<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische
EMI1.1
ERNEST GEARING IN PENSHURST, HARROGATE (GRAFSCHAFT YORK, ENGLAND)
UND WILLIAM RAINFORTH IN UPPER ARMLEY, LEEDS (GRAFSCHAFT YORK, ENGLAND).
Verfahren und Vorrichtung zum Walzen von tiefen, steilwandigen Rippen und breiten
Tälern in Platten oder Rohren.
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Platten oder Rohren mit tiefen, steilwandigen Rippen und breiten Tälern.
Gemäss dieser Erfindung werden derartige Wülste oder Rippen hervorgebracht, indem man eine Platte oder ein Rohr zwei-oder mehrmaligem Walzen unterwirft, wodurch be- wirkt wird, dass die Platte oder die Rohrwandung eine Form annimmt, deren Längsschnitt sich der gewünschten endgiltigen Form immer mehr und mehr nähert, wobei der Druck bei aufeinander folgenden Operationen derart zur Anwendung gebracht wird, dass die Querschnittsform der Platte oder des Rohres allmählich verändert wird, ohne dass das Metall in nngebührlichem Masse beansprucht oder geschwächt würde.
Die erste Operation bildet tiefe und breite, aber nicht steilwandige Rippen und die folgende Operation oder die folgenden Operationen übt bezw. üben Druck in normaler Richtung zur Ilauptobene der Platte oder zur Rohrachse hauptsächlich auf die Seitenwandungen der Rippen aus, so dass die Vertiefungen zwischen den Rippen breiter und die Seitenwandungen der Rippen steil gemacht werden, ohne dass das Metall merkbar noch mehr gestreckt und der Abstand der Rippen oder Wellungen verändert würde.
Werden Feuerbüchscn oder Kesselrohre gemäss vorliegender Erfindung gewalzt, so können die Walzen aussergewöhnlich lang gemacht und an verschiedenen Teilen mit Wülsten oder Rippen von verschiedener Gestalt versehen werden, so dass die Platte oder das Rohr zwei oder mehr Bearbeitungen zwischen denselben Walzen unterworfen werden kann, indem man es von einem Teil zu einem anderen verschiebt. Beim Einwalzen von Furchen in ein Rohr kann hiedurch das Wiedererhitzen des Rohres und das Auswechseln der Walzen bei jeder Operation vermieden werden.
Ob nun von den benutzten Walzen ein jedes Paar zwei oder mehr Operationen oder bloss eine ausführen kann, so können sie aus dem vollen zu jener Gestalt ausgedreht sein, die sich für die Hervorbringung der Rippen von der ver- langten Querschnittform eignet. Die Walzen sind so angebracht und angetrieben, wie bei einem gewöhnlichem Walzwerk. In manchen Fällen können bei einer Walze die hervor- ragenden Ringe imstande sein, eine Längsbewegung mit Bezug auf die Walze auszuführen.
Um zu vermeiden, dass durch die Längsbewegung des Rohres oder der Platte während des Walzens ein Enddruck : auf die Walzenlager der zur Bildung der Wülste oder Rippen benutzten Vorrichtung ausgeübt wird und dass dieselben infolgedessen abgenutzt werden, trägt die eine Walze an den Enden ihres arbeitenden Teiles Ringe. Letztere können mit dr Walze aus einem Stück bestehen oder abnehmbar an der Walze befestigt sein, so dass sie selbst oder ihre der Abnutzung unterliegenden Teile ausgewechselt werden können.
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
Kanten der Ringe können abgerundet sein. Die Ringe übergreifen das Rohr oder die Platten, welche eben gewalzt werden und hindern derart, dass sich die Enden derselben bewegen.
Fig. 1 und 2 sind Schnitte durch eine Platte oder eine Rohrwandung nach dem Vorbezw. dem endgiltigen Walzen. Fig. 3,4 und 5 zeigen bezw. in Seitenansicht, Grundriss und Endansicht ein Walzwerk, um Kosselrohre gemäss vorliegender Erfindung herzustellen. Die Einrichtungen zum Antriebe der Walzen sowie sonstige Teile sind allbekannt und daher aus den Figuren zumeist weggelassen worden.
Fig. 6 und 7 zeigen in Seiten-und Endansicht ein Ende einer Walze, an welchem ein Ring abnehmbar befestigt ist. a, b sind die Lagerständer, in welchen die Walzen c und d gelagert sind ; die obere Walze c ist mit dem Schlitten e verbunden und kann mit demselben herausgezogen werden, um zu erlauben, dass das Rohr in die Walzvorrichtung eingeführt und aus derselben entfernt wird ; die untere Walze d liegt in in lotrechter Richtung bewegbaren Lagern, die in bekannter Weise mit Hilfe von Kniehebeln betätigt werden.
Die Walzen c und d sind von aussergewöhnlicher Länge und haben zwei Sätze Wellungen oder Rippen ; jene am linken Ende der Walzen haben solche Umrisse, dass sie tiefe und breite, aber nicht steilwandige Rippen f (Fig. 1) erzeugen, wobei die zwischenliegenden Täler 9 etwa die gleiche Krümmung haben ; jene gegen das rechtsseitige Walzenende gelegenen sind derart gestaltet, dass, während das Rohr an diesem Teile der Walzen gewalzt wird, hauptsächlich auf die Seiten der Rippen f (Fig. 1) Druck ausgeübt wird, so dass die Seitenwandungen steil gestellt werden und bewirkt wird, dass die Rippen und die zwischenliegenden Täler die in Fig. 2 bei fund 9 angedeutete Gestalt annehmen.
Aus Fig. 1 und 2 ist zu entnehmen, dass die Wirkung der ersten Operation darin besteht, das Material in seiner ganzen Ausdehnung annähernd gleichmässig zu strecken, während die Wirkung der zweiten Operation darin besteht, die Lage jener Teile zu ändern, die zwischen den obersten mittleren Teilen der Rippen und den untersten mittleren Teilen der Vertiefungen liegen, wobei der Rippenabstand A B und die Rippentiefe A C (Fig. 1) im wesentlichen gleich bleiben und das Material keine wesentliche weitere Streckung erfährt.
11 h sind die Führungswalzen, welche gleichfalls von aussergewöhnlicher Länge und mit zwei Sätzen Nuten versehen sind, um die Rippen f (Fig. 1 und 2) aufzunehmen. Die Walze c trägt an jedem Ende einen aus demselben Stück wie sie hergestellten Ring i und die Enden der Walze d sind von kleinerem Durchmesser, damit die Ringe i das Rohr überlappen und derart hindern, dass seine Enden sich bewegen und mit den Endlagern in Berührung kommen. Anstatt der aus einem und demselben Stück hergestellten Ringe können auch auswechselbare Ringe an die Walzenenden befestigt werden (Fig. 6 und 7).
Hier sind dio Walzenenden mit Ringnuten k ausgestattet und jeder Ring i besteht aus zwei halbkreisförmigen Teilen mit Innenrippen 1, welche-in die Nuten passen, wobei ein ühr einen schmäler gemachten Teil des geteilten Ringes geschobener Ring m ersteren festhält. Die entgegengesetzten Innenkanten der Ringe sind abgerundet und ihre Flächen etwas abgeschrägt.
Mittels der dargestellten Walzvorrichtung kann ein Rohr mit tiefen steilwandigen Rippen und Tälern von den verlangten Umrissen in einer Hitze geformt werden, indem man zuerst zwischen den links gelegenen Endteilen der Walzen c und d und dann zwischen den rechtsseitigen walzt, wobei das Verschieben von dem einen Ende zum anderen dann bewerkstelligt wird, wenn die Walzen durch Senken der Walze d einander nicht berühren.
Eine flache oder gekrümmte Platte kann auf iihnliche Art gewalzt werden, wie ein Rohr.
Feuerbüchsen und Kesselrohre können auch durch mehr als zwei Operationen mit tiefen, steilwandigen Rippen und breiten Tälern versehen werden.
Bei der Herstellung von Feuerbüchsen'md Kesselrohren gem ! iss vorliegender Erfindung kann jede Walzoperation in einer besonderen Maschine vorgenommen weiden, um aber Zeit-und Wärmeverluste zu vermeiden, ist es vorteilhaft, zwei oder mehr Operationen in einer und derselben Vorrichtung vorzunehmen, wie dies beschrieben wurde.
Es hat sich als undurchführbar erwiesen, gewellte Dampfkessel-Feuerbüchson und Kesselrohro mit steilwandigen Wellen oder hohlen Verstärkungsrippen von entsprechender Tiefe zu walzen, um die erforderliche Stärke zu besitzen, die den in neuerer Zeit vorkommenden Dampfspannungen widersteht, weil, sobald man versucht, durch Walzen in der üblichen Weise eine Feuerbüchse mit steilwandigen Wellen von ungewöhnlich grosser Tiefe herzustellen, die Metalldicke stellenweise über Gebühr vermindert wird. Wahrscheinlich ist aus diesem Grunde die Tiefe der Wellen, von aussen nach innen gemessen, bisher nicht über etwa 5 bis 5'4 cm gegangen. Bei Anwendung des neuen Verfahrens ist die Tiefe der Wellen auf kein bestimmtes Mass beschränkt und. ps können viel tiefere Wellen erhalten werden.