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Elektromotor
Die Erfindung betrifft einen Elektromotor und geht von Motoren jener Gattung aus, die mit einer elektromagnetisch betätigbaren mechanischen Bremsvorrichtung ausgestattet sind.
Solche Motoren sind schon in vielerlei Ausführungsvarianten bekanntgeworden und es ist auch bereits bekannt, zur Ausübung des Bremsmomentes auf eine mit der Motorwelle verbundene Bremsscheibe od. dgl. eine zwischen dieser rotierenden Bremsscheibe und einem feststehenden Lagerschild koaxial verstellbare Magnetscheibe od. dgl. vorzusehen, die unter dem Einfluss eines Elektromagneten gegen den Druck einer Feder ausser Wirkung gehalten wird, solange dieser Elektromagnet mit Strom beschickt wird.
Bei einem solchen bekannten Motor waren bereits zum handbetätigbaren Lüften der Bremsvorrichtung parallel zur Achse der Motorwelle einstellbare Halteorgane vorgesehen, die mit einem freien Ende an der koaxial mit der Welle verstellbaren Magnetscheibe angriffen. Bei diesem Motor war jedoch das den Magneten aufnehmende Magnetgehäuse schwimmend im Bremsgehäuse des Motors gehalten. Zur Einstellung dieses Magnetgehäuses sowie einer Hubbegrenzungs-und Spanneinrichtung für die Bremsfedern war eine Vielzahl von sich gegenseitig sichernden Schraubverbindungen vorgesehen, die nur nach Entfernen des Bremsgehäusedeckels zugänglich wurden und deren Bedienung schwierig und zeitraubend war.
Ziel der Erfindung ist es, die Zahl der Einzelteile der Bremsvorrichtung eines Motors der eingangs erwähnten Gattung auf ein Minimum zu verringern und dabei die handbetätigbare Bremslüftvorrichtung so zu vereinfachen und so anzuordnen, dass die richtige Einstellung der Magnetscheibe stets ohne jedweden Zeitund Müheaufwand durchgeführt werden kann.
Erfindungsgemäss durchsetzen die zum handbetätigbaren Lüften der Bremsvorrichtung dienenden, parallel zur Achse der Motorwelle einstellbaren, mit einem freien Ende an der koaxial zur Welle verstellbaren Magnetscheibe angreifenden Halteorgane den den Elektromagneten aufnehmenden Lagerschild und sind an dessen der Magnetscheibe abgewendeten Seite frei zugänglich einstellbar verankert.
Diese erfindungsgemässe Lösung bringt mannigfache Vorteile. Insbesondere bedarf der im festen Lagerschild untergebrachte Elektromagnet keinerlei Einstellung, ebensowenig bedürfen die gegen das feste Lagerschild abzustützendenBremsfedern einer besonderen Wartung und Nachstellung. Dadurch ist die Zahl der erforderlichen Einzelteile der Motorbremse von vornherein sehr gering. Die. Bremsscheibe kann als Ventilator ausgebildet und mit der Motorwelle unmittelbar verbunden werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die vorerwähnten, an der verstellbaren Magnetscheibe angreifenden Halteorgane aus Schraubbolzen bestehen, die mit einem abgewinkelten freien Ende in Ausnehmungen der Magnetscheibe lose eingreifen und die mit ihrem geraden Teil den Lagerschild durchsetzend an dessen der Magnetscheibe abgewendeten Seite mittels selbsthemmender Schraub-
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tral einander gegenüberliegende, von aussen her frei zugängliche Schrauben zu verstellen.
Im folgenden ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Die einzige Zeichnungsfigur zeigt einen Elektromotor teils in Ansicht, teils im Schnitt durch die für die Erfindung wesentlichen Bestandteile.
Das Motorgehäuse wird im wesentlichen durch die beiden Lagerschilde 1 und 2 gebildet, die mittels Schrauben l'längsverbunden sind. Diese Verbindungsschrauben, die das Gehäuse zusammenhalten, verlaufen in Rippen 7 des Gehäuses, die am Gehäusemantel längsgerichtet angeordnet sind. Auf dem Lagerschild 2 ist die Lüfterhaube 3 aufgeschoben.
Das Motorgehäuse wird von der Welle 4 durchsetzt, die an ihrem den Ventilator 11 tragenden Ende
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mit einem Feingewinde 4'versehen ist ; es handelt sich hiebei um ein Gewinde mit einer Ganghöhe von etwa 1, 0 bis 1, 5 mm. Innerhalb des Gehäuses befinden sich ferner der Ständer 5 und der Läufer 6 des in üblicher Weise als Kurzschlussläufer ausgebildeten Motors.
Das im Schnitt sichtbare Lager der Welle 4 ist mit 9 bezeichnet. Der Ventilator 11 ist mit einer Bremsscheibe 10 ausgebildet, die mit einem muffenförmigen Fortsatz 10'das Ende der Welle 4 umfasst.
Im Lagerschild 2 befindet sich der aus Eisen bestehende Magnetkern 12, u. zw. kann dieser eiserne Kern von dem z. B. aus Leichtmetallguss gebildeten Lagerschild 2 unmittelbar umgossen sein. Ebenso kann die Ringspule 13 dieses magnetischen Bremslüfters mit Vorteil in einer Ausnehmung des Magnetkernes 12 mit einer thermoplastischenKunststoffmasse, vorzugsweise mit Araldit, vergossen sein. Die Ringspule wird über eine Zuleitung 15 aus der Ständerwicklung mit einem Bruchteil deren Spannung über einen Gleichrichter mit Strom versorgt.
Zur Erzielung der Bremswirkung dienen die Druckfedern 16, die in einer wählbaren Vielzahl längs der Peripherie der Magnetscheibe 18 verteilt und in Bohrungen des Lagerschildes 2 untergebracht sind. Zur Führung und Lagerung der achsparallel zur Motorwelle 4 verstellbaren Magnetscheibe 18 dienen die Führungsbolzen 17, die im Lagerschild 2 verankert sind und in Bohrungen 17'der Magnetscheibe 18 gleitend ausragen.
Die handbetätigbare Vorrichtung zur Handlüftung der Magnetscheibe 18 besteht erfindungsgemäss aus den Schraubbolzen 8, die ebenfalls peripher über den Umfang des Lagerschildes 2 verteilt angeordnet sind und diesen Lagerschild in Bohrungen 14 durchsetzen. es genügen zwei diametral einander gegenüberliegende Bolzen 8. Mit ihren freien abgewinkelten Enden greifen diese Schraubbolzen 8 lose in Ausnehmungen 20 derMagnetscheibe 18 ein und sind mit ihrem andernEnde vermittels Schraubmuttern 23 an der der
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net und frei zugänglich.
Die Magnetscheibe 18 ist zur Erzielung der Bremswirkung mit Bremsbelägen 19 ausgestattet, die nach Abnehmen der Lüfterhaube 3 und des Ventilators 11 ohne Schwierigkeit ausgebaut und ausgewechselt werden können.
Zur verdrehungssicheren Verriegelung der auf dasFeingewinde 4'der Welle 4 aufschraubbarenBrems- scheibe 10 mit dem Stirnende dieser Welle 4 dient die Riegelplatte 21 ; diese trägt einen leistenförmigen Fortsatz 22, der in fluchtende Nuten der Bremsscheibe 10 bzw. der Welle 4 einzugreifen vermag, wenn diese Nuten zur Übereinstimmung gebracht wurden. Eine Befestigungsschraube 24 dient zur Verankerung der Riegelplatte 21 an der Wellenstirnseite.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Bremsvorrichtung ergibt sich aus obigem wie folgt : Beim Einschalten des zur Motorversorgung dienenden Stromes erhält die Ständerwicklung 5 und die Magnetwicklung 13 gleichzeitig Strom und die Magnetscheibe 18 wird gegen denEinfluss der Federn 16 gegen den Lagerschild2gedrückt ; dieBremsscheibelOdesVentilatorsll wird freigegebenund die Motorwelle4 kann in Rotation versetzt werden. Beim Ausschalten des Motors und Stromloswerden des Magneten 13 pressen die Druckfedern 16 dieMagnetscheibe 18 gegen die Bremsscheibe 10 ; die Bremsbeläge 19 sorgen für eine un- verzügliche Stillsetzung der Motorwelle 4.
Darüber hinaus ist noch die Möglichkeit einer Handlüftung mit Hilfe der erfindungsgemässen Vorrichtungen offen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektromotor mit elektromagnetisch betätigbarer mechanischer Bremsvorrichtung, wobei zur Aus- übung des Bremsmomentes auf eine mit der Motorwelle verbundene Bremsscheibe eine zwischen dieser rotierendenBremsscheibe und einem feststehenden Lagerschild koaxial verstellbare Magnetscheibe od. dgl.
vorgesehen ist, die unter dem Einfluss eines Elektromagneten gegen den Druck einer Feder ausser Wirkung gehalten wird, solange dieser Elektromagnet mit Strom beschickt ist, und wobei zum handbetätigbaren Lüften der Bremsvorrichtung parallel zur Achse der Motorwelle einstellbare Halteorgane vorgesehen sind, die mit einem freien Ende an der koaxial mit der Welle verstellbaren Magnetscheibe angreifen, dadurch gekennzeichnet, dass diese Halteorgane (8) den den Elektromagneten (12, 13) aufnehmenden Lagerschild (2) durchsetzend an dessen der Magnetscheibe (18) abgewendeten Seite einstellbar verankert sind.