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Ernte-bzw. Pflückschere
Der Erfindungsgegenstand bezieht sich auf eine Ernte- bzw. Pflückschere mit federnder Klemmvorrichtung zum Festhalten des abgeschnittenen Gutes, bestehend aus längs der Schneiden der Scherenblätter befestigten Klemmbacken, von denen die eine fest am Scherenblatt, die gegenüberliegende beweglich an ihrem Scherenblatt angebracht ist, wobei die bewegliche Klemmbacke in eine entsprechende rinnen- förmige Ausnehmung der festen formschlüssig eingreift.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist nächst der Spitze der Scherenplatte quer im Winkel zur Schneidkante eine Kulisse befestigt, worin ein Ende der tedenmen Klemmvorrichtung tedernd gelagert ist. Diese Anordnung der Kulisse hat den Nachteil, dass einerseits die Sicht nach dem abzuschneidenden
Fruchtstiel behindert wird und anderseits mit der Verästelung kollidiert. Ausserdem ist die Spitze der Sche- re infolge der dort befestigten Kulisse zum Schneiden nicht verwendbar. Der nach innen gegen die Schneid- kanten vorstehende Teil der Kulisse hat ferner den Nachteil, dass beim Schneiden die Schere um den vorstehenden Teil der Kulisse mehr geöffnet werden muss. Ausserdem ist bei dieser Ausführung bloss eine Feder vorgesehen, deren beide Federschenkel gegen die Klemmbacke (die in Form eines Rundstabes ausgebildet ist) drücken.
Dadurch, dass nur eine Feder vorgesehen ist, werden beide Federschenkel beim Gebrauch der Schere flach gedrückt und hiebei übermässig gebogen. Die ganze Spannkraft wird sich nur auf die wenigen kleinen Windungen auswirken, was aber zum raschen Bruch der Feder führt. Die Federschenkel können aber auch erlahmen und nicht mehr in ihre frühere Stellung zurückgehen.
Überdies werden die beiden Federschenkel infolge ihrer übermässigen steilen Stellung zum Rundstab und ihrer bogenförmigenAbstützung auf diesem grossen Widerstand hervorrufen, der aber quietschende Gerausche besonders bei Veuostnngen verursacht.
Ferner sind Fruchtscheren bekanntgeworden, bei welchen der durchzuschneidende Stengel durch eine an der einen Schneidbacke befestigte Flachfeder an die andere Schneidbacke angedrückt und festgehalten wird. In diesem Falle müssen aber die Breite und Stärke derFlachfeder dem jeweiligen Verwendungszweck entsprechen. Der Verwendungsbereich ist daher beschränkt.
Schliesslich sind noch Gartenscheren bekannt, bei denen ein federnder Schieber als Klemmvorrichtung ausgebildet ist, bei welcher bloss nur ein Federschenkel zum Festklemmen der Frucht vorgesehen ist, wodurch der Druck über die ganze Länge der Klemmvorrichtung nicht gleich stark verteilt wird und ein Entgleiten von schweren Früchten, besonders an der Scherenspitze, leicht möglich ist. An dieser Schere ist nur an einem Scherenblatt ein Messer vorgesehen, während das andere Scherenblatt stumpf und winkelig ausgebildet ist und nur als Widerlager für den abzuschneidenden Gegenstand dient. Das Abschneiden von stärkeren Fruchtstielen erfordert bei dieser Schere eine grosse Kraftanwendung,
Diese bei den bekannten Erntescheren angeführten Nachteile wurden durch die erfindungsgemässe Ernte - bzw. Pflückschere beseitigt.
Die erfindungsgemässe Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die bewegliche Klemmbacke mittels eines Führungssteges am Scherenblatt anliegt und durch im Steg angeordnete, senkrecht zur Klemm kante verlaufende Führungsschlitze, sowie durch diese ragende Halteschrauben am zugehörigen Scherenblatt beweglich geführt ist, wobei durch um die Halteschrauben gewickelte Federn die Klemmbacke sowohl in Richtung gegen die Schneide als auch in Richtung zum Scherenblatt drücken.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Ernte- bzw. Pfll1ck- schere in schematischer Darstellung, und zwar in Fig. 1 in Ansicht, in Fig. 2 in Schnitt A-B, in Fig. 3 in Schnitt B-C und in Fig. 4 in Schnitt A-C in geschlossenem Zustand veranschaulicht.
Die Klemmvorrichtung besteht aus einer längs der Schneidkante beweglichen Klemmbacke 6, 3, die
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mittels eines Führungssteges 3 am Scherenblatt 1 anliegt und durch im Steg 3 angeordnete. senkrecht zur
Klemmkante 6 verlaufende Führungsschlitze 5 sowie durch diese durchragende Halteschrauben 4 am zu- gehörigen Scherenblatt 1 beweglich geführt ist. Um diese Halteschrauben 4 ist je eine Feder 12 gewickelt, von welchen je ein Schenkel sich gegenseitig an den Halteschrauben stützt, während die anderen zwei Schenkel die Klemmbacke 6, 3 sowohl in Richtung gegen die Schneide als auch gegen das anliegende Scherenblatt andrücken.
Da das gegenüberstehende Scherenblatt 2 beim Schneiden sich zwischen der fe- demdenKlemmbacke 6, 3 und dem andern Scherenblatt 1 hineinpresst, werden beide Scherenblätter 1 und 2 stets aneinandergedrückt. Am Scherenblatt 2 ist längs der Schneide mittels zwei Schrauben 10 eine Klemmbacke 9 befestigt, an deren Klemmfläche eine keilförmige Ausnehmung 8 vorgesehen ist, während die gegenüberliegende bewegliche Klemmbacke 6, 3 elne. ler Ausnehmung 8 angepasste keilförmige Erhebung 7 aufweist, wodurch beim Schneiden durch das Ineinandergreifen der Rinne 8 bzw. Erhebung 7 beide Scherenblätter 1 und 2 ebenfalls aneinandergehalten werden.
Dadurch kann zur leichteren Handhabung das Gelenk, das die beiden Scherenblätter l und 2 verbindet, lockerer montiert werden, wodurch das ermüdend Aneinanderhalten der Scherenblätter 1 und 2 mittels der Handhabe 13 entfällt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Ernte-bzw. Pflückschere mit federnder Klemmvorrichtung zum Festhalten des abgeschnittenen Gutes, bestehend aus längs der Schneiden der Scherenblätter befestigten Klemmbacken, von denen die eine fest am Scherenblatt, die gegenüberliegende beweglich an ihrem Scherenblatt angebracht ist, wobei die bewegliche Klemmbacke in eine entsprechende rinnenförmige Ausnehmung der festen fo-mschlüssig eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Klemmbacke (6, 3) mittels eines Führungssteges (3) am Scherenblatt (1) anliegt und durch im Steg (3) angeordnete.
sehkrecht zur Klemmkante (6) verlaufende Führungsschlitze (5), sowie durch diese ragende Halteschrauben (4) am zugehörigen Scherenblatt (1) beweglich geführt ist, wobei durch um die Halteschrauben gewickelte Federn (12) die Klemmbacke (6, 3) sowohl in Richtung gegen die Schneide als auch in Richtung zum Scherenblatt (1) drücken.