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Einrichtung zum Herstellen einer gleichmässigen Belieferung einer
Bearbeitungsstelle mit vorwiegend flachen Gegenständen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur gleichmässigen Belieferung einer Bearbeitungs- stelle mit vorwiegend flachem Sendegut. Insbesondere dient sie zur Verarbeitung von Stücken unter- schiedlicher Abmessungen. Diese Stücke werden in grösseren Mengen, z. B. kübel-, sack- oder korbweise in die Aufnahmestelle einer Förderanlage geschüttet. Der Ausgang der Förderanlage soll die Förder- stücke in gleichmässigem Fluss an die Bearbeitungsstelle abgeben.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe sind verschiedene Verfahren bekannt. Beispielsweise können die Förderstücke in Behälter gebracht werden, in denen sie von rotierenden Bürsten auseinandergezogen werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass man das Fördergut auf ein Förderband schüttet und von dort an ein zweites, drittes und gegebenenfalls an ein viertes Band weitergibt, wobei diese nachfolgenden Bänder grössere und in der Einzelstufe regelbare Geschwindigkeiten aufweisen, so dass das Gut durch die unterschiedlichen Beschleunigungen auseinandergezogen wird. Ausserdem sind Vibrationssysteme bekannt, die das Gut in eine Richtung fördern, dabei gleichzeitig auseinanderfliessen lassen und damit den Durchfluss des Gutes gleichmässiger gestalten.
Der gleichen Aufgabe dient schliesslich ein auf exzentrisch gelagerten Schlagrollen laufendes Förderband, das mit seinen Wurfbewegungen das zusammengeschachtelte Fördergut auseinanderzieht.
Alle diese Verfahren arbeiten unvollkommen, wenn das Fördergut in Haufen oder Klumpen angeliefert wird, die sich nur schwer auflösen lassen.
Die Einrichtung, auf die sich die Erfindung bezieht, soll vorwiegend bei der Bearbeitung von unsortiertem Postgut verwendet werden. Hiebei ist erforderlich, dass die verschiedenen Bearbeitungsstellen für das Postgut in gleichmässiger Folge mit dem Sendegut beliefert werden.
Es soll also ein kontinuierlicher Fluss des gesamten Gutes erreicht werden, dessen Durchlaufgeschwindigkeit einstellbar sein solL Die Einrichtung soll Sendungen von stark unterschiedlichen Abmessungen aufnehmen können, wie sie zwischen den Grössen eines sehr kleiner Briefes, einer Postkarte, eines grossen Briefes und eines Päckchens vorkommen.
Die Förderleistung soll annähernd konstant sein, um die Wirtschaftlichkeit der Anlage und der ihr nachfolgenden Bearbeitungsstellen an der oberen Grenze zu halten. Gleichzeitig ist zu fordern, dass das Fördergut die Einrichtung unbeschädigt durchläuft, dass die Anlage geräuscharm arbeitet, nur wenig Raum und Wartung beansprucht sowie gegen äussere Einflüsse, wie Veränderung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, unempfindlich ist.
Die Erfindung, die sich auf eine Einrichtung zum Herstellen einer gleichmässigen Belieferung einer Bearbeitungsstelle mit vorwiegend flachen Sendestücken in unsortierter stossweise Anlieferung bezieht, die aus schwingenden Schüttelstrecken, beispielsweise mehreren in Kaskaden liegenden Schütteltinnen besteht, besteht darin, dass die nahe dem Eingang liegenden Rinnen, z. B. über eine Lichtschrankensteuerung, nur dann in Schwingungen versetzt werden, wenn die Ausgangsrinne Nachschub an Fördergut aufnehmen kann, während die Ausgangsrinne, die während des Betriebes ständig schwingt durch eine weitere Lichtschrankensteuerung in ihrer Leistung regelbar ist.
Die erste Schüttelrinne dient zum Einschütten des Fördergutes. Die nachfolgenden verringern die
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Schichthöhe des Gutes durch Auseinanderziehen der Häufungen. Die letzte Rinne dosiert das Sendegut und gibt es an die folgende Bearbeitungsstelle weiter. Alle Rinnen steigen in Förderrichtung leicht an. wie das bei Schütteleinrichtungen bekannt ist. Die letzte Rinne hat eine von den ihr vorgeordneten Rin- nen abweichende Steigung. Ihr Boden besteht aus Rippen, die in Förderrichtung verlaufen. Die Längs- rippen sind mit einem Belag mit hohem Reibungskoeffizienten belegt.
Die Reibung an der Bodenfläche in Verbindung mit der Steigung der Rinne, der gewählten Frequenz des Schwingkörpers sowie des am An- trieb eingestellten Hubes der Kupplungsstangen des Schwingkörpers bewirken, dass die unten liegenden Förderstucke unter den oben liegenden hervorgezogen werden in breitem, gleichmässigem Fluss dosiert) ausgeliefert werden, während die oben liegenden rückwärts abrutschen und anschliessend gefördert wer- den. Der Belag auf dem Rinnenboden muss einen grösseren Reibungsbeiwert besitzen als die Förderstücke untereinander.
Zur Erläuterung der Erfindung wird ein Ausführungsbeispiel beschrieben : In den Zeichnungen zeigt die
Fig. 1 die perspektivische Darstellung einer Einrichtung gemäss der Erfindung mit drei kaskadenartig an- geordneten Schüttelrinnen, die Fig. 2 eine schematische Darstellung dieser Einrichtung und die Fig. 3 einen Querschnitt durch den Boden der Ausgangsrinne (Dosierrinne).
In Fig. 1 ist die Rinne-l der Eingang für das zu dosierende Gut. Ihr folgt eine weitere Rinne 2 und schliesslich die Ausgangs-oder Dosierrinne 3. Das Fördergut wird in die Rinne 1 eingeschüttet, z. B. mit Säcken, Körben oder Kübeln. Die Rinnen 1 und 2 schwingen mit niedriger Frequenz, etwa 8-15 Hz.
Auf dem Gitterboden der Eingangsrinne 1, der eine Steigung von etwa 70 aufweisen kann, beginnt das Gut langsam in Richtung der Rinne 2 zu wandern. Die siebartige Ausführung des Bodens verhindert das Kleben des Gutes am Boden und seine Steigung macht das Abrutschen grosser Ballen des Fördergutes unmöglich. In der Rinne 2 breitet sich das Gut bereits aus. Die Schichthöhe des Fördergutes verringert sich.
Das Gut erreicht jetzt die Ausgangsrinne 3. In dieser Rinne geschieht die eigentliche Dosierung des Gutes. Die Rinne 3 schwingt mit höherer Frequenz als die ihr vorgeordneten Rinnen. Die Reibungsauflage 17 auf den Längsrippen 15 ihres Bodens 16, die stärkere Neigung des Rinnenbodens, sowie der an dem Antrieb eingestellte Hub der Kupplungsstangen 9a und 9b bewirken das oben beschriebene Herausziehen der unten liegenden Förderstucke, die jetzt dosiert die Einrichtung verlassen.
Am Ausgang der Rinnen 2 und 3 befinden sich je eine Überladerolle 4 bzw. 5, die den Übergang von einer Rinne in die nächste erleichtern, indem sie Fördergut, das an den Rinnenmündungen stehenbleibt, in die nächste Rinne abstossen und damit gleichzeitig Ansammlungen von Fördergut an den Mündungen verhindern. Grundsätzlich stehen die Rinnen 1 und 2 still, sie schwingen nur dann, wenn die Rinne 3 Fördergut zur Dosierung benötigt.
In der Nähe der Überladestelle von der Rinne 2 zur Rinne ? arbeitet ein vertikal wirkender Lichtschrankensatz 6 durch Bodenöffnungen der Rinne 3. Ist die Rinne 3 soweit entleert, dass die Bodenöffnungen für die Lichtschranken in der Rinne über einen gewissen Zeitraum nicht mehr bedeckt werden, werden - gesteuert über das Lichtschrankenpaar 6-die Rinnen 2 und 3 wieder in Betrieb gesetzt. Es wird der Ausgangsrinne 3 neues Fördergut zugeführt. Werden die Lichtschrankenöffnungen über einen gewissen Zeitraum durch das zufliessende Fördergut verdunkelt, legt die Steuerung die Rinnen 1 und 2 wieder still.
Die Rinne 3 schwingt während des Betriebes ständig. Ihr ist ein Lichtschrankensatz 7 zugeordnet, der dann in Tätigkeit tritt, wenn der dosierte Fluss des Fördergutes an der Rinnenmündung abreisst und die Lichtbalken der Schranken über einen gewissen Zeitraum freie Bodenöffnungen der Ausgangsrinne 3 durchleuchten. Der Lichtschrankensatz wirkt auf die Steuerung des Antriebes der Rinne 3. Die Umdrehungszahl des Antriebes wird erhöht, die Förderleistung der Rinne 3 gesteigert und LückenimFlusse des Fördergutes werden somit geschlossen.
Der Antrieb der Rinnen 1 und 2 kann von einer Stelle aus erfolgen, u. zw. durch ein rotierendes Exzenterscheibenpaar 10, an das diese Rinnen mittels Kupplungsstangen so angekuppelt sind, dass ein Massenausgleich erfolgt. Beim Antrieb einer einzelnen Rinne, wie z. B. der Ausgangsrinne 3, benötigt man ein zusätzliches Gewicht 11 als Massenausgleich, das ebenfalls durch Kupplungsstangen mit dem Antrieb verbunden ist. In der Zeichnung ist das Gewicht mit 11 bezeichnet, während das entsprechende Exzenterpaar die Bezeichnung 12 trägt. Die Kupplungsstangen sind mit 9a und 9b bezeichnet.
Die Aufhängung der Rinnen erfolgt an einem Stahlgerüst 8 durch ein Gestänge, zweckmässigerweise durch Blattfedern 13. In gleicher Weise ist auch das Gewich : 11 gelagert. Die Rinnen 1 und 2 besitzen siebartige Böden 14, um zu verhindern, dass einzelne Sendungen am Boden haften bleiben. Der Boden 16 der Ausgangsrinne 15 ist mit Längsrippen versehen, die mit einer Auflage 17 von hohem Reibungswert, z. B. Latex, belegt sind. Er kann zusätzlich noch mit Löchern versehen werden, um eine Haftwirkung gegen einzelne Förderstücke zu verringern.