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Verfahren zum Mercerisieren.
Netzmittel für Mercerisierlaugen sind an sich bekannt. Sie werden bisher u. a. auf der Grundlage von Kresolen oder sogenannten hochsulfonierten Ricinuspräparaten hergestellt.
Weiterhin hat man auch vorgeschlagen, als derartige Netzmittel saure Schwefelsäureester von aliphatischen Alkoholen mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen im Molekül zu verwenden.
Es ist ferner bekannt, zur Herstellung eines Mercerisierungshilfsmittels die von 120-160 C siedenden Anteile der bei der katalytischen Hydrogenisation von Oxyden des Kohlenstoffes zu sauerstoffhaltigen Verbindungen neben oder statt Methanol entstehenden Produkte zu sulfonieren. Man erhält dabei nur unvollständig lösliche Erzeugnisse.
Es ist auch schon bekannt, die kapillaraktiven Stoffe gemeinsam mit Glykol-monoäthern, Methyloyclohexanol, Terpenalkohol, Benzylalkohol, Amylalkohol oder Fuselöl zu verwenden.
Die Erfindung betrifft nun ein Mercerisierverfahren unter Verwendung neuer Netzmittel, die sich durch ganz besonders grosse Wirksamkeit und Beständigkeit auszeichnen.
Es hat sich gezeigt, dass technische Sulfitspritöle sich ausgezeichnet als Ausgangsmaterial für Netzmittel für Mercerisierlaugen eignen, wenn man sie einer Sulfonierung unterwirft. Das sogenannte Sulfitspritöl ist eine dem Fuselöl entsprechende Fraktion des Sulfitspiritus, für die man bisher keine technische Verwendung hatte und die bei der analogen Sulfonierung besonders gut geeignete Netzmittel für Laugen ergibt.
Es ist also von Bedeutung, dass das Sulfitspritöl als Abfallprodukt anzusprechen ist (vgl. Ullmann : Enzyklopädie der technischen Chemie, 2. Aufl., I, 713). Die Aufbereitung dieses Abfallproduktes zu einem wertvollen Mercerisierungsmittel stellt einen besonderen technischen Vorteil dar.
Man kann ferner durch Beimischung von Glykolmonoäther, Methyleyelohexanol, Terpenalkoholen bzw. Benzylalkohol die Netzkraft ungeahnt steigern und schliesslich kann man das Schäumen der mit solchem Gemisch versetzten Lauge unterdrücken durch Beigabe von Fuselöl, Amylalkohol oder anderen mittleren Alkoholen von 4-6 Kohlenstoffatomen bzw. deren technischen Gemischen. Ein technisch besonders brauchbares Präparat, das sich beispielsweise für Strang-und Stückmercerisation eignet, besteht aus Sulfitspritölsulfonat, Glykolmonobutyläther und Fuselöl.
Man kann fertige Mercerisierlaugen herstellen, indem man die erhaltene Sulfonatlösung in Natronlauge entsprechender Konzentration einführt. In dieser Weise hergestellte Mercerisierlaugen sind vollkommen frei von Ausscheidungen ; sie benetzen trockene, rohe Baumwollgarne und-gewebe unter Untersinken augenblicklich und behalten diese Eigenschaft ohne äussere Veränderung wochenlang bei.
Ausführungsbeispiel : 100 kg techn. Sulfitspritöl der Siedegrenzen : Beginn 900 C bis 1000 C 15% bis 120 C 26%, werden mit 100 kg Ölum 8% SO :, unter Kühlung sulfoniert, neutralisiert und durch Destillation gereinigt. Man erhält 22 kg Redestillat neben einer Sulfonatlösung, die von beträchtlichen Mengen brauner, zäher Harze durch Filtration befreit werden muss. Die resultierende Lösung wird am besten auf D-1, 134 eingestellt und davon 80 Teile mit 16 Teilen Glykolmonobutyläther, 4 Teilen Fuselöl, zum gebrauchsfertigen Netzmittel gemischt.
In dem Beispiel kann der Glykolmonobutyläther durch andere, an sich wasserunlösliche Stoffe vorwiegend von Alkoholcharakter, wie Benzylalkohol, Fenchylalkohol, sog. Pine oil, andere Terpenalkohole, aber auch Terpentinöl, Schwerbenzol, ersetzt werden.
Ferner können an Stelle des Fuselöls in der Zusammensetzung des fertigen Netzmittels das Redestillat des Sulfitspritöles selbst, auch techn. Amylalkohol oder Fuselölnachläufe treten.
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