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Verfahren zur Herstellung von neuem 17a-Äthoxy-6-chlor-6-dehydro-progesteron
Es wurde gefunden, dass das bisher unbekannte 17α-Äthoxy-6-chlor-6-dehydro-progesteron eine hervorragende progestative Wirkung besitzt, Es ist im Clauberg-Test an Kaninchen doppelt so wirksam wie das stärkste bisher bekanntgewordene Gestagen, das 17IX-Acetoxy-6-chlor-6-dehydro-progesteron.
Die ausserordentlich hohe progestative Wirkung des genanntenÄthoxyderivates ist unerwartet und muss besonders insofern überraschen, als verwandte Verbindungen dieser Reihe sie nicht zeigen. So zeigt bei-
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der 17-Äthoxy-Verbindung.
Aus der USA-Patentschrift Nr. 3, 098, 860 ist in ganz allgemeiner Form bereits ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel
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in der unter anderem R auch Methyl, R auch Äthyl, Rs auch Chlor und X auch Wasserstoff sein kann, zu entnehmen. Zwar wird in dieser Patentschrift auch ausgeführt, dass Verbindungen der obigen allgemeinen Formel progestative Eigenschaften besitzen, jedoch weder die spezielle Verbindung, deren Herstellung den Gegenstand der Erfindung bildet, noch deren hervorragende progestative Wirkung sind in dieser USAPatentschrift beschrieben, obwohl beispielsweise die Herstellung des oben genannten, nur schwach progestativ wirksamen 6-Chlor-6-dehydro-17x-methoxy-progesterons ausdrücklich angegeben ist.
Da die spezielle Verbindung 17a-Äthoxy-6-chlor-6-dehydro-progesteron zum Zeitpunkt der Erfindung nicht ausdrücklich beschrieben war und somit auch deren physikalisch-chemische Eigenschaften nicht bekannt waren, konnte auch der Fachmann die ausserordentlich wertvollen und fortschrittlichen Eigenschaften der neuen Verbindung keineswegs voraussehen.
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Das für die 17-Äthylierung alsAusgangsprodukt verwendete 6-Chlor-6-dehydro-17 a-hydroxy-progeste- ron ist durch Einführung einer Doppelbindung in 6, 7-Stellung in 6a-Chlor-17ot-hydroxy-progesteron oder durch Dehydratisierung von 6-Chlor-7, 17ct-dihydroxy-progesteron erhältlich. GeeigneteÄthylierungsmittel sindÄthylchlorid, Äthylbromid und besonders Äthyljodid. Bei der Verätherung arbeitet man vorzugsweise mit einem Überschuss des Äthylhalogenids in Gegenwart von frisch gefälltem Silberoxyd oder Silbercarbonat bei Raumtemperatur oder etwas höherer Temperatur unter Rühren. Vorteilhaft verwendet man inerte polare Lö- sungsmittel, wie Formamid, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd. Die Reaktionszeit beträgt etwa 1-30 h.
Das erhaltene 17a-Äthoxy-6-chlor-6-dehydro-progesteron kann im Gemisch mit üblichen Arznei- mittelträgern in der Human- oder Veterinärmedizin eingesetzt werden. Als Trägersubstanzen kommen solche organische oder anorganische Stoffe in Frage, die für die parenterale, enterale oder lokale Applikation geeignet sind und die mit der neuen Verbindung nicht in Reaktion treten, wie beispielsweise Wasser, pflanzliche Öle, Polyäthylenglykole, Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, Talk, Vaseline, Cholesterin usw. Zur parenteralen Applikation dienen insbesondere Lösungen, vorzugsweise ölige oder wässerige Lösungen, sowie Suspensionen oder Emulsionen.
Für die enterale Applikation können ferner Tabletten oder Dragees, für die lokale Anwendung Salben oder Cremes, die gegebenenfalls sterilisiert oder mit Hilfsstoffen, wie Konservierungs-, Stabilisierungs- oder Netzmitteln oder Salzen zur Beeinflussung des osmotischen Druckes oder mit Puffersubstanzen versetzt sind, angewendet werden. Das 17α-Äthoxy-6-chlor-6-dehydr-progesteron wird vorzugsweise in Dosierungen zwischen 0, 1 und 50 mg, insbesondere zwischen 1 und 10 mg, verabfolgt.
Beispiel : 2 g 6-Chlor-6-dehydro-17 (x-hydroxy-progesteron werden in 40 ml Dimethylformamid gelöst, mit 20 ml Äthyljodid und 4 g frisch bereitetem Silberoxyd versetzt und 15 h bei Zimmertemperatur gerührt. Anschliessend wird mit 150 ml Chloroform versetzt und abgesaugt. Nach mehrfachem Auswaschen des Rückstandes mit Chloroform werden die vereinten Chloroformfiltrate im Vakuum zur Trock-
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Verwendet man als Lösungsmittel an Stelle des Dimethylformamids Dimethylsulfoxyd, so kommt man zu gleichen Ergebnissen.
Das Ausgangsmaterial kann wie folgt hergestellt werden :
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in einem mit Wasserabscheider versehenen Kolben zum Sieden erhitzt. Unter ständigem Einleiten von Chlorwasserstoff wird das Gemisch 3 h lang gekocht. Von Zeit zu Zeit wird das ausgeschiedene Wasser entfernt. Die Lösung wird abgekühlt, durch Schütteln mit Wasser und Natriumhydrogencarbonatlösung neutralisiert, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft. Das so erhaltene rohe 6-Chlor-
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oxan).
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von neuem 17a-Äthoxy-6-chlor-6-dehydro-progesteron, dadurch gekennzeichnet, dass man in an sich bekannter Weise 6-Chlor-6-dehydro-17α-hydroxy-progesteron in 17-Stellung äthyliert.