<Desc/Clms Page number 1>
Schädlingsbekämpfungsmittel
Die Erfindung betrifft Schädlingsbekämpfungsmittel, welche 1, 1- Bis (halophenyl) -2, 2, 2- trichlor- äthanole als aktive Substanzen enthalten. Die Herstellung dieser Äthanole ist in der österr. Patentschrift Nr. 194842 beschrieben.
Die erfindungsgemässen Schädlingsbekämpfungsmittel enthalten 1, 1-Bis (halophenyl)-2, 2, 2-trichlor- äthanole mit der Formel
EMI1.1
in welcher X ein Halogen mit einem Atomgewicht von nicht über 80 ist, dispergiert in einem der für Insektizide üblichen Lösungsmittel, Verdünnungsmittel oder Trägerstoffe (mit Ausnahme der Verwendung von Wasser allein.
Man hat bereits Trichlormethylcarbinole, die durch einen fluorierten aromatischen Rest substituiert sind, als Insektizide vorgeschlagen, sowie Verbindungen, die durch Halogenwasserstoffabspaltung aus Stoffen mit der Gruppierung > C (OH) CCL, gebildet werden, Produkte, die demnach ebenfalls höchstens eine Phenylgruppe enthalten. Trichloräthanole mit zwei Phenylsubstituenten waren bisher Überhaupt nicht bekannt und sind erst durch das in der österr. Patentschrift Nr. 194842 beschriebene Verfahren zugänglich geworden.
Es wurde nun gefunden, dass diese neuen Verbindungen insbesondere für die Milbenbekämpfung hervorragend geeignet sind. Dies war höchst überraschend, da das ebenfalls zwei Halophenylgruppen enthaltende DDT (Dichlordiphenyltrichloräthan) gegen Milben, welche ja keine Insekten sind, unwirksam ist und bei Verwendung von DDT zur Insektenvertilgung der Milbenbefall zunimmt, wenn die Milben nicht gleichzeitig in anderer Weise bekämpft werden.
Die grosse Überlegenheit der erfindungsgemäss verwen- deten Verbindungen gegenüber Trichlormethylcarbinolen mit einem Phenylsubstituenten, z. 13. dem in der deutschen Patentschrift Nr. 763246 angeführten Trichlormethylphenylcarbinol und ähnlichen Verbinjungen wurde von der Erfinderin in umfangreichen Versuchsreihen, in denen sich diese Verbindungen gegenüber Milben als unwirksam oder wesentlich schwächer wirksam als die erfindungsgemäss vorgeschlagenen erwiesen, eindeutig festgestellt.
Die 1, 1-Bis (halophenyl)-2, 2, 2-trichloräthanole können gemeinsam mit Verdünnungsmitteln, Trä- gerbstoffen, Lösungsmitteln, Netzmitteln, Dispersionsmitteln, fungiziden oder insektiziden Mitteln als aktive Komponenten in Stäuben, benetzbaren Pulvern oder selbst emulgierenden Konzentraten angeweniet werden.
Als feste Trägerstoffe und Verdünnungsmittel können Ton, Pyrophillit, Diatomeenerde, Talk, Ma- nesiumcarbonat, Calciumcarbonat, Calciumsilikat oder andere feinzerteilte Feststoffe angewendet werden. Dispersions-, Netz-und/oder Haftmittel können zugesetzt sein. Eine typische Zusammensetzung : ines benetzbaren Pulvers ist folgende : 25 Gew.-Teile l, l-'Bis (fluorophenyl)-2, 2, 2-trlchloräthanol, 72 Gew.-Teile fein zerkleinertes, gefälltes, hydratisiertes Calciumsilikat, 2 Gew.-Teile des Natrium-
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
nen in der gleichen Weise angewendet werden.
Ein brauchbares emulgierbares Konzentrat besteht aus 71 Gew.-Teilen methylierten Naphthalinen,
EMI2.2
l, l-Bis (chlorphenyl)-2, 2, 2-trichloräthanol, l Gew.-Teil Methylen-Bis (diamylphenoxy-Oleinsäure-Phthalsäureanhydrid und 92 Gew.-Teilen Ton und Diatomeenerde hergestellt. Dieser Staub wurde gegen den Heerwurm auf Bohnenpflanzen zur Anwendung gebracht. Nach 3 Tagen wurde eine 37%ige Abtötung, nach 6 Tagen eine 87% igue Abtötung erzielt. Im Gegensatz hiezu ergab l, 1-Bis (chlor- phenyl)-2,2-dichloräthanol nur eine Abtötung von 3%. Dieser Test, neben andern, beweist die iiberraschende Wirksamkeit der erfindungsgemäss herstellbaren Verbindungen gegenüber gewissen Insekten ebenso wie gegenüber Milben.
Die verschiedensten Netzmittel können angewendet werden. Für Emulsionskonzentrate ist es meist erwünscht, ein in Lösungsmitteln lösliches Mittel zu verwenden, das als Emulgier-, Dispergier- und Netzmittel dient, wie ein Alkylphenoxypolyäthoxyäthanol, Alkoxypolyäthoxyäthanol, Alkylthiopoly- äthoxyäthanol oder ein Äthylenoxydkondensat mit einer langkettigen Fettsäure odet Abietinsäure. Typische Äthylenoxydderivate werden aus Alkylphenolen wie den folgenden hergestellt : Octylphenol. Nonylphenol, Dodecylphenol oder Alkylphenolen, welche mit Formaldehyd kondensiert sind, weiters aus tert.-Dodecylmercaptan, tert.-Tetradecylmercaptan, Dodecylalkohol, Tallölsäuren, Oleinsäure usw.
Alkylbenzolsulfonate, Dodecylsulfat, Alkylphenoxypolyäthoxyäthylsulfonate od. dgl. können ebenfalls angewendet werden. Geeignete Dispersionsmittel stellen nicht nur die oben erwähnten FormaldehydNaphthalinsulfonate, sondern auch die Ligninsulfonate dar. Von andern Lösungsmitteln kommen z.B. noch Xylol, Kiefernöl, chlorierte Kohlenwasserstoffe und gewisse Erdölprodukte in Betracht.
Ein benetzbares, 1,1-Bis(4-chlorphenyl)-2,2,2-trichloräthanol enthaltendes Pulver wurde mit Wasser auf 1:400 verdünnt und als Spray zur Anwendung gebracht. Die erzielte Abtötung betrug beim Heerwurm nach 3 Tagen 63%, nach 6 Tagen 100%. Ähnliche Versuche mit Verdünnungen von 1 : 800 und 1 : 1600 ergaben Abtötungen von 93% nach 6 Tagen.
Ein wässeriger Spray, welcher ein emulgierbares Konzentrat von l, l-Bis (4-chlorphenyl)-2, 2, 2-trichloräthanol enthielt, wurde gegen den Heerwurm getestet. Bei Verdünnungen von 1 : 400, 1 : 800, 1 : 1600 und 1 : 3200 wurde eine 100% ige Ablötung nach 6 Tagen erzielt.
Ein aus einem emulgierbaren Konzentrat von 1,1-Bis(4-chlorphenyl)-2,2,2,-trichloräthanol bei einer Verdünnung von 1 : 25600 hergestelltes Präparat wurde auf mit Tetranychus bimaculatus infiziertes Blattwerk versprüht. 100% igue Abtötung wurde erzielt. Bei Wiederholung der Versuche mit Verdünnungen von 1 : 51200 und 1 : 200000 war die Tötungswirkung 100% bzw. 83%.
Auch Versuche hinsichtlich der oviziden Wirksamkeit der obigen Verbindung bzw. der analogen Sluor- und Bromverbindungen ergaben günstige Resultate. Bei einer Verdünnung von 1 : 1600 betrug die Abtötung der Eier von Tetranychus cimaculatus 80-97le.
Versuche mit mehrere Isomere enthaltenden Gemischen von 1,1-Bis(halophenyl)-trichloräthanolen ergaben einen gleich hohen Wirkungsgrad gegenüber den obengenannten Schädlingen und Milbeneiern.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.