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Saatgut beizmittel.
Es ist bekannt, merkurierte Kohlenwasserstoffe der allgemeinen Formel R. Hg. X, in der R ein beliebiger Kohlenwasserstoffrest und X ein beliebiger Säurerest ist, als Saatbeizmittel zu verwenden.
Auch sind für diese Zwecke Mittel vorgeschlagen worden, die Verbindungen der Formel R-Hg-C = C-Hg-R, also zwei durch einen Acetylenrest verknüpfte organisehe Quecksilberreste enthalten.
Es wurde nun gefunden, dass man hiefür mit Vorteil auch Verbindungen der allgemeinen Formel
R. Hg. Rl, bei denen das Quecksilber direkt an Kohlenwasserstoffatome gebunden ist, wobei R einen gesättigten oder ungesättigten substituierten und Ri einen beliebigen von R verschiedenen Kohlen- wasserstoff bedeutet, verwendet.
Verbindungen dieses Aufbaues sind im Gegensatz zu den angeführten quecksilberhaltigen Acetylenverbindungen bereits bei einem sehr niedrigen Quecksilbergehalt wirksam. Beizmittel mit geringem Quecksilbergehalt sind aber für die Praxis deswegen von grosser Bedeutung, weil das für den menschlichen Organismus schädliche Quecksilber leicht in das Mehl und damit in die Nahrung übergeht. Die Möglichkeit der Anwendung niedrigprozentiger Quecksilberbeizen ist somit ein erstrebenswerter technischer Fortschritt.
Man verwendet zurzeit Beizmittel mit 1-5-6% Quecksilbergehalt. Mit den hier beanspruchten Fungiziden lassen sieh dagegen Beizen herstellen, die bereits mit einem Quecksilbergehalt von 0'7% wirksam sind.
Es war überdies nicht zu erwarten, dass die beanspruchten Quecksilberverbindungen als Saatgutbeizmittel wirksam sind, da die bisher bekannten Diaryl-oder Dialkylqueeksilberverbindungen zur Saatgutbeizung infolge ihrer hohen Dampftension als hochgiftige Flüssigkeiten oder aber infolge ungenügender Wirksamkeit nicht brauchbar waren. Auch hat man merkurierte Arylarsinoxyde vom Typ des Quecksilberdiphenyls als Beizmittel vorgeschlagen, doch zeigen diese Verbindungen hinsichtlich des anzuwendenden Quecksilbergehaltes keine Vorteile gegenüber andern Fungiziden. Man ist deshalb fast immer von dem Gesichtspunkt ausgegangen, anorganische oder halborganische Quecksilbersalze zu verwenden, bei denen also höchstens eine Valenz des Quecksilbers durch einen organisehen Rest abgesättigt war.
Die in der oben beanspruchten allgemeinen Formel R. Hg. R1 angeführten beliebig substituierten Kohlenwasserstoffreste können gesättigt oder ungesättigt sein. So wurde die Verbindung C2H5. Hg. CCI = CCI, als besonders wirksam gefunden.
Es gelingt auf diese Weise, besonders hochwirksame Fungizide und damit Beizmittel mit besonders
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Beispiel 3 : Die gleiche Wirkung wird durch ein Beizmittel erzielt, das 1.4 g Trichlor-äthen- mercuri-methyl-äthyl-äther und in einer Aufwandmenge von 2 : 1000 angewandt wurde.
Beispiel 4 : Eine Beize, bestehend aus 1#1 g Äthyl-benzyl-quecksilber und 98#9 g Talkum unterdrückt den Befall völlig.
V e r g l e i c h s v e r s u c h e :
Bei [Oxy-phenyl]-quecksilberacetat wird der Befall erst bei einem Gehalt von 3"Hg beseitigt und bei Phenylquecksilberacetat bei einem Gehalt von 2% Hg (als Trockenbeizmittel angewandt).
Das in den beschriebenen Versuchen zum Ausdruck gebraehte Prinzip, Saatgutbeizen mit einem Gehalt an gemischten organisch-disubstituierten Queeksilberverbindungen herzustellen, kann selbstverständlich, wie die Beispiele zeigen, auf die verschiedenste Art und Weise abgeändert werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Saatgutbeizmittel der Formel R#Hg#R1, wobei das Quecksilberatom direkt an quecksilberfreie Kohlenwasserstoffreste gebunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass R einen gesättigten oder ungesättigten substituierten und Ri einen beliebigen von R verschiedenen organischen Kohlen asser- stoffrest bedeutet, in Verbindung mit Verdünnungs- oder Stimulationsmitteln, Mitteln zur Ver-
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