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Verfahren zum Veredeln, insbesondere zum Knitterfrei-und Schrumpfechtmachen, von hydroxylierten Faserstoffen
Es ist bekannt, Textilien knitterfrei zu machen durch Einlagerung von Aminoplasten, vornehmlich von Harnstoff-oder Melaminharzen. Die gleichen Harztypen werden auch für das Fixieren von mechanisch erzeugten Effekten, z. B. Chintz oder für die sogenannte Wash- and Wear-Ausrüstung benützt. Neben vielen Vorzügen besitzen diese Harze jedoch den Nachteil, dass sie beim Waschen der imprägnierten Gewebe in Chlor enthaltenden Waschflotten dieses mehr oder weniger stark zurückhalten, wodurch das Gewebe geschädigt wird. Dieser Nachteil wird durch die vorliegende Erfindung behoben.
Diese betrifft ein Verfahren zum Veredeln von hydroxylierten Faserstoffen und ist dadurch gekennzeichnet, dass man diese mit einer wasserlöslichen Verbindung der allgemeinen Formel :
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worin R vorzugsweise Wasserstoff oder einen gegebenenfalls Hydroxyl-, Carboxyl- oder Sulfonsäuregruppen enthaltenden Kohlenwasserstoffrest darstellt und einen in der Wärme Säure abspaltenden Katalysator imprägniert und nach dem Trocknen bei erhöhret Temperatur härtet.
Wie erwähnt, steht der Substituent R in der oben angegebenen Formel vorzugsweise für Wasserstoff.
Er kann auch für einen niedrigen Alkyl-oder Cycloalkylrest oder einen Phenylrest stehen. Als wasserlöslichmachende Gruppen kommen ausser Hydroxylgruppen, Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppen auch Polyglykolätherreste in Betracht.
Als in der Wärme Säure abspaltende Härtungskatalysatoren können an sich übliche Aminoplasthärtungskatalysatoren benützt werden, z. B. Ammoniumsalze starker Säuren, wie Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Ammoniumsilikofluorid oder Metallsalze, wie Magnesiumchlorid, Zinknitrat, vorzugsweise jedoch Friedel-Crafts-Katalysatoren, wie Aluminiumchlorid, Borfluorid und dessen Komplexverbindungen, insbesondere Zinkfluorborat.
Die Imprägnierung erfolgt unter den üblichen Bedingungen und in den üblichen Apparaturen wie sie für die Knitterfreiausrüstung bekannt sind. Die Härtung erfolgt vorzugsweise zwischen 120 und 160 C. Werden sogenannte Düsentrockner verwendet, so kann die Trocknung und Härtung in einem Arbeitsgang erfolgen.
Wird das vorliegende Verfahren zur Fixierung von mechanisch erzeugten Effekten herangezogen, so können die bei diesem Verfahren üblichen Zusätze, wie Weichmacher, Polyvinylalkohol, usw. gemacht werden.
Anstatt einer Verbindung der eingangs erwähnten Formel allein anzuwenden, können sie auch in Mischung mit Aminoplasten, z. B. Melamin-, Harnstoff-, Triazon-, Äthylenharnstoff-Formaldehyd- kondensationsprodukten, verwendet werden, wobei vorteilhaft vollständig methylolierte Aminoplaste benützt werden, da diese ein geringes Chlorrückhaltevermögen aufweisen.
Als hydroxylierte Faserstoffe, die erfindungsgemäss veredelt werden können, kommen solche aus Polyvinylalkohol und insbesondere Cellulose enthaltende Materialien in Betracht. Hiebei können solche aus regenerierter Cellulose, wie Viskosegewebe oder solche aus natürlicher Cellulose z. B. Baumwollgewebe oder Leinenstoffe behandelt werden.
In den nachfolgenden Beispielen sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1 : Baumwollgewebe wird in einer Appreturflotte, enthaltend pro Liter 130 g Diglycidylformal und 3, 2 g Zinkfluorborat, am Foulard imprägniert und auf 70% Gewichtszunahme abgequetscht, dann bei 900 getrocknet und während 5 Minuten bei 1600 kontinuierlich gehärtet.
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Das ausgerüstete Baumwollgewebe zeigt eine gute Trocken- und Nassknitterechtheit von sehr guter Permanenz, sowie Schrumpffestigkeit. Beim Waschen des ausgerüsteten Gewebes in Chlor enthaltenden Waschflotten wird kein Chlor zurückgehalten.
Wird Baumwollcalicot auf diese Weise behandelt, so wird eine gute Wash- and Wear-Ausrüstung erzielt.
Beispiel 2 : Baumwollgewebe wird wie in Beispiel 1 beschrieben behandelt, wobei jedoch eine Imprägnierflotte verwendet wird, enthaltend pro Liter 85 g Diglycidylformal, 55 g eines Methyläthers eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes, das pro Mol Harnstoff mehr als 2 Mol Formaldehyd einkondensiert enthält und 4 g Zinkfluorborat.
Man erhält eine gute knitter- und schrumpffeste Ausrüstung mit nur unbedeutendem, nichtstörendem Chlorrückhaltevermögen.
Beispiel 3 : Bedrucktes Baumwollgewebe wird in einem Bad imprägniert, enthaltend pro Liter 120 g Diglycidylformal und 6 g Zinkfluorborat und vorsichtig auf etwa 10% Restfeuchtigkeit getrocknet. Die eine Hälfte wird bei 180 c, geriffelt und 5 Minuten bei 1600 gehärtet, die andere Hälfte wird bei 165 plissiert und 3 Minuten bei 1650 gehärtet. Beide Ausrüstungen werden nachgewaschen und zeigen eine gute Knitterfestigkeit von guter Permanenz. Das Plisse hält mehreren Maschinenwäschen stand.
Beispiel 4: Man verfährt wie in Beispiel 2 beschrieben, verwendet aber eine Imprägnierflotte enthaltend pro Liter 100 g Diglycidylformal und 60 g Hexamethylolmelamintrimethyläther und 6 g Zinkfluorborat.
Man erhält eine gute knitter- und schrumpffeste Ausrüstung ohne störendes Chlorrückhaltevermögen.
Verwendet man an Stelle der 60 g des oben erwähnten Melaminderivates 40 g Hexamethylolmelaminhexamethyläther oder 80 g Dimethyloläthylenharnstoff, so erhält man ähnliche Resultate.
Beispiel 5 : Verfährt man wie in den Beispielen 1, 2 und 4 beschrieben, verwendet aber statt Baumwolle ein Zellwollgewebe, so erhält man ebenfalls Knitterfreiausrüstungen ohne störendes Chlorrückhaltevermögen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Veredeln, insbesondere zum Knitterfrei-und Schrumpffestmachen, von hydroxylierten Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man diese mit einer wasserlöslichen Verbindung der allgemeinen Formel :
EMI2.1
worin R vorzugsweise Wasserstoff oder einen gegebenenfalls Hydroxyl-, Carboxyl- oder Sulfonsäure- gruppen enthaltenden Kohlenwasserstoffrest darstellt und einem in der Wärme Säure abspaltenden Katalysator imprägniert und nach dem Trocknen bei erhöhter Temperatur härtet.