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Verfahren zur Herstellung von gemisehtsubstituierten organischen Quecksilberverbindungen.
Quecksilberverbindungen, in welchen das Quecksilber unmittelbar an je ein Kohlenstoffatom zweier voneinander verschiedener organischer Reste gebunden ist, sind bisher meist auf recht umständliche Weise und in schlechten Ausbeuten erhalten worden. Zur Darstellung dienten z. B. Grignard-, Bor-oder andere metallorganische Verbindungen, die mit entsprechenden, einen organischen Rest enthaltenden Quecksilberverbindungen umgesetzt wurden.
Es wurde nun gefunden, da man auf sehr einfache Weise zu gemischtsubstituierten organischen Quecksilberverbindungen der allgemeinen Formel
R. Hg. R' (worin R und R'beliebige, voneinander verschiedene, nicht metallsubstituierte, aliphatische, aromatische, alicyclische oder heterocyclische Reste bedeuten, welche mittels eines Kohlenstoffatoms an das Quecksilber gebunden sind) gelangen kann, wenn'man ein unmittelbar an Kohlenstoff gebundenes, durch benachbarte Gruppen aktiviertes und dadurch besonders reaktionsfähiges Wasserstoffatom enthaltende Kohlenwasserstoffe bzw. halogensubstituierte Kohlenwasserstoffe oder Carbonsäuren mit reaktionfähiger Methylen-bzw.
Methingruppe oder Derivate solcher mit Organoquecksilberverbindungen der allgemeinen Formel
R. HgX (worin R einen Rest der oben bereits angeführten Art und X entweder eine Hydroxylgruppe oder eine durch Behandlung mit alkalisch reagierenden Mitteln in eine Hydroxylgruppe überführbare Gruppe, beispielsweise einen Säurerest, wie-O. CO. CHg,-Cl,-NO ;, u. dgl., bzw. > 0, der in Form eines inneren Anhydrides mit dem organischen, mit R bezeichneten Rest vorliegt, wie z. B. bei Phenol-
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Als derartige Organoquecksilberverbindungen kommen beispielsweise in Betracht : Cyclohexyl-, Tetrahydronaphthyl-, Benzyl-, ss-Oxyäthyl-quecksilber, ferner mercurierte Äther, wie z. B. die Quecksilberverbindung des Äthyläthers, Phenyläthyläthers u. dgl.
Als Verbindungen mit aktivem Wasserstoffatom kommen z. B. in Frage Fluoren, Cyclopentadien, Inden, Triphenylmethan u. dgl., weiters Trichloräthylen, Tribromäthylen u. dgl., ferner Malonsäure, monosubstituierte Malonsäuren, Cyanessigsäure und deren Derivate, Acetessigester, Zimtsäureester od. dgl.
Die Umsetzungen können, besonders dann, wenn nicht Verbindungen der Formel R. Hg. OH angewandt werden, gegebenenfalls in alkalischem Medium, z. B. bei Gegenwart von Ätzalkali oder alkalisch reagierenden Stoffen, wie Alkalicyaniden u. dgl., und in Gegenwart von Lösungsmitteln durchgeführt werden. Sie verlaufen meist schon bei niederer Temperatur vollständig.
Die nach vorliegendem Verfahren hergestellten Produkte sollen für pharmazeutische Zwecke, als Desinfektionsmittel, Saatgutbeizen u. dgl. Verwendung finden.
Beispiel 1 : 30 g Cyclohexylquecksilberhydroxyd in 200 cm3 Benzol werden mit 15 Trichlor- äthylen umgesetzt. Nach Abtrennen des Lösungsmittels bleiben 40 9 veines kristallinen Rückstandes vom F =. 440 mit einem Quecksilbergehalt von 48, 5% bzw. 48, 3%.
Beispiel 2 : 1 Mol ss-Oxyäthylquecksilberchlorid wird in Alkohol gelöst und mit 1 Mol alkoholischer Kalilauge versetzt. Das sich abscheidende Chlorkalium wird abfiltriert, zu dem Filtrat 1 Mol
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ergab : 53, 0% Hg, 28, 1% Cl. berechnet : 53, 4% Hg, 28, 4% Cl.
Beispiel 3 : 15, 5 g ss-Äthoxyäthylquecksilberchlorid, in 50 cm3 Alkohol gelöst, werden mit 2, 8 g Kaliumhydroxyd, gelöst in Alkohol, versetzt. Das ausgeschiedene Chlorkalium wird abfiltriert
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Beispiel 4 : Cyclohexylquecksilberbromid in einem Benzol-Alkohol-Gemisch gelöst, wird mit der berechneten Menge alkoholischer Alkalilauge versetzt und das vom Alkalibromid befreite Filtrat mit der äquivalenten Menge Methylcyanessigsäureäthylester umgesetzt. Durch Einengen der Lösung werden 70% dre theoretischen Menge des Cyclohexylquecksilbermethylcyanessigsäureäthylesters vom F = 1530 erhalten. Quecksilbergehalt : 57, 3% ; her. 57, 4%.
Beispiel 5 : Einfach molekulare Mengen von o-Methyleyelohexylqueeksilberhydroxyd und Malonsäurediäthylester geben den öligen o-Methylcyclohexylquecksilbermalonsäurediäthylester in einer Ausbeute von 70%. Quecksilbergehalt : 52, 1% ; ber. 53, 2%.
Beispiel 6 : Einfach molekulare Mengen Cyclohexylquecksilberhydroxyd und Fluoren ergeben in Benzol in nahezu quantitativer Ausbeute Cyclohexylquecksilberfluoren vom F = 98 .
In gleicher Weise erhält man aus einfach molekularen Mengen Isoamylquecksilberhydroxyd und Trichloräthylen das ölige Isoamylquecksilbertrichloräthylenid. Ausbeute : 87%. Queeksilbergehalt : 50, 5% ; ber. 49, 8%.