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Optisches Einstellgerät mit einem auf die Objektentfernung scharf einzustellenden abbildenden optischen System.
Die Erfindung betrifft ein optisches Einstellgerät mit einem auf die Objektentfernung scharf einzustellenden abbildenden optischen System und einer Auffangfläche, auf der die Abbildung entsteht.
Solche Geräte sind besonders für photographische Zwecke schon mehrfach vorgeschlagen worden.
Die Einstellung erfolgt damit in der Weise, dass man das mit einer Entfernungsskala versehene abbildende optische System so betätigt, dass das Bild des Gegenstandes auf der Auffangsfläche scharf erscheint.
Um die Einstellung des Bildes auf der Auffangfläehe zu erleichtern, liegt es nun nahe, dieses Bild durch ein Okular mit mehrfacher Vergrösserung zu betrachten. Der Vergrösserung sind jedoch dadurch Grenzen gesetzt, dass das Korn der als Auffangfläche dienenden Mattscheibe im gleichen Masse mit vergrössert wird und dadurch die Beobachtung stark stört. Zur Vermeidung des genannten Nachteiles wurde bereits vorgeschlagen, dass die Auffangfläehe in ihrer Ebene rasche Bewegungen auszuführen vermag.
Wird bei einem in dieser Weise ausgebildeten Einstellgerät das Mattscheibenbild durch ein Okular vergrössert betrachtet, so ist die Kornstruktur völlig verschwunden und das entworfene Bild zeigt die gleiche Auflösung wie ein Luftbild, hat aber diesem gegenüber den Vorzug, in einer sicher fixierten Ebene festgelegt zu sein.
Zweckmässig wird die als Auffangfläche dienende Mattscheibe auf einer senkrecht zu ihrer Ebene liegenden Achse gelagert, so dass sie in ihrer Ebene zu rotieren vermag.
Gemäss der Erfindung wird nun für eine in dem Gerätgehäuse eingebaute Mattscheibe eine einrückbare, sieh selbsttätig wieder ausrückende Anwurfvorrichtung vorgesehen. In einer besonders einfachen Ausführung besteht die Anwurfvorrichtung für die Mattscheibe aus einer nach deren Achse hin-und von dieser fortbewegbaren runden Scheibe mit einem Belag mit hohem Reibungskoeffizienten.
Durch geeignete Wahl des Abstandes zwischen der matten Auffangfläche und einer Anschlagfläche für das optische System lässt sich eine erhebliche Verbilligung des Entfernungsmessers dadurch erreichen, dass als abbildendes System ein normales Aufnahmeobjektiv für eine photographische oder kinematographische Kamera in Wechselfassung Anwendung finden kann.
Nach einer andern Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes wird für die Bewegung der Mattscheibe in ihrer Ebene ein Niedervoltmotor vorgesehen, der von einer Batterie gespeist wird. Die Batterie kann zweckmässig mit dem Einstellgerät zu einer baulichen Einheit vereinigt sein. Nach einer zweckmässigen Weiterbildung dieser Ausführungsform wird das Einschalten des elektrischen Antriebsmotors erreicht durch einen Kontakt, der durch eine in Richtung der optischen Achse verschiebbar angeordnete Augenmuschel betätigt wird.
Der Gegenstand der Erfindung ist in erster Linie auf allen Gebieten der Photographie und Kinematographie anwendbar. Bei der Anwendung des Erfindungsgegenstandes auf diesen Gebieten wird sich in vielen Fällen die Beschaffung eines besonderen Objektivs erübrigen, da das für die photographischen oder kinematographischen Aufnahmen ohnedies vorhandene Objektiv in den meisten Fällen auch durch Anfügen an das Gerät gemäss der Erfindung für eine zuverlässige Feststellung der Entfernung brauchbar sein wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes im Längsschnitt dargestellt.
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In einem Gehäuse 1 ist eine Mattscheibe 2 leicht drehbar gelagert. Die Achse 3 der Mattscheibe ist mit Spitzen versehen, die in Lagern 4 und 5 laufen. In einer um die Achse 6 schwenkbaren Schere 7 ist eine Scheibe 8 auf der Achse 9 drehbar gelagert, die durch einen Ausschnitt 10 teilweise aus dem Gehäuse 1 hinausragt. Eine nicht dargestellte Feder hält die Scheibe 8, welche am Umfang mit einem Gummiring od. dgl. belegt sein kann, in geringem Abstand von der Achse 3 der Mattscheibe. Wird die Scheibe 8 bis zum Zusammentreffen mit der Achse 3 verschoben und dabei in Umdrehung versetzt, so gerät die Mattscheibe 2 entsprechend dem grossen Übersetzungsverhältnis in rasche Rotation.
Die matte Fläche der Mattscheibe ist in einem solchen Abstand von einem Objektiv 11 angeordnet, dass ein von diesem entworfenes Bild eines unendlich fernen Gegenstandes gerade scharf abgebildet wird, wenn die Teilung dieses Objektivs auf die mit"oc"bezeichnete Marke eingestellt ist. Das Objektiv 11 trägt ausserdem eine Reihe weiterer Einstellmarken, wie das bei Objektiven mit Schneckengangeinstellung für photographische und kinematographisehe Apparate allgemein bekannt ist. Es ist sogar besonders vorteilhaft, das Gerät zusammen mit einem vorhandenen Objektiv mit Einstellfassung zu verwenden, wodurch dem Benutzer die nochmalige Anschaffung dieses Objektivs erspart bleibt.
Das wird ohne weiteres dadurch ermöglicht, dass die Mattscheibe von der Anschlagfläche 13 des Objektivs den bei kinematographischen oder photographischen Apparaten einer bestimmten Gattung üblichen Abstand erhält.
Hinter der rotierenden Mattscheibe 2 wird zweckmässig ein Okular 12 angeordnet, durch welches das Bild auf der Mattscheibe eine erhebliche Vergrösserung erfährt.
Das beschriebene Einstellgerät wird in folgender Weise verwendet : Das Okular 12 wird an das Auge gebracht und in Ruhestellung der Mattscheibe wird entsprechend einem etwa vorhandenen Augenfehler des jeweiligen Benutzers das Korn der matten Fläche scharf gestellt. Danach wird das Objektiv 11 auf den Gegenstand gerichtet, dessen Entfernung einzustellen ist. Durch Hineindrücken der Seheibe 8 in das Gehäuse 1 und Drehen dieser Scheibe wird die Mattscheibe 2 in rasche Rotation versetzt und hierauf das Objektiv 11 mittels eines Schneekenganges so lange verstellt, bis das auf der rotierenden Mattscheibe 2 entworfene Bild völlig scharf erscheint. An der Entfernungsskala des Objektivs 11 lässt sieh dann ohne weiteres die Entfernung des Objektes auch ablesen.
In Abänderung des dargestellten Ausführungsbeispieles kann für den Antrieb der rotierenden Mattscheibe auch ein Elektromotor, u. zw. vorteilhaft ein Niedervoltmotor, vorgesehen werden. Die Speisung dieses Motors erfolgt zweckmässig durch eine Batterie, für die in dem Gerät Raum vorgesehen werden kann. Um für die Ein-und Ausschaltung dieses Motors ein besonderes Betätigungsorgan zu ersparen, kann der Motorstromkreis gesteuert werden in Abhängigkeit von einem Kontakt, der durch geringen Druck auf die Augenmuschel der Geräteinblieköffnung geschlossen wird. In diesem Falle wird also die Rotation der Mattscheibe bereits dadurch veranlasst, dass der Beobachter das Gerät an das Auge bringt und die Augenmuschel an der Einblieköffnung in Richtung der optischen Achse verschiebt.
Selbstverständlich kann zum Drehen der Mattscheibe auch ein Motor beliebiger anderer Art, z. B. ein Federmotor (Uhrwerk), Gewichtsmotor od. dgl., Verwendung finden.
Es empfiehlt sieh, ein Objektiv 11 mit möglichst langer Brennweite und grosser relativer Öffnung zu verwenden, um die Genauigkeit der Einstellung zu erhöhen. Wenn zu einem photographischen oder kinematographisehen Apparat mehrere Objektive vorhanden sind, wird zweckmässig das mit der längsten Brennweite im Gerät benutzt. Man erhält auf diese Weise Einstellergebnisse mit praktisch stets ausreichender Genauigkeit.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Optisches Einstellgerät mit einem auf die Objektentfernung scharf einzustellenden abbildenden optischen System und einer Auffangfläche, auf der die Abbildung entsteht, wobei die in dem Gerät eingebaute, als Auffangfläche dienende Mattscheibe in ihrer Ebene rasch bewegt wird, gekennzeichnet durch eine einrückbare, sich selbsttätigwieder ausrückende, die Mattscheibe drehende Anwurfvorrichtung.