<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Aluminiumpigmenten bzw.
Aluminiumpigmentpasten Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur rationellen Herstellung von Aluminiumpigmenten bzw. Aluminiumpigmentpasten durch Nassmahlung in Kugelmühlen. Bekannt ist auch die Erzeugung von Aluminiumpigment im Stampfverfahren mit nachfolgender Polierarbeit in Bürstenmaschinen sowie das Nassmahlverfahren in Kugelmühlen mit Kohlenwasserstoffen als Lösungsmittel. Die Erzeugung im Stampfverfahren ist äusserst unrationell schon wegen des enormen Maschinenaufwandes, ohne dabei jedoch eine besonders gute Qualität des Produktes zu erreichen. Das Nassmahlverfahren stellt schon eine wesentlich wirtschaftlichere Erzeugungsmethode dar und liefert gute Pigmente.
Gemäss der deutschen Patentschrift Nr. 755850 ist ein Verfahren zur Herstellung von Metallpigmenten bekannt, bei dem die erhaltene Masse nach dem Mahlvorgang durch nochmaligen Zusatz eines flüssigen
EMI1.1
unter nochmaligem Zusatz von blatt-oder folienbildenden Mitteln auf eine Paste verarbeitet wird. Dieses Verfahren bedeutet jedoch, dass nach dem Mahlvorgang noch eine Reihe von zeitraubenden Verfahrensgängen durchgeführt werden müssen, die den Produktionsvorgang wesentlich verlängern.
Gegenstand dieser Erfindung ist ein besonders rationelles und zur Herstellung hochwertiger Aluminiumpigmente geeignetes Verfahren. Sie betrifft ein Verfahren unter Verwendung eines Nassmahlvorganges in Kugelmühlen, wobei ausser den in der Mühle vorhandenen Mahlkörpern das Metallpulver mit beliebiger Teilchenform sowie Schmiermittel (höhere aliphatische Carbonsäuren, vorzugsweise Palmitin-und Stearinsäure oder Aluminiumstearat) und Lösungsmittel (aliphatische Kohlenwasserstoffe-Testbenzin-oder aromatische Kohlenwasserstoffe-Xylol, Toluol, Benzol) in die Mühle eingebracht werden. Die Erfindung besteht nun darin, dass zu Beginn der Mahlung Aluminiumpulver sowie Schmiermittel mit Lösungsmitteln
EMI1.2
8 Gew. -0/0, bezogen auf die eingesetzte Aluminiumpulvermenge, beträgt.
Die Erfindung bezieht sich vor allem auf aus dem Schmelzfluss gesprühtes Aluminiumpulver, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens verwendet man beispielsweise eine Kugelmühle üblicher Bauart mit einem Durchmesser von 0,6 m, welche eine Kugelfüllung von 45 bis 48% des Mühlenvolumens aufnimmt. In die Mühle setzt man aus dem Schmelzfluss gesprühtes Aluminiumpulver entsprechend der für den jeweiligen Mühlendurchmesser optimalen Mahlgutfüllung ein und gibt nun soviel von der Mahlflüssigkeit zu, dass gerade eine Haftkonsistenz (entsprechend einem Volumsverhältnis 1 : 1 zwischen Aluminiumpulver und Schmier- und Lösungsmitteln) des Pulver-Lösungsmittelgemisches an den Kugeln erreicht wird. Diese Konsistenz soll nun bis zur Beendigung der Mahlung beibehalten werden.
Mit zunehmender Oberflächenvergrösserung beansprucht nun das Mahlgut immer mehr Lösungs- und Schmiermittel, welche entsprechend dem Mahlvorgang kontinuierlich eingesetzt werden. Die Einbringung des Lösungs- und Schmiermittels erfolgt entweder nach Stillsetzen der Mühle etwa im Abstand von 1/2 h oder vorzugsweise bei kontinuierlich arbeitenden Anlagen durch Einspritzung durch einen Hohlzapfen während des Mühlenlaufes. Das solcherart erzeugte Aluminiumpigment weist hervorragende Qualitätseigenschaf-
<Desc/Clms Page number 2>
ten (gute Stabilisierung, Lagerfähigkeit und Spiegelbildungsvermögen) gegenüber den auf herkömmliche Art erzeugten Pigmenten auf. Das Pigment wird in Pastenform gewonnen und kann einer nachfolgenden Trocknung in einem Vakuumtrockner unterzogen werden, falls ein Trockenpigment gewünscht wird.
Als spezielles Ausführungsbeispiel wird die Erzeugung von Aluminiumpigment wie folgt beschrieben :
In einer Kugelmühle mit einem Durchmesser von 0, 6 m, gefüllt mit 1500 kg Stahlkugeln mit 6 bis 15 mm Durchmesser, werden 50 kg aus dem Schmelzfluss gesprühtes Aluminiumpulver mit einem Teilchendurchmesser von ungefähr 500 Mikron eingesetzt. Dazu werden 1 kg Schmiermittel (Stearinsäure) und 37 1 Testbenzin, Siedebereich 140-200 C, spez. Gewicht 0, 778 g/cm3 zugegeben. Im Verlauf der sechsstündigen Mahlungwerdenweitere 27, 0 l Lösungsmittel und 2 kgSchmiermittel (Stearinsäure) konti-
EMI2.1
zen der Mühle oder bei einer kontinuierlich arbeitenden Anlage während des Laufes.
Die daraus resultie- rende Paste entspricht nach ASTM-Normen einer Pastentype der Klasse B mit einer spezifischen Ober- fläche von mindestens 40000 crrt/g, während alle Pasten nach den üblichen Methoden, etwa der in der deutschen Patentschrift Nr. 755850 beschriebenen, eine Oberfläche von kaum 20000 cm2/g erreichen. Das erfindungsgemässe Verfahren bringt somit sowohl eine Qualitätsverbesserung bezüglich Stabilisierung des Pigmentes, der Lagerfähigkeit und des Spiegelbildungsvermögens, als auch eine Verkürzung des Pro- duktionsvorganges gegenüber bekannten Verfahren um zirka 1/4 der Zeit.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Aluminiumpigmenten bzw. Aluminiumpigmentpasten durch Nassmahlung in Kugelmühlen, wobei ausser den Mahlkörpem Aluminiumpulver beliebiger Kornform sowie Schmiermittel, wie vorzugsweise höhere aliphatische Carbonsäuren, vorwiegend Palmitin- und Stearinsäure sowie Aluminiumstearat, und Lösungsmittel, wie vorzugsweise aliphatische Kohlenwasserstoffe (Testbenzin) sowie aromatische Kohlenwasserstoffe (Toluol, Xylol, Benzol), in die Mühle eingebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass zu Beginn der Mahlung Aluminiumpulver einer Korngrösse von vorzugsweise 500 Mikron einerseits und Schmier- und Lösungsmitteln anderseits im Volumsverhältnis 1 :
1 : bezogen auf das Schüttvolumen des Aluminiumpulvers, eingesetzt werden, wobei mindestens 2 Gew. -0/0 Schmiermittel, bezogen auf die eingesetzte Aluminiumpulvermenge, vorhanden sein müssen, und während des Mahlvorganges proportional mit der durch die Mahlung grösser gewordenen Metalloberfläche weitere Mengen an Lösungsmitteln und Schmiermitteln zugesetzt werden, so dass zum Schluss der Mahlung nach ungefähr 6 h ein Gewichtsverhältnis von 1 :
1 zwischen dem Aluminiumpulver einerseits und dem Schmiermittel und dem Lösungsmittel anderseits erreicht ist, und die Schmiermittelmenge 3 Gew. -0/0 bis maximal 8 Gew. -0/0, bezogen auf die eingesetzte Aluminiumpulvermenge, beträgt, wobei das Pigment in Pastenform erhalten wird, die gegebenenfalls durch Trocknung in einem Vakuumtrockner in ein Trockenpigment umgewandelt werden kann.