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Schlauchförmiger Arterienabbinder.
Zum Abbinden von Arterien, also zur Erzielung einer örtlichen Druckwirkung an bestimmten
Körperteilen, sind durchgehend aus Gummi hergestellte Bänder verwendet worden bzw. Gummigewebe. Man hat auch bereits vollkommen unelastische Gurte als Arterienabbinder verwendet.
Ferner ist es bekannt, gummielastische Wirkwaren herzustellen, u. zw. als Strümpfe, Hüftformer, Bandagen od. dgl. Dieses Gewirk besteht in allen Masehenreihen aus dünnen, gummielastischen Fäden, die jedoch, wenn nicht eine unerwünscht grosse Fadenstärke gewählt wird, eine sehr grosse Elastizität aufweisen, so dass die Kompressionswirkung gering ist.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, Kompressoren als an einem Metallband befestigten aufblasbaren Gummisehlaueh auszubilden oder Arterienabbinder aus gewöhnlichen Textilgeweben in Schlauchform herzustellen, indem ein Textilstreifen an der einen Kante zur Herstellung der Sehlauch- form zusammengenäht wurde. Zur Erzielung der Kompressionswirkung wurde in dieses genähte Band ein schlauchartiger. Druckkörper aus Gummi eingesetzt. Mit dieser Anordnung wurde dann an der in Betracht kommenden Stelle, z. B. durch Aufpumpen des elastischen Körpers, ein Druck ausgeübt. Soweit Arterienabbinder bereits unter Verwendung von Gummigeweben hergestellt wurden, sind diese nur in einer Richtung elastisch.
Bei dem erfindungsgemäss hergestellten Arterienabbinder wird demgegenüber als die Druckwirkung erzeugendes Band ein allseitig dehnbares Schlauchgewirk oder-gestrick mit parallelen Rändern aus umsponnenen Gummifäden verwendet. Dadurch wird eine allseitige Dehnung des angelegten Bandes ermöglicht. Ferner ergibt sich durch die beim Anspannen des Schlauchgewirkes mehr oder weniger starke Öffnung der einzelnen Maschen des Bandes eine gute Luft-und Feuehtigkeitsdurehlässigkeit.
Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 ein Ausfiihrungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wiedergegeben, das aus dem bandförmig zusammengefalteten Schlauchgewirk 1 besteht. Die äussere Seite des Bandes ist mit 2, die innere, der zu behandelnden Stelle anliegende, mit 3 bezeichnet. An den freien Enden des Schlauchgewirkes sind Verschlussmittel mit einem Verschlussknopf und Einstellasche vorgesehen. Diese können auch durch andere Verschluss-und Einstellmittel, wie Schnallen od. dgl., ersetzt werden. Es ist auch möglich, die an sich bekannten, auf der Länge des Bandes verschiebbaren Schnallen- bzw. Hakenverschlüsse vorzusehen.
In Fig. 2 ist ein bisher bekanntes, nur in einer Richtung elastisches Band in Gegenüberstellung mit Fig. 3 in Schnittdarstellung veranschaulicht. Die Lagen 2 und 3 gemäss Fig. 3 entsprechen den Wandungen des Bandes 1 gemäss Fig. 1.
In Fig. 2 ist wiedergegeben, wie die Ränder 4 der bisher bekannten Arterienabbinder sich in die Haut einpressen, weil die Webkanten des Gurtbandes naturgemäss weniger elastisch sind als die Bandinnenfläche. Es tritt also eine ungleichmässige Längung des Bandes ein, die unerwünschte und schmerzhafte Einschnürungen bewirkt.
Demgegenüber zeigt Fig. 3, dass der Arterienabbinder gemäss der Erfindung auf Grund der allseitigen Dehnbarkeit keinerlei Einschnürungen hervorruft und sich lediglich innig an die Behandlungsstelle anschmiegt.
Die Anordnung der Strick-bzw. Wirkmaschen wird vorteilhaft so gewählt, dass eine in Längsrichtung spiralartig verlaufende Bindung entsteht. Dadurch wird die allseitige Dehnbarkeit begünstigt.
Ferner wird ein vollständig gleichmässiger Druck erzielt, der durch die Wahl der Einstellmittel auch in weiten Grenzen geregelt werden kann. Trotzdem unterbleibt auch bei schärfster Druckwirkung
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jede Randeinschnürung. Die Gleichmässigkeit des Druckes bleibt sowohl bei dessen Steigerung wie auch bei geringer Anspannung aufrechterhalten. Durch die Maschenbildung wird die behandelte Hautstelle nicht von der Luft abgeschnitten, sondern bleibt die Luft- und Feuchtigkeitsdurehlässigkeit stets erhalten.