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Einrichtung zur Konstanthaltung der Kettenspannung bei Webstühlen
Die Erfindung bezieht sichauf eineeinrichtung zur Konstanthaltung der Kettenspannung bei Webstüh- len, welche ausserdem eine weitgehende Verringerung der Reibung der Kettfäden in den Litzen bewirkt.
Bei den bekannten Webstühlen ist eine konstante Spannung der Kettfäden nicht gewährleistet und diese sind einer bedeutenden Beanspruchung durch die sich ändernde Spannung und durch Reibung unterworfen.
Die bisherigen Bedingungen des Webvorganges bei allen bekannten Webstuhlkonstruktionen kennzeichnen sich durch eine ungleiche Spannung der Kettfäden bei der Fachbildung und eine gleichzeitige gro- sse Reibung der Kette in den Litzenösen. Dies ist die Ursache einer bedeutenden Anzahl von Kettfädenbrüchen und für häufige Stillsetzung des Webstuhles. Manche Materialien können aus diesem Grunde industriell nur schwer verarbeitet werden. Ausserdem sind diese bekannten Bedingungen des bisherigen Verfahrens zur Bildung des Faches ein Hindernis bei der Verwendung von hohen Webstuhlgeschwindigkeiten, einer minimalen Kraft für den Schussanschlag und Sicherung einer genügenden Reinheit und Grösse des Faches.
Sie behindern ferner die Konstruktion von Webstühlen mit minimalen Ausmassen und dadurch auch mit minimalem Energieverbrauch bei maximalem wirtschaftlichem Wirkungsgrad.
Es sind zwar beispielsweise durch die deutsche Patentschrift Nr. 230075 und die franz. Patentschrift Nr. 861, 125 bereits Anordnungen, bei denen die Streichbäume um eine gemeinsame Achse je nach der Grösse der jeweils in den einzelnen Fadenreihen beim Fachwechsel auftretenden Spannung geschwungen oder bei welchen bewegliche Litzenführungen beimFachwechsel benützt werden. bekanntgeworden, die den Ausgleich der Kettfadenspannungen herbeiführen sollen. Es ist jedoch mit ihnen nur unter bestimmten Voraussetzungen, keinesfalls aber bei rasch laufenden Maschinen, eine befriedigende Wirkung zu erzielen, weil keine konstante Entfernung zwischen dem Geweberand und dem Streichbaum eingehalten wird.
Notwendigerweise führt dies durch den Einfluss dynamischer Kräfte und der Trägheit der beteiligten Bestandteile zu Spannungsschwankungen sowie Schlüpfen und Reiben der Kettfäden, so dass zumindest ein schneller Betrieb der Maschine nicht möglich ist.
Diese Nachteile werden durch die erfindungsgemässe Einrichtung beseitigt, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Ausgleichsstäbe, über welche die Kettfäden der einzelnen Schäfte geführt sind, in nach Evolventen zur Oberfläche des Streichbaumes verlaufenden Führungen geführt und drehbar gelagert sowie im Sinne einer Spannung der Kettfäden vorbelastet sind, so dass die Verschiebung jedes einzelnen Kettfadens in den Litzen auf den Kettenvorschub beschränkt ist. Gleichzeitig ist jegliche Verschiebung auf den Führungskörpern einschliesslich der Litzen durch Fachbildung ausgeschlossen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist jedem der Ausgleichsstäbe mindestens ein Stahlband zugeordnet, welches einerends am entsprechenden Schaft befestigt ist, u. zw. in jener Ebene, in der die Kettfäden durch die Litzen dieses Schaftes geführt sind, und dass das Stahlband andernends zum Streichbaum geführt und an dessen Umfang befestigt ist, so dass das Stahlband parallel zur Kette verläuft, wobei jeder der Ausgleichsstäbe von Zugfedern od. dgl. belastet ist, wodurch er in dauernder Berührung mit dem zugehörigen Stahlband gehalten wird.
Die Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemässen Einrichtung. Fig. ] zeigt den Schnitt durch das Fach, die Schäfte, Ausgleichsstäbe und den Streichbaum. Fig. 2 veranschaulicht dasselbe wie in Fig. 1 bei geänderter Schaftstellung und Fig. 3 veranschaulicht den Rahmen zur
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Lagerung eines Schaftes und die Betätigung der Lage des zu diesem Schaft gehörigen Ausgleichsstabes.
Die Schäfte 1, 2 (Fig. 1, 2) sind mit Litzen lb, 2b versehen, die die Gestalt eines Kreisabschnittes aufweisen und in ihrer Mitte mit Ösen 1c, 2c versehen sind. Der Mittelpunkt der die Litzen der beiden Schäfte bildenden Kreisabschnitte befindet sich an der Stelle 3b, welche durch den Schuss gebildet wird, i der zuletzt in das durch Kettfäden 4 und 5 hergestellte Gewebe eingetragen wurde. Die Kettfäden 4,5 werden um drehbare Ausgleichsstäbe 6, 7, die in einer nicht gezeichneten Führung in der Gestalt von Evolventen 8,9 bezüglich des Streichbaumes 10 gelagert sind, und um dendrehbarenStreichbaum 10 herumgeführt.
Fig. 3 veranschaulicht den Rahmen 11 des Schaftes 1, der auf einem Zapfen 12 drehbar gelagert und durch ei-ne Zugstange 13 angetrieben wird, welch letztere an eine beliebige bekannte, eine Hin-und Her- bewegung ausführende Antriebsvorrichtung angeschlossen ist. Am Rahmen 11 ist ein Zapfen 14 gelagert, dessen Mittelpunkt sich auf der Verbindungslinie der Mittelpunkte der Ösen der Litzen 1b befindet.
Am Zapfen 14 ist ein Lager 15 angeordnet, welches von einem um den Ausgleichsstab 6 herumge - führten und an das Lager 10b des Streichbaumes 10 angeschlossenen Stahlband 16 fest umschlungen ist.
Dieses Lager 10b weist einen identischen Querschnitt und Mittelpunkt mit dem Streichbaum 10 auf, der mit seinem Zapfen 10c in diesem Lager drehbar gelagert ist. An dem Zapfen 6b des Ausgleichsstabes 6 ist die Öse einer Zugfeder 17 aufgesetzt, die mit ihrem andern Ende an dem Maschinenrahmen gelagert ist und den Ausgleichsstab in der Richtung des Pfeiles A zieht.
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet folgendermassen : Der Rahmen 11 des Schaftes 1 (Fig. 3) wird durch die eine Hin- und Herbewegung ausführende Zugstange 13 derart angetrieben, dass die durch den Schaft 1 getragenen Litzen 1b abwechselnd die in Fig. 1 und 2 dargestellten Endstellungen einnehmen. Der durch die Feder 17 gezogene Ausgleichsstab 6 wird dabei durch das Stahlband 16 beherrscht, so dass sich seine Achse entlang der Evolvente 8 bewegt.
Der Antrieb der im Schaft 2 gelagerten Litzen 2b und die Beherrschung des Ausgleichsstabes 7 sind ganz ähnlich wie der beschriebene Antrieb der Litzen 1b und die Betätigung des Ausgleichsstabes 6.
Beim Wechsel des Faches bewegen sich die Litzen lb, 2b, die Fäden 4,5 und die Ausgleichsstäbe 7, 8 aus der in Fig. 1 gezeichneten Stellung zuerst in die in Fig. 2 strichliert angedeutete Lage und gehen schliesslich in die in Fig. 2 mit vollen Linien gezeichneten Stellungen über.
Da die Ösen Ic, 2c der Litzen 1b, 2b sich in Kreisbögen bewegen, deren Mittelpunkte an der Stelle 3b der entstehenden Ware 3 liegen und die Achsen der Ausgleichsstäbe 6 : 1 sich entlang der Evolventen 8, 9 bewegen, die einem mit dem Querschnittumriss des Streichbaumes 10 identischen Kreis angehören, findet bei der Fachbildung an den Berührungsstellen der Fäden 4,5 mit den Litzen lb, 2b und Ausgleichs - stäben 6,7 keine gegenseitige Verschiebung statt. Die Länge der Fäden 4,5 zwischen diesen Berührungstellen bleibt stets konstant, was dadurch gewährleistet wird, dass die Lage der Ausgleichsstäbe 6,7 von den Rahmen der Schäfte 1, 2 durch Stahlbänder bestimmt wird, die in jedem Augenblick eine mit der Lage der in dem betreffenden Schaft eingefädelten Fäden identische Stellung einnehmen. Infolgedessen bleibt auch die Spannung aller Fäden stets konstant.
Beim Weben von Mehrschuss-oder Schlauchgeweben können zwei oder mehrere Fächer übereinander gebildet werden. So z. B. bei zweischüssigen Teppichgeweben bilden beim Eintragen der Musterschüsse die über dem oberen Schuss abbindenden Fäden das obere Fach und die unter dem unteren Schuss abbindendenFäden das untere Fach, während die Füllkette und die unter dem oberen oder über dem unteren Schuss abbindenden Fäden in der Fachmitte bleiben.
Die Ausführung der Schäfte 1, 2 der Schaftrahmen, sowie die Betätigung der Ausgleichsstäbe 6,7 können in konstruktiver Hinsicht auf zahlreiche andere Arten vorgenommen werden. Alle Anordnungen, deren Zweck es ist, zu gewährleisten, dass sich die Litzenösen derart bewegen, dass der momentane Mittelpunkt der Krümmung der von der Öse zurückgelegten Bahn mit der Stelle des Einwebens des Schusses identisch ist, muss als eine blosse konstruktive Änderung des Verfahrens und der Vorrichtung gemäss der Erfindung betrachtet werden. Auch müssen alle Anordnungen der Betätigung der Ausgleichsstäbe als blosse konstruktive Änderungen betrachtet werden.
Als Beispiel einer solchen Anordnung kann eine Ausführung angeführt werden, bei welcher der Ausgleichsstab hydraulisch betätigt wird, oder eine Ausführung, bei welcher das Stahlband 16 oder andere Betätigungsorgane des Ausgleichsstabes 6 völlig weggelassen sind, und die konstante Fadenspannung nur durch die Kraft der Feder 17 oder einer andern, auf den Ausgleichsstab 6 einwirkenden, z. B. pneumatischen Vorrichtung, aufrechterhalten wird.
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