeboden eine an sich bekannte schwenkbare Plattform zur Aufnahme eines Rades oder eines Zwillingsreifens auf einer oder beiden Seiten einer Hinterachse oder mehrerer Hinterachsen des Strassenfahrzeuges angeordnet ist, die sich nur über einen Teil der Länge des Ladebodens erstreckt, auf diesem längsverschiebbar ist und sich in Betriebsstellung an einem der Enden des Ladebodens befindet. Auf diese schwenkbare Plattform wird das Strassenfahrzeug mit seiner Hinterachse oder seinen beiden Hinterachsen rückwärts gegen einen eingelegten oder angeordneten Radvorleger aufgefahren. Das hintere Ende des Strassenfahrzeuges kann dann um die feste Schwenkachse der schwenkbaren Plattform leicht in die Längsachse des Schienenfahrzeuges eingeschwenkt werden.
Dadurch ergeben sich die Vorteile, dass das Strassenfahrzeug nur mit dem Hinterachsgewicht bzw. mit dem halben Hinterachsgewicht die schwenkbare Plattform belastet, wogegen das Restgewicht von der Zugmaschine getragen wird, die etwa rechtwinklig auf den nichtausschwenkbaren Ladeboden auffährt, wobei das Strassenfahrzeug mit allen oder nur mit einer Hälfte seiner Hinterräder auf der schwenkbaren Plattform stehend in die Parallele zur Gleisachse geschwenkt wird. Die schwenkbare Plattform ist wegen der weit geringeren Belastung wesentlich leichter und einfacher ausgebildet und bleibt wegen ihrer Kürze auch beim Ausschwenken in dem Stützbereich des Ladebodens. Die unbelastete, leicht schwenkbare Plattform kann ohne Schwierigkeit von Hand geschwenkt werden.
Bei der praktischen Ausführung ist die schwenkbare Plattform in einem Bereich von etwa ihrer halben bis ganzen Länge in Längsrichtung des Schienenfahrzeuges auf dem absenkbaren Ladeboden verschiebbar.
Auf diese Weise kann die schwenkbare Plattform immer in Richtung der Fahrbahn des auffahrenden Stra- ssenfahrzeuges eingestellt werden. Gemäss einem weiteren wesentlichen Erfindungsmerkmal ist die schwenkbare Plattform an einem der Enden bzw. Stirnseiten des Ladebodens von diesem abnehmbar und an dessen anderem Ende in dort vorgesehenen Aufnahmestellen anbringbar. Zweckmässig ist die schwenkbare Plattform in an sich bekannterweise genauso breit wie der Ladeboden und ist die lotrechte Schwenkachse in ihrer Mitte angeordnet.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform ist die schwenkbare Plattform durch Anpassung ihrer Breite an die Räder oder Zwillingsreifen der Hinterachse oder-achsen des Strassenfahrzeuges und Anordnung in halber Spurweite des Strassenfahrzeuges seitlich ausserhalb der Längsmittelachse des Schienenfahrzeuges in an sich bekannter Weise als muldenförmige Auflaufschiene für die rechten oder linken Räder oder Zwillingsreifen der Hinterachse oder-achsen des Strassenfahrzeuges ausgebildet.
Es ist zwar auch schon ein Schienenfahrzeug für den Transport von Strassenfahrzeugen bekannt, bei dem mehrere schwenkbareAuflaufschienen an verschiedenen Stellen in Längsrichtung des Fahrzeuges hintereinander angeordnet sind. Diese schwenkbaren Auflaufschienen sind jedoch weder auf einem absenkbaren Ladeboden angeordnet noch in Längsrichtung des Schienenfahrzeuges verschiebbar, so dass sie nicht in die Auffahrtbahn des Strassenfahrzeuges eingerichtet werden können. Es sind lediglich mehrere schwenkbareAuflaufschienen vorhanden, um mehrere Strassenfahrzeuge auf dem Ladeboden des Schienenfahrzeuges anordnen zu können.
Es ist auch schon bekannt, schwenkbare Plattformen auf einem Wagenuntergestell oder auf dem Wagenboden anzuordnen. Es ist aber nicht bekannt, schwenkbare Plattformen gemäss der Erfindung auf absenkbaren Ladeböden anzubringen. Gerade diese Kombination bringt aber ganz erhebliche Vorteile für den allgemeinen Belade- und Entladevorgang, speziell jedoch für die Forderung, dass von einer Seitenrampe aus auch ein beliebiges einzelnes Strassenfahrzeug aus dem Zugverband leicht herausgenommen bzw. eingeschoben werden kann.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch am Ausführungsbeispiel eines zweiachsigen Schienenfahrzeuges veranschaulicht. Es zeigen : Fig. 1 die Seitenansicht des Schienenfahrzeuges in unbeladenem Zustand, Fig. 2 das Fahrzeug mit einem Sattelauflieger beladen, Fig. 3 die Draufsicht auf das Schienenfahrzeug mit einer schwenk- und verschiebbaren Plattform, Fig. 4 den Querschnitt durch die schwenkbare Plattform und den Ladeboden in unbelastetem Zustand, Fig. 5 den Querschnitt durch die schwenkbare Plattform und den Ladeboden in belastetem Zustand und Fig. 6 die Draufsicht auf ein Schienenfahrzeug mit einer schwenk- und verschiebbaren muldenförmigen Auflaufschiene, Fig. 7 einen Querschnitt in unbelastetem Zustand gemäss Fig. 6, Fig. 8 einen Querschnitt in belastetem Zustand gemäss Fig. 6.
Das Schienenfahrzeug 1 hat ein Laufwerk 8 und kann sowohl von einer Kopframpe als auch von einer beliebig gelegenen Seitenrampe aus beladen werden. Gemäss Fig. 2 ist auf das Schienenfahrzeug 1 ein Sattelauflieger 3 aufgefahren worden. Der Ladeboden 4 ist, bevor das Strassenfahrzeug aufgefah-
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ren wurde, hochgehoben, so dass ein ungehindertes Auffahren des Strassenfahrzeuges 3 von einer Seitenrampe aus möglich ist.
Gemäss der Erfindung befindet sich nach den Fig. 1 - 5 auf dem absenkbaren Ladeboden 4 eine an sich bekannte schwenkbare Plattform 25 zum Abstützen des hinteren Endes des Strassenfahrzeuges 3.
Die schwenkbare Plattform 25 ist um eine feste Schwenkachse 28 schwenkbar, um die das Strassenfahrzeug mit der Plattform anschliessend leicht in die Längsachse des Schienenfahrzeuges geschwenkt werden kann.
Nach den Fig. 6 - 8 ist an Stelle der schwenkbaren Plattform 25 in halber Spurweite des Strassenfahrzeuges seitlich ausserhalb der Längsmittelachse des Schienenfahrzeuges eine muldenförmige Auflaufschiene 30 auf dem absenkbaren Ladeboden 4 angeordnet, auf die das Strassenfahrzeug mit nur einer Seite seines Laufwerkes (beispielsweise die rechte Seite), auffährt, während die andere Seite frei auf dem Ladeboden aufläuft. Selbstverständlich bietet der Ladeboden auch die Möglichkeit, dass die Auflaufschiene auch auf der andem Seite des Ladebodens angebracht werden kann, wodurch das Strassenfahrzeug mit der linken Seite seines Laufwerkes von einer gegenüberliegenden Seitenrampe aus auffahren kann.
Unterhalb des absenkbaren Ladebodens 4 befindet sich eine Traverse 26, die an den Längsträgern des Schienenfahrzeuges 1 angebracht ist. Auf diesen Traversen 26 sind hydraulisch betätigter Heber 27 od. dgl. angebracht, mit denen der Ladeboden 4 abgesenkt oder angehoben werden kann.
In den Fig. 3 und 6 ist angedeutet, dass die schwenkbaren Plattformen 25,30 auch noch in Längsrichtung des Schienenfahrzeuges 1 verschiebbar sind, wobei die schwenkbaren Plattformen beispielsweise mit Hilfe ihrer Schwenkachse 28 in einem Langloch 29, 29r oder 291 des Ladebodens 4 geführt sein können. Die Verschiebbarkeit gibt immer die Möglichkeit, die schwenkbare Plattform 25 oder die Auflaufschiene 30 in die Fahrbahn des auffahrenden Strassenfahrzeuges zu verlegen, wodurch das seitliche Beladen auch ungeübten Fahrern leicht gemacht wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zweiachsiges Schienenfahrzeug für den Transport von Strassenfahrzeugen, wie Sattelaufliegern oder Lastwagenanhängern, mit einer flachen Ladeebene und einem aus dieser Ladeebene absenkbaren Ladeboden zur Abstützung der Räder des Strassenfahrzeuges zum Transport nach Patent Nr. 246217, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem absenkbaren Ladeboden (4) eine an sich bekannte schwenkbare Plattform (25, 30) zur Aufnahme eines Rades oder eines Zwillingsreifens auf einer oder beiden Seiten einer Hinterachse oder mehrerer Hinterachsen des Strassenfahrzeuges (3) angeordnet ist, die sich nur über einen Teil der Länge des Ladebodens (4) erstreckt, auf diesem längsverschiebbar ist und sich in Betriebsstellung auf einem der Enden des Ladebodens befindet.