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AT209628B - Schädlingsbekämpfungsmittel - Google Patents

Schädlingsbekämpfungsmittel

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Publication number
AT209628B
AT209628B AT101659A AT101659A AT209628B AT 209628 B AT209628 B AT 209628B AT 101659 A AT101659 A AT 101659A AT 101659 A AT101659 A AT 101659A AT 209628 B AT209628 B AT 209628B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sep
soil
dimethylthiuram
monosulfide
active ingredient
Prior art date
Application number
AT101659A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Schering Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schering Ag filed Critical Schering Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT209628B publication Critical patent/AT209628B/de

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  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Schädlingsbekämpfungsmittel 
Zur Schädlingsbekämpfung wurde schon eine grössere Anzahl von schwefelhaltigen Verbindungen vorgeschlagen, z. B. Salze oder Ester von Alkyldithiocarbamaten zum Sterilisieren von Kulturböden, tetrasubstituierte Thiuramsulfide, Polyäthylenthiuramdisulfid als Fungizid   u. a.   



   Als neues Mittel, das ausgezeichnete Erfolge beider Schädlingsbekämpfung, insbesondere bei der Bekämpfung von Nematoden zeigt, wurde nun das   Dimethylthiurammonosulfid   gefunden. 



   Diese Verbindung wurde bisher nicht beschrieben, sondern es wurde erwähnt, dass die disubstituierten Thiurammonosulfide unbeständig seien und sofort bei ihrer Herstellung wieder zerfallen wurden. Nach dem im folgenden beschriebenen Verfahren gelingt   es, das Dimethylthiurammonosulfid   herzustellen,   u. zw.   aus   N-Methyldithiocarbamat   und Phosgen bei Temperaturen unterhalb   45 c.   



   Die Darstellung erfolgt nach der Gleichung 
 EMI1.1 
 durch Umsetzung von N-methyldithiocarbamidsaurem Natrium mit Phosgen analog der an sich bekannten Herstellung der tetrasubstituierten Verbindungen. Zur Durchführung der Umsetzung kann eine aus einem dreifach tubulierten, mit   Rückflusskühler,   Rührer, Thermometer und Einleitungsrohr versehene 1 Liter Rundkolben bestehende Apparatur verwendet werden. Hinter den Kolben schaltet man ein Absorptionsgefäss für das gebildete COS (z. B. alkohol. Ammoniak). In den Kolben füllt man 478   cms   (etwa 574 g) einer 40, 5 gew.-% igen Lösung von   N-methyldithiocarbamidsaurem   Natrium (1, 8 Mol) und leitet nun in etwa 75 Minuten 97 g Phosgen bei einer Temperatur unter   45 C,   vorzugsweise bei etwa   30oC,   ein.

   Man rührt noch etwa 30 Minuten nach. Es fällt eine feste, farblose Substanz aus, welche abgesaugt und mit   H. O   neutral gewaschen wird. Ausbeute etwa 140 g trocken, F. = roh 66-69 C   (Zers.).   Das Produkt wird sofort    ausÄthanol/H20   oder aus   CHCl/Petroläther umgefällt. Der   Schmelzpunkt der gereinigten Substanz liegt bei 75-77 C (Zers.). Die Analyse liefert innerhalb der Fehlergrenze die Werte 
 EMI1.2 
 
<tb> 
<tb> Berechnet <SEP> : <SEP> S <SEP> 53, <SEP> 4% <SEP> N <SEP> 15, <SEP> 6%
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> S <SEP> 53,5% <SEP> N <SEP> 15,5%
<tb> 53, <SEP> 7%. <SEP> 
<tb> 
 



   Ein weiterer Beweis, der bestätigt, dass das Monosulfid wirklich vorliegt, ist die auch in der Literatur erwähnte gute Löslichkeit der bisher bekannten   höheisubstituierten Monosulfide gegenüber   den Disulfiden. 



  Auch das Dimethylthiurammonosulfid ist in Äthanol erheblich besser löslich als das entsprechende Disul-   fid.   



   Das nach dem vorstehend erwähnten Verfahren hergestellte Produkt ist hervorragend geeignet zur Schädlingsbekämpfung,   z. B.   zur Bekämpfung der im Boden vorkommenden Nematoden. Es wird in diesem Fall   z.     B.   als wässerige Suspension oder Lösung in organischen Lösungsmitteln, wie   z.     B.   chlorierten Kohlenwasserstoffen, insbesondere Methylenchlorid, Äthylenchlorid   u. a.   angewendet. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Die folgenden Versuche zeigen seine gute Wirksamkeit :
A. Laborversuche :
Versuch 1. a)   Nachstehende Nematodenarten   wurden in Wasser suspendiert und nach 20 Stunden wurde die Aktivität der Larven festgestellt. Der Anteil der abgetöteten Nematoden wird in % angegeben. Die Durchführung der in vitro angestellten Versuche erfolgte bei 200   C.   



   Aphelenchoides ritzemabosi (Schwarz)
Ditylenchus dipsaci (Kuehn)   Meloidogyne   Spp. (Shitwood). 
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> 



  Anteil <SEP> der <SEP> abgetöteten
<tb> Konzentration <SEP> Aphelenchoides <SEP> Ditylenchus <SEP> Meloidogyne
<tb> 0,1% <SEP> 100% <SEP> 100% <SEP> 100%
<tb> 0, <SEP> 05% <SEP> 100% <SEP> 100% <SEP> 100%
<tb> 0, <SEP> 01% <SEP> 100% <SEP> loolo <SEP> 10050 <SEP> 
<tb> 0,005% <SEP> 100% <SEP> 70% <SEP> 100%
<tb> 
 b) Zur Bestimmung der nematoziden Wirkung in der Dampfphase wurden Versuche bei einer relativen Bodenfeuchtigkeit von   200/0   in einer Temperatur des Bodens von 19 bis   200C     durchgeführt.   Das N, N'-Di-   methylthiurammonosulfid   wurde als 5tige Lösung    inCH2Cl2   in den Boden injiziert. Die Auswertung erfolgte nach 20 Stunden. 
 EMI2.2 
 
<tb> 
<tb> 



  Anteil <SEP> der <SEP> abgetöteten
<tb> Aufwandmenge <SEP> Aphelenchoides <SEP> Ditylenchus <SEP> 
<tb> Wirkstoff/1
<tb> Erde <SEP> :
<tb> 40 <SEP> mg <SEP> 100% <SEP> 100%
<tb> 30 <SEP> mg <SEP> 100% <SEP> 100%
<tb> 20mg <SEP> 100% <SEP> 100% <SEP> 
<tb> 10 <SEP> mg <SEP> 100% <SEP> 100%
<tb> 
 
Versuch. 2. N,N'-Dimethylthiurammonosulfid wurde als 10%ige Lösung in CH2Cl2 in Erde injiziert, die durch Cysten des   Rübennematoden   Heterodera schachtii (Schmidt) stark verseucht war. 



   Versuchsdurchführung: In 1-Liter-Gläser, die mit nematodenverseuchter Erde (Bodenfeuchtigkeit 15%) gefüllt waren, wurde der Wirkstoff in die Glasmitte   injiziert. Anschliessend   wurden die Versuchsgefässe bei einer Bodentemperatur von 15 C 21 Tage ohne Bodenabdeckung aufbewahrt. Danach wurden je Versuchsreihe zweimal 5 Cysten zum Larvenschlüpfen angesetzt und bis zu 45 Tagen beobachtet. Die Ergebnisse sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich. 
 EMI2.3 
 
<tb> 
<tb> mg <SEP> Wirkstoff/1 <SEP> Erde <SEP> geschlüpfte <SEP> Larven <SEP> nach <SEP> Cysteninhalt <SEP> nach
<tb> aus <SEP> 10 <SEP> Cysten <SEP> Tagen <SEP> 45 <SEP> Tagen
<tb> 160 <SEP> 0 <SEP> 45 <SEP> Eier <SEP> stark <SEP> gebräunt <SEP> und <SEP> granu-
<tb> 140 <SEP> 0 <SEP> 45 <SEP> liert, <SEP> in <SEP> den <SEP> Cysten <SEP> geschl. <SEP> 
<tb> 



  120 <SEP> 0 <SEP> 45 <SEP> j <SEP> Larve <SEP> mehrfach <SEP> geknickt. <SEP> 
<tb> 



  100 <SEP> 16 <SEP> 45
<tb> 80 <SEP> 61 <SEP> 45
<tb> Kontrolle <SEP> über <SEP> 300 <SEP> 5
<tb> 
 
B.   Gewächshausversuche :  
N,N'-Dimethylthiurammonosulfid wurde als   5% igue   Lösung    inCH. C12   in Erde eingebracht, die durch wurzelgallennematoden (Meloidogyne sp. ) verseucht war. Nach 5 Tagen Karenzzeit wurden in die behandelte Erde Tomaten ausgesät ; nach 30 Tagen Kulturdauer erfolgt eine Wertung der nematoziden Wirkung durch Zählen der sich an den Wurzeln gebildeten Wurzelgallen. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> Aufwandmenge <SEP> nematozider <SEP> Wirkungsgrad
<tb> 120 <SEP> mg <SEP> Wirkstoff/1 <SEP> Erde <SEP> 100%
<tb> 100mg""100%
<tb> 80 <SEP> mg <SEP> 98% <SEP> 
<tb> 60mg""83%
<tb> 40mg""51%
<tb> 
 
C.

   Freilandversuch zur Bekämpfung von Kartoffelnematoden :
Auf einem durch Heterodera rostochiensis (Wollenweber) stark verseuchten Feldstück (120-150 Cy- sten/100 cms Erde) wurde N, N'-Dimethylthiurammonosulfid als   10% igue   Lösung in CH2Cl2 in einer Tiefe von 15 bis 20 cm in die Pflugfurche ausgegossen. 



   Aufwandmengen : a) 30 g Wirkstoff/m2 b) 20 g Wirkstoff/m2 
Nach einer Karenzzeit von 21 Tagen wurden Kartoffeln der Sorte Ackersegen ausgepflanzt und nach
4 Monaten Kulturdauer geerntet. Während die Pflanzen auf den Kontrollparzellen stark durch Nematoden befallen waren, konnten auf den behandelten Parzellen keine neu gebildeten Cysten an den Wurzeln der Pflanzen gefunden werden. In der nachfolgenden Tabelle sind die erzielten Ernteergebnisse angegeben. 
 EMI3.2 
 
<tb> 
<tb> Wirkstoff/m2 <SEP> Ernte <SEP> in <SEP> kg/10 <SEP> m2
<tb> 30 <SEP> g <SEP> 29. <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> 20 <SEP> g <SEP> 22,7 <SEP> kg
<tb> Kontrolle <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP> kg
<tb> 
 
Die bekannten höhersubstituierten Thiurammonosulfide sind weitaus weniger wirksam als die in dem
Schädlingsbekämpfungsmittel gemäss der Erfindung verwendete Verbindung bzw. sind jene ganz ohne Wir- kung.

   Die Lösung des N,N'-Dimethylthiurammonosulfids in Methylenchlorid hat,   z. B. gegenüber den aus-   schliesslich in wässeriger Lösung anwendbaren alkyldithiocarbamidsauren Salzen, ferner den Vorteil, dass sie im Boden leicht-flüchtig ist, den Wirkstoff schnell freisetzt und gut verteilt. Dadurch ist nur eine kur- ze Karenzzeit zwischen Behandlung und Aussaat erforderlich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere zur Bekämpfung von Nematoden, dadurch gekennzeich- net, dass es N, N'-Dimethylthiurammonosulfid in Lösung oder Suspensionen enthält.
AT101659A 1958-03-29 1959-02-10 Schädlingsbekämpfungsmittel AT209628B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE209628X 1958-03-29

Publications (1)

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AT209628B true AT209628B (de) 1960-06-25

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ID=5794860

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AT101659A AT209628B (de) 1958-03-29 1959-02-10 Schädlingsbekämpfungsmittel

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