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Stapel aus Papierblättern
Die Erfindung betrifft einen Stapel aus Papierblättern, welche an ihren Rändern mittels eines, auf mindestens einer Stirnfläche des Stapels, aufgetragenen Klebstoffes miteinander verbunden sind und der in einzelne Sätze zerteilbar ist.
Sätze von Papierblättern werden als Schreibblöcke, Durchschreibeblöcke für Rechnungen, Liefer- scheine, Bericht- und Katalogformulare usw., z. B. in der Industrie und Verwaltung vielfach verwendet.
Es ist gebräuchlich, diese Blöcke oder Sätze in der Weise herzustellen, dass die Blätter eines Stapels an den Rändern, an denen sie miteinander verbunden werden sollen, fächerartig auseinandergespreizt wer- den, an dieser Fläche des Stapels ein Klebstoff aufgebracht wird und daraufhin die Blätter aneinandergepresst werden. Nachdem der Klebstoff getrocknet ist wird der Stapel mittels eines Stahlmessers in die einzelnen Sätze zerteilt.
Diese Herstellungsart ist einerseits durch die besondere Aufbringung des Klebstoffes und anderseits durch die Notwendigkeit, das Stahlmesser oft nachschleifen bzw. auswechseln zu müssen, sehr zeitraubend und somit teuer.
Der Gegenstand der Erfindung löst die Aufgabe, die Herstellung dieser Sätze wesentlich zu vereinfachen. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erzielt, dass die Oberflächen einzelner Blätter jedes Satzes bei gegebener Viskosität des Klebstoffes, zumindest längs ihrer Klebekanten eine geringere Absorptionsfähigkeit als die übrigen aufweisen.
Vorzugsweise sind dabei die äusseren Oberflächen der Deckblätter eines Satzes nahezu nichtabsorbierend und liegen sämtlichen Innenblättem mit nahezu nichtabsorbierenden Oberflächen Blätter mit absorbierenden Oberflächen gegenüber, sind z. B. abwechselnd Blätter mit absorbierenden und nahezu nichtabsorbierenden Oberflächen vorgesehen. Auch können die äusseren Oberflächen der Deckblätter nahezu nichtabsorbierend sein und sämtliche Innenblätter absorbierende Oberflächen aufweisen.
Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend an Hand in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 einen Stapel von Papierblättern, die unterschiedliche Leimfestigkeiten aufweisen, Fig. 2 einen Stapel von Papierblättern, deren Oberflächen unterschiedlich behandelt sind und derart unterschiedliche Absorptionseigenschaften aufweisen und Fig. 3 einen Stapel, dessen Blätter unterschiedliche Kornausrichtungen aufweisen.
Die Herstellung eines Satzes kann somit auf folgende Weise erfolgen :
Eine grosse Anzahl von aus mehreren Einzelblättern bestehenden Sätzen wird aufeinandergestapelt.
Daraufhin wird auf mindestens eine Seitenfläche des Stapels, in der die Stirnflächen der Blätter liegen, Klebstoff aufgetragen. Da die Oberflächen der einzelnen Blätter eines Satzes verschiedene Absorptionsfähigkeiten aufweisen und somit in diejenigen mit geringerer Absorptionsfähigkeit nur wenig Klebstoff eindringt, kann der Stapel an Stellen, an denen zwei Blätter aneinanderliegen, deren Oberflächen eine geringere Absorptionsfähigkeit aufweisen, besonders einfach in die einzelnen Sätze zerteilt werden. Hingegen haften zwei Blätter, deren Oberflächen hohe Absorptionsfähigkeiten aufweisen oder solche, von welchen eines eine Oberfläche mit einer hohen und das andere eine Oberfläche mit einer geringeren Absorptionsfähigkeit aufweist, fest aneinander.
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Die Absorptionsfähigkeit, die die Oberflächen der Papierblätter kennzeichnet ist eine Funktion des
Anteils an Gewebe- und Füllstoffen, somit deren Struktur und der hygroskopischen Eigenschaften, weiters eine Funktion der Verleimung, der Ausrichtung des Kornes, der Dichte, der Oberflächenbehandlung, wie z. B. der Kalandrierung, sowie der Kapillarwirkung bzw. der Porosität der Oberflächen.
Werden die verschiedenen Absorptionseigenschaften durch verschiedene Leimung der einzelnen Blätter erzielt, so werden als Deckblätter der einzelnen Sätze solche aus Papier hoher Leimfestigkeit gewählt, wobei zwischen je zwei derartigen Blättern ein oder mehrere geringerer Leimfestigkeit eingefügt sind oder es wechseln Papierblätter beider Sorten ab.
Werden hingegen die verschiedenen Absorptionseigenschaften durch die Komausrichtung der einzelnen
Blätter erzielt, so verläuft die Komausrichtung der Blätter geringerer Absorptionsfähigkeit parallel und die
Komausrichtung der Blätter höherer Absorptionsfähigkeit normal zur Klebekante. Die Dichte der Innen- blätter und der Deckblätter kann dabei im wesentlichen gleich sein.
Unabhängig von der Kornausrichtung können Blätter mit einer gegebenen Dichte sowohl als Innen- wie auch als Aussenblätter verwendet werden, vorausgesetzt, dass sie mit geeigneten Blättern grösserer oder geringerer, den Erfordernissen entsprechender Dichte, zusammengestellt sind. Es hat sich allerdings gezeigt, dass, soferne Blätter verschiedener Dichte zusammengestellt werden, jedes Blatt weniger als 1000
Dichteinheiten, gemessen mit einem Gurley-Densometer, aufweisen sollte und die CDbb-Testzahl ge- geringer als 400Cobb sein sollte.
Einzelne Blätter können z. B. auch mit einer Karbonschichte versehen sein, wobei diese Schichte dann ebenfalls nicht bis an den Rand des Blattes, längs welchem es mit den andern verbunden werden soll, herangeführt sein darf.
Gemäss Fig. l besteht der Stapel aus Sätzen von je drei Blättern. Diese Sätze weisenjezweiDeck- blätter 1 und 3 mit hoher Leimfestigkeit und ein dazwischenliegendes Blatt 2 aus Papier mit geringerer Leimfestigkeit auf. Blätter der erstgenannten Art sind dabei durch Schraffen besonders hervorgehoben. Zur Herstellung dieser einzelnen Sätze werden eine Vielzahl von Blättern in abwechselnder Reihenfolge übereinandergestapelt. Daraufhin wird der Stapel an der oder den Seiten, an welchen die Blätter der einzelnen Sätze miteinander verbunden werden sollen, beschnitten, weiters gepresst, worauf an den gewünschten Seitenflächen mittels eines Sprühers 4 oder einer Bürste ein Klebstoff aufgebracht wird. Als mittleres Blatt eines Satzes wird z. B. ein Karbon-Blatt angeordnet, wobei die Karbonschicht zumindest den Kleberand freilässt.
Nach Aufbringen des Klebstoffes dringt dieser ca. 1 bis 2 mm in die Seitenfläche des Stapels ein, wobei er im wesentlichen von den Oberflächen der Blätter aus Papier mit geringerer Leimfestigkeit aufgenommen wird. Dies hat zur Folge, dass nach Trocknung des Klebstoffes Blätter mit geringerer Leimfestigkeit untereinander bzw. mit Blättern mit höherer Leimfestigkeit fest verklebt sind, während Blätter mit höherer Leimfestigkeit miteinander nur sehr schwach verbunden sind.
Nachdem der Klebstoff getrocknet ist, können die einzelnen Sätze ohne jegliche Schwierigkeit voneinander getrennt werden.
Selbstverständlich besteht in der Anzahl der Blätter, aus der jeder Satz besteht, jegliche Freiheit.
Wesentlich ist nur, dass die aussenliegenden Oberflächen der Deckblätter eine geringere Absorptionsfähigkeit aufweisen, wodurch zwei Deckblätter miteinander nicht verklebt werden, hingegen im Innern eines Satzes alle Blätter mindestens längs eines Randes gut miteinander verbunden werden. Die Innenbehälter können dabei zur Gänze aus Papier mit hoher Absorptionsfähigkeit oder, wie vorstehend beispielsweise dargelegt, abwechselnd aus Papieren mit hoher und geringerer Absorptionsfähigkeit bestehen.
Der Stapel nach Fig. 2 unterscheidet sich vom Stapel nach Fig. 1 nur in der Art der verwendeten Papiere. Die einzelnen Sätze weisen auchhier jeweils drei Blätter auf, wobei jeder Satz aus einem oberen Deckblatt 5, einem unteren Deckblatt 7 und einem Zwischenblatt 6 besteht. Hiebei sind jedoch die verschiedenen Absorptionseigenschaften der Blätter durch Oberflächenbehandlung erzielt. Die Deckblätter sind mit aussenliegenden, nahezu nichtabsorbierenden Oberflächen 5a und 7a versehen. Dies ist in den Zeichnungen ebenfalls durch Schraffen angedeutet. Auch hiedurch ist wieder erzielt, dass die einzelnen Blätter der Sätze miteinander ohne Schwierigkeit verklebt werden können, ohne dass die Deckblätter verschiedener Sätze zu stark verbunden werden.
An Hand der Fig. 3 ist die Möglichkeit erläutert, die Blätter derart anzuordnen, dass ihre Körnung besonders ausgerichtet ist, wodurch die Ränder ebenfalls die erforderlichen Eigenschaften erhalten. Dabei sind die nahezu nichtabsorbierenden Eigenschaften dadurch erhalten, dass Blätter 11 verwendet sind, deren Korn, wie durch die Pfeile angedeutet, parallel zur Klebekante gerichtet ist. Blätter 12 mit absorbierenden Eigenschaften sind hingegen dadurch erhalten, dass ihr Korn, wie ebenfalls durch Pfeile
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angedeutet ist, normal zur Klebekante gerichtet ist.
In diejenigen Blätter, deren Korn normal zur Klebekante gerichtet ist, kann der Klebstoff gut eindringen. Diese Blätter weisen somit eine hohe Absorptionsfähigkeit auf. Hingegen kann der Klebstoff in
Blätter, deren Korn parallel zur Klebekante gerichtet ist, nur geringfügig eindringen, was einer geringen Absorptionsfähigkeit entspricht.
Auf diese Weise wird ein Aneinanderkleben der Deckblätter 11 verhindert, wogegen die Innenblätter 12 untereinander und mit den Deckblättern 11 fest verbunden sind. Diese Möglichkeit ist insofeme wertvoll, als sie ermöglicht, für einzelne Sätze gleichartige Blätter zu verwenden.
Es ist vorteilhaft, die Ausrichtung des Kornes durch Wasserzeichen kenntlich zu machen, da dadurch das Zusammenstellen der einzelnen Blätter zu Sätzen erleichtert wird.
Durch den Gegenstand der Erfindung wird die Notwendigkeit für das Aufspreizen der Blätter und Abtrennen der einzelnen Sätze voneinander vermieden, wodurch 90% der Zeit, die normalerweise für diese Arbeiten erforderlich ist, eingespart werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Stapel aus Papierblättern, welche an ihren Rändern mittels eines auf mindestens einer Stirnfläche des Stapels aufgetragenen Klebstoffes miteinander verbunden sind und der in einzelne Sätze zerteilbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächen einzelner Blätter jedes Satzes bei gegebener Viskosität des Klebstoffes, zumindest längs ihrer Klebekanten eine geringere Absorptionsfähigkeit als die übrigen aufweisen.