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Rinnenauskleidung
Für die Herstellung von Sperrmauern bei der Wildbachverbauung werden in steigendem Ausmass Schot- terkörbe für sich allein oder in Kombination mit Holzkonstruktionen verwendet. Die dabei zur Verwen- dung kommenden Schotterkörbe sind aus Stahldrahtgittern gefertigte, vorzugsweise geschweisste Beul" tet, die in verschiedensten Formen und Grössen hergestellt und mit Füllgut, vornehmlich Steinen oder
Schotter, gefüllt werden.
Um die Drähte der im Gerinne befindlichen Schotterkorbflächen vor mechanischen Beschädigungen, wie Steinschlag, Abnützung durch Geschiebe usw., zu bewahren, muss das Gerinne derartig aufgebauter
Sperrmauern eineSchutzauskleidung erhalten. Aus diesem Grunde wird das Gerinne von Sperrmauern hlu- fig mit einer Holzausfütterung versehen ; die Herstellung einer solchen Holzrinne ist eher langwierig und kostspielig, und anderseits ist die Lebensdauer von Holzrinnen begrenzt.
Sperrmauern mit Betonrinnen sind zwar dauerhafter als Holzgerinne, erfordern aber an der Baustelle einen bedeutenden Mehraufwand an Arbeit, nämlich die Herbeischaffung des Zements, die Herstellung der nötigen Schalungen sowie das Mischen und Aufbringen des Betons ; abgesehen davon stellen sich bei betonierten Abflussrinnen Sprünge und Risse im Beton ein und diese fuhren zu einer vorzeitigen Zerstörung der Rinnenauskleidung.
Es sind auch schon Rinnenauskleidungen bekannt, die aus oberflächlich mit Glasgewebe, Metalldräh- ten od. dgl. verstärkten Asphaltschichten bestehen. Insbesondere ist es bekannt, dem Innenprofil entsprechend auf der Rinnensohle eine horizontale mittlere Schicht dieser Art und seitlich davon schräge Schichten einander teilweise überlappend anzuordnen, diese Schichten an ihren Uberlappungsrändern miteinander zu verbinden und gegebenenfalls am Boden durch Belastung an den freien Schichträndem zu verankern.
Derartige Rinnenauskleidungen eignen sich zwar für Bewässerungsgräben, Kanäle usw., nicht aber für die Wildbachverbauung, weil hiebei, insbesondere im Hochwasserfall, hohe Stossbeanspruchungen durch mitgerissene Felsbrocken, schwere Baumstämme usw. auftreten, denen selbst oberflächlich verstärktes Asphaltmaterial nicht hinreichend standhalten kann.
Im Rahmen der Erfindung werden die geschilderten Schwierigkeiten vermieden, indem für die Rinnenauskleidung bei der Wildbachverbauung Blech (Stahlblech) verwendet wird, u. zw. so, dass die Rinne aus einzelnen Bauteilen hergestellt wird, die leicht transportiert und an Ort und Stelle für beliebige Rinnenbreiten nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt werden können. Das Blech wird bei Auftreten starker Stösse höchstens verbeult, doch wird die Auskleidung dabei nicht zerstört. Anderseits müssen aber bei Verwendung von Blech Massnahmen getroffen werden, um Korrosionserscheinungen durch Geschiebeeinwirkung zu vermeiden ; zu diesem Zweck wird im Rahmen der Erfindung über dem Blech ein ruhendes Geschiebe festgehalten.
Eine gemäss der Erfindung ausgebildete Rinnenauskleidung, insbesondere für den Abfluss bei Sperrmauern aus steingefüllten Schotterkörben, besteht aus einem Mittelteil und zwei schrägen Seitenteilen, welche dem Rinnenprofil angepasst auf der Rinnensohle nebeneinander liegen und untereinander und mit der Rinnensohle unverschieblich verbunden sind, und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel- und Seitenteile der Auskleidung aus Blech hergestellt sind und dass das Rinnenblech an oder nahe seiner Vorderkante einen nach oben gerichteten, abgewinkelten Schenkel, beispielsweise ein aufgeschraubtes Winkeleisen, trägt.
Durch die Abwinkelung an oder. tahe der Vorderkante des Rinnenbleches staut sich am Blech ein ruhendes Geschiebe, wodurch scheuerndes Geschiebe von der unmittelbaren Berührung mit dem Rinnenblech abgehalten wird.
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Gegenüber den bisher gebräuchlichen Ausführungen hat diese neue Art der Auskleidung ganz erheb- liche Vorteile. Die bessere Bringungsmöglichkeit imVergleichzu Holz-oder Betonrinnen (Mischmaschine) und der einfachere und raschere Einbau durch Zusammensetzung aus Einzelteilen ergeben bedeutende Ein- sparungen an den Transport-und Herstellungskosten und die gegenüber allen andern Ausführungsarten, ins- besondere auch gegenüber Asphaltauskleidungen, wesentlich grössere Haltbarkeit gewährleistet bei den er- findungsgemässen Rinnenauskleidungen eine weitgehende Überlegenheit in wirtschaftlicher Hinsicht.
Für den. Sperrenabfluss einer aus Drahtgitter-Scbotterkörben aufgebauten Sperrmauer soll nun ein Aus- fühlungsbeispiel der erfindungsgemässen Blechauskleidung des Gerinnes an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden. Fig. 1 zeigt die Rinnenauskleidung imAufriss. Fig. 2 ist ein Querschnitt in grösserem Massstab. Fig. 3 ist eine teilweise geschnittene schaubildliche Darstellung. Fig. 4 zeigt die Ausbildung von Auf- lagern für Spannschrauben. Die Fig. 5 und 6 stellen in Seitenansicht bzw. schaubildlich eine Verbindung der Mittellinie durch Laschen und Rundeisenstäbe dar. Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Rinnenausbildung ohne
Verankerung der Mittelteile in Ansicht bzw. im Querschnitt.
Die Auskleidung der Abflussrinne besteht je nach der Rinnenbreite aus einem Mittelstück 2 oder meh- reren Mittelstücken und aus zwei de innenform angepassten, seitlich nach oben gebogenen Seitenteilen 3.
Die Mittelstücke 2 und die Seitenteile 3 sind an der stromaufwärts gerichteten Seite rechtwinkelig nach unten abgebogen. Die flach nebeneinander gereihten Mittelstücke 2 bzw. Seitenteile 3 sind an ihren nach unten gebogenen Teilen mittels einer hochkant stehenden, quer über die ganze Rinnenbreite reichenden und dem Profil der Rinne angepassten Stützleiste 4 durch Verschraubung untereinander fest verbunden.
Etwas von der gemeinsamen. stromabwärts liegenden Vorderkante der Mittelstücke 2 nach einwärts gerückt ist unter dem Rinnenblech quer zu den Mittelstücken 2 ein Winkeleisen 5 angeordnet, das durch
Verschraubung die Mittelstücke 2 untereinander fest verbindet. Die aus den Mittelstücken 2, den Seiten- teilen 3, der Stützleiste 4 und dem Winkeleisen 5 bestehende Rinnenauskleidung bildet somit ein einziges, zusammenhängendes Stück, das auf den oberen Flächen der mittleren Schotterkörbe bzw. auf den geneig- ten Seitenflächen der Schotterkörbe satt aufliegt.
Die Verankerung der Rinnenauskleidung mit dem Schotterkorb selbst ist in dem dargestellten Ausfüh- rungsbeispiel folgendermassen eingerichtet :
An die Stützleiste 4 sind in Abständen nach unten gerichtete Flacheisen 6 angeschraubt, an deren un- terem Ende ein Winkeleisen 7 angeordnet ist, welches die untere Hinterkante des Schotterkorbes 1 umgreift.
Die Verbindung der Flacheisen 6 mit dem Winkeleisen 7 ist zwecks Ermöglichung einer Anpassung der
Höhenlage der Auskleidung an die Höhe des Schotterkorbes 1 höhenverstellbar eingerichtet, indem die
Flacheisen 6 nahe ihrem untereri Ende Langschlitze 8 aufweisen, längs welcher sich das Winkeleisen 7 nach oben oder unten verschieben lässt.
Ausserdem sind, vorzugsweise jeweils zwischen zwei Flacheisen 6, diagonal durch den Schotterkorb 1
Spannschrauben 9 vom vorderen oberen Winkeleisen 5 zum hinteren unteren Winkeleisen 7 geführt. Für die
Aufnahme der in den schräg liegenden Spannschrauben 9 wirkenden Kräfte sind in den Winkeleisen 5 und 7 entsprechende. Auflager für die Spannschrauben 9, etwa nach Fig. 4, vorgesehen.
Es istwichtig, die Blechtafeln der Rinnenauskleidung vor mechanischer Abnützung durch darüber glei- tendes Geröll und Geschiebe zu schützen. Zu diesem Zwecke ist entweder die Vorderkante der Mittelstücke 2 nach oben gebogen, oder es ist quer über die ganze Rinnenbreite an der Vorderkante der Mittel* stücke 2 ein Winkeleisen 12 angeschraubt, von dem der eine Schenkel nach oben gerichtet ist. Auf die Rinnenfläche wird nun eine Schicht 13 von Schotter oder Geröll aufgebracht ; dieses Material wird bis zur
Schenkelhöhe der vorderen Aufbiegung bzw. des vorne angebrachten Winkeleisens 12 an den Mittelstükken 2 der Rinne festgehalten und bildet auf diese Weise einen Schutzbelag für die blecherne Rinnenauskleidung, um so die Rinne vor vorzeitigem Verschleiss zu schützen.
Die Verbindung der einzelnen Mittelstücke 2 kann gemäss den Fig. 5 und 6 auch so ausgeführt sein, dass an Stelle des Winkeleisen 5 und/oder an Stelle der angeschraubten Stützleiste 4 Rundeisenstäbe treten, welche durch gelochte, an den Mittelteilen 2 angeschweisste Laschen 15 hindurchgestecktwerden. Die Aufhängung der Hängeteile 6 erfolgt dann in geeigneter Weise an die Rundeisen 14.
Die Diagonalverankerung der Mittelstücke 2 kann unterbleiben, wenn die untereinander verbundenen Mittelstücke 2 nach beiden Seiten so weit reichen, dass sie gemäss den Fig. 7 und 8 beiderseits unter den die Seitenteile des Gerinnes bildenden Schotterkörben 16 liegen und von diesen niedergehalten werden.
In diesem Falle müssen jedoch die Seitenteile 3 der Rinnenauskleidung für sich zweckentsprechend verankert sein.
Um der Füllung des Schotterkorbes 1 und damit auch der Verankerung für die Rinnenauskleidung einen entsprechend festen Halt zu geben, kann es bei besonders ungünstigem Füllmaterial vorteilhaft sein, in
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der oberen Zone 10 der Schotterkorbfüllung (vgl. Fig. 3) unterhalb der Rinnen-Mittelstücke 2 und der Seitenteile 3 sowie auch im Bereich 11 an der hinteren Unterkante des Schotterkorbes 1, also am Winkeleisen 7, die Steine der Korbfmlung in Zementmörtel zu vermauern ; dies ist unter Umständen auch für jene Schot- terKörbe empfehlenswert, welche die Seitenteile des Gerinnes bilden.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung lässt natürlich noch zahlreiche Abwandlungen zu.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Rinnenauskleidung, insbesondere für den Abfluss bei Sperrmauern aus steingefüllten Schotterlcrben, bestehend aus einem Mittelteil und zwei schrägen Seitenteilen, welche dem Rinnenprofil angepasst auf der Rinnensohle nebeneinander liegen und untereinander und mit der Rinnensohle unverschieblich verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel- und Seitenteile (2,3) der Auskleidung aus Blech bestehen und dass das Rinnenb1echanoder ndhe seiner Vorderkante einen nach oben gerichteten, abgewinkelten Schenkel, beispielsweise ein aufgeschraubtes Winkeleisen (12), trägt.
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nenfalls auch die Seitenteile (3) in ihrem hinteren (stromaufwärtigen) Bereich nach unten abgewinkelt und an den abgewinkelten Teilen mittels einer dem Rinnenprofil angepassten Stützleiste (4), vorzugsweise durch Verschraubung, fest miteinander verbunden sind.