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Feuerfest ausgekleidetes Gefäss
Die Erfindung betrifft ein feuerfest ausgekleidetes Gefäss mit einem zylindrischen Mantel- und Oberteil und einem geschlossenen, vorzugsweise gewölbten Bodenteil, zur Durchführung metallurgischer Prozesse, bei welchen ein gasförmiges, sauerstoffhaltiges Medium von oben auf das schmelzflüssige Einsatzgut aufgeblasen wird.
Verfahren dieser Art sind das Frischen und Vorfrischen von Roheisen. Ein besonderes Anwendungsgebiet ist auch die Herstellung von hochwertigem Gusseisen mit Kugelgraphitstruktur, wobei der aus dem Kupolofen kommende Einsatz zur Entfernung der Störelemente mit von oben aufgeblasenem reinem Sauerstoff behandelt wird. Durch diese Behandlung werden in kürzester Zeit die Störelemente, wie Blei, Wismut, Antimon, Zinn, Arsen, Aluminium, Titan, Kupfer, Selen und Tellur, entfernt und gleichzeitig der Siliziumgehalt so weit herabgesetzt, dass bei der folgenden Behandlung mit Magnesium und Impfsilizium die gewünschte Zusammensetzung des hochwertigen Gusseisens mit kugelförmiger Graphitstruktur erhalten wird.
Die bisher zur Durchführung solcher Verfahren verwendeten Tiegel sind von birnenförmiger oder zylindrischer Gestalt, wobei der Oberteil (Hut des Tiegels) nach oben zu konisch verengt ausgebildet ist. Diese Tiegel besitzen eine feuerfeste Auskleidung von annähernd gleicher Stärke, so dass die Innenkontur der feuerfesten Auskleidung im wesentlichen der Gestalt des Mantels folgt. Es ergaben sich mit den bekannten Tiegeln häufig dadurch Schwierigkeiten, dass sich Schlacke und Eisen im Bereich der Mündung des Tiegels ansetzten, die abgestossen oder abgebrannt werden mussten, wodurch das Mauerwerk beschädigt wurde.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und besteht darin, dass im Oberteil des Tiegels eine ringförmige Verstärkung der feuerfesten Auskleidung vorgesehen ist, wobei die Verstärkung im Axialschnitt etwa trapezförmigen Querschnitt besitzt, so dass sich die feuerfeste Auskleidung von ihrer engsten Stelle sowohl nach oben als auch nach dem Tiegelinneren zu konisch erweitert. Vorzugsweise ist ein am Oberteil des Tiegels angeordneter Ringflansch zur Befestigung der die ringförmige Verstärkung bildenden Steine vorgesehen.
Der Vorteil der neuen, erfindungsgemäss vorgeschlagenen Tiegelform liegt vor allem darin, dass die heissen Abgase die Ummantelung nicht berühren. Der Auswurf an Schlacke und Eisen fliesst entlang des unteren Teiles der ringförmigen Verstärkung in den Tiegel zurück, was durch eine Stauung der heissen Abgase an dieser Stelle begünstigt wird.
Der erfindungsgemässe Tiegel lässt sich gut kippen, und es kommt zu keinen Unterhöhlungen der Mündungsstampfung. Auch die Reinhaltung derTiegelmündung ist einfach und erfordert wenig Reparaturarbeit.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung, die einen Vertikalschnitt zeigt, näher erläutert.
Der Tiegel besteht aus einem zylindrischen Mantel 1 und einem damit verschweissten gewölbten Bodenteil 2. Der zylindrische Teil und der Bodenteil sind in bekannter Weise mit einer feuerfesten Auskleidung 3 versehen. Diese Auskleidung kann aus mehreren Schichten, z. B. einem Dauerfutter und einem Verschleissfutter, bestehen. Der Oberteil 4 des Tiegels ist ebenfalls zylindrisch ausgebildet, u. zw. mit gleichem Durchmesser wie der Mantel, und trägt erfindungsgemäss eine feuerfeste Auskleidung, die ringförmig verstärkt ist. derart, dass sich der Durchmesser der feuerfesten Auskleidung im Bereich der Zone 5
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nach oben zu und gegen das Tiegelinnere zu konisch erweitert. Die ringförmige Verstärkung 6 hat im Vertikalschnitt etwa trapezförmige Gestalt.
Auf diese Weise ergibt sich ein ähnlich ausgebildeter Innenraum des Gefässes wie bei den bimenförmigen Konvertern, der sich bei Frischverfahren u. dgl. sehr gut bewährt hat, ohne dass aber der Nachteil des Ansetzens von Schlacke und Eisen an der Tiegelmündung, was bei den bimenförmigen Konvertern häufig der Fall war, eintritt. Die ringförmige Verstärkung wird zweckmässig aus im Querschnitt trapezförmigen Steinen gebildet. Zur Erleichterung'ihrer Befestigung ist der Ringflansch 7 vorgesehen.
Beim Betrieb des Tiegels wird, wie oben erwähnt, durch die Stauung der heissen Abgase ein sehr heisser Oberofen erzielt ; der mit den Schrägflächen 8 der ringförmigen Verstärkung 6 in Berührung kommende Auswurf an Schlacke und Eisen fliesst in den Tiegel zurück. Nach dem Kippen des Tiegels fliesst der Einsatz an den Schrägflächen 9 gut ab, und es kommt zu keinen Mündungsbären.
Der Tiegel kann, wie in der Zeichnung dargestellt, mit Kühlrippen 10,11, 12, versehen sein. Mit 13 und 14 ist der Tragring bezeichnet, der entweder, wie im gezeichneten Ausführungsbeispiel darge- stellt, mit dem Tiegelmantel fest verbunden sein kann oder auf an der Tiegelwand befestigten Trag pratzen aufliegt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Feuerfest ausgekleidetes Gefäss mit einem zylindrischen Mantel- und Oberteil und einem geschlossenen, vorzugsweise gewölbten Bodenteil zur Durchführung metallurgischer Prozesse, bei welchen ein gasförmiges, sauerstoffhaltiges Medium von oben auf das schmelzflüssige Einsatzgut aufgeblasen wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Oberteil des Tiegels eine ringförmige Verstärkung der feuerfesten Auskleidung vorgesehen ist, wobei die Verstärkung im Axialschnitt etwa trapezförmigen Querschnitt besitzt, so dass sich die feuerfeste Auskleidung von ihrer engsten Stelle sowohl nach oben als auch nach dem Tiegelinneren zu konisch erweitert.