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Verfahren zur Herstellung von blauen sauren
Anthrachinonfarbstoffen
Es ist bekannt, dass man wertvolle, sehr gut wasserlösliche, blaue saure Anthrachinonfarbstoffe erhält, wenn man 3-Aminophenyl-l-ss-hydroxyäthylsulfon oder 3-Amino-4-carboxyphenyl-l-ss-hydroxy- äthylsulfon mit l-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure kondensiert und die erhaltenen Kondensationsprodukte in ihre sauren Schwefelsäureester überführt (deutsche Patentschrift Nr. 965 902 und deutsche Patentschrift Nr. 1154892).
Der Nachteil der bekannten Verfahren besteht nun darin, dass man zur Veresterung der ss-Hydroxy- äthylsulfongruppen enthaltenden Farbstoffzwischenprodukte einen grossen Überschuss an konz. Schwefelsäure, Alkalisalze der Chlorsulfonsäure oder Alkalibisulfaten benötigt. Die Folge davon ist, dass das Umsetzungsgemisch in umständlicher Weise neutralisiert und aufgearbeitet werden muss und grosse Salzmengen anfallen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren besteht ferner darin, dass die Neutralisation sehr vorsichtig und langsam vorgenommen werden muss, da eine zu hohe lokale Alkalikonzentration bzw. eine zu starke lokale Erwärmung im Veresterungsgemisch zu Abspaltung von Schwefelsäure unter Bildung der Vinylsulfon-Verbindung bzw. zur Rückverseifung zum ss-Hydroxyäthylsulfon führen würde.
Es wurde nun gefunden, dass man blaue saure Anthrachinonfarbstoffe der allgemeinen Formel
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worin R ein Wasserstoffatom oder eine Carboxylgruppe bedeutet, in hoher Ausbeute und ausgezeichneter Reinheit herstellen kann, indem man auf Verbindungen der allgemeinen Formel
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EMI2.1
worin R die oben genannte Bedeutung besitzt, in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln, wie z. B.
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd, Chinolin, Dimethylanilin, Pyridin, Picolin, Lutidin oder Gemi- sche derselben Amidosulfonsäure bei Temperaturen vorzugsweise über 600 C einwirken lässt.
Die Veresterung nach dem vorliegenden Verfahren ist schon nach kurzer Zeit beendet. Das bei der
Umsetzung anwesende Lösungsmittel entfernt man aus dem Veresterungsgemisch - eventuell nach teil- weisem Abdestillieren unter vermindertem Druck - durch Eingiessen in Wasser, das zuvor auf pH 5 ange- säuert worden ist. Die verfahrensgemäss erhältlichen Farbstoffe werden aus ihrer wässerigen Lösung in der üblichen Weise durch Aussalzen isoliert.
Die Veresterung wird zweckmässig bei einer Temperatur zwischen etwa 75 und 1000 C durchge- führt,
Gegenüber. der nach den bekannten Verfahren durchgeführten Veresterung mit grossen Mengen konz.
Schwefelsäure besteht der besondere Wert des angewendeten Verfahrens darin, dass die für die hergestell- ten Ester empfindliche Neutralisation wegfällt, da Schwefelsäure im Überschuss als Veresterungskompo- nente nicht verwendet wird.
Die verfahrensgemäss erhältlichen Anthrachinonfarbstoffe färben pflanzliche Fasern in Gegenwart al- kalisch wirkender Mittel in brillanten blauen Tönen, die sehr gute Licht- und Nassechtheiten aufwei- sen.
Beispiel 1 : 34Gew.-Teile 90 gew.-% iger l-Amino-4- [N- (3'-ss-hydroxyäthylsulfonyl)-phenyl]- - amino-anthrachinon-2-sulfonsäure werden in 150 Vol.-Teile Pyridin eingetragen und das Gemisch wird auf 75 - 800 C erhitzt. Danach fügt man 21 Gew.-Teile Amidosulfonsäure hinzu. Die Temperatur der
Reaktionsmischung steigt nunmehr in wenigen min auf 95 - 1000 C und wird nach Abklingen der Wärme- tönung durch äussere Wärmezufuhr 1/2 h auf dieser Temperatur gehalten. Man giesst nun das Vereste- rungsgemisch in 1500 Vol. -Teile Wasser, das vorher mit Salzsäure auf PH 5 angesäuert worden ist.
Aus seiner wässerigen Lösung wird der Ester durch Zugabe von Kaliumchlorid bei 60 - 650 C ausgesalzen, ab- filtriert, mit soigner Kaliumchlorid-Lösung gewaschen und getrocknet.
Der verfahrensgemäss hergestellte Farbstoff der Formel
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wird in ausgezeichneter Reinheit und in einer Ausbeute von 33,5 Gew.-Teilen, entsprechend 940/0 der Theorie, erhalten. Der Farbstoff ist identisch mit demjenigen, der nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift Nr. 965 902 durch Veresterung der entsprechenden ss-Hydroxyäthylsulfonyl-Verbindung mit konz. Schwefelsäure isoliert wird.
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An Stelle von Pyridin können als Lösungsmittel auch Chinolin, Dimethylanilin, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd, Picolin oder Lutidin oder Gemische derselben verwendet werden.
Beispiel 2 : 37 Gew.-Teile 90 gew.-% iger l-Amino-4- [N- (2'-carboxy-5'-ss-hydroxyäthylsulfo- nyl)-phenyl]-amino-anthrachinon-2-sulfonsäure werden in 150 Vol.-Teile Pyridin eingetragen und das Gemisch wird auf 75 - 800 C erhitzt. Nach Zugabe von 21 Gew.-Teilen Amidosulfonsäure wird nach der in Beispiel 1 beschriebenen Weise weiterverfahren.
Man erhält 36 Gew.-Teile des Farbstoffes der Formel
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was einer Ausbeute von 94% der Theorie entspricht : Der in grosser Reinheit anfallende Farbstoff ist identisch mit demjenigen, der nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift Nr. 1154 892 durch Veresterung der entsprechenden ss-Hydroxyäthylsulfonyl-Verbindung mit konz. Schwefelsäure isoliert wird.
Die entsprechende Umsetzung lässt sich mit den unter Beispiel 1 genannten Lösungsmitteln analog durchführen.
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