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Signalanlage für eingleisige Streckenabschnitte
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zum Ansprechen gebracht. Zur Steuerung der Signalstromkreise dienen zwei weitere Kontakte r3 und r4 des Richtungsrelais : Bei Ansprechen des Richtungsrelais R stellt der Arbeitskontakt r3 das Signal SX der Seite X auf "Frei" und das Signal SY der Seite Y auf "Halt". Bei abgefallenem Richtungrelais R besorgt dessen Ruhekontakt r4 die entgegengesetzte Signalstellung. Die Signalstromkreise selbst werden durch einen Arbeitskontakt s4 des Signalrelais S mit dem Fahrdraht 0 verbunden und eingeschaltet, sobald dasSignalrelais S durch einen Arbeitskontakt bl des Blockrelais B zum Ansprechen gebracht wurde.
EineNormalfahrt, z. B. von X nach Y, verläuft folgendermassen : Bei Erreichen des Einfahrt-Oberleitungskontaktes BX durch den Stromabnehmer wird jener über diesen mit dem Fahrdraht 0 verbunden ; das Richtungsrelais R wird in die zugeordnete Lage gebracht, falls es sich nicht schon in dieser Lage befindet. Es wird für die Signale der der gewählten Fahrtrichtung entsprechende Stromkreis vorbereitet ; der vom Einfahrt-Oberleitungskontakt BX kommende Impuls wird nach Überprüfung der richtigen Lage des Richtungsrelais R an das Blockrelais B weitergeleitet und bringt dieses in die Arbeitslage. Mit Erreichen derselben wird das Signalrelais S in die Arbeitslage gebracht ; die vorhin richtig
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Relais R und B unterbrochen.
Der Einfahrt-Oberleitungskontakt BX wird nach Aufhören des kurzen Einschalteimpulses sofort wieder stromlos, was im Sinne der erstrebte Funkstörfreiheit erforderlich ist. Das Blockrelais B wird durch den Kontakt s3 vom Einfahrt-Oberleitungskontakt BX getrennt.
Im Verlauf der Weiterfahrt verlässt der Stromabnehmer schliesslich den Einfahrt-Oberleitungskontakt BX und erreicht den Beidraht BE, welcher nun über das Stromabnehmerschleifstuck unter Spannung gesetzt wird. Er fuhrt jedoch keinen Strom, bleibt also funkstörfrei und tritt nur bei gleichzeitig mehreren Zügen kurzzeitig in Aktion, wie später ausgeführt wird. Schliesslich wird nach Durchfahren der eingleisigen Strecke der Beidraht BE wieder verlassen und der Ausfahrt-Oberleistungskontakt AY erreicht.
Bevor nun das Signalrelais S wieder in seine Grundstellung rtickgeftihrt wird, muss überprüft werden, ob sichkeinFolgezug am Beidraht BE oder an den Oberleitungskontakten BX, BY, AX, AY befindet ; nur in diesem Fall wird der Beidraht BE mit den angeschlossenen Schaltelementen benötigt.
Es wird zunächst vom Ausfahrt-Oberleitungskontakt AY aus über einen Ruhekontakt hl das
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Schliessen seines Ruhekontaktes b2 ein Hilfsrelais H erregt wird ; dieses legt mit einem Arbeitskontakt h2 ein Auslöserelais A einerseits an den Fahrdraht 0 und anderseits über einen weiteren Arbeitskontakt h3 an den Beidraht BE. Durch den Arbeitskontakt h3 ist auch die Ansprechwicklung I des Blockrelais B an den Beidraht BE geschaltet. Es sind nun vom Fahrdraht 0 aus beide Relais A und B wohl hintereinander an Spannung gelegt ; da jedoch auf jedes nur die halbe Spannung kommt, spricht keines der beiden an. Durch das Hilfsrelais H wurde mittels seines Kontaktes h4 über einen Ruhekontakt b3 des Blockrelais B einSchutzwiderstand Sch an den Beidraht BE angelegt, der mit seinem andern Ende geerdet ist.
Wenn sich nun keine weiteren Stromabnehmer am Beidraht BE befinden, so kommt ein Stromfluss vom Fahrdraht 0 über das Auslöserelais A und parallel zum Relais B über den Beidraht BE und denSchutzwiderstand Sch zur Schiene zustande. Da der Schutzwiderstand Sch gegenüber den Relaisund Vorwiderständen relativ klein ist, kommt das Auslöserelais A zum Ansprechen. Nach einer vor- gewählten Prüfzeit, die wegen allfälliger Schwankungen der Kontaktgabe am Beidraht BE durch einen Folgezug etwa 4 sec beträgt, öffnet das Auslöserelais A einen Selbstunterbrecherkontakt al in seinem Erregerkreis.
Darauf fällt das Auslöserelais A ab und betätigt kurzzeitig (etwa während 0, 2 sec) einen Wischkontakt a2, der über einen Ruhekontakt b4 des Blockrelais die Abwurfwicklung II des Signalrelais S beaufschlagt und letzteres in seine Grundstellung zurückführt und damit die Signale zum Verlöschen bringt. Schliesslich verlässt der Stromabnehmer den Ausfahrt-Oberleitungskontakt AY, und es fällt jetzt auch das Hilfsrelais H ab ; es ist somit die Grundstellung der Anlage wieder erreicht.
Falls ein oder mehrere Folgeznge vorhanden sind, wird bei Befahren des Ausfahrt-Oberleitungskontaktes AY sogleich nach dem Ansprechen des Hilfsrelais H das Blockrelais B vom Beidraht BE oder vom Einfahrt-Oberleitungskontakt BX aus wieder in die Arbeitsstellung gebracht. Das Auslöserelais A kommt jedoch nicht zum Ansprechen, weil es über den Ausfahrt-Oberleitungskontakt AY,
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den Fahrdraht 0 und den am Beidraht BE liegenden Stromabnehmer kurzgeschlossen wird. Wird die
Verbindung zwischen Fahrdraht 0 und Beidraht BE während der Fahrt durch Stösse unterbrochen und kommt diese Verbindung erst während der Verzögerungszeit des Ruhekontaktes al des Auslöserelais A zustande, so hat dieses schon angesprochen und fällt nach seiner Verzögerungszeit (z.
B. nach 4 sec) ab ; seinWischkontakt a2 bleibt aber unwirksam, weil seinen Impulskreis fur Abschaltung des Signalrelais S der Ruhekontakt b3 des wieder in Arbeitslage befindlichen Blockrelais B unterbrochen hat. Es blei- ben somit die gleichen Signalbilder bestehen.
Da der Ausfahrts-Oberleitungskontakt AY im allgemeinen kurzer betätigt wird, als die Verzöge- rungszeit (4 sec) des Auslöserelais A beträgt, ist die Erregung des Hilfsrelais H auch aber einen
Selbsthaltekontakt h5 und aber den Verzögerungskontakt al des Auslöserelais A direkt vom Fahr- draht 0 aus möglich.
Bei Dauerkontaktgabe an einem Ausfahrt-Oberleitungskontakt AX oder AY wird im Takt der Ver- zögerungszeit (4 sec) immer wieder versucht, Grundstellung herzustellen, falls schon Folge- oder Gegen- fahrten stattfinden ; diese bleiben jedoch samt ihren Signalbildern von der Dauerkontaktgabe am Ausfahrt-
Oberleitungskontakt unbeeinflusst. Sind keine solchen ZUge vorhanden, so wird der Stromkreis des Auslöserelais A im Rhythmus seiner Verzögerungszeit unterbrochen, solange der Ausfahrt-Oberleitungskontakt betätigt wird ; hernach fällt auch Hilfsrelais H in Grundstellung.
Bei einer Fahrt von Y nach X laufen die gleichen Vorgänge ab, nur liegt das Richtungsrelais R in seiner andern Lage, es leuchten die andern Signale. Wendefahrten im eingleisigen Teil sind jederzeit und in jeder Kombination mit andern Fahrten möglich, ohne die Anlage zu gefährden.
Bei gleichzeitigem (d. i. unter etwa 0,02 sec) Erreichen beider Einfahrt-Oberleitungskontakte BX und BY durch je einen Zug wird die Richtung der vorhergegangenen Fahrt geschaltet.
Bei Ausbleiben der Fahrdrahtspannung kehren mit dieser die gleichen Signalbilder wieder. Erfolgt die Spannungsunterbrechung während des Durchrollens unter einem Ausschaltekontakt, so kommen, auch wenn keine FolgezUge mehr vorhanden sind, die gleichen Signalbilder wieder. Erfolgt die Spannungsunterbrechung während des Durchrollens unter einem Ausschaltekontakt, so kommen, auch wenn keine FolgezUge mehr vorhanden sind, die gleichen Signalbilder nach der Unterbrechung wieder. Jedoch ist bei Durchfahrt des nächsten Zuges in irgend einer Richtung Grundstellung wieder hergestellt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Signalanlage für eingleisige Streckenabschnitte mit einem bei Blockierung des eingleisigen Streckenabschnittes ansprechenden, zur Vorbereitung der Signalstromkreise dienenden Blockrelais, das eine an Einfahrt-Oberleitungskontakte angeschlossene Ansprechwicklung und eine an Ausfahrt-Oberlei- tungskontakte angeschlossene Abwurfwicklung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die An- sprechwicklung (I) des Blockrelais (B) in Serie mit einem kurzzeitig ansprechenden Auslöserelais (A) über einen Arbeitskontakt (h2) eines an die Ausfahrt-Oberleitungskontakte (AX, AY) angeschlossenen Hilfsrelais (H) auch an den Fahrdraht (0) anschaltbar ist und dass der Verbindungspunkt zwischen der Ansprechwicklung des Blockrelais (B) und dem Auslöserelais (A) an einen im Bereich der eingleisigen Strecke parallel zum Fahrdraht (0)
gefahren Beidraht (BE) anschaltbar ist, an den eine mit einem Schutzwiderstand (Sch) versehene Überbrückungsleitung fur das Blockrelais (B) angeschlossen ist, die bei besetztem Beidraht (BE) das Auslöserelais (A) und bei unbesetztem Beidraht (BE) die Ansprechwicklung (I) des Blockrelais (B) überbrückt, und dass ein in Abhängigkeit von der Befahrungsrichtung beaufschlagtes Richtungrelais (R) mit Ansprech- (I) und Abwurfwicklung (11) sowie ein zur Einschaltung der Signalstromkreise dienendes Signalrelais (S) vorgesehen sind, wobei die Ansprechwicklung (I) des Richtungsrelais (R) über einen Ruhekontakt (s1) des Signalrelais (S) an den einen Einfahrt-Oberleitungskontakt (BX) und die Abwurfwicklung (H) des Richtungsrelais (R) aber einen weiteren Ruhekontakt (s2) des Signalrelais (S)
an den andern Einfahrt-Oberleitungskontakt (BY) angeschlossen ist.