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Maschine zum Zerkleinern von schneidbarem Gut
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Zerkleinern von Fleisch, Zwiebeln u. dgl. hautigem, sehni- gem bzw. zähem Schneidgut, das in einem Behälter unter die Einwirkung von Schneidmessern gebracht wird.
Es sind Maschinen bekannt, bei denen auf einem Standmotor, mit dessen Wellenende Messer bzw.
Schneidgeräte mittelbar verbunden sind, ein konischer Behälter für das Schneidgut aufgesetzt ist, in des- sen unteren Teil die Messer hineinragen. Das im Messerbereich befindliche Schneidgut wird nach aussen und an der Behälterwandung nach oben gedrängt, und von der Behältermitte aus gelangt weiteres Schneid- gut wiederum in den Messerbereich. So ergibt sich eine gewisse Umwälzung der Masse in Quer- und Längs- richtung des Behälters.
Diese an sich bekannten Maschinen erweisen sich jedoch als ungeeignet, wenn hautiges und in seiner
Struktur zähes Gut aufgelockert zerkleinert werden soll, ohne dass also wertvolle Nährstoffe oder Enzyme durch Quetschwirkung verlorengehen und das Schneidgut sich unansehnlich verfärbt.
Bei der Verarbeitung z. B. von Fleisch oder Zwiebeln kann sich in unerwünschter Weise eine breiige
Masse ergeben.
Es sind ferner Maschinen bekannt, bei denen die Messer mittels Nut und Feder auf Drehung mit der ortsfest gelagerten Antriebswelle gekuppelten Buchse sitzen, deren vom Antrieb abhängige Hin- und Herbewegung von ihrem durch die Stirnwand der Trommel hindurchgeführten Ende aus bewirkt wird. Bei diesen Maschinen muss das Schneidgut aus der Schale herausgenommen werden, ansonst wäre der Transport sehr umständlich. Will man von einem Schneidvorgang zu einem zweiten Schneidvorgang übergehen, dann braucht man viel Zeit bis die Maschine wieder arbeitswirksam wird.
Auch liegt ein grosser Nachteil dieser Maschinen darin, dass sich zähe Hautteilchen über das Schneidmesser legen können, was zur Folge hat, dass die Messer oft vielfach 50 - 100 Umdrehungen ausführen müssen, bis es ihnen wieder möglich wird, das Schneidgut im Schnitt zu erfassen, weil die Häutchen die Schneide des Messers umschlingen. Dies kommt besonders dann zur Auswirkung, wenn sich wenig Schneidgut in dem Behälter befindet.
Weiters sind Maschinen bekannt, bei denen der von den Messerspitzen bestrichen Teil des Behälters eckige Aussparungen mit nach innen ragenden Rippen aufweist, so dass nach innen offene Kammern gebildet werden, in denen sich das Schneidgut festzusetzen vermag und einer unerwünschten Quetschwirkung ausgesetzt wird. Würde man z. B. Zwiebeln schneiden, dann würden diese zu einem Matsch geschlagen werden, weil die Wandung nicht zügig in die Ausnehmung übergeht, in der auch Reste verbleiben würden.
Schliesslich sind Maschinen mit unrundem Behälter bekannt, in dessen Innerem sich Messer befinden, die beim Herausnehmen des Schneidgutes und bei der Reinigung sehr hinderlich sind.
Die erfindungsgemäss ausgebildete Maschine gehört jener Gattung an, bei der in einem zylindrischen Behälter mit stirnseitigen Wänden Schneidmesser mittels Spannbüchsen auf einer mit einem Motor kuppelbaren Welle befestigt sind und vermeidet die Nachteile der verschiedenen, bekannten Maschinen dadurch, dass ein stirnseitig mit abnehmbaren Deckeln versehener Behälter mittels in der Mitte der Deckel angeordneten Lagerbüchsen auf den Spannbüchsen der gegenüber der Umfangsebene des Behälters ein geringes Spiel aufweisenden Schneidmesser und hiedurch mittelbar auf der Welle fliegend gelagert ist, und dass die Behälterwandung mindestens eine von Deckel zu Deckel verlaufende Ausnehmung in Form einer Riefe od. dgl.
aufweist, die eine in der Umfangsebene liegende Längskante bildet, wobei eine axiale Relativbewe-
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gung zwischen dem Behälter und der Schneidmesserwelle in bekannter Weise nach Massgabe der Schneid- gutbeschaffenheit willkürlich bewirkbar ist.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäss ausgebildeten Maschine besteht darin, dass sie unter Aus- nutzung des gesamten Volumens des Schneidgutbehälters die Zerkleinerung von ausnahmslos jeglichem schneidbarem Gut ermöglicht und deshalb einen höheren Nutzwert hat gegenüber solchen Maschinen be- kannter Konstruktion, die nur beschränkt für Schneidgut von bestimmter Struktur verwendbar, für wesent- lich unterschiedliches Schneidgut aber ungeeignet sind. Die einfache bauliche Gestaltung erleichtert auch das Reinigen der Maschine nach dem Gebrauch.
Ein weiterer Vorteil der Maschine nach der Erfindung liegt darin, dass bei Benutzung von mehreren Büchsen jeweils der Behälter mit einem bestimmten Schneidgut vorbereitet werden kann, so dass nach je- dem beendeten Schneidvorgang sofort der nächstfolgende Arbeitsgang durchführbar ist. Es besteht also die
Möglichkeit, mit der Maschine kontinuierlich zu arbeiten, weil laufend die verschiedenen Behälter im voraus mit Schneidgut beschickbar sind. Auch ergibt sich ein weiterer Vorteil dadurch, dass man die Be- hälter nach Abnahme eines Deckels auf die Einfüllöffnung stülpen kann, so dass keine Insekten an das
Schneidgut oder dessen Reste herankommen können.
Infolge der durch die Ausnehmungen bzw. Einschnitte geschaffenen und in verschiedenem Abstand von der Umlaufbahn des Messers liegenden Wandungsflächenteile kann das Schneidgut nie längere Zeit vor den Messern hergeschoben werden, vielmehr wird es beim Übergang aus einer Wandungsebene in eine ihr gegenüber nach aussen abgesetzte Wandungsebene im wesentlichen durch Fliehkraft gefördert.
Das Schneidgut wird dann beim umgekehrten Übergang gestaut und hiebei vom Messer durchschnit- ten. Das Schneidmesser, gegebenenfalls ein Schneidmessersatz, erfüllt beim Arbeitsgang die zusätzli- che Funktion, das Schneidgut der Behälterwandung unter ständiger Schneidwirkung elastisch schiebend zuzuführen. Bei zähem Schneidgut können zuweilen Sehnen und Flechsen an der Messerschneide haften blei- ben und von dieser beim Umlauf mitgeführt werden. Diese Schneidgutteilchen lösen sich jeweils im Be- reich der abgesetzten Wandungsebenen los und werden dann an deren Längskante angeschnitten und durchgeschnitten.
Esempfiehltsich die Verwendung eines drehzahlveränderbaren Motors, da die einzuhaltende Umlaufgeschwindigkeit der Schneidmesser für verschiedenartiges Schneidgut veränderbar sein sollte. Es kann auch dem Schneidgut entsprechend die Grössenordnung der Schneidgutbehälter ausgewählt werden.
Um das Zerkleinern des Schneidgutes beobachten und beim Erreichen der vorgesehenen Schaittfeinheit den Schneidvorgang beendigen zu können, wird der Schneidgutbehälter vorteilhaft wenigstens teilweise aus durchsichtigem Werkstoff hergestellt.
Die Maschine kann manschwenkbeweglich gestalten bzw. lagern, um die Beschickung und Entleerung zu erleichtern.
Vorteilhaft ist es, wenn der Kopf der die Spannbüchsen haltenden Spannschraube innerhalb der Umfangsflächenebene der Spannbüchsen liegt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens einer der Deckel des Schneidgutbehälters an diesem mittels eines Schnellverschlusses, z. B. eines Bajonettverschlusses, befestigt.
Die Erfindung sieht ferner vor, dass an einem der Deckel des Schneidgutbehälters ein gegen ein Widerlager abstützbare, handgriffartiger Hebel befestigt ist.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform der erfindungsgemäss ausgebildeten Maschine kann zur Halterung des Schneidgutbehälters ein Traggestell vorgesehen sein, das. aus einem Flansch und einem Lagerbock besteht, an welchem Spannglieder angeordnet sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, und es zeigen Fig. l eine an einen Motor angeschlossene Ausführungsform der Maschine teilweise im Längsschnitt, Fig. 2 und Fig. 3 Einzelheiten eines Schnellverschlusses zwischen Behälter und stirnseitigem Deckel, Fig. 4 im Querschnitt, teilweise in Ansicht, einen Schneidgutbehälter mit Halterung durch einen mit Greifern versehenen Lagerbock.
Auf einer Grundplatte 1 ist ein Motor 2 mit einer auf einer Seite frei herausragenden Welle 3 gelagert. Eskann auch vorgesehen werden, die Motorwelle beiderseitig aus dem Motorgehäuse herausragen zu lassen.
Auf die Welle 3 sind mehrere Spannbüchsen 4 aufgeschoben, zwischen denen im Abstand voneinander Schneidmesser 5 eingespannt sind. Die Einspannung erfolgt mit Hilfe einer in ein Innenendgewinde der Welle eingreifende Spannschraube 6. Auf die Spannbüchsen 4 sind Lagerbüchsen 7 und 8 aufgeschoben, wobei die motorseitige Lagerbüchse 7 vor dem Einspannen der Messer 5 zwischen den Spannbüchsen 4 zu erfolgen hat.
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Die Lager 7 und 8 sind den Deckeln 9 und 10 zugeordnet, die den ganz oder teilweise aus durchsichtigem Werkstoff bestehenden Zylinder 11 endseitig verschliessen.
Bei dem Ausführungsbeispiel ist an dem mit dem Zylinder 11 fest verbundenen Deckel 10 ein als Handgriff dienender Hebel 12 befestigt, der gegen die Grundplatte 1 abstützbar ist und somit eine Drehbewegung des Schneidgutbehälters 11 verhindert.
Der Deckel 9 ist mit dem Zylinder 11 durch den in Fig. 2 und 3 dargestellten Bajonettverschluss lösbar verbunden, der aus einem hakenförmigen Glied 13 an dem Deckel 9 und einem für dieses passenden Einschnitt 14 auf der Aussenfläche des Zylinders 11 besteht. Durch den Verlauf des Einschnittes 14 ist der Zylinder fest auf den Deckel 9 aufspannbar.
An Stelle der Lagerbüchsen 7 und 8 können auch Dichtungsringe vorgesehen sein, wenn, wie bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel der Maschine, der Schneidgutbehälter 11 in einem aus an einem Flansch 16 angeordneten Armen 15 mit Haltebacken 17 bestehenden Lagerbock ruht, der auf der Motorgrundplatte 1 in Achsrichtung verschiebbar anzuordnen ist.
Der Zylinder 11 ist an seiner inneren Umfangsfläche 18 mit ein oder mehreren Längsnuten 19 versehen, deren z. B. dreieckförmiger Querschnitt so gestaltet ist, dass sich auf der Umfangsfläche zurückgesetzte Elächenteile und dadurch Längskanten 20 ergeben. Die Längskanten werden vorzugsweise scharfkantig ausgebildet. An Stelle der Einschnitte 19 oder aber auch zusätzlich können im zylindrischen Schneidgutbehalter Ausbauchungen 21 vorgesehen werden, die wiederum-in Umlautrichtung der Messer gesehenan ihrem Übergang in die Zylinderumfangsfläche 18 eine Kante 22 bilden.
Zum Einbringen und Entleeren des Schneidgutes wird nach dem Lösen des Bajonettverschlusses 13, 14 der Zylinder 11 von dem Deckel 9 abgenommen und wieder aufgesetzt. Während des Umlaufes der Schneidmesser 5 wird der Schneidgutbehälter 11 mittels des z. B. als Handgriff ausgebildeten Hebels 12 hin-und herbewegt, so dass das im Behälter unten liegende Schneidgut ständig von den Messern 5 durchschnitten und unter Mitwirkung der Fliehkraft der schneidwirksamen Umfangsfläche zugeführt wird.
Die Hin- und Herbewegung des Schneidgutbehälters kann auch über nicht dargestellte Kurbelgetriebe od. dgl. erfolgen.
Bei der Zerkleinerung von weniger zähem Schneidgut, wie z. B. Gemüse, könnte der erfindungsgemässe Schneidgutbehälter auch gegen einen solchen ohne innere Ausnehmungen, ausgewechselt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Maschine zum Zerkleinern von Fleisch, Zwiebeln u. dgl. hautigem, sehnigem bzw. zähem Schneid- gut, bei der in einem zylindrischen Behälter mit stirnseitigen Wänden Schneidmesser mittels Spannbüchsen auf einer mit einem Motor kuppelbaren Welle befestigt sind, wobei die Schneidmesser und der Behälterrelativ zueinander in der Achsrichtung bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein stirnseitig mit abnehmbaren Deckeln (9, 10) versehener Behälter (11) mittels in der Mitte der Deckel angeordneten Lagerbüchsen (7, 8) auf den SpannbUchsen (4) der gegenüber der Umfangsebene (18) des Behälters ein geringes Spiel aufweisenden Schneidmesser (5) und hiedurch mittelbar auf der Welle (3) fliegend gelagert ist,
und dass die Behälterwandung mindestens eine von Deckel zu Deckel verlaufende Längsnut (19, 21) in Form einer Riefe od. dgl. aufweist, die eine in der Umfangsebene (18) liegende Längskante (20, 22) bildet, wobei eine axiale Relativbewegung zwischen dem Behälter und der Schneidmesserwelle (13) in bekannter Weise nach Massgabe der Schneidgutbeschaffenheit willkürlich bewirkbar ist.