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Elektrischer Wecker
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein elektrischer Wecker, dessen gesamte
Aufbauelemente unter der Weckerglockenschale untergebracht sind, so dass die letztere mit der unerlässlichen Grundplatte ein äusserst verwend- bares und billiges Aggregat vorstellt, das auch gegen äussere Beschädigung vorzüglich geschützt ist. Diese an sich übliche Bauweise ergibt aber beim Aufbau wirtschaftlicher Einheiten Schwierig- keiten, da der allein akustisch besonders wirksame radiale Anschlag des Glockenklöppels an den
Rand der umhüllenden Glockenschale meist nur angenähert erreicht wird.
Die dem amerikanischen
Patent Nr. 864971 zu Grunde liegende Anordnung erreicht dieses Ziel durch Verwendung eines
Ankers in Form eines zweiarmigen Hebels, aber das schwingende System hat eine sehr niedrige
Eigenschwingungszahl und lässt für die An- bringung von Entstörungskondensatoren wenig
Raum übrig. Bei der im amerikanischen Patent
Nr. 1, 235.234 angegebenen Bauweise schlägt der
Klöppel axial auf den Glockenschellenrand, was erfahrungsgemäss eine sehr schlechte akustische Ausbeute der im Wecker erzeugten mechanischen Energie bedingt. Die vorliegende, erfindungsgemässe Bauweise dagegen liefert eine sehr billige, massenarme und daher materialsparende, akustisch sehr wirksame Bauweise, deren Eigenschwingung genügend hoch liegt, um auf alle vorkommenden Rufstromperiodenzahlen sicher anzusprechen.
Die rein physikalische Lösung zeigt das schematische Bild der Fig. 1. Fig. 2 stellt eine praktische Ausführung des Erfindungsgedankens mit horizontaler Achse der Erregerwicklung dar und Fig. 4 und 5 eine solche mit vertikaler Achse, in zwei Projektionen, wogegen Fig. 3 die grundsätzliche Form des Ankers und des mit ihm verbundenen Glockenklöppels mit den zwei Lagerstellen des Klöppels zeigt.
Zwei Blattfedern 1 und 2 sind, wie Fig. 1 zeigt, in irgend einer Weise in einiger Entfernung und parallel zueinander bei 3 und 4 fest eingespannt und an ihren freien Enden 5 und 6 durch Gelenke mit dem Verbindungsstück 7 verbunden, das sich weiter zum Glockenklöppelstiel 9 und schliesslich zum Klöppel 10 fortsetzt.
Die Grundplatte mit den Einspannelementen 3, 4, die beiden Blattfedern 1 und 2 und der Klöppelstiel 7 bilden somit ein Parallelogramm, da sich infolge der Elastizität der beiden Federn
1 und 2 und der Gelenke-J und 6 samt dem Klöppel
9 und 10 hin und her bewegen lässt, wobei alle
Punkte des Klöppels 7, 9, 10 die gleichen Hub- wege h zurücklegen, wie immer auch die Form des Klöppels aussehen mag. Man kann daher ohne
Schwierigkeiten den Klöppel 9, 10 so formen, dass bei Schwingungen des Parallelogrammes der
Klöppelweg stets senkrecht auf der Oberfläche der Glockenschale 15 steht, wodurch ein ein- wandfreier Anschlag des Klöppels 10 an die
Glockenschale 15 erreicht wird.
Durch die An- wendung des Parallelogrammes erreicht man also trotz der geringeren Entfernung d des Klöppels 10 von seiner Einspannstelle jenen grossen Hub h, der eigentlich der grossen Federlänge r entspricht, was eine grosse Freiheit in der Ausbildung des ganzen Weckers bedingt. Rüstet man die Blattfeder 2 noch mit einem leichten Eisenanker 8 aus und stellt denselben unter die Wirkung eines Elektromagneten 11, 12, der mit Wechselstrom oder mit einem zerhackten Gleichstrom gespeist wird, so erhält man sofort einen vollkommen unpolarisierten elektrischen Wecker.
Die Hinzufügung eines Neef'schen Selbstunterbrechers, in den Fig. 2,4 und 5 mit 19, 20, 21 bezeichnet, ist immer angezeigt, da dann das ganze Schwingsystem (Feder 1, 2, Verbindungsstück 7, Klöppel 9, 10) auch bei Speisung mit Wechselstrom mit der Eigenschwingung des Systems schwingt und derart die stärksten Anschläge des Klöppels an die Glockenschale erreicht werden.
Die in den Fig. 2,4 und 5 dargestellten praktischen Ausführungen sind nach dem Vorstehenden ohne weiteres verständlich. Fig. 2 zeigt einen Wecker mit horizontaler Spulenachse, wobei das Magnetsystem aus dem eigentlichen Spulenkern 11 und einem aus Eisenblech gebogenen Rahmen 17 besteht, welch letzterer auch gleichzeitig die Einspannvorrichtungen 3 und 4 der beiden Blattfedern 1, 2, die Selbstunterbrechereinrichtung 19, 20, 21 und den nach oben reichenden in Fig. 2 geschnittenen Schellenträger 27 bildet.
Fig. 4 und 5 zeigt eine Bauweise mit senkrecht gegen die Grundplatte 18 angeordnetem Elektromagnetsystem 11 und Spule 16, wobei der das Magnetsystem zusammenhaltende Bolzen 23 mit Zwischenstück 25 und Mutter 24 gleichzeitig auch Träger der Glockenschelle 15 ist und der untere Polschuh des Elektromagnetsystems 11 zum Träger 26 der beiden Einspannvorrichtungen
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3 und 4 ausgebildet wurde. Das Zwischenstück 25 kann überdies in zwangloser Weise als Träger eines gewickelten Entstörungskondensators verwendet werden, der sich dann auch gut in die Gesamtschaltung eingliedern lässt. Fig. 3 zeigt, wie der rechtwinkelig abgebogene Klöppelstiel 6 in den beiden Lappen des Ankers 8 gelagert ist, wodurch eine Verdrehung um seine Achse vermieden wird.
Der aufgebogene Rand der Grundplatte 18 dient zur Versteifung derselben und zum seitlichen Abschluss des ganzen Aufbaues.
PATENTANSPRÜCHE : l. Elektrischer Wecker für Gleich-und Wechselstrom mit geschlossenem, unter der Glockenschelle untergebrachten Gesamteinbau, dadurch gekennzeichnet, dass der Glockenklöppel (9) mit seinem Stiel (7) eine Seite eines ver- schwenkbaren Parallelogrammes bildet, von welchem zwei parallele Seiten durch zwei federnde
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