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Reifenfelge
Die Erfindung betrifft eine zweiteilige Reifenfelge, die sowohl mit schlauchlosen Reifen als auch mit schlauchbestückten Reifen zur Verwendung kommen kann.
Es bestand immer das Problem, eine im Gewicht leichte Felge zu bauen, die insbesondere für schlauchlose Lastwagenreifen geeignet ist und unterhalb der das übliche Profil aufweisenden Reifenwülste einen sicheren Luftabschluss gewährleistet.
Bei der üblichen Reifenfelge kommt ein abnehmbarer Flanschring zur Verwendung, der mit einem rechtwinkelig abgebogenen Teil unter den Reifenwulst greift und mittels eines Riegelringes in seiner
Lage gesichert wird. Zusätzlich zu dem Hauptteil der Felge und den vorerwähnten beiden Ringen erfordert diese Felgenbauart bei ihrer Verwendung mit schlauchlosen Reifen einen in sich geschlossenen Dichtungsring aus kautschukartigem Baustoff, um die Druckluft in dem vom Reifen einerseits und der Felge ander- seits umschlossenen Raum sicher zu halten. Die Vielzahl dieser Teile erhöht die Herstellungs- und Materialkosten, erfordert bei der Montage und Demontage viel Zeit und ist bezüglich der Abdichtung von einer Kautschukdichtung abhängig, die mit der Zeit eine bleibende Form annimmt und dann ihre Funktion nicht mehr richtig erfüllen kann.
Bei einer andern dreiteiligen Felge für schlauchbestückte Reifen werden ein in axialer Richtung gespaltener Riegelring mit Ansatz für die Wulstsitzflächen und ein besonderer Felgenflanschring verwendet, wie dies z. B. in der USA-Patentschrift Nr. 2,537, 624 veranschaulicht ist. Gespaltene Ringe haben aber nur eine geringe Festigkeit, und ihr Spalt führt leicht zur Entstehung von undichten Stellen, durch die Luft hindurchdringen kann. Ausserdem haben die Enden des gespaltenen Ringes das Bestreben, sich hin und her zu bewegen und dabei eine Scheuerwirkung auszuüben. Ein solcher Ring kann daher bei schlauchlosen Reifen nicht verwendet werden.
Eine weitere für schlauchbestückte Reifen vorgeschlagene Felge besteht aus einem Hauptfelgenteil in Kombination mit einem axial gespaltenen Ring, der einen Riegelabschnitt, einen Felgenflansch und einen Teil des Wulstsitzes aufweist. Auch diese Felgen sind in Verbindung mit schlauchlosen Reifen unverwendbar.
Es sind ferner zweiteilige Tiefbettfelgen bekannt, die in dem einen Wulstsitzabschnitt eine radial gerichtete Rinne hinreichender axialer Breite aufweisen, in die ein zusammenhängender endloser Seiten- ring"hineingeknöpft"werden kann. Auch diese Felgen haben erhebliche Nachteile : Ein auf dem abnehmbaren Felgenteil sitzender und sich gegen den seitlichen Flanschring abstützender Reifenwulst muss den verhältnismässig breiten, zum "Überknöpfen" des Ringes notwendigen Spalt überbrücken. Der innere kautschukartige Teil des Reifenwulstes wird sich mit der Zeit radial nach innen verformen und wird in den freien Spalt eindringen, so dass er in dieser neuen ausgebeulten Gestalt ständige Form annimmt. Reifen werden nun aber häufig von ihren Felgen abmontiert, z.
B. zur Kontrolle oder um ihre Laufflächen zu erneuern, worauf sie wieder auf die Felgen aufmontiert werden. Hat sich nun der innere Teil des Reifenwulstes in der erwähnten Weise verformt, so ist es meist unmöglich, den Reifen wieder luftdicht auf die Felge aufzuziehen, da es in der Regel nicht gelingt, die Verformung wieder exakt in den Spalt einzuführen. Abgesehen hievon verkleinert der Spalt die Sitzfläche für den Reifenwulst.
Die Anordnung einer Rinne od. dgl. im Hauptfelgenteil setzt im übrigen voraus, dass in diesem Fel-
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genbereich das Metall der Felge in erheblichem Masse radial nach innen verformt wird. Diese radialnach innen ragenden Vorsprünge sind aber nachteilig, wenn es darauf ankommt, an diesen Stellen Adaptorringe vorzusehen oder die Felgen bei Doppelrädern anzuwenden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere für Lastwagen, Omnibusse oder andere schwere Fahrzeuge geeignete Felge zu schaffen, die ohne weiteres sowohl zur Verwendung mit schlauchlosen als auch mit schlauchbestückten Reifen geeignet ist. Dabei soll die Felge leicht und billig herstellbar, leicht im Gewicht und einfach zu warten sowie so ausgebildet sein, dass sich ein schlauchloser Reifen leicht montieren und demontieren lässt. Die Felge soll den schlauchlosen Reifen ohne Verwendung zusätzlicher Dichtungsringe od. dgl. luftdicht aufnehmen und den Reifenwulst auf der Seite des entfernbaren Flansches auf der ganzen axialen Wulstbreite unterstützen.
Die vorstehendgenannten Forderungen sind bei einer Reifenfelge erfüllt, die sich gemäss der Erfindung dadurch kennzeichnet, dass sich an wenigstens einer der für die Aufnahme der Wülste bestimmten Sitzflä- cheninaxialerRichtungnachaussen mit einer an die Hakenform des Reifenwulstes angepassten Abrundung eine durch einen äusseren Rand begrenzte, weitere zylindrische und ringförmige Sitzfläche anschliesst, die einen grösserenDurchmesser als der maximale Durchmesser der Wulstsitzfläche aufweist und zur Aufnahme eines abnehmbaren, in sich geschlossenen Flanschringes dient, der sich gegen den äusseren Rand legt.
Dabei weist der in sich geschlossene Flanschring in an sich bekannter Weise an seinem inneren Umfang einander gegenüberliegende, zweckmässig halbmondförmig ausgebildete Aussparungen auf, deren lichter diametraler Abstand etwas grösser ist als der Durchmesser des äusseren Felgenrandes.
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der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles der neuen Felge hervor.
Fig. 1 zeigt die Felge nach der Erfindung im Querschnitt. Fig. 2 zeigt in grösserem Massstab, den rechten Teil der Fig. 1 und lässt durch. die strichpunktierten Linien erkennen, wie der Reifenwulst auf der
Felge sitzt. Fig. 3 zeigt den Felgenflansch nach den Fig. 1 und 2 in Seitenansicht. Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3. Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie 5-5 der Fig. 3.
Die nach der Erfindung ausgebildete Felge 1 hat einen Tiefbetteil bzw. eine Vertiefung 2 sowie Wulststützabschnitte 3 und 4. Diese Abschnitte haben Wulstsitzflächen, die in dem üblichen Winkel von
50 geneigt sind. Bei der dargestellten Ausführungsform geht die eine Wulstsitzfläche 5 in einen radial gerichteten, mit dem Felgenkörper aus einem Stück bestehenden Flansch 6 über. Der axial aussenliegende Abschnitt der Wulstsitzfläche 7 erhebt sich scharf um ein kurzes Stück 8, u. zw. in dem Bereich, der mit dem Hakenabschnitt des Reifenwulstes zusammenwirken soll. In Fig. 2 ist mit strichpunktierten Linien ein Reifenwulst und sein Zusammenwirken mit dieser Wulstsitzfläche dargestellt.
Oberhalb des erhöhten Sitzabschnittes 8 ist eine axial gerichtete Fläche 9 vorgesehen, die einen Sitz für den radial inneren Rand 10 eines in sich geschlossenen und abnehmbaren Felgenflansches 11 bildet.
Dieser Felgenflansch 11 besteht aus einem radialen Mittelabschnitt 12, der in einen nach aussen umgebogenen Rand 13 übergeht. Die axial innen gelegene Fläche 14 des Flansches 11 kann mit der Aussenfläche 15 des Reifenwulstes 30 zusammenwirken. Die Innenfläche 14 erstreckt sich in radialer Richtung bis zum Hauptteil der Felge in der Nachbarschaft des Hakens des Reifenwulstes. Das radial innere Ende 10 des Felgenflansches 11 weist eine Unterschneidung 16 auf, so dass eine Radialfläche 17 entsteht. Der ringförmige Felgenflansch 11 wird in axialer Richtung auf dem Felgenkörper 1 dadurch in seiner Lage gesichert, dass er sich gegen eine radial gerichtete Fläche 18 am äusseren Rand 19 des Wulstsitzabschnittes 4 legt.
An der Unterschneidung 16 ist ein schmaler Spalt zwischen Felgenflansch und Rand 19 vorgesehen, um einen sicheren Sitz des Flansches auf der Felge zu gewährleisten.
Unterhalb des Wulstsitzabschnittes 4 befindet sich eine zylindrische Fläche, deren Durchmesser genau so gross sein kann, wie der Durchmesser des andern Wuktsitzabschnittes 3, so dass auf beiden Felgenseiten die gleichen Adaptorstücke verwendet werden können.
Wie zu erkennen ist, dienen die Felgenflächen 7,8 und 9und 18 zur Aufnahme des Hakens des Reifenwulstes und des abnehmbaren Felgenflansches 11, ohne dass sie das Aufbringen und Abziehen der Reifenwülste irgendwie behindern. Dabei ist eine innere zylindrische Fläche 20 vorgesehen, mit der ein Adaptorstück in Eingriff gebracht werden kann, wenn eine Doppelreifen-Anordnung zur Anwendung kommen soll.
Der seitliche Felgenflansch 11 ist einteilig und in sich geschlossen. Wie Fig. 2 zeigt, weist er über den grössten Teil seines Umfanges die volle zur Abstützung des Reifenwulstes erforderliche Höhe auf. Der innere Durchmesser des Flansches ist an gegenüberliegenden Stellen 31, 31 (Fig. 3) halbmondförmig ausgespart, so dass das Herüberbringen des Flansches über den grösseren Durchmesser des Randes 19 des Hauptfelgenteiles erleichtert ist. Der Flansch weist eine Ausnehmung 32 auf, in die ein Werkzeug eingesetzt
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werden kann, um das Abziehen des Flansches vom Hauptfelgenteil einzuleiten.
Wie aus Vorstehendem hervorgeht, ist die Felge an ihrer einen Seite in nur zwei Teile zerlegbar. Die
Trennlinie liegt im Bereich des Wulsthakens des Reifens, so dass der Hauptfelgenteil keinen radial vorragenden, mit den Wülsten kollidierenden Abschnitt aufweist ; über dieses flache Felgenprofil können die
Wülste beim Montieren des Reifens herübergeschoben werden. Weiterhin weist die neue Bauart einen in Umfangsrichtung nicht unterbrochenen, also in sich geschlossenen, radial gerichteten, abnehmbaren Stützflansch voller Wirkungshöhe auf. Es ist also erreicht, dass längs der Fläche des Reifenwulstes zwischen den Metallteilen keine Trennlinie vorhanden ist, so dass ein Abscheuern des Reifenwulstes nicht eintreten kann.
Ferner weist die Felge unterhalb des Wulststützbereiches keinerlei Ansätze oder Vorsprünge auf, so dass der Wahl der Räder und Adaptorringe keine Beschränkungen auferlegt sind.
Sollten die baulichen Verhältnisse es erfordern, so kann die Felge nach der Erfindung natürlich auch auf beiden Seiten des mittleren Felgenteiles abnehmbare Flanschring aufweisen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Reifenfelge mit an beiden Felgenrändern vorgesehenen Sitzflächen für die Reifenwülste, dadurch gekennzeichnet, dass sich an wenigstens einer der für die Aufnahme der Wülste bestimmten Sitzflächen (7) in axialer Richtung nach aussen mit einer an die Hakenform des Reifenwulstes angepassten Abrundung eine durch einen äusseren Rand (19) begrenzte, weitere zylindrische und ringförmige Sitzfläche (9) anschliesst, die einen grösseren Durchmesser als der maximale Durchmesser der Wulstsitzfläche aufweist und zur Aufnahme eines abnehmbaren, in sich geschlossenen Flanschringes (11) dient, der sich gegen den äusseren Rand legt.