<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Abscheiden von Flüssigkeit aus Gemischen von körnigem Gut und Flüssigkeit
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abscheiden von Flüssigkeit aus Gemischen von körnigem Gut und Flüssigkeit (Rohgut) mit einem nach unten verjüngten, schwenkbar gelagerten Gefäss, dem an einer Seite der Schwenkachse ein Einlauf zum Aufgeben des Rohgutes zugeordnet ist oder das an dieser Seite einen Einlauf aufweist und das an der andern Seite der Schwenkachse mit einem Überlauf sowie an seinem unteren Ende mit einem Auslauf versehen ist. dessen selbsttätige Freigabe von der Menge des abgesetzten Korngutes abhängt.
Bei bekanntgewordenen Vorrichtungen dieser Art ist das Gefäss um eine in Nähe des Überlaufes liegende Achse schwenkbar und mit Hilfe eines Gegengewichtes teilweise ausbalanciert, das auf einem verschwenkbaren, zweiarmigen Hebel angeordnet ist. Von diesem Gegengewicht ist auch der Druck abgeleitet, mit welchem ein Verschlussdeckel an die Auslauföffnung angepresst wird. Wenn das Gewicht des in dem Gefäss befindlichen Gutes einen bestimmten Wert überschreitet, schwingt das Gefäss aus, die Auslauf- öffnung wird freigegeben, und das angesammelte Korngut tritt aus. Wenn das Gewicht des Gefässinhaltes sich entsprechend vermindert hat, schwingen Gefäss und Gegengewicht wieder zurück, und der Auslauf schliesst sich wieder. Das Gewicht einer Gefässfüllung, die aus abgesetztem Korngut und Flüssigkeit besteht, beträgt einige Tonnen.
Wenn das Gegengewicht nicht allzu schwer ausfallen soll, muss der zweiarmige Hebel eine beträchtliche Übersetzung aufweisen, woraus sich im Hinblick auf eine beschränkte Baulänge die Notwendigkeit ergibt, den einen Hebelarm sehr kurz auszubilden. Wegen dieser ungünstigen Hebelübersetzung sind solche Vorrichtungen schwer einzustellen und nur schwierig in richtiger Einstellung zu erhalten, die schon eine geringfügige Verlagerung des Gegengewichtes zerstört. Abgesehen davon bringt die Verwendung eines solchen Gewichtes auf alle Fälle eine Vergrösserung der zu bewegenden Massen und infolge der mit der Vermehrung des toten Gewichtes verbundenen Zunahme der Massenträgheit eine Verminderung der Empfindlichkeit mit sich. Aus diesen Gründen lässt die Betriebssicherheit zu wiln- schen übrig.
Es ist ein Ziel der Erfindung, diese Schwierigkeiten zu vermeiden und eine betriebssichere und emp-
EMI1.1
arbeitet und dementsprechendfindungsgemäss zwischen dem Schwerpunkt des mit Flüssigkeit gefüllten Gefässes und dem Schwerpunkt des mit Korngut-Flüssigkeitsgemisch gefüllten Gefässes ein horizontaler Abstand besteht und die Schwenkachse des Scheidegefässes zwischen diesen beiden Schwerpunkten angeordnet ist, wobei der durch die Lageänderung des Schwerpunktes auftretende Momentwechsel die intermittierende Freigabe des Auslasses ermöglicht.
Das asymmetrische Absetzen kann gesteuert oder gefördert werden, u. zw. mit Hilfe wenigstens einer innerhalb des Gefässes angeordneten Leitwand, die einen Teil der absinkenden Körner auffängt und gegen jene Seite des Gefässes gleiten lässt, an der eine Anhäufung von Sinkgut zur Freigabe des Auslasses führt.
Es kann sich als vorteilhaft erweisen, die Schwenkachse unter den Schwerpunkt des zu 10-50 Vol. % mit Korngut gefüllten Gefässes zu verlegen und gegebenenfalls den Abstand der Schwenkachse vom Schwerpunkt insbesondere während des Betriebes änderbar zu machen.
Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich bei der Erläuterung beispielsweiser Ausführungsformen der Erfindung an Hand der Zeichnung, in welcher Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie n-II der Fig. l, die Fig. 3 und 4 im Längsschnitt bzw. in Draufsicht eine andere Ausführungsform der Erfindung und die Fig. 5 bis 8 verschiedene Ausführungsformen einer
<Desc/Clms Page number 2>
Lagerung solcher Gefässe zeigt.
Die Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 besteht aus einem Gefäss mit einem im wesentlichen von zwei parallelen Wänden 1 und zwei gegeneinander geneigten Wänden 2 begrenzten Oberteil, an den sich ein von den Wänden 2 und zwei nachunten zusammenlaufenden Schrägwänden 3 begrenzter. trichterförmiger gefässunterteil anschliesst. Die schräg verlaufenden Wände 2 und 3 schliessen mit der Horizontalen einen
Winkel ein, der grösser als der Schüttwinkel des nassen Korngutes ist, das in dem Gefäss absinkt und sich im Gefässunterteil vorübergehend ansammelt. Mit Hilfe einer Querwand 4 ist an einer Seite des Gefäss- oberteiles ein Einlauf abgegrenzt. Ein solcher Einlauf muss nicht unmittelbar mit dem Gefäss verbunden sein, er könnte auch über diesem angeordnet sein.
An der gegenüberliegenden Gefässseite befindet sich ! das Überlaufwehr 5 eines in vorteilhafter Weise in das Gefässinnere verlegten Überlaufes in Gestalt eines
EMI2.1
ein Auslaufrohr 6 angesetzt ist, das die eine Schrägwand 2 durchsetzt. An seinem verjüngten Ende ist der
Unterteil des Gefässes mit einem Auslass versehen, der auf einem schräg verlaufenden Wandungsstück 7 sitzt. Die Berandung der Auslassöffnung kann eine Auflage oder einen Wulst aus elastischem Material, wie
Gummi, Kunststoff od. dgl.. tragen. An jener Stelle der Gefässwand 2, die der Auslassöffnung im wesent- lichen gegenüberliegt. ist eine mit einem Deckel 8 verschlossene Putzöffnung vorgesehen.
Das mit der Auslassöffnung zusammenwirkende Verschlussorgan ist als Kegel 9 ausgebildet. der von einem an seinem
Ende mit Gewinde und Mutter versehenen Schaft 10 getragen wird. Dieser Schaft sitzt verschiebbar in einem Loch an einem Ende eines einarmigen Hebels 11, dessen anderes Ende an dem Gefäss angelenkt ist.
Eine Schraubenfeder 12 stützt sich einerseits gegen die Basis des Kegels, anderseits gegen den Hebel 11. so dass der Kegel sich entgegen der Wirkung der Feder verschieben kann, die mit Hilfe einer Mutter 13 vorspannbar ist. Mit dem Hebel 11 ist eine Spindel 13'gelenkig verbunden, deren Ende einen Fortsatz eines Gestelles 15 durchsetzt und an diesem mittels zweier mit Knebeln versehenen Muttern 14, von denen die eine als Gegenmutter wirkt. feststellbar ist. Ein Gewindebolzen 16 sitzt gelenkig an einem senkrech- ten Absatz 2'der einen geneigten Wand 2, ragt durch ein Loch im Hebel 11 und trägt an seinem Ende eine Anschlagmutter 17. Das Gestell 15, das beispielsweise aus verschweissten Winkeleisen oder Rohren gefertigt sein kann, dient zur Unterstützung des schwenkbar gelagerten Gefässes.
Innerhalb des Gefässes können Lochbleche 18 zur Beruhigung der Strömung vorgesehen sein.
Das Innere des Gefässes wird schliesslich noch von einem Rohr 18'begrenzt, das an beiden Seiten mit je einer der parallelen Wände 1 bzw. der Schrägwände 3 dicht verbunden ist. In das Rohr ist eine Achse 19 verlegt, deren Enden das Rohr überragen und je ein Laschenpaar 20 tragen. Mit Hilfe von Aufhängeorganen, die einerseits mit den Laschen, anderseits mit dem Gefäss verbunden sind, ist das letztere an der Achse aufgehängt. Bei der in den Fig. l und 2 dargestellten Vorrichtung ist Wert darauf gelegt, den Abstand der Schwenkachse von dem Schwerpunkt des Gefässes während des Betriebes verändern bzw. einstellenzukönnen. Aus diesem Grunde besteht jedes der paarweise angeordneten AufhängeQrgane aus je einem Bolzenmit Rechts- bzw. Linksgewinde, die in ein Spannschloss 23 eingeschraubt sind.
Der eine dieser Bolzen, 21, ist gelenkig mit einem Laschenpaar 20, der andere, 22, gelenkig mit dem Gefäss verbunden, das zu diesem Zwecke mit einer Stützkonstruktion versehen sein kann. Als solche Konstruktion können zwei Profileisen 24 dienen, von denen je eines an einer der Wände 2 angeordnet und an seinen Enden mit Fortsätzen 25 versehen ist, in welche die Gewindebolzen 22 gehängt sind.
Zur schwenkbaren Lagerung des Gefässes bzw. der Achse 19 auf dem Gestell 15 kommen grundsätzlich alle Arten von Lagern in Betracht, die eine geringe Lagerreibung aufweisen, insbesondere Pfannenbzw. Kugel- oder Rollenlager. Bei der dargestellten Ausführungsform sind Kugellager verwendet, deren feststehender Aussenring in je einen Bock 26 eingesetzt ist, der auf dem Gestell sitzt. Die Innenringe der Lager sind auf der Achse aufgezogen.
Wenn der Durchmesser des Rohres, das tief genug unter der Flüssigkeitsoberfläche liegen muss, um deren Strömung nicht zu beeinträchtigen, gross genug gewählt ist, so kann dessen Aussenfläche als Leitfläche für absinkende Korngut wirksam werden und die Verteilung abgesetzten Gutes in einem gewünsch- ten Sinn beeinflussen. An dem Rohr kann eine Bremsfläche 27 angesetzt sein, deren unterer Rand der Gefässwand 2 zugewandt ist, die dem Auslass gegenüberliegt und mit dieser einen Spalt von z. B. etwa 50 mm Breite begrenzt.
Eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt.
Sie unterscheidet sich von der nach den Fig. 1 und 2 nur durch die Ausbildung der Gefässlagerung. An den parallelen Gefässwänden 1 ist in diesem Falle je eine Lagerpfanne 30 angeordnet. Die zugehörigen, z. B. dreikantigen Prismen 31 sitzen auf dem Gestell. Innerhalb des Gefässes ist eine Leitfläche 33 für das absinkende Korngut vorgesehen. Auch bei solchen Vorrichtungen kann der Abstand zwischen dem Gefäss-
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
<Desc/Clms Page number 4>
Richtung in Betrachtsich der Auslass wieder öffnet und das Spiel von neuem beginnt.
Es kann. von Vorteil sein, die Lage der Schwenkachse während des Betriebes zu verstellen oder einzuregeln. Diesem Zweck dient die Aufhängung, die in den Fig. 7 und 8 dargestellt ist. Durch Verlängern oder Verkürzen der einander entsprechenden Aufhängeorgane zu beiden Seiten des Gefässes, zu welchem Zweck lediglich die Spannschlösser 23 verdreht zu werden brauchen, lässt sich die Achse 19 an jede Stel- le innerhalb des das Gefäss durchsetzenden Querrohres 18'bringen und dadurch gegenüber dem Betriebsschwerpunkt verstellen. Die vorteilhafteste Lage der Achse liegt in der Regel in Nähe des Schwerpunktes.
Ein Durchreissen von über dem abgesetzten Festgut stehender Flüssigkeit verhindert die über dem Auslass gegebenenfalls vorgesehene und z. B. mitdem Rohr verbundene Bremsfläche. Die Unterkante einer solchen Bremsfläche muss gegenüber der Unterkante einer darüberliegenden Leitfläche versetzt sein, um von der letzteren abgleitendes Korngut nicht auf eine unerwünschte Seite abzulenken.
Erfindungsgemässe Vorrichtungen arbeiten selbsttätig und lange Zeit zufriedenstellend, ohne einer Wartung zu bedürfen.
Bis zu welchem Ausmass beispielsweise die Entwässerung von nassem Sand getrieben werden kann, soll das nachfolgende Beispiel zeigen.
In eine erfindungsgemässe Vorrichtung, deren Gefäss an der Oberseite 1400 mm lang und 900 mm breit ist, wurde pro Stunde 35 t eines Gemisches aufgegeben, das 12 t Sand von 0 bis 10 mm Korndurchmesser
EMI4.1
Am Auslass wurden 11 t Sand mit Körnern von 0 bis 10 mm und 4 t Wasser ausgetragen. Das Endprodukt enthielt somit noch 27 Gew. -'10 Wasser.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Abscheiden von Flüssigkeit aus Gemischen von körnigem Gut und Flüssigkeit mit einem nach unten verjüngten, schwenkbar gelagerten Gefäss, dem an einer Seite der Schwenkachse ein
Einlauf zugeordnet oder das an dieser Seite einen Einlauf aufweist und das an der andern Seite der Schwenk- achse mit einem Überlauf sowie an seinem unteren Ende mit einem Auslass versehen ist, dessenselbsttätige Freigabe von der Menge des abgesetzten Korngutes abhängt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Schwerpunkt (So) des mit Flüssigkeit gefüllten Gefässes und dem Schwerpunkt (S) des mit KorngutFlüssigkeitsgemisch gefüllten Gefässes ein horizontaler Abstand (A) besteht und die Schwenkachse (19) des Scheidegefässes zwischen diesen beiden Schwerpunkten angeordnet ist,
wobei der durch die Lageänderung des Schwerpunktes auftretende Momentwechsel die intermittierende Freigabe des Auslasses ermöglicht.