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Einrichtung zum Walzen von Material, insbesondere metallischem Material
Gegenstand des Stammpatentes Nr. 183398 ist eine Einrichtung zum Walzen von Material, insbesondere metallischem Material, welche im wesentlichen durch wenigstens ein Paar von Arbeitwalzen gekennzeichnet ist, die während des Walzvorganges am Walzgut entlangrollen und dabei gegen Zwischenwalzen abgestützt sind, die ihrerseits während der Berührung der Arbeitswalzen mit dem Walzgut auf anfänglich konvergieren- den und danach auf parallelen und anschliessend auf divergierenden ortsfesten Bahnen abrollen.
'Dadurch, dass die Arbeitswalzen nicht am Ort rotieren, sondern sich in der Durchgangsrichtung des Walzgutes auf diesem abwälzen und im Zuge dieser Abwälzbewegung ihren Abstand voneinander verringern, erfolgt die Formänderung des Walzgutes allmählich nach Massgabe der Konvergenz der Bahnen, wodurch in einem Arbeitgang eine grosse Formänderung erzielt werden kann. Das Ausmass der Formänderung ist von der Form der konvergierenden Bahnen abhängig, und es kann durch die Formgebung dieser Bahnen der'Walzdruck In beliebigen Grenzen gehalten wenden.
Die Erfindung betrifft nun eine Verbesserung des Gegenstandes des Stammpatentes und geht zu diesem Zwecke von einer Einrichtung zum Walzen von Material, insbesondere metallischem Material, nach dem Stammpatent aus, die mit unter Einschaltung von Zwischenwalzen um orts- feste Walzenstützkörper umlauf. enden Arbeits- walzen versehen ist und bei der die die Walzen im Abstand und mit parallel liegenden Achsen haltenden, ebenfalls umlaufenden Teile in Form von starren, ringförmigen, drehlbaren Walzenkör- ben zugleich als Mittel zum übertragen der Antriebskräfte auf die Walzen dienen und bei der die Arbeits- und Zwischenwalzen mittels Hebeln an den Walzenkörben angelenkt sirud.
Für ein einwandfreies Arbeiten dieser Einrichtung ist es Voraussetzung, dass die Mittelachsen der Arbeitswalzen und der Zwischenwalzen im Walzspalt, d. h. in der Walzstellung, in Richtung des Walzdruckes gesehen, in einer Ebene liegen. Ist dies nicht der Fall, liegt also die durch die Mittelachsen. gehende Ebene in einem Winkel zur Richtun, g. des Walz druckes, so ergibt sich für den auf die Arbeitswalze und die zugehörige Zwischenwalze wirkenden Druck ein Hebelarm, der ein seitliches Abdrängen der Walzen gegeneinander'bewirkt und während des Walzens so weit vergrössert wird, dass ein Verbiegen oder gar ein Brechen der die Walzen steuernden Teile eintritt.
Um ein einwandfreies Arbeiten der Einrichtung zu gewährleisten, darf ferner jeweils nur immer ein Paar Arbeitswalzen mit dem Walzgut, das während des Walzvorganges stillsteht, im Eingriff sein. Dies bedingt, dass das Walzgut absatzweise, während kein Arbeitswalzenpaar im Eingriff steht, vorgeschoben wird.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile jener Einrichtung und besteht im wesentlichen darin, dass die in an sich bekannter Weise paarweise je eine Arbeitswalze abstützenden aus einer An-
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neten Walzenabschnitten bestehenden Zwischenwalzen, deren Abschnitte in ebenfalls an sich bekannter Weise je einen Aussenring und einen Innenring aufweisen,. durch zwischen den Walzenabschnitten liegende Verbindungsglieder in einem bestimmten seitlichen Abstand ihrer Achsen voneinander gehalten und die Innenringe auf an den Walzenkörben undrehbar angeordneten Achsen befestigt sind und teils Gruppen mit konzentrisch, teils Gruppen mit exzentrisch zur Achsmitte verlaufenden Umflächen umfassen. Durch. diese Ausbildung wird erreicht, dass ein Teil der Walzenabschnitte nur an der Arbeitswalze und der andere Teil dieser Abschnitte nur an den Zwischenwalzen anliegt.
Da somit zwischen den beiden Arten von Walzenabschnitten keine feste Drehverbindung besteht, diese sich also unabhängig voneinander auf ihren Achsen drehen können, so sind auch Vorschubgeschwindigkeit und Abrollgeschwindigkeit an den Stützkörpern voneinander unabhängig, und es erübrigt sich ein im Takte der Arbeitswalzeneingriffe absatzweise wirkender Vorschub. Der Vorschub kann fortlaufend erfolgen.
Die Walzenabschnitte werden vorzugsweise abwechselnd verschieden breit ausgeführt und der-
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art auf ihren Achsen gelagert, dass bei jedem Zwischenwalzenpaar ein Walzenabschnitt geringerer Breite einem solchen grösserer Breite auf der benachbarten Walze gegenüberliegt. Diese Anordnung bringt den Vorteil, dass die auf dem breiteren Teil der Walzenabschnitte aufliegenden Arbeitswalzen auf einander überschneidenden Flächen laufen und somit keine Rillen an der Umfläche der Arbeitswalzen, die sich auf das Walzgut übertragen würden, entstehen können.
Bei einem bekannten Walzwerk sind die Arbeitswalzen je auf paarweise angeordneten Zwi- schenwalzen abgestützt, die zwar aus in axialer Richtung hintereinander angeordneten aber durchwegs konzentrischen Walzenabschnitten bestehen.
Bei einem andern bekannten Walzwerk dienen wohl Wälzlager, also Lager mit je einem Aussenund je einem Innenring, die auch paarweise nebeneinander angeordnet sein können, zur Abstützung der Arbeitswalzen jedoch haben die Innenringe durchwegs konzentrisch zur Achse verlaufende Umfangsflächen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung veranschaulicht.
Es zeigen Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch das Walzwerk, Fig. 2 eine teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht einer Arbeitswalze mit zugehörigen Zwischenwalzen in grösserem Mass- stab, Fig. 3 die zu Fig. 2 gehörige Draufsicht und Fig. 4 die zu Fig. 2 gehörige Stirnansicht. Die Fig. 5 bis 7 zeigen in noch grösserem Massstab eine Zwischenwalze im Längsschnitt, ein Zwischenwalzenpaar in Draufsicht und die Stirnansicht dieses Zwischenwalzenpaares.
In Walzenständern 32 sind übereinanderliegend walzenförmig Stützkörper 20, 21 undrehbar gelagert. Auf diesen liegen in gleichen Winkelabständen Zwischenwalzenpaare 25, 25'und 26, 26'auf, die während des Walzens zusammen mit auf ihnen abgestützten Arbeitswalzen 16, 17 um die Stützkörper im Sinne der Pfeile 18 herumgeführt werden.
An den einander zugekehrten Seiten der Stützkörper 20, 21 sind in diese Leitstücke 23, 24 eingesetzt, die sowohl konvergierende Bahnen 23', 24'als auch parallele Bahnen 23", 24"bilden.
Die Umfläche der Stützkörper tritt beiderseits der Leitstücke aus der Kreisbahn heraus, so dass die Umfläohe sowohl konvergierende als auch divergierende Bahnen bildet.
Die Stützkörper 20, 21 sind von drehbar und antreibbar gelagerten Walzenkörben 34, 35 umgeben, an denen die Arbeitswalzen 16, 17 unter Vermittlung von Hebeln 36,37 angelenkt sind.
Diese sind um an den Walzenkörben vorgesehene Zapfen 96, 97 schwenkbar und tragen an ihren
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zwei einander gegenüberliegenden Tragstücken 99 sind die Zwischenwalzenpaare 25, 25'und 26, 26' vorgesehen.
Jede der Zwischenwalzen besteht aus einer An. zahl auf einer Achse 100, 100' (Fig. 7) in axiale Richtung hintereinander angeordneter Abschnitte die, wie Fig. 5 zeigt, aus Ringen 101, 702 beste' hen können. Diese sind unter Vermittlung vor Wälzkörpern 103, 104 auf Innenringen 105, 70f gelagert, die auf den Achsen 100, 100'befestigt sind. Die Innenringe haben teils eine konzen. trisch, teils eine exzentrisch zur Achsmitte verlaufende Umfläche. Beim Ausführungsbeispie. wechseln die Innenringe mit konzentrischer unc exzentrischer Umfläche miteinander ab.
Die ex. zentrischen Innenringe sitzen auf ihrer undrehbaren Achse 100 bzw. 100'in solcher Lage, daf ihre Exzentrizität sich vom Stützkörper nach aussen, u. zw. radial gegen die Arbeitswalzen. achse, also entgegen der Walzdruckrichtung er. streckt, woraus sich ergibt, dass die von den Zwi. schenwalzenpaaren gestützten Arbeitswalzen nu] auf den gegenüber den Ringen 101 vorstehender Ringen 102 aufliegen. Die Ringe 101 dageger überragen die Ringe 102 in der Walzdruckrich. tung, so dass nur sie auf dem zugehörigen Stütz. körper oder dessen Leitstück aufliegen. Zwischer den Ringen 101 und 102 fehlt jede Drehverbin dung ; sie können sich infolgedessen unabhängig voneinander auf den zugehörigen Innenringer 105 und 106 drehen.
Es ist zweckmässig, die Ringe 101, 102 ver. schieden breit auszuführen, derart, dass entlang der Achse auf einen Ring geringerer Breite je-
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ten die zur Abstützung der Arbeitswalzen dienenden Ringe 102 die grössere Breite. Die Ringe eines Zwischenwalzenpaares sind so angeordnet, dass ein Ring grösserer Breite der einen Zwischenwalze einem Ring geringerer Breite der andern Zwischenwalze gegenüberliegt. Die Ringe grösserer Breite erzeugen infolgedessen auf der von Ihnen abgestützten Arbeitswalze während des Walzvorganges einander überschneidende Auflageflächen. Rillenbildungen auf der Umfläche der Arbeitswalze, die-bei nebeneinanderliegenden Auflageflächen zu erwarten wären, werden infolge der überschneidung vermieden.
Die Achsen 100, 100'jedes Zwischenwalzenpaares sind nicht nur an ihren Enden durch Laschen 107, sondern auch in den durch die Abschnitte 101/105 und 102/106 gegebenen Abständen durch Laschen 108 miteinander verbunden Die Laschen sind der unterschiedlichen Breite der Abschnitte entsprechend gekröpft ausgebildet und dienen dazu, die während des Walzens auftretenden erheblichen Seitenkräfte des Walzdrucke ! aufzunehmen und infolge ihrer Verteilung über die ganze Länge, der Zwischenwalzen eine Durchbiegung dieser Walzen und damit der Arbeitswalze zu vermeiden.
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an den Zwischen walzenpaaren und dieser an den Stützkörpern 20, 21 sicherzustellen, sind zwischen den Walzenkörben 34, 35 und den die Arbeit-
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walzen haltenden Hebeln 36,37 Zugfedern 109 (Fig.
4) vorgesehen.
Die Hebel 36,37 werden zweckmässigerweise mit Gegengewichten 110 (Fig. 4) versehen, um die bei der Drehung der Walzenkörbe von den Arbeitswalzen und den Zwischenwalzenpaaren ausgehenden Fliehkräfte, welche diese Walzen von den Stützkörpern abzuheben versuchen, auszugleichen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Walzen von Material, ins- besondere metallischem Material, nach Patent Nr. 183398 mit unter Einschaltung von Zwischenwalzen um ortsfeste Walzenstützkörper umlau- fenden Arbeitswalzen, bei der die die Walzen im Abstand und mit parallel liegenden Achsen haltenden, ebenfalls umlaufenden Teile in Form von starren ringförmigen drehbaren Walzenkörben zugleich als Mittel zum übertragen, der Antriebskräfte auf die Walzen dienen und bei der die Al1beits- und Zwischenw, alzen mittels Hebeln an den Walzenkörben angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die in an sich bekannter Weise paarweise je eine Arbeitswalze (16, 17) abstützenden, aus einer Anzahl in axialer Richtung hintereinander angeordneten Walzenabschnitten (101-106)
bestehenden Zwischenwalzen (25, 25', 26, 26)"deren Abschnitte in ebenfalls an sich bekannter Weise je einen Aussenring (101, 102) und einen Innenring (105, 106) aufweisen, durch zwischen den Walzenabschnitten liegende Verbin- dungsglieder (108) in einem bestimmten seitlichen Abstand ihrer Achsen voneinander gehalten und die Innenringe auf an den Walzenkörben (34, 35) undrehbar angeordneten Achsen (100, 100') befestigt sind und teils Gruppen mit konzentrisch, teils Gruppen mit exzentrisch zur Achsmitte verlaufenden Umflächen umfassen.