<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung und Verlegung von unterirdischen
Wasserleitungen, wie Dränröhren und Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von unterirdischen Wasserleitungen, wie Drän- röhren, wobei mittels eines z. B. von einem Traktor gezogenen Pfluges ein im Erdboden verlaufender
Gang hergestellt und gleichzeitig ein Band aus biegsamem Material, wie Kunststoff od. dgl. von einer vom Traktor mitgeführten Trommel abgewickelt und durch eine Matrize, in der es zur Rohrform gebogen wird, geleitet und bei der Vorwärtsbewegung des Pfluges und der Trommel im Gang eingebracht wird.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass die Band- kanten sich überlappend umgebogen werden und einen Fugenspalt bilden, der im verlegten Rohr entlang der einen Seite des Rohres verläuft und das durch ihn strömende Wasser praktisch lotrecht leitet, dass das
Band oberhalb des Erdbodens zur Rohrform gebogen wird, wodurch die Verformung laufend überprüfbar ist, wobei das Rohr zunächst mit kleinerem Querschnitt gebildet wird und dass schliesslich das Rohr unter
Vermeidung von Längsverschiebungen in den Erdgang, wo es fest am Boden liegen bleibt, eingebracht und zum Expandieren gebracht wird, wodurch seine Querschnittsabmessungen dem des Ganges entspre- chen, dass man ein Band mit unebener Oberfläche und/oder Kante bzw. Kanten verwendet.
Durch Herstellung des Dränrohres gemäss dem Verfahren nach der Erfindung werden im Vergleich zu den bekannten Verfahren hergestellten Dränröhren mehrere Vorteile erreicht. Da zwischen den längslau- fenden überlappenden Rändern der Dränröhre eine Fugenspalte verbleibt, entsteht im Dränrohr eine Ven- tilwirkung, welche das Abziehen des Wassers aus der Erde begünstigt. Durch diese Fugenspalte entsteht auch eine Filterwirkung, welche verhindert, dass Mineralerdpartikel, die schwerer als Wasser sind, in das Innere des Dränrohres eindringen und in ihm die Strömung des Wassers hindernde Schichten bilden.
Das Dränrohr kann besonders einfach hergestellt werden, ohne, dass besondere Massnahmen notwendig sind um das Eindringen von Mineralpartikeln in das Rohr zu verhindern, wie z. B. bei Gebrauch von Ton- röhren, welche man durch eine Kiesschicht schützen muss. Diese und andere Vorteile der Erfindung wer- den im folgenden erläutert.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die einen von einem
Kraftwagen getriebenen Maulwurfspflug, eine davon transportierte Trommel mit einem biegsamen, band- förmigen Material, wie Kunststoff od. dgl., eine Matrize, durch die das Band beim Abwickeln von der
Trommel geleitet und zur Rohrform gebogen wird und ein Leitelement umfasst, die das Rohr, im Masse wie der Plug sic vorwärts bewegt, in den Erdgang niederlegt und die dadurch gekennzeichnet sind, dass die Trommel auf einer Achse gelagert ist die in einer mit der Bewegungsrichtung des Pfluges parallelen
Ebene liegt, dass die bandbiegende Matrize oberhalb des Erdbodens liegt und das Rohr zunächst mit einem kleineren Durchmesser bildet und dass das Leitelement einen diesem kleineren Rohrquerschnitt angepass- ten Querschnitt aufweist,
der sich dem Querschnitt des Erdganges nähert.
Mittels der Vorrichtung gemäss der Erfindung ist es möglich Dränrohre äusserst schnell und billig her- zustellen, so dass die Herstellungskosten der Drainage dadurch bedeutend verringert werden.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer Anordnung gemäss der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht des hinteren Teiles der Anordnung teilweise im Schnitt, Fig. 2
<Desc/Clms Page number 2>
eine Rückansicht hiezu, Fig. 3 einen Schnitt nach den Linien III-III der Fig. 1 und Fig. 4 einen axialen
Längsschnitt des im Unterteil des Messers befindlichen Schiffchens. Die Fig. 5 und 6 zeigen Querschnitte des gemäss der Erfindung hergestellten Dränrohres.
Vom Gestell der Anordnung gemäss den Fig. 1 und 2, eines sogenannten WUhlpfluges, reicht ein Messer 1 nach unten, dessen Vorderkante, wie aus Fig. 3 ersichtlich, geschliffen ist. Hinter dem Mes- ser 1 befinden sich zwei Schutzplatten 2. Der Abstand zwischen den Platten 2 ist etwas kleiner als die
Breite des Messers 1. Am unteren Teil des Messers ist ein im Querschnitt rundes vorne kegelig zugespitz- tes Schiffchen 3 zur Herstellung eines Loches im Erdboden für das Dränrohr befestigt. Zwischen den bei- den Schutzplatten2isthinter dem Messer ein an seinem Oberteil mit inem Trichter4 versehenes, senk - rechtes Formrohr 5 angebracht, welches im Querschnitt eine passende runde oder ovale Form hat.
Im un- teren Teil krümmt sich das Formrohr 5 nach hinten in die Flucht da ! Schiffchens und nimmt dort in kreis- förmigen Querschnitt allmählich übergehend auch in der Querschnittsfläche etwas zu. Das zur Herstel- lung des Dränrohres dienende Band 6 wird einer Bandtrommel 8 entnommen, welche auf einem am
Wühlpflug befindlichen Gestell 7 gelagert ist.
Das Dränrohr wird nach dem Verfahren gemäss der Erfindung mit Hilfe des beschriebenen Wühlpflu- ges folgenderweise hergestellt. Das Band 6 wird von der Bandtrommel 8 in den Trichter 4 geführt, wobei sich die Ränder des Bandes überlappen. Nach dem Trichter nimmt die Oberlappung beim Einführen des
Bandes in das ovalen Querschnitt aufweisende Formrohr 5 zu, so dass das Band sich allmählich zu einem
Rohr 9 gemäss Fig. 3 formt.
Gelangt dieses in den gebogenen sich allmählich erweiternden unteren Teil des Formrohres so nimmt es, sich teilweise ausrichtend, und durch seine Elastizität auffedern, im Quer- schnitt der Kreisform sich nähernd mehr und mehr zu, um im hinteren Teil des Formrohres, welches eine
Fortsetzung des Schiffchens bildet, im wesentlichen dessen endgültige Grösse und Form anzunehmen, in welcher Form es nach dem Verlassen des Formrohres im Loch verbleibt. Zwischen den sich in der Längs- richtung überlappenden Rändern verbleibt eine annähernd vertikal gerichtete Fugenspalte 10 (Fig. 5), durch welche das Wasser in das Rohr eindringen kann.
Das Rohr mit kleinerem Durchmesser als dem des endgültigen Rohres hinter dem Messer des Wühl- pfluges hinunterzuleiten hat den Vorteil, dass der Zugwiderstand nicht übermässig anwächst.
Aus den Querschnitten gemäss den Fig. 5 und 6 ist die Fugenspalte 10 ersichtlich, mittels welcher eine besonders vorteilhafte Ventilwirkung entsteht. Hiebei zeigt Fig. 5 den Fall, wo der im Inneren des
Rohres herrschende Druck grösser als der an der Aussenseite ist. während Fig. 6 den umgekehrten Fall zeigt. Die sich überlappenden, die Fugenspalte 10 bildenden Randteile 11 und 12 des Rohres berühren sich bei Überdruck im Rohr in den Punkten a und b (Fig. 5), so dass ein Abfliessen des im Dränrohr befindli- chen Wassers durch die Fugenspalte infolge der Einwirkung des Innendruckes auf die Rohrwandung er- schwert wird.
Ist der Druck ausserhalb des Dränrohres grösser (Fig. 6), so berühren sich die Randteile nicht, wodurch das Wasser beim Ansteigen des Aussendruckes leicht durch die Fugenspalte 10 in das Rohr ein- dringen kann und innerhalb desselben abgeleitet wird. Das Dränrohr gemäss der Erfindung passt sich also selbsttätig den wechselnden Druckverhältnissen an der Rohrwandung an, um die durch die Fugenspalte 10 laufende Strömung zu regeln.
Gemäss der Erfindung wird das Dränrohr am besten so hergestellt, dass die längslaufende Fugenspalte im Verhältnis zum fertigen Rohr so verlegt wird, dass die Randkante 13 des äusseren Randteiles 11 des
Dränrohres nahe dem Bodenteil des Rohres liegt und die Randkante 14 des inneren Randteiles 12 nahe dem
Deckenteil des Rohres liegt, wodurch sich eine besonders vorteilhafte Filterwirkung ergibt, weil dann die Strömung des über die Fugenspalte eindringenden Wassers von unten nach oben erfolgt und die vom Wasser beförderten Mineralerdpartikeln, welche schwerer als Wasser sind, und daher nicht ebenso leicht wie das Wasser in der Fugenspalte 10 bis zur Randkante 14 aufsteigen können in das Innere des Dränrohres nicht eindringen.
So wird daher auf einfache Weise eine tatsächliche Filtrierung erreicht, die die Bildung von die Strömung des Wassers im hohen Grade hindernden Schichten im Innern des Rohres verhindert.
Das zur Herstellung des Dränrohres dienende Band kann gegebenenfalls perforiert, in passende Teile geteilt oder auch als laufendes Band ausgebildet sein. Die Randteile des Bandes können überdies in der Fläche uneben, z. B. wellenförmig, sein, so dass im fertigen Dränrohr zwischen den überlappenden aufeinanderliegenden Rändern ein genügend grosser Spalt verbleibt, um das Einlaufen des Wassers zu ermöglichen. Die Randkante des inneren Randteils des Dränrohres kann gleichfalls gewellt oder auf ähnliche Weise unebe ; n hergestellt werden, um genügend Durchlässe für das Einströmen des Wassers zu schaffen.
Zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung kann ein aus Plastik hergestelltes Band verwendet werden, welches alle gewünschten Eigenschaften hinsichtlich Biegsamkeit, Festigkeit, Stärke usw. besitzt. Es können aber auch Bänder aus anderem Werkstoff verwendet werden, wenn sie die guten Eigenschaften von Plastik besitzen. Solche Werkstoffe sind z. B. Faser-Zellulose, Faser-Ugnin, Alumi-
<Desc/Clms Page number 3>
nium u. dgl. Das Dränrohr bildende Band kann entweder ganz aus solchem Werkstoff bestehen oder in Verbindung mit Plastik benützt werden. Dabei können solche Materialien entweder in die Plastikmasse bei der Bandherstellung eingebracht werden oder es kann ein aus solchem Material hergestelltes Band mit einer Plastikschicht belegt werden.
Das zur Herstellung des Dränrohres benötigte Band kann vor seiner Formung zum Dränrohr imprägniert werden.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Beispiele beschränkt, sondern lässt in ihren
Einzelheiten im Rahmen der Patentansprüche verschiedene Abänderungen zu. So können z. B., wenn im fertigen Dränrohr zwei längslaufende Fugenspalten gewünscht werden, an Stelle eines Plastikbandes zwei verschiedene Plastikbänder verwendet und zwei Rohrhälften hergestellt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung und Verlegung von unterirdischen Wasserleitungen, wie Dränröhren, wobei mittels eines z. B. von einem Traktor gezogenen Pfluges ein im Erdboden verlaufender Gang hergestellt und gleichzeitig ein Band aus biegsamem Material, wie Kunststoff od. dgl.
von einer vom Traktor mitgeführten Trommel abgewickelt und durch eine Matrize, in der es zur Rohrform gebogen wird, geleitet und bei der Vorwärtsbewegung des Pfluges und der Trommel im Gang eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandkanten sich überlappend umgebogen werden und einen Fugenspalt bilden, der im verlegten Rohr entlang der einen Seite des Rohres verläuft und das durch ihn strömende Wasser praktisch lotrecht leitet, dass das Band oberhalb des Erdbodens zur Rohrform gebogen wird, wodurch die Verformung laufend überprüfbar ist, wobei das Rohr zunächst mit kleinerem Querschnitt gebildet wird und dass schliesslich das Rohr unter Vermeidung von Längsverschiebungen in den Erdgang, wo es fest am Boden liegen bleibt, eingebracht und zum Expandieren gebracht wird. wodurch seine Querschnittsabmessungen dem des Ganges entsprechen.